Februar 2015
Planungsphase
27.02.15 21:01 201592015
Handwerksarbeiten werfen ihre Schatten voraus. Wir müssen vier Zimmer ausräumen. Da kommt was auf uns zu. Wir diskutieren den wohnwirtschaftlichen Rahmen für uns und damit den besten Ablauf der Umräumarbeiten. Ich befürchte, wir sollten unsere Vorstellungen und Interessen noch intensiver austarieren, um nächste Woche gemeinsam konzentriert starten zu können. Eine spannende Woche kommt auf uns zu. Mir san die Möbelpacker (oder so ähnlich).
Verzweiflung
24.02.15 22:00 2015102015
Ordnung - welch ein schöner Begriff, was für ein hohes Ziel (für mich). Sobald ich dieses Projekt starte scheint sich die Zahl der unterzubringenden Teile überproportional zu steigern. Trotz einer alle Dimensionen sprengenden Abfallquote bleibt ein deprimierend großer Rest, der scheinbar alle Aufnahmekapazitäten übersteigt. Welch ein Drama! Wenn ich Sammelboxen beschaffe und diese fülle, fehlt mir bald der Platz für die Sammelboxen. Und dadurch steht schon wieder etwas herum. Außerdem sinkt der Wiederfindungsindex. Es ist zum Verzweifeln.
Trostsonntag
22.02.15 23:01 2015112015
Mitunter staune ich über die Duplizität der Predigten. Heute im Vormittagsgottesdienst hören wir aufbauende Aussagen gegen Entmutigung, gegen Selbstaufgabe und gegen Erschöpfung. Zum Abschluss des Tages hören wir Pastor Latzel aus Bremen über einen kurzen Text sprechen: „Wir sind allzeit getrost.“ Er ist in seinem Berufsleben viel mit Trostlosigkeit, mit unfassbaren Situationen und großem Leid konfrontiert. Und er hat eine große Erfahrung mit dem Trost gemacht, der direkt von Jesus kommt, der Menschen aufrichtet, hindurchträgt und begleitet. Beide Male ist es nicht der vorgeschlagene Predigttext, sondern ein frei gewählter. Die Texte sind unterschiedlich, einer aus dem Alten, der andere aus dem Neuen Testament und doch haben beide eine Zielrichtung. Vielleicht haben wir gerade das nötig, kann gut sein.
Griechischer Charme
21.02.15 23:20 2015112015
Nun sind wir uns also einig mit den griechischen Wahlsiegern. Zweifellos hat die EU unseren südländischen Freunden viel zugemutet, vielleicht wäre damals eine andere Vorgehensweise möglich, gar geboten, gewesen, wer weiß. Trotzdem eins wäre immer dabei herausgekommen: bei zu viel Schulden muss man hart sparen. Ich finde die Bemerkung „mit den EU-Millionen wurde nur den Banken geholfen“ äußerst putzig. Wenn ein allgemein als vertrauenswürdig eingestufter Staat sich bei Banken Geld leiht, ist das ein normaler Vorgang. Wenn sich dann auf einmal herausstellt, dass sich der Staat seine Vertrauenswürdigkeit durch falsche Angaben erschlichen hat und vor der Pleite steht, sollen die Banken schuld sein, dass sie ihm vorher vertraut haben? Was ist das den für eine krude Sicht der Dinge? Meine Bank ist schuld, wenn ich sie wissentlich getäuscht habe? Die bösen, bösen Banken haben Griechenland zu viel Geld geliehen, obwohl dem Land volle Zahlungsfähigkeit bescheinigt war? Hätten sie es nicht getan, hätten dieselben Leute, die heute so bitterlich klagen, schon damals lautstark ihre Stimmen erhoben und gegen die fiesen Banken gewettert, die dem armen Griechenland völlig grundlos die nötigen Gelder verweigern. O, ihr Heuchler, wie schön könnt ihr lächeln - vom linken bis zum rechten Schlitzohr. Wie charmant!
Mahlzeit
18.02.15 20:29 201582015
Heute beginnt meine zweite Abnehmphase. Gut 11 Kilo habe ich mir vorgenommen. Der Zeitraum ist unbestimmt, aber die Gewichtskurve soll stetig nach unten weisen. Keine, nun ja, wenige, ganz wenige Kompromisse. Ich bin Halboptimist. Die ersten fast 25 Kilo klappten innerhalb eines Jahres zwar famos, aber die Weihnachtszeit ließ den Erfolg um drei Kilo schrumpfen. Jetzt sind eiserner Willen, leicht (nur nicht zu stark) knurrender Magen und vor allem Durchhalteparolen angesagt: „Du schaffst es!!!“ Hoffentlich.
Mastkurerfahrungen
14.02.15 18:20 201562015
Ich bin ein Masthähnchen. Wenigstens fühle ich mich so. Wieder erwischt meinen Magen die Einladung meiner Mutter auf dem falschen Fuß. Nach Vorsuppe und Salat meldet er sich „satt“ und verlangt nach einer Mittagsruhe. Trotz seines erklärten Arbeitsendes führe ich ihm unversehens noch ein Steak samt Backkartoffel und Beilagen zu. Der arme Kerl! Völlig verärgert rumort er rum und erhöht den Gasdruck in Speiseröhre und Darm. Weder Cognac noch Ouzo noch Kaffee schaffen eine versöhnliche Atmosphäre. Die Drohung einer massiven bauchnahen Fettablagerung steht im Raum. Armer Rolf!
Kämmerersirenenchor
12.02.15 23:23 2015112015
Auf der Heimfahrt staune ich über die, obwohl ungeschlechtliche, dennoch rasante Vermehrung der Blitzersäulen. Vor Jahren als hässlich ampelfarbige Kästen gestartet hat die Evolution sie nun zu schlanken teils eckigen, teils runden Säulen weiterentwickelt, haben sich kleinformatige Abarten auf eine Art Symbiose mit Leitplanken eingelassen und glänzen mondäne Exoten mit schickem Designlook. Einige Gutgläubige erklären ihren Sinn und Zweck mit einer Art Ermutigung zur Gaspedalschonung. Alle Kämmerer aus dem Verwaltungsland blicken dagegen liebevoll auf diese hochrentierlichen Säulen ihres Finanzetats. „Husch, husch, lieber Autofahrer“, höre ich sie allesamt vor jedem Blitzer verheißungsvoll singen. Ich dagegen bremse lieber.
Latschen, staunen, recherchieren
08.02.15 20:30 201582015
Meine Outdoor-Motivations-Beisassin hat es geschafft! Ich lasse mich auf einen Spaziergang in Kälte-Niedersachsen ein! Vor Glück murrend gehe ich meines Weges. Zugegeben, interessant ist es schon. Unsere in beeindruckender Glätte leicht überfrorenen Fischteiche sind schon ein, zwei Blicke wert. Die Erkundung demnächst wachsender und jüngst fertiggestellter Baugebiete vermittelt nette Einblicke und Erkenntnisse. Architekten, ideenreiche wie einfallslose, scheinen hier gutes Geld verdient zu haben. Ein Haus wird zur Miete angeboten: 1.500 Euro im Monat, ohne Nebenkosten natürlich. Ein Schnäppchen für Großverdiener. Nicht ganz unzufrieden betrete ich endlich wieder unser wohlgeheiztes Domizil. Wird auch Zeit. Abends hören wir die aktuelle Predigt des in den letzten vierzehn Tagen arg geschmähten „Hass“-Predigers Olaf Latzel. Er predigt kompromisslos an der Bibel orientiert. Kein Wunder, dass Atheisten, Agnostiker und zeitgeistinspirierte Amtskollegen ihn über die Medien angreifen. Ihm jedoch zu unterstellen, dass er Hass verkündige wie die Salafisten, zeigt viel über die moralische Situation von Kirche und Medien. Latzel hat in seiner Predigt gesagt, dass Christen sich vor die Moslems, alle Menschen anderen Glaubens, stellen müssen, wenn diese angegriffen werden. So etwas habe ich noch niemals von einem Salafisten auch nur ansatzweise über Christen sagen hören. Warum wurde über diesen Teil der Predigt kein Wort verloren? Das verstehen die Medien also unter recherchieren, gut zu wissen, ich hätte es sonst glatt mit manipulieren verwechselt. So kann man sich täuschen.
Tene, Malle oder was?
05.02.15 22:00 2015102015
Vor einem Jahr waren wir mit Freunden auf Teneriffa. Wir kamen im strömenden Regen an und fuhren zwischen zwei Regenschauern wieder zurück. Dazwischen war das Wetter gemischt und das Thermometer bewegte sich im Zehnerbereich. Der 30er-Bereich war allerdings nur eine Autostunde entfernt. Wir sitzen am Abend mit unseren Freunden zusammen und reflektieren sehnsuchtsvoll den Urlaub. In der Erinnerung wird das Wetter gleich ein paar Grad besser. Gemeinsam stellen wir fest, dass wir den damaligen Urlaubsort noch nicht ausreichend erkundet hatten. Eigentlich müssten wir das nachholen. Wie schön, wenn man immer ein verheißungsvolles Ziel vor Augen hat. Andererseits wäre Mallorca auch eine Option. Wer die Wahl hat …
Schwächeln beim Shoppen
04.02.15 19:34 201572015
Wir touren durch die Region und steuern die größeren Möbelhäuser unserer Umgebung an. Es stehen ein paar Ideen im Raum, die ihre Umsetzung kaum noch erwarten können. Eins wird uns schnell klar: Billig wird das nicht. Recht frühzeitig meldet sich dann noch mein Kreislauf mit meiner Kaufhausallergie. Eine umfangreiche Wassergabe stellt ihn ruhig. Dann machen meine Füße auf sich aufmerksam und zwar recht deutlich. Sie scheinen dieser Abteilungslatscherei äußerst kritisch gegenüberzustehen. Ich sichere ihnen einen Ruhetag zu. Das beruhigt sie kaum. Schade.
Klingelkompetenz
02.02.15 18:40 201562015
Unser Haus ist jetzt videoüberwacht. Eigentlich war es das ja schon seit Jahren aber jetzt habe ich von schwarz/weiß auf Farbe umgestellt. Außerdem gibt es noch ein paar weitere technische Goodies, die ich irgendwann einmal auf ihre juristische Relevanz prüfen werde. Aber ich muss sie ja nicht aktivieren. Oder sollte ich ein Schild aufstellen? Oder vor Aktivierung der Kamera einen Spiegel aufklappen lassen mit einem Haarordnungsset damit unsere Besucher sich angemessen auf die Übertragung vorbereiten können? Die nächste Stufe wäre ein Schminkraum vor der Tür. Aber das lasse ich wohl doch lieber. „Kommt wie ihr seid, so seid ihr mir willkommen“, ist bestimmt das bessere Motto. Jetzt überlege ich, ob ich die Klingel stilllege und die Kompetenz der Haustürvideoanlage entsprechend erweitere. Ich werde tief in mich gehen.