März 2014
Gartenzwergersatz
31.03.14 23:11 2014112014
Keine Ahnung wo er herkommt. Keine Ahnung wo er nachts bleibt. Ich weiß nur, dass er die Mittags- und Nachmittagssonne auf unserem Sylter Wall genießt. Ein kleiner Laubfrosch lässt sich die Sonne auf den Buckel scheinen und bleibt von der übrigen menschlichen Umgebung weitgehend unbeeindruckt. Zu nahe sind wir dem kleinen Kerl natürlich nicht gekommen - schließlich wollen wir ihn nicht belästigen. Man muss schon zweimal hinschauen, ehe man ihn bemerkt. Im Vorübergehen könnte man ihn für Bonbonpapier oder anderen Wohlstandsmüll halten. Dabei ist er ein Zeugnis dafür, dass wir die Natur niemals kleinkriegen werden - belästigen, verschandeln, quälen ja - aber niemals besiegen. Er ist ein Wegweiser uns mit der natürlichen Umgebung zu arrangieren, ihr Raum zu geben um im Miteinander unsere wahre menschliche Bestimmung ausleben zu können. Meinen Traum von einem schrecklich chaotischen aber in Wirklichkeit märchenhaft schön gestalteten Gartendschungel werde ich mir leider, leider mangels Begabung nie erfüllen können. Ich liebe zwar das Ziel, scheue aber vor dem Weg zurück. Als viel zu groß geratener Gartenzwerg könnte ich möglicherweise noch meinen Mann stehen - als Gärtner keinesfalls. Schade eigentlich.
Comments
Spitzen-Apps
30.03.14 22:01 2014102014
Drei Apps haben bei mir Spitzenpositionen erobert und begeistern mich sehr. Sobald die Tage länger und wärmer werden, es geht jetzt wieder los, kommt regelmäßig "Flightradar24" zum Einsatz: Welches Flugzeug passiert uns gerade - wo kommt es her und wo fliegt es hin? Auf diese bewegenden Fragen des Alltags findet die App glasklare Antworten - Wissen um seiner selbst willen mit dem steten Hinweis auf seine schnelle Vergänglichkeit. Klasse! Platz zwei belegt seit heute "Mein Haushaltsbuch", das mir einen supertollen Überblick über unsere Finanzsituation verschafft. Für eine App im Preisbereich bis 5 Euro ist das allererste Sahne und löst meine Numbers-Tabelle ab sofort ab. Die dritte App ist mehr ein Abo "TV Primetime" ersetzt schon seit langem meine Fernsehzeitung. Die App bietet mehr und zusätzliche Informationen zu den Sendungen und nervt nicht mit redaktionellen Artikeln mit weniger oder überhaupt nicht interessierenden Inhalten.
Hoch zu loben sind natürlich "kindle", "iBooks", "Fantastic Library" - mein Bücher- und Filmarchiv, meine Online-Tageszeitung und natürlich die seltenen aber guten christlichen Apps wie Bibeln, Bibellese, "Losungen", "Neukirchener Kalender", "momento" und "mittendrin", um nur ein paar zu nennen. So ein iPad ist schon eine feine Sache. Ach ja, fast hätte ich meine zeitvertreibenden Kartenspiele vergessen - stundenlanges Grübeln für nichtige Erfolge, fast wie im wahren Leben.
Hoch zu loben sind natürlich "kindle", "iBooks", "Fantastic Library" - mein Bücher- und Filmarchiv, meine Online-Tageszeitung und natürlich die seltenen aber guten christlichen Apps wie Bibeln, Bibellese, "Losungen", "Neukirchener Kalender", "momento" und "mittendrin", um nur ein paar zu nennen. So ein iPad ist schon eine feine Sache. Ach ja, fast hätte ich meine zeitvertreibenden Kartenspiele vergessen - stundenlanges Grübeln für nichtige Erfolge, fast wie im wahren Leben.
Ohrweh
29.03.14 22:00 2014102014
Pünktlich und zeitnah regt sich wieder meine Urlaubsallergie. Wieso stellt sich bei mir, der ich so gern reise, neuerdings immer kurz vorher irgendeine Krankheit ein? Welche Abgründe finden sich in mir, von denen ich keinerlei Ahnung habe? Welcher psychischer Knacks löst kurz vor der Abreise jeweils eine physische "Krise" aus? Das ist absolut nervig! Diesmal hat sich meine Psyche für Ohrenschmerzen entschieden. Na toll! Mit einem Mal zieht sich ein stechender Schmerz durch die linke Kopfhälfte, ausgehend vom dort befindlichen Hörorgan. Selbstverständlich ist es das Ohr auf meiner Lieblingseinschlafseite. I'm not amused. Überhaupt nicht.
Doppelherz
28.03.14 21:28 201492014
Wir haben eine neue Gartenbank. Ihr Platz soll vor der Haustür sein. Sie wird vielleicht mit Blumen geschmückt oder in einer anderen Art und Weise veredelt. Bei mir spült dieses an sich löbliche Vorhaben ein sozialkritisches Problem an die Oberfläche. Traue ich meinen Mitmenschen oder traue ich ihnen alles zu? Keine unwichtige Frage. Wenn ich ihnen traue, stelle ich einfach die Bank draußen auf und fertig. Sollte mein Zutrauen sich allerdings in ein "zu trauen" wandeln, müsste ich über die Banksicherheit nachdenken. Ich könnte sie mittels einer zumeist versteckt laufenden Edelstahlkette mit einer Säule "verheiraten", sozusagen zu einer Zwangsehe verdonnern. Oder ich vermittle eine enge Verbindung mit unserem Haus über Dübel, Haken und kurzer Kette. Was soll ich tun. Zwei Herzen wohnen, ach, in meiner Brust!
Rumänienhilfe
27.03.14 22:01 2014102014
Heute haben wir diverse Kleidungssäcke nach Kunrau gebracht. Zweimal im Jahr werden von dort Kleidung, Hausrat und Klinikbedarf nach Rumänien transportiert. Es ist beeindruckend, wie sich ein kleiner Verein aus einer rein privaten Initiative so entwickelt hat. Es ist eine direkte Hilfe, fast von Person zu Person, wenn auch ein Verein hier und dort "dazwischen geschaltet" ist. Ein Illusionist, der nun denkt, dass alles direkt beim Empfänger ankommt - ein wenig "Schwund" ist immer, persönliche Bereicherungsabsichten wird man nie völlig ausschließen können. Wenn aber das Menschliche beim Planen berücksichtigt und per Kontrolle minimiert wird, ist das Ergebnis sehr gut vertretbar. Diesmal war das Lager, besser gesagt die Scheune, völlig leer - so kannte ich sie bisher nicht. Im letzten Herbst wurde alles in zwei große Sattelschlepper gestopft und auf die Reise geschickt. Lange wird die Scheune nicht leer bleiben.
Auf zum Massenscan
26.03.14 22:00 2014102014
Diascantag. Ich habe meine Strategie geändert. Erst einmal scanne ich alle Dias, die ich unter die Finger bekomme. Erst später folgt die Bildbearbeitung. Dazwischen steht die platzgewinnende Vernichtung der Originale So mache ich es. Die bearbeiteten Diakästen nehmen spürbar ab. So soll es sein!
Tigerjagd
25.03.14 23:03 2014112014
Manche unangenehmen Ereignisse wiederholen sich in regelmäßigen Abständen. Heute ist wieder so ein Tag. Ein Tag unter dem Zeichen des Tigers. Ich investiere Kraft, Mut, Initiative und alle Energie um ihn zu zähmen. Endlich, endlich habe ich ihn bezwungen, habe ihn niedergerungen und wieder eingesperrt. Die Ablage ist geschafft und der Papiertiger in den Akten verschwunden. Horrido! Halali!
Majowski, Pflanzen und Steaks
24.03.14 22:00 2014102014
Markus Majowski ist im SCM-Shop in Fallersleben zu Gast und ich bin dabei. Nette Freunde hatten uns die Karten zum Geburtstag geschenkt. Der ursprüngliche Termin hatte sich um ein halbes Jahr verschoben, aber jetzt ist es so weit. Beeindruckend wie ein Schauspieler den Ausstieg aus Alkohol und Drogen schafft, vorbildlich wie er zu seiner Vergangenheit steht und spannend wie er seinen Glauben wiedergewonnen hat. In der Fastenzeit probiert er eine vegetarische - mit Tendenz zur veganischen - Ernährung aus und ist davon sehr angetan.
Ich begrüße die zunehmende Zahl der pflanzlich orientierten Nahrungsaufnehmer durchaus. Je mehr Menschen vegetarisch oder vegan leben, desto mehr ziehen sie die Aufmerksamkeit der profitgierigen Wirtschaftskriminellen auf sich (und von uns Fleischfressern ab). Vor meinem geistigen Auge entsteht schon ein erneuerter, kleiner aber feiner Fleischmarkt, bestückt von wenigen engagierten Betrieben. Demgegenüber steht ein riesiger, unübersichtlicher vegan ausgerichteter Ernährungsmarkt, umkämpft von unzählbaren Produzenten. Ich sehe mich mein zwar teures aber ansonsten einwandfreies Steak verspeisen und dabei interessiert einen Artikel über den neuesten Tofu-Skandal lesen. Noch ist nicht aller Tage Abend - Fleisch hat Zukunft!
Ich begrüße die zunehmende Zahl der pflanzlich orientierten Nahrungsaufnehmer durchaus. Je mehr Menschen vegetarisch oder vegan leben, desto mehr ziehen sie die Aufmerksamkeit der profitgierigen Wirtschaftskriminellen auf sich (und von uns Fleischfressern ab). Vor meinem geistigen Auge entsteht schon ein erneuerter, kleiner aber feiner Fleischmarkt, bestückt von wenigen engagierten Betrieben. Demgegenüber steht ein riesiger, unübersichtlicher vegan ausgerichteter Ernährungsmarkt, umkämpft von unzählbaren Produzenten. Ich sehe mich mein zwar teures aber ansonsten einwandfreies Steak verspeisen und dabei interessiert einen Artikel über den neuesten Tofu-Skandal lesen. Noch ist nicht aller Tage Abend - Fleisch hat Zukunft!
Stichwort-Sonntag
23.03.14 21:51 201492014
Lange geschlafen. Nicht gefrühstückt. Inhaltsreicher Gottesdienst über die Dreieinigkeit in der Stadtmission. Überreichliches Mittagessen im Athos. Verdauungsnachmittag. Kein Abendbrot. Durchschnittlicher Tatort. Netter Sonntag.
Im Alter günstiger
22.03.14 23:02 2014112014
Wer hauptsächlich WLan nutzt und nur selten mobil telefoniert, findet Superangebote auf dem Markt. Ein Fast-Verwandter wird bald stolzer Besitzer eines Smartphones sein. Ich habe für ihn ein wenig recherchiert. Da gibt es etliche günstige Tarife, sogar deutlich unter 10 Euro im Monat. Die Verbindung ist logischerweise etwas langsam aber für Gelegenheitssurfer völlig ausreichend. Dafür sind die Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Tarif faszinierend, um nicht zu sagen beispielhaft, kurz. Als langfristig vertraglich Gebundener, der günstige Einkäufe durch langjährige Vertrage bezahlen muss, macht so ein Einblick Mut für die Zukunft. Wenn mich mit zunehmendem Alter die modernste Technik kälter lässt, kann ich also viel günstiger surfen. Sind doch nette Aussichten oder etwa nicht?
Alienalarm
21.03.14 22:00 2014102014
Ich bin in Entscheidungsnöten. Heute kam mein Forstschutzhelm, den ich mir voller Respekt vor dem Holzspalten bestellt habe. Er sieht toll aus und wenn ich ihn aufsetze entsteht der Eindruck meine Heimat läge in der Nähe von Alpha Centauri oder im Andromedanebel. Inzwischen hat sich - das kommt noch dazu - nach ersten praktischen Erfahrungen mein Respekt vor dem Holzspalten minimiert. Mit dem Helm bin ich eindeutig overdressed. Andererseits hat sich nach der Grauen-Star-Operation meine ohnehin hohe Wertschätzung meiner Augen weiter gesteigert. Eine Schutzbrille erscheint mir unverzichtbar. Die kostet die Hälfte vom Helm. Der Helm schützt als Mehrwert aber auch meine Gehörgänge. Außerdem sieht mich niemand, wenn ich den Helm trage, so dass mir wahrscheinlich sowohl humorige Nebenwirkungen bei den Nachbarn als auch Begegnungen mit den "Men in Black" erspart bleiben. Ich werde also im Schutz unseres Tannenwäldchens ALF* mit den Holzarbeiten beauftragen.
*ALF entstammt der gleichnamigen TV-Serie und bedeutet Außerirdische Lebensform
*ALF entstammt der gleichnamigen TV-Serie und bedeutet Außerirdische Lebensform
Holz spalten
20.03.14 23:48 2014112014
Unsere Holzspaltmaschine liegt nun schon leicht ausgepackt ein paar Tage in der Garage. Der Spalter ist grundsätzlich einsatzbereit, wenn das mitgelieferte Fahrgestell angebracht wäre, wäre er noch einsatzbereiter. Einen ersten Montageversuch habe ich abgebrochen als ich feststellen musste, dass wesentliche Teile nicht zusammengeschraubt werden sondern nur das Metall der Streben mittels einer fetten Schraube festgequetscht wird. So etwas widerstrebt meinem Ordnungssinn. Außerdem konnte ich inzwischen die optimalste Schraubposition evaluieren. Otium zahlt sich aus. So geht die Arbeit jetzt erwartungsgemäß in aller Ruhe gut von der Hand. Bald steht das Schmuckstück in voller Größe da. Ich schiebe es rund ums Haus in den Garten und kann nicht widerstehen. Ich muss es ausprobieren. Ja, so liebe ich die Scheitproduktion. Das geht wahrlich gut von der Hand: einlegen, auslösen, beim Spalten zusehen und die Scheite wegpacken. Ich liebe die moderne Technik! Ob sie mir wohl hilft mein Axttrauma zu überwinden? Mit Grausen denke ich daran zurück, die Erinnerung kann mich heute sogar noch kurzzeitig in Atemnot bringen. Völlig ausgelaugt hechelte ich damals nach etlichen Spalttagen vor mich hin, erschöpft wie nie zuvor und nur einmal danach. Ich wäre ein lausiger Holzfäller geworden.
Diagnose: Temporäre Unverträglichkeiten
19.03.14 17:35 201452014
Ärzte müssen ein ganz eigenes Verhältnis zur Zeit haben. Wir bringen meinen Generationsvorgänger zum Klinikum. Es ist kein Termin mit Wartezeit, sondern die Behandlung beginnt sofort. Die klare Vorankündigung ist, dass es gut eine Stunde dauern soll. Schön, denken wir, meine sehr geduldige aber dennoch nicht otiumgemäß gepolte Ex-Verlobte und ich, frühstücken wir doch in dieser Zeit im Cliverde, dem Restaurant des Klinikums. Das Angebot ist sehr gut, die Preise verträglich und so vergehen anderthalb Stunden zwar nicht im Fluge, aber mit Zeitung lesen und Krimistudium doch relativ schnell. Gut gelaunt kommen wir in der Station an und freudig teilt uns die Schwester mit, dass schon in 60 Minuten alles erledigt sei. War das nicht die angekündigte Gesamtzeit? Stimmt schon, doch allein die Vorbereitung nimmt bereits anderthalb Stunden in Anspruch. Mit zweihundert Prozent "Verspätung" dürfen wir die Krankenheilanstalt verlassen. Und da schimpfe noch einer auf die Bahn. Immerhin nehmen wir eine weitere Bestätigung der Erfahrung mit, dass bei der Kombination von Medizinern und Zeit eine phänomenale Ausdehnung des letzten Elements als häufig auftretende Nebenwirkung zu diagnostizieren ist.
Der Weg: so wertvoll wie das Ziel
18.03.14 22:02 2014102014
Acht liebe Mitmenschen treffen sich mit mir und wir unterhalten uns über eine bestimmte Bibelstelle. Zwei Tage habe ich mich darauf vorbereitet und in einer guten Stunde ist das Thema "gegessen". Ich komme mir vor wie ein Koch, habe Ingredienzien eines Menüs ausgewählt, geschnippelt, angerichtet, komponiert, gekocht und gewirbelt bis alles in der mir bestmöglichen Form vorlag, stundenlang gearbeitet und in kürzester Zeit ist alles verputzt. Schön, dass es geschmeckt hat. Aber so ist das Leben - die Vorbereitungszeit toppt locker die Präsentation. Möglicherweise verreise ich deswegen so gern. Dort ist es - je länger man verreist, desto besser ist das Verhältnis - genau umgekehrt. Toll sind in diesem Zusammenhang Reiseschnäppchen: ein Blick, große Freude, kurze Diskussion, buchen und fertig. Ach ja, zurück zum Ausgangspunkt. Das Schöne am Vorbereiten von Bibelstunden ist der persönliche Gewinn, den man selbst von der investierten Arbeit hat. Hier ist der Weg wirklich das Ziel, ja mitunter ist der Weg wertvoller als das Ziel. Beschäftigung mit der Bibel - die schönste Hauptsache der Welt!
Des einen Freud' ...
17.03.14 22:01 2014102014
Heute habe ich das Vogelhaus eingeholt. Die Fütterperiode ist für uns, egal welche Kapriolen dem Wetter noch einfallen, in diesem Winter beendet. Fast genau 29 Kilo Sonnenblumenkerne haben Grün- und andere Finken Meisen, Spatzen, ein paar Amseln, ein Kleiber, ein Eichelhäher, ein Dompfaff und ein UFO (nichtidentifizierbares Flugobjekt) bei uns verspeist. Sie allesamt profitierten von einem günstig erworbenen Sack der Früchte des sonnigen Gewächses. Die Massen von Spelzen unterhalb der Futterplätze legen Zeugnis ab von einer nahrungsreichen Winterzeit. Viele Tierschützer werden jetzt verdächtig böse ihre Stirn runzeln, das geht, offen gesprochen, unserer geflügelten Population geradewegs am A.... vorbei. Erstere grämen sich um die Überlebensfähigkeiten ihrer flügelbehafteten Wildtiere, letztere hatten einen tollen Winter. So ist das Leid des einen die Freud' des anderen. Schick sal.
Mutraubende Ängste
16.03.14 22:00 2014102014
Wir Christen sind mitunter schon ein seltsamer Haufen. Das Spektrum aller menschlicher Charaktere und Emotionen reicht weit. Christen, jede und jeder ein ganz besonderes Exemplar seiner Art - von windschnittig bis sperrig, von angepasst bis zum totalen Querdenker, ein äußerst breites Spektrum. Heute nun inspizierte ich die Internetseiten eines äußerst kritischen Geistes, voller Vorbehalte - ich würde sogar sagen Ängste - vor allem Neuen. Überall wittert er Esoterik, Verführung und Arglist und findet so zielgenau fast alle Haare in den diversen Suppen, die seine Mitbrüder und -schwestern servieren. Dabei muss er noch nicht einmal falsch liegen. Ich unterstelle ihm nur die ehrenwertesten Motive. Aber ihn muss eine schlimme Angst vor allem treiben, was möglicherweise seinen Glauben gefährden könnte. Er sieht sich von Esoterik umzingelt und baut kräftig seine Festung aus. Dabei übersieht er, schade für ihn, die große Kraft Christi, die ihn behüten und bewahren will. Im zweiten Buch der Könige, im 6. Kapitel, gibt es dazu eine mutmachende Geschichte. Doch die wird ihm wohl nicht mehr helfen. Die Angst vor der Gefahr in der man umkommt, wenn man sich in sie hineinbegibt, besiegt die Entdeckerfreude, den Forschungsgeist und den Glaubensmut. Ich hoffe für ihn, dass er dennoch einen fröhlichen Glauben lebt und nicht verbittert. Gott schenke es.
Ausnahmen
15.03.14 23:33 2014112014
Ja, ich verzichte auf Alkohol in der Fastenzeit, das tut mir gut und ich mache es gern. Und gestern? Ich bin doch kein Beamter, halt bin ich ja doch, aber doch nicht so einer, na ja, okay, ist ja egal... In jedem Fall vereinbare ich vorab zwei Ausnahmen und gestern fand die erste statt. Mein Otium-Prinzip schließt solche Festlegungen selbstverständlich mit ein. Locker bleiben, alles ernst nehmen ohne es bierernst werden zu lassen. Festzustellen ist, dass am Tag eins nach der Ausnahme der Motivationskoeffizient für zupackendes Schaffen arg daniederliegt und eher im roten als im grünen Bereich agiert. Nein, Kopfschmerzen oder ein schwerer Schädel sind nicht zu verzeichnen nur diese völlige Schlaffheit, eine satte konzentrationsfeindliche vor sich hin wabernde Lustlosigkeit. Gar nicht so übel so ein Faultierleben.
Selbstreduzierende Füllmengen
14.03.14 22:00 2014102014
Heute haben wir lieben Besuch. Es wird sehr spät, besser gesagt sehr früh. Zur Feier des Tages werfen wir ein paar Runden unseres Sylter Schokoladenlikörs auf den Markt. Wir sind überwältigt. Schokolade stellt man sich gemeinhin dunkel oder wenigstens weiß vor. Der Schokoladenlikör ist klar, dickflüssig, aber klar. Schon beim Eingießen entfaltet er sein schokoladiges Aroma. Die Nase startet ein eindrucksvolles Promotionsprogramm, das blitzschnell den ganzen - um diese Uhrzeit eigentlich recht trägen - Leib in freudige Erwartung versetzt. Die Hände greifen nach dem Glas, der Mund öffnet sich und die Zunge giert nach dem avisierten Genuss. Und tatsächlich der Geschmack hält, übertrifft sogar ein wenig, was der Duft verheißen hat. Köstlich. Leider, leider muss der Verdunstungsgrad der Flüssigkeit in der Flasche enorm hoch sein. Sie leert sich überraschend schnell. So teilt der Likör das Los aller hochwertigen Alkoholika - sobald die Flasche geöffnet ist verflüchtigt sich ihr Inhalt auf seltsame, kaum nachvollziehbare Weise. Das Geheimnis der selbstreduzierenden Füllmengen harrt immer noch seiner wissenschaftlichen Aufarbeitung.
Heizöl
13.03.14 23:58 2014112014
In Syrien tobt der Bürgerkrieg. Der Iran ist nach wie vor nicht einschätzbar. Durch die russische Kolonialpolitik in der Ukraine sind die Gaslieferungen in Gefahr. In Libyen wird gezündelt. Kurz, es sieht kritisch aus und die Lage ist ernst. Doch der Heizölpreis fällt auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Kann man sich nicht einmal mehr auf die Ölkonzerne verlassen? Egal wie er sich weiterentwickelt - wir haben getankt. Mag ja sein, dass er noch tiefer fällt, aber zum jetzigen Zeitpunkt haben wir wahrhaft günstig eingekauft. Darüber freue ich mich und werde mich keinesfalls über künftige Entwicklungen ärgern. Ich bin kein Spekulant, will auch keiner sein und kann meine Zeit besser verbringen als auf den Ölpreis zu starren und über den geeignetsten Zeitpunkt zum Zuschlagen nachzusinnen. Der nächste Winter kommt bestimmt und wir gehen ihm bereits ab heute wohl gerüstet entgegen. Ich verschwende meine hoffnungsstarken Spekulationskräfte viel lieber auf lauschige Sommernächte und kurze schneearme Winterwochen. Frühling im März - was für ein tolles Wetter!
Schnäppchenverramscher, Täuscher und Beutelschneider
12.03.14 23:38 2014112014
Inspiriert durch das Newsletterthema gestern lösche ich erst einmal tausende von Spams - gut zweitausend auf meinem Notebook und knapp dreitausend auf meinem Computer. Interessant wer so alles mit mir ins Geschäft kommen will und ernsthaftes Interesse daran zeigt mein Einkommen einer anderen Verwendung zuzuführen. Dringend rät mir die "Sparkasse" meine Kontoführung sofort auf das neue SEPA-Verfahren umzustellen und fügt zuvorkommenderweise gleich einen Link bei, der verspricht mich zu hilfreichen Seiten zu führen. De facto lädt mich diese Verbindung zu einer Weltreise ein und wird mich einem Computer irgendwo auf diesem schönen Erdenrund vorstellen - nur ein Ziel ist ganz und gar außen vor: der echte Server meines Geldinstituts. Die millionenschweren Guthaben, die nette Menschen mit mir teilen wollen, wenn ich nur einen kleinen Betrag zur Auslösung vorab zur Verfügung stelle, sind seltener geworden, was bei mir erstaunlicherweise keinerlei Bedauern auslöst. Ein klein wenig fassungslos bestaune ich die "Kreativität" der Beutelschneiderzunft, die manches Mal einen zweiten Blick erfordert um ihre unschönen Künste zu entlarven. Da wird uns in Zukunft noch einiges blühen, befürchte ich.
Newsletter
11.03.14 22:02 2014102014
Eine Institution, die meiner Mitarbeit teilhaftig wird, will einen Newsletter herausgeben. Einen weiteren im Kreise der zwei- bis dreitausend, die sich in meinen virtuellen Briefkästen so innerhalb eines halben Monats ansammeln, wenn ich konsequente Löscharbeiten vernachlässige. Meine Begeisterung hält sich demgemäß in Grenzen. Was soll ich raten? Nun gibt es Neuigkeitenbriefe, die ich gern lese - neun oder zehn von tausend - so einen sollte man konzipieren. Einen, der nicht oft erscheint, aber echte neue interessante Infos verbreitet. Einen mit einem Mehrwert für die Leserinnen (und die Leser natürlich ebenso). Ob es gelingt? Mit Verlaub gesagt, ich habe da meine Zweifel. Erfahrungsgemäß ist die Differenz zwischen den Erwartungen der Empfänger und den Intentionen der Absender schier unüberwindlich. Ein-, zweimal mag es gelingen, jedoch auf Dauer? Und wird nicht der Zeitdruck der Regelmäßigkeit das zarte Pflänzchen der inhaltlichen Kreativität niedertrampeln? Dem kommt leider eine hohe Wahrscheinlichkeit zu, selbst wenn es dem Pflänzchen gelingen sollte ein winziges Blättlein durch den harten Asphalt der Sachzwänge zu treiben. Schade eigentlich.
Ämterklammern
10.03.14 22:01 2014102014
Halten wir Alten uns zu fest an den Ämtern, die wir einnehmen? Können wir nicht loslassen? Oder sind wir gar gefordert mehr Ehrenämter zu übernehmen, weil wir doch die Zeit dafür haben? Beides scheint auf die Antwort zuzulaufen, die berühmte Antwort, die Entgegnung, die auf allgemeine Fragen immer kommen muss: 'Es kommt darauf an.' Worauf denn? Na, auf die Umstände! Sind die Umstände so, dass wir gern Aufgaben abgeben können und es auch tun oder klammern wir uns fest und räumen anderen nur schwer einen tieferen Einblick ein? Haben wir die Altersweisheit gewonnen, dass es immer Menschen gibt, die es (was auch immer) wenigstens genauso gut können wie wir? Oder hängen wir etwa noch dem Jugendwahn nach unersetzlich zu sein? Streben wir nach Ämtern oder erfordern die Ämter unseren Einsatz (heute und hier)? Diese Fragen kommen auf, als ich höre, dass ein netter älterer Mensch vor sich hin wurschtelt, obwohl es offensichtlich zunehmend hakt. Jahrelang brachte er (der Mensch) die Sache voran und inzwischen wirkt er (alters- oder gesundheitsbedingt oder beides) als Hemmschuh. Wie werde ich in dieser Situation reagieren? Klammern oder abgeben? Weshalb stehen wir Menschen mit dem Wachstum unserer Jahre extrem stark in der Gefahr der Zunahme unseres Starrsinns? Komische Probleme, die ich jenseits der 60 so wälze!
Zweigleisig denken
09.03.14 22:00 2014102014
Der Sonntag - ein guter Tag für theologische Fragen: Ist der Gott des Alten Testaments derselbe wie der im Neuen Testament? Oder hat sich Gott gewandelt - von einem "Rachegott" in einen "lieben" Gott? Warum sollte er das tun, er, der alles weiß und vollkommen ist? Rein logisch betrachtet wäre es wahrscheinlicher, dass wir Menschen uns einen passenden Gott "basteln" als dass sich ein allmächtiger Gott, der alles Wissen in sich vereint, plötzlich ändert - oder etwa nicht? Möglicherweise lesen wir das Alte Testament (vielleicht ebenso das Neue) mit einer gefärbten Brille? Mit diesen Fragen sollte ich mich doch etwas ausführlicher auseinandersetzen - das ist die erste Erkenntnis aus dem Vormittagsgottesdienst. So werde ich mich wohl diesem Thema stellen und es schließlich nach aller Wahrscheinlichkeit in einer Predigt oder Andacht in die Gemeinde einbringen (demnächst unter www.hochwortig.de). Schon während des Gottesdienstes habe ich es gedanklich hin und her "gewälzt". Die zweite Erkenntnis ist zwar profaner und dennoch höchst verwunderlich: von der Predigt habe ich trotzdem viel mitbekommen und weiß hinterher mehr als sonst vom Inhalt. Sollte ich etwa die erste Stufe im Hintergrunddenken erklommen haben, sozusagen ein virtuelles Denk-Laufwerk aktivieren können? Das wäre ja famos!
Frust
08.03.14 20:00 201482014
Bei unserer Garage ist die Außenbeleuchtung seit Jahren außen vor. Der Bewegungsmelder ist irreparabel defekt. Einen neuen will ich nicht, dort sind zu viele Vierbeiner unterwegs - kaum ist das Licht aus, ist es schon wieder an. Wir und unsere Nachbarn waren damals genervt und so hatte ich das Außenlicht schon lange vor dem Defekt dauerhaft zur Wirkungslosigkeit verdammt. Aber neulich kam mir eine Idee. Warum baue ich nicht einfach einen Funkschalter ein? Gedacht und bestellt sowie ruckzuck geliefert - eben Amazon. Heute startet der Einbau. Der Schaltplan ist an sich einfach, nur das Kabel ist so unflexibel. So dauert das Ganze fast einen Nachmittag, ehe die dicken Drähte in den schmalen Litzen des Schalters verankert sind. Der Rest geht gut von der Hand. Gerade noch rechtzeitig sehe ich, dass sich eine Phase in eine Nullklemme verirrt hat. Das ist schnell korrigiert. Dann der Moment - Strom an - die Diode des Funkschalters leuchtet, das Pairing mit den Funkfernbedienungen klappt wunderbar. Zeit für den Strahlemann? Nein, Zeit für den Frustillion. Alles roger, nur der Schalter schaltet nicht. Die Außenlampen denken nicht im Traum daran ihr Licht leuchten zu lassen. Und nun? Höchste Eisenbahn die Altersweisheit ins Spiel zu bringen: einpacken, darüber schlafen und Zeit nehmen fürs Nachdenken. Gib dem Frust keine Chance!
Hättest du geschossen?
07.03.14 20:06 201482014
Wir besuchen im Auftrag unserer Gemeinde ein Geburtstagskind. Das Gespräch kommt auf die Grenzöffnung und das rühmliche Ende der DDR. Ich spüre leichte Freudenschauer meinen Rücken herunterlaufen, wenn ich an damals denke. Die Menschenmassen in der City, wenig später der Abbau der Grenzbefestigungen vor Oebisfelde - ein Bekannter berichtet von einem Zug mit Botschaftsflüchtlingen, die als erste Stadt im Westen Wolfsburg passierten. Doch dann werde ich still. Eine Ohrenzeugin berichtet aus zweiter Hand (also gehört direkt von einem Betroffenen), dass schon Soldaten in Leipzig in Bereitschaft standen, jeder mit 300 Schuss scharfer Munition versehen und einer ausgehändigten Todesspritze für den "Notfall" im Tornister. "Würdest du schießen?" tuschelten die Soldaten einander zu, manche verloren zehn Kilo Körpergewicht in dieser Zeit. Dass es nicht dazu kam, verdanken sie und wir nur mutig und verantwortungsbewusst handelnden Menschen. Gott sei Dank!
Stilvolles Wohnen
06.03.14 22:00 2014102014
Links von mir plätschert, blau untermalt, ein kleiner Brunnen und vorne rechts, am Durchgang zum Esszimmer, verbreitet eine große Glasschale in gelbliches Licht gehüllte Nebelwolken. Ganz rechts bildet ein dezent vor sich hinstrahlender Weidenparavent den Hintergrund zu unserem Spinnrad und oberhalb des Fernsehers leuchtet eine kitschige Kirche - ein Erbstück meiner Tante - in vielerlei Farben. Gemütlichkeit ist da, wo es nicht modern zugeht, ist einer der Lehrsätze, die man im Leben lernt - oder auch nicht. Manch einer lebt eben gern kärglich in einer modern-schlichten Atmosphäre. Es sei ihm (oder ihr) von Herzen gegönnt. Ich dagegen liebe die propere Fülle gefälliger Stilelemente und friere in der eintönigen Öde (leer)raumbetonter Möblierung. Stelle mich in einen mustergültig nach aktuellstem Design gestylten Wohnraum und ich erstarre zur Schaufensterpuppe. Platziere mich in einen vor Lebensfreude überquellenden mit bequemen Sitz- und Liegemöbeln ausgestatteten Salon und ich beginne zu leben. Weisheit des Alters: kreiere und lebe deinen Stil (auch wenn er ein Gemischtwarenladen ist)? Wer wohnt in deinen Räumen - du oder die selbsternannten Modezaren?
Es gibt so Tage ...
05.03.14 21:59 201492014
Was kann ein Tag Gutes bringen, der mit frühem Aufstehen anfängt? Ein Tag, der einen mitten in den Berufsverkehr verfrachtet - an der ersten Kreuzung erhalten zwei fast leere Busse Vorfahrt, ich muss warten und gleich hinter der ehemaligen Schnellecke-Villa beginnt der Stau. Wie habe ich das früher nur nervlich bewältigt ohne dass gleich der ganze Vormittag im Eimer war? Keine Ahnung 😉. Es wird ein mürrischer, aufgeregter, recht launischer Tag und natürlich geht gerade heute manches schief oder läuft schlechter als erwartet. Irgendwie bringe ich ihn hinter mich. Gute Nacht Mittwoch - und tschüß!
Leben leben
04.03.14 21:13 201492014
Die Hochzeitsfotos eines Verwandten bringen mich zum Schmunzeln - wie jung war ich doch damals und meine inzwischen fast neunzigjährigen Eltern waren auch noch knusprig. Doch dann werde ich nachdenklich, denn seine damals freudig geschlossene Ehe ist inzwischen, wie viele andere, richterlich beendet worden. In der Zeit wandelt sich vieles. Wir besuchen einen Freund im Klinikum - von einem Tag zum anderen aus dem Alltag herausgerissen und auf die Kunst der Ärzte angewiesen. Das macht sensibel für das eigene Leben und stärkt den Blick auf den nur scheinbar so normalen Tagesablauf. Zu Hause planen wir einen Kurzurlaub, buchen schnell, wissen aber wieder einmal um die möglicherweise extrem kurze Verfallzeit solcher Pläne. Intensives Grübeln über könnte, wäre, sollte und eventuell führt zu nichts. Augen auf, los und durch - zur Not eben auf Umleitungen, Totalsperrungen oder völlig andere Wege cool und mit Gottvertrauen reagieren. Leben muss gelebt und nur in Ausnahmefällen durchgestanden werden!
Kellerkind
03.03.14 22:00 2014102014
Es gibt Tage da kommt man noch nicht einmal zum Lesen und ist doch der Meinung nichts geschafft zu haben. Da korrigiert man ausgiebig die Internetseiten der Stadtmission - nicht so ganz motiviert, weil einem gerade eine liebe Freundin leidenschaftslos mitgeteilt hat wie potthässlich sie diese findet. Dann überarbeitet man sehr zeitaufwändig die Kategorien des Banking-Programms, wohl wissend, dass man die Kategorien sowieso nie auswertet aber es könnte ja mal sein ... Und gegen Abend kommt dann noch diese total bescheuerte Depri-Stimmung und zieht einen völlig grundlos in den Keller. Ich hasse Tage, die neutral betrachtet freudig stimmen sollten jedoch aus völlig unverständlichen Ursachen niedergeschlagen enden. Ich sollte mich ohrfeigen, links und rechts aber kräftig! {Diese Kompetenz bleibt übrigens unabtretbar ausschließlich bei mir verwurzelt}
Panikstufe orange
02.03.14 21:32 201492014
Es hätte ein so schöner Tag werden können. Otiumgemäß ruhig geht er los. In aller Gelassenheit verabschieden wir unseren Besuch. Ein Mittagsschläfchen versüßt den Einstieg in den Nachmittag. Ein Gottesdienst, gehalten von der Superintendentin, stimmt nachdenklich und auf den Abend ein. Geruhsam steuern wir unser Domizil an. Und dann beim Aussteigen ... Wo um alles in der Welt ist mein Handy? Panik breitet sich aus. Unruhe ergreift mein Hirn. Doch es gibt ja die Handyortung. Einloggen, Ortung starten, auf die Karte warten und schwups es meldet sich! Wo? Noch irgendwo rund um die oder in der Stadtmission. Auf ins Auto, durchstarten, am Zielort mit den Scheinwerfen die Fußwege und den Parkplatz ableuchten. Nichts. Die Suche im Innern bleibt erfolglos. Der Pastor hat es auch nicht gefunden. Panikstufe orange. Ich gehe noch einmal alles ab und mit einem Mal, ja, dort liegt es doch: unter meinem Stuhl eine dunkle Hülle auf dunklem Fußboden. Halleluja! Panikalarm ausschalten, Heimfahrt antreten, freuen.
Heut' ist heut'
01.03.14 22:00 2014102014
Geburtstag einer guten Freundin. Bis nach zwei gefeiert. Meine zweite Zigarre in diesem Jahr geraucht, natürlich draußen. Rauchen macht einsam (unter Nichtrauchern) - bis auf eine Ausnahme gegen Ende der Tabakrolle. Aber ich liebe ja solche Feierpausen. Rauchen lässt die Glieder schlottern - wenigstens in dieser Jahreszeit. Es dauert dementsprechend lang bis ich drinnen wieder meine gewünschte und geliebte Wohlfühltemperatur erreichen kann. Es war eine schöne Fete mit netten Gesprächen, mundendem Rotwein und zwei Grappa zu viel. Warum will ich mir bloß nicht merken, dass Grappa in Kombination mit reichlich rotem Saft am Folgetag Wirkungen unerwünschter Art hervorbringen. Übrigens sind die selbst erzeugten Rauchschwaden gleichfalls längere Zeit präsent und die pelzige Zunge gleichfalls. Weshalb ich es dennoch nicht lasse? Ist doch klar, ich präferiere einfach nur die Sicht des Ereignistages. Alles andere sind Kollateralschäden.