Zweigleisig denken

Der Sonntag - ein guter Tag für theologische Fragen: Ist der Gott des Alten Testaments derselbe wie der im Neuen Testament? Oder hat sich Gott gewandelt - von einem "Rachegott" in einen "lieben" Gott? Warum sollte er das tun, er, der alles weiß und vollkommen ist? Rein logisch betrachtet wäre es wahrscheinlicher, dass wir Menschen uns einen passenden Gott "basteln" als dass sich ein allmächtiger Gott, der alles Wissen in sich vereint, plötzlich ändert - oder etwa nicht? Möglicherweise lesen wir das Alte Testament (vielleicht ebenso das Neue) mit einer gefärbten Brille? Mit diesen Fragen sollte ich mich doch etwas ausführlicher auseinandersetzen - das ist die erste Erkenntnis aus dem Vormittagsgottesdienst. So werde ich mich wohl diesem Thema stellen und es schließlich nach aller Wahrscheinlichkeit in einer Predigt oder Andacht in die Gemeinde einbringen (demnächst unter www.hochwortig.de). Schon während des Gottesdienstes habe ich es gedanklich hin und her "gewälzt". Die zweite Erkenntnis ist zwar profaner und dennoch höchst verwunderlich: von der Predigt habe ich trotzdem viel mitbekommen und weiß hinterher mehr als sonst vom Inhalt. Sollte ich etwa die erste Stufe im Hintergrunddenken erklommen haben, sozusagen ein virtuelles Denk-Laufwerk aktivieren können? Das wäre ja famos!
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