August 2014
Geige mit Profil
31.08.14 22:00 2014102014
Heute habe ich mir das Buch "Der Klang" von Martin Schleske heruntergeladen. Ich musste lange warten, bis der eBook-Preis angemessen niedrig war. Heute ist das der Fall. Gleich beginne ich zu lesen und kann kaum aufhören. Faszinierend, wie ein Geigenbauermeister seinen Beruf erläutert, worauf es ankommt und das als Gleichnis für das Handeln Gottes an uns Menschen nutzt. Zugegeben, Atheisten ist da zu wenig vom Geigenbau und zu viel vom Glauben gesagt, aber wer ein wenig offen ist für Gott, wer sich Gedanken macht, wie Gott "drauf" sein könnte, erfährt viel Nachdenkenswertes. Aber auch über den Geigenbau habe ich noch nie so viel gelernt, wie in diesem Buch. Ich dachte bislang, dass es nur auf das Handwerkliche ankommt - jedoch weit gefehlt und völlig daneben. Sein Handwerk muss ein Geigenbauer beherrschen, keine Frage, aber die Güte einer Geige nimmt ihren Ausgangspunkt in der Holzauswahl. Ist es ein singendes Holz oder nur ein normaler klangloser Stamm? Nimmt der Meister auf die Fasern des Holzes Rücksicht und lässt sich von ihrem Verlauf führen? Verliert er gleichzeitig sein akustisches Konzept nicht aus den Augen/Ohren? Gelingt es ihm aus diesen zwei Gegensätzen ein harmonisches Miteinander zu formen? Eine gute Geige hat eine eigene Persönlichkeit, die beim Spielen sich mit der Persönlichkeit des Musikers vereint - nur wenn letzterer die Persönlichkeit seiner Geige würdigt kann ein ohrenschmeichelnder Klang entstehen. Und was hat das alles mit Gott und uns zu tun? Man sollte das Buch einfach mal lesen.
Comments
Lustiger Holzstaplbub
30.08.14 21:59 201492014
Unser fertiges Kaminholzregal habe ich mit einer Teilung neues/altes Holz versehen. Ist es jetzt fertig? Ich weiß nicht so recht, sollte ich auf die zwei Dachbegrenzungsholzlatten noch je einen Streifen Dachpappe nageln? Immerhin kann ich jetzt gespaltenes Holz einlagern und ich tue es auch. Innerhalb kürzester Zeit sind meine Spaltergebnisse untergebracht. Das macht Spaß, nur stelle ich eine gewisse Neigung des Stapels in für die herrschende Gravitation ungünstige Richtung fest. Möglicherweise sollte ich schnellstens eine stützende zweite Schicht davor errichten. Große Mengen ungespaltenen Holzes harren schließlich noch ihrer Teilung. Happy Spaltung next week
My Way
29.08.14 23:11 2014112014
Ich liebe mein Ödland. Ich liebe mein Grundstück so wie es ist! Es passt einfach gut zu mir, habe ich heute festgestellt, als ich auf einem Klappstuhl, eine Flasche Gerstensaft in der Hand, auf meine ungemähte Wiese mit dem Fast-Mischwald rundherum blickte. Ich freue mich über die Wiese und stelle keine zwanghafte Ordnung her, nur eine klare Einteilung: da Wiese, da Bäume, da Terrasse, da Regal und dort der Weg zum Regal. Punkt. Die Wiese kann sich entfalten, wie sie will bis sie mich nervt und ich sie auf ein Einheitsmaß kürze, aber danach darf sie sprießen, wie sie möchte. Die Bäume wachsen vor sich hin - Gift gegen Läuse aller Art haben sie seit Jahrzehnten nicht mehr "genossen" - sie müssen durch das Leben durch. Die Terrasse ist der Betrachtungs- und Ruheraum, das Regal stellt Wärmebringer für kalte Winternächte bereit. Keine wohligeordneten Beete, keine Zwiebeln in Marschformation und keine Möhren in Habacht-Stellung. Nein, begrenztes Chaos, liebreizendes Durcheinander und eine ordnende Hand, die vieles schnell ändern kann, aber nicht immer will. I did (and do) it my way. Indeed.
Temporäre abstrakte Hautgemälde
28.08.14 20:40 201482014
Manche Menschen nehmen für ihre Schönheit viel auf sich. Selbst wenn andere solches eher als Hässlichkeit definieren würden. Wie dem auch sei, heute sehe ich auf dem Parkplatz einen Mann, dessen Arm mit zwei weißen Klebebändern umwickelt ist. Beim zweiten Hinsehen bemerke ich die Plastikfolie dazwischen und nahezu gleichzeitig die Tätowierung darunter. Aha, denke ich, ein frisch Tätowierter schont seine jüngst strapazierten Hautflächen. Wieder ein Grund über den eigenen zeitgeistfernen Geschmack in leichten Jubel auszubrechen. Man bin ich froh, dass mir meine natürliche Pelle über alles geht. Bilder kann ich mir ohne Probleme ebenso auf Papier anschauen. Gefallen sie mir nicht mehr, wandern sie in den Zellstoffmüll. Die endgültige Trennung von eingestochenen Kunstwerken stößt dagegen auf ungleich größere Schwierigkeiten, wenn man Amputationen von vornherein ausschließt, was sehr empfehlenswert wäre. So belasse ich es lieber bei spontanen, eher abstrakten, temporären Bildnissen, im Volksmund "Schorf" oder "blaue Flecken" genannt.
Schlafzimmer-Pathologie
27.08.14 22:00 2014102014
Der Tag geht so schön entspannt los. Nur kein Stress. Am Nachmittag, gegen drei, laufen wir allerdings bei Freunden zur Umzugshilfe auf. Tragen fällt bei mir natürlich flach - mein 2-Kilo-Schein lässt grüßen - doch im Schrauben gewinne ich inzwischen Übersicht und habe (jedenfalls die ersten drei Stunden) Spaß dran. Also demontiere ich ein Schlafzimmer mit allen Ingredienzien und lasse die Einzelteile zum Transporter bringen. Null problemo. Die neue Wohnung ist in fußläufiger Entfernung und so mache ich mich bei bestem Wetter auf den Weg. Es dauert ganz schön lange, ehe die Einzelteile ihren Weg in ihre neue Heimstatt finden, aber irgendwann sind sie komplett beieinander. Ich lege los. Und es wird später. Und später. Und später. Es wird dunkel und im neuen Schlafzimmer ist noch keine Lichtquelle installiert. Mein Rücken meldet sich. Ich schwitze wie ein Wasserfall im Sommer. Endlich, endlich stehen die Hüllen der zwei Schrankelemente, das Bett ist montiert und die große Matratze 'raufgewuchtet. Puh! Einlegebretter und Kleiderstangen sind ruckzuck an ihren Plätzen fixiert - fehlen noch die Türen. Und die sind das Highlight des Tages. "Klickscharniere" - genial! Auf die Halterung aufsetzen, runterdrücken, klicken und fertig. Ich bin hin und weg. Endlich einmal ein genialer Einfall der Möbelindustrie. Glückwunsch! Und weil alles so gut lief, schraube ich schnell noch ein kleines Schränkchen zusammen. Voll innerer Zufriedenheit lasse ich mir den angebotenen roten Saft bis halb eins munden. Ich schlafe diese Nacht ausgezeichnet. Kein Wunder!
Einschulungspostversandchaos
26.08.14 21:35 201492014
Was haben wir Altersteilzeitler mit der Einschulung zu tun? Eigentlich gar nichts, nur wir haben Freunde. Und eine davon ist Grundschullehrerin und im Urlaub. Sie möchte aber ihre erste Klasse exakt elf Tage vor dem Einschulungstermin mit einem Brief erreichen. Selbiger enthält unter anderem elf Füße, die die Kleinen ausmalen sollen, jeden Tag einen, und wenn alle bemalt sind startet am nächsten Tag die Schule. Nebenbei bemerkt kommt mir das so vor, als wenn der Knast elf Tage vor Haftantritt dem erwartungsvollen Knacki in spe zehn Gitter schickt, die er ausmalen soll, jeden Tag eins, und wenn er das zehnte ausgemalt hat, darf er noch einmal zu Hause schlafen und muss am nächsten Morgen einchecken. Toll. Ich habe, wie man sieht, ein etwas gestörtes Verhältnis zur Schule - ich muss damals wohl eine extreme Langzeitdosis von Antischulgiften inhaliert haben. Wie dem auch sei, meine hochverehrte angetraute Hilfsversandfachkraft ist mit der Logistik beauftragt. Gestern vertrauten wir stolz die erwähnten Briefe einem gelben Kasten an und informierten per Foto die bereits erwähnte Lehrerin. Nichtsahnend entfesselten wir damit die Füßchen-Horror-Show. Das übermittelte Foto schmetterte besagte Lehrkraft in die Tiefen seelischer Verzweiflung. Wir waren einen Montag zu früh dran. Was wissen wir, wann die Schule beginnt? Jetzt ist uns klar, dass dieses große Ereignis sieben Tage später stattfindet. Nach einer fast schlaflosen Nacht meiner Logistigexpertin wirbelte sie - völlig aufgelöst - herum, telefonierte weltmeisterlich, ermittelte hochgeheime Handynummern und hielt gegen Mittag freudestrahlend die Briefe in ihren Händen. Auf zum zweiten Versuch. Und die Pädagogin strahlt wieder an ihrem Urlaubsort ihr Umfeld an. Geht doch.
Stress besiegt Otium (vorübergehend)
25.08.14 22:00 2014102014
Ein Stresstag. Erst einmal die schriftlichen Angelegenheiten meiner Mutter erledigt, dann sie abgeholt und zum Arzt gefahren. Anschließend lädt sie uns netterweise zum Mittagessen ein. Ich bin immer wieder verwundert wie gut das Essen im Hackepeter in Vorsfelde mundet. Danach bringen wir Mutti nach Hause, und überweisen im Anschluss bei uns eine hohe Rechnung für sie. Ich streiche noch ein wenig und fange nach der Mittagspause mit den Vorbereitungen zur Bibelarbeit morgen an. Puuuuh! Aber es geht gut voran. Die Bibelarbeit dreht sich übrigens um den Psalm 49. Ein Wort, das sich gegen die Arroganz mancher Reicher wendet, die ihre Macht missbrauchen. Es ist für mich immer wieder erstaunlich wie aktuell uralte Verse der Bibel bleiben. Der Mensch ändert sich offensichtlich nicht und das ist auch keine neue Erkenntnis. Mir bleibt die Hoffnung, dass ich mit der Vorbereitung rechtzeitig fertig werde. Am Abend geben wir noch einen Schlüssel zurück und sind so unseres Haushüterjobs entbunden. Auch ganz nett. Die Nacht hält dann noch eine besondere Überraschung bereit, doch davon evt. morgen mehr. Mein Otium hat sich versteckt. Ich suche.
Kleines Fernweh
24.08.14 17:46 201452014
Der nächste Urlaub ist gebucht. Wird ja auch Zeit. Irgendwann geht es erst ans Große Meer und dann nach Greetsiel. Da wollte ich schon immer mal wieder hin. Greetsiel wenn die Tagestouristen weg sind, in der Zwischensaison, wenn es noch Chancen auf ein paar Altweibersommertage gibt. Wer weiß? Die Hoffnung stirbt zuletzt (im Regen). Ich bin einfach zu lange wieder hier zu Hause und die nähere Ferne ruft. Welch ein Privileg sich so etwas leisten zu können - einfach mal schnell weg. Ich hoffe, dass so etwas mir nie als Selbstverständlichkeit durchgeht. Nein, diese Möglichkeiten sehe ich als ein riesengroßes Geschenk an und wir sollten äußerst dankbar dafür sein. Mir geht es übrigens bei der Reiserei gar nicht mal darum Neues zu sehen oder zu erkunden, ich möchte einfach nur mal für ein paar Tage "die Tapeten wechseln". Das zu können ist famos.
Das Holz kann kommen
23.08.14 23:54 2014112014
Endlich, endlich ist unser Kaminholzregal fertig. Die Dachpappe ist fest vernagelt, die Seitenteile montiert, zum dritten Mal gestrichen und ob ich aus rein optischen Gründen zusätzlich eine Seitenleiste anschraube, ist noch nicht entschieden. Auf jeden Fall kann das Holz eingelagert und vorher gespalten (oder gespaltet, egal) werden. Nur ist die nächste Woche terminlich dicht, spalten und stapeln ist jedoch jederzeit in jeder freien Minute möglich - die Vorbereitungszeit ist minimal. Adelante amigos dem Holz geht es an den Kragen. Hoffentlich ist das Regal den Belastungen gewachsen. Die Zeit wird es zeigen. Also munter gestapelt!
Handwerkervisionen
22.08.14 23:01 2014112014
Ich entwickle mich zum Handwerker. Mein Akku-Schrauber bewährt sich monumental. Vielleicht ist das nicht das ganz korrekte Wort, aber es klingt größer als großartig und so ist es wirklich. Ich bin begeistert. Schnell sind Latten zugesägt, ausgeschnitten, versiegelt und - ruckzuck - angeschraubt. Fix ist der Dachabschluss zur Montage vorbereitet, fehlen noch die Dachpappen - und da beginnt es zu regnen. Mist! Also morgen weitermachen und auf ein getrocknetes Unterdach hoffen. Eigentlich müsste es dann schnell gehen. Eigentlich. Aber, wie gesagt, "ich entwickle mich... " Da ist noch ein enormes Entwicklungspotenzial.
Durch das Niedrige zum Erhabenen
21.08.14 22:00 2014102014
Da fange ich Idiot - je oller, je verrückter - in Facebook eine Diskussion über Amazon an. Habe ich sie nicht mehr alle beisammen? Die Papierfreaks, Buchhändler(-freunde) und Verschwörungstheoretiker zeigen mir meine Naivität auf - alle sind Menschenfreunde nur Amazon nicht - und malen die Zukunft der Literatur in den düstersten Farben. Arme verunsicherte Seelen*. Das böse, böse, superböse Amazon, eigentlich das Böse an sich, die Dunkle Macht, will uns - wie jede glaubwürdige Glaskugel eindeutig bezeugt - verführte Leser schröpfen (wenigstens langfristig, erstmal werden wir mit niedrigen Preisen angelockt) und die bedauernswerten Autoren erstmal ködern und dann bis aufs Hemd ausziehen. Oh, oh, ich zittere vor Angst und Furcht! Denkt doch einmal nach! Ohne gute Autoren steht Amazon nackt da, sie sind nie und nimmer durch schlechte zu ersetzen. Literarisch verwöhnte Leser werden sich schwer hüten, das ist meine allerfesteste Überzeugung, Trivialliteratur zu kaufen - da kann ein Monopolist werben wie er will. Und, sorry liebe Literaturpäpste, wenn dann doch ein paar hochrangige Autoren auf der Strecke bleiben sollten, die schon immer einzig und allein von einer handverlesenen Schar sogenannter "Kenner" gelesen und verstanden werden, dann bricht mir das nicht das Herz. Da dauert mich der arme Sack Reis, der in China umfällt, mehr. Und wenn wir "blöden Massen" mit besagter Trivialliteratur überflutet werden und sie mit Begeisterung lesen sollten? Was dann? Na dann lesen die Massen wenigstens und das ist eigentlich nicht zu verachten. Die Chance des Einheitsbreis überdrüssig zu werden und bessere Kost zu suchen ist wenigstens da. Beim Nichtlesen hochwertigster Bücher existiert dieselbe nicht. Mein Fazit: Hände weg von Facebook, lies lieber ein eBook von Amazon. Das habt ihr nun davon!
*Ursprünglich hieß es hier "Arme Irre" und darunter verstehe ich, wenn ich es sage "Arme Irrende", aber als ich drüber schlief, schien mir, dass so eine Formulierung doch zu vielerlei Missverständnissen Anlass geben könnte. Und das muss ja nicht sein.
*Ursprünglich hieß es hier "Arme Irre" und darunter verstehe ich, wenn ich es sage "Arme Irrende", aber als ich drüber schlief, schien mir, dass so eine Formulierung doch zu vielerlei Missverständnissen Anlass geben könnte. Und das muss ja nicht sein.
Ruhm der Zweistelligkeit
20.08.14 18:05 201462014
Nach was weiß ich wie vielen Jahren, oder sind es gar Jahrzehnte, ist mein Gewicht wieder zweistellig!!!! Gott sei Dank!!!! Halleluja!!!! Okay es sind gerade 100 Gramm unter dem dreistelligen Bereich und morgen könnte diese 'magische' Grenze wieder in die falsche Richtung überquert werden. Jedoch ohne Zweifel: der erste Schritt zu einer längeren, am liebsten dauerhaften, Zweistelligkeit ist getan. Das nimmt mir keiner mehr. Ich habe im Schnitt 82,5 g pro Tag abgenommen. Wenn das so weitergeht, werde ich mein Zielgewicht am 20.12.2014 erreicht haben. Und wenn nicht? Dann eben früher oder später. Ein frischer Motivationsschub lässt mich den Appetit vergessen und stattdessen ganz auf sich minimierende Zahlen meines Quantitätscontrollers setzen. Mutig voran!
Zitternde Meerschweinchenkiefer
19.08.14 21:58 201492014
In Cornwall scheint die Sonne. Die Strände sind voll und die Menschen strahlen. WhatsApp kann Neid wecken - wenigstens ein ganz klein wenig. Aber bei uns scheint die Sonne ja auch. Zugegeben hinter einer Unzahl feuchter Tropfen und dunkler Wolken versteckt, jedoch man kann sagen was man will, sie scheint. Ihr Scheinen* in Cornwall ist mir nur ein groß viel** sympathischer. Dafür gelingt es mir wenigstens zwischen zwei Tropfenvorhängen die Hälfte der Regaldachlatten aufzuschrauben und rechtzeitig vor dem nächsten Guss im Haus zu verschwinden. Lang eingeübter Fluchtreflex. Danach üben wir unsern Haushüterjob aus. Auf der Terrasse von Freunden, unter dem Überdach, direkt unter den Gartenstühlen muss sich nachts eine Gruppe inkontinenter Flattermänner treffen. Sieht jedenfalls so aus. Wirkt auf mich etwas komisch dieser erdnahe Versammlungsort. Meist finden deren Meetings ja eine Etage höher statt. Wir behalten diese Entwicklung im Auge. Meine offenbar sehr tierfreundliche Hüterpartnerin schließt bei andern Freunden die Schuppentür, weil ein Meerschweinchen so mit dem Unterkiefer zittert. Aha. Ob die Cornwallwärme noch zu uns kommt oder unterliegt sie einem britischen Exportverbot? Zu gönnen wäre es ja der regenreichen Insel.
*der Sonne natürlich **Gegenteil von 'ein klein wenig'
*der Sonne natürlich **Gegenteil von 'ein klein wenig'
Magengrummeln
18.08.14 19:11 201472014
Man macht immer wieder, egal wie alt man wird, neue Erfahrungen. Dass sich ein dicker Kopf nach zu viel Genuss vergorener Getränke einstellt ist keine dieser neuen Erfahrungen und erstaunlicherweise bleibe ich heute davon verschont. Nein, diesmal rebelliert mein Magen. Nach einer fürchterlichen Nacht grummelt mein Verdauungsorgan vor sich hin, droht mit unangemeldeter Entleerung und vermittelt ansonsten den Eindruck kurz vor dem Platzen zu stehen. So bleibe ich im Bett, verweigere jegliche Nahrungsaufnahme und schlucke leichtes Mineralwasser um den inneren Säften einen Motivationsschub zu vermitteln. Kein schöner Tag, aber es hätte schlimmer kommen können. Ich genieße die Freiheit einfach im Bett bleiben zu können. Mal ist das ganz schön.
Geburtstag
17.08.14 18:28 201462014
Wir feiern Geburtstag. Morgens beginnen wir mit einem Gottesdienst unter dem Thema "Mit Herzensaugen sehen", also, quasi, so wie ich es verstanden habe oder auch sehe, von der Tiefe in die Tiefe sehen und nicht nur auf der Oberfläche herumtanzen - irgendwie so. Mittags treffen wir uns mit der Verwandtschaft beim örtlichen Italiener, der wieder einmal bezaubernd für uns kocht und begeben uns zutiefst gesättigt in unser Heim um zu verdauen. Demselben Zweck dient das kontrollierte Abbrennen und Inhalieren getrockneter und gerollter Laubblätter der Nicotiana tabacum durch meinen Schwager und mich. Danach geht es uns besser. Weil das aber nicht so bleiben kann, füllen wir die gefühlten - leider de facto nicht vorhandenen - Freiräume mit Kaffee und Kuchen auf. Die Telefonauslastung verbessert sich ganz nebenbei überproportional. Abendgäste erwarten wir gegen 21 Uhr. Morgen werde ich mich nicht wiegen.
Skurrilen Geschichten nachsinnen
16.08.14 23:07 2014112014
Ich stöbere regelmäßig, bzw. mühe mich regelmäßig in der Bibel zu stöbern. Gerade die Überlieferungen des Alten Testaments halten vielerlei Überraschungen für mich bereit. Meine Zeit, da ging die Post ab und die Storys, die ich, beiläufig bemerkt für wahr halte, fordern den Glauben ganz schön heraus. Aber sie motivieren auch zum intensiven Nachdenken, zum Nachsinnen über ihren historischen Hintergrund, über Zusammenhänge, die unserem jetzigen Verständnis völlig zuwiderlaufen aber damals im Gegensatz zu heute absolut selbstverständlich waren. Menschen aller Zeiten haben immer ihre Erkenntnis - die "herrschende Meinung" - über alle Erkenntnisse der Vergangenheit gesetzt. Wenn man glaubt, dass die Menschheit klüger wird, war das richtig. Ich glaube viel, so etwas aber ganz sicher nicht - da schaue ich mir einfach zu oft die Nachrichten an. Und wer glaubt, dass Gott sich unseren Meinungen fügt, der hat eine so winzige Gottesvorstellung, dass ich mich frage, ob er Gott einem Menschen zu ähnlich macht. Wer Gott klein denkt, sollte sich erst gar kein Gottesbild machen. Entweder ist Gott uns total überlegen oder er ist nur eine menschliche Projektion. Wenn es einen Gott gibt - und davon bin ich überzeugt - ist er unfassbar groß und sprengt alle unsere Imaginationsdimensionen. Und das macht es so unglaublich spannend über skurrile Geschichten des Alten Testaments nachzusinnen.
Hilfreiches Unwissen
15.08.14 21:36 201492014
Ein wunderschön ruhiger Otium-Tag liegt fast ganz hinter mir. In aller Ruhe schreibe ich etliche Institutionen, Firmen oder Gruppierungen an und informiere über den Tod ihres Mitglieds und kündige damit die Verträge oder lasse sie auf seine Ehegattin umschreiben. Bei einigen geht das sogar telefonisch, andere erhalten einen Brief. Die Kopien der Sterbeurkunde nehmen ihren Weg quer durch die Republik. Es ist gut Zeit zu haben für all das. Die Vorstellung, was auf meine Geliebte zukommt, sollte ich einmal ganz plötzlich den Weg in die Ewigkeit antreten, füllt mich mit Erschrecken. Das wird nicht leicht für sie. Die Verwaltungsfolgen wären dramatisch. Aber möglicherweise hilft so ein kleines Übel über das große hinweg. Mag sein. Ist aber vielleicht nur ein Trost - für mich. Hoffentlich prägen Altersleiden mich nicht so, dass schon der Abschied von dieser Welt für alle anderen ein großes Aufatmen bringt. Es ist ein Segen, dass man nicht weiß, was auf einen noch so alles zukommt. Gott sein Dank!
FATUM wirkt
14.08.14 22:00 2014102014
Heute ist das letzte Brett gestrichen und ich gewinne nach langem, langem Nachdenken eine konkrete Vorstellung davon, wie sich der Hersteller des Regals den Dachaufbau gedacht hat. Es gibt Ansichten von allen Seiten, Vergrößerungen wichtiger Details und ausführliche Zeichnungen und doch bleibt die tatsächliche Konstruktion in Nebelschwaden gehüllt. Irgendwie muss es ein Lehrfach geben im Rahmen der Ausbildung von technischen Zeichnern und Ingenieuren unter dem Titel "Verschleierung". Wie kann man in vielen Zeichnungen den Kern der Sache verbergen? Wie verwirre ich den Heimwerker am effektivsten? Gute Noten in diesem Ausbildungsschwerpunkt scheinen einer Anstellung äußerst dienlich zu sein. Ich habe zwar gelegentlich festgestellt, dass auch Versager ab und an einen Job ergattert haben und - o Schreck und Graus - verständliche Aufbauanleitungen entwickelt haben, doch sie sind in der Minderheit. Schließlich soll der Verstand der Käufer geschult und herausgefordert werden - wie soll das gehen, wenn man ihnen jeden Handgriff verständlich erklärt? Das geht ja gar nicht. Lebenslanges Lernen erfordert kryptische Zusammenbau-, Installations- und/oder Bedienungsanleitungen. Das Geheimprojekt FATUM* zeigt Wirkung.
*FATUM: Förderprogramm zur Aktivierung Treudoofer Unbeweglicher Massen 😉
*FATUM: Förderprogramm zur Aktivierung Treudoofer Unbeweglicher Massen 😉
Killerkralle
13.08.14 21:36 201492014
Draußen lacht die Sonne vom Himmel und strahlt mich an. Zu Hause warten die Restbretter auf die letzte Streichung. Und ich sitze im Elternhaus, sortiere Papiere, teile wenige dem Ablagestapel zu und jage den Rest entweder durch den Reißwolf oder in die "Ablage rund". Die Tante meiner meisten Neffen und gleichzeitig die Mutter eines einzigen anderen, teilt sich diese verantwortungsvolle Aufgabe mit mir. Eine leere Papiertonne sieht am Abend ganz schön gefüllt aus. Dafür strahlen Ordner, Hefter, Schränke und Fächer eine bemerkenswerte Leere aus und glänzen vor Aktualität. Jetzt warten nur noch Schubladen voller Bedienungsanleitungen längst vergessener Geräte, Urlaubsprospekte mit antikem grafischen Flair und unzählige Fotoalben in Kombination mit unfassbaren Mengen einzeln gerahmten Diamaterials auf eine äußerst kritische Sichtung. Da kommt noch was auf uns zu! Eins ist aber sicher: der Papier-Mt-Everest ist in der Pessimistenversion zum Wurmberg geschrumpft, in der Optimistenversion sogar zum Klieversberg. Mithin Dias - zieht euch warm an, die "Killerkralle" schwebt über euch!
Samariter, Sandmännchen und Morpheus
12.08.14 23:57 2014112014
Eine Strohwitwernacht steht mir bevor. Rolf allein zu Haus. Zugegeben nicht so ganz allein, denn eine Etage über mir leistet meine mit mir Verbundene einen Samariterjob. Unser Neffe grault sich so ganz allein unter dem Dach. Mehrere Besuche lang ging das unproblematisch gut aber diesmal .... So ein fremdes Haus kann schon verunsichern und in Gesellschaft schläft es sich sicherer. Und was ist mit mir? Was ist wenn ich mich fürchte? Völlig egal mit 62 muss man darüber weg sein. Und ehrlich gesagt ist man das auch. Keine übermüdete Bettnachbarin tut ihren Unmut über das lange Ausbleiben kund und ich räume erst meine bequeme aber rückennervende Sofaecke als das Sandmännchen mir seine letzte extrastarke Spezialsandmischung in die Sehorgane schaufelt. Schnell schlüpfe ich nach Ableistung der üblichen - aufs Notwendigste beschränkten - Zubettgehzeremonien in Morpheus Arme. Good old Morpheus!
Furchtbare Ahnungen
11.08.14 21:59 201492014
Schon Weihnachten? Das Fest kommt zwar jedes Jahr schneller aber jetzt schon? Mein Countdown-App behauptet dagegen verbissen es seien noch 135 Tage. Komisch. Wie ich auf diesen Gedanken komme? Heute läuft schon der dritte Krimi im TV, der um die Christfestzeit herum spielt. Weihnachtsdeko, Schnee, geschmückte Häuser und Weihnachtslieder erschallen in den lauen Sommerabend hinein. Fernsehverantwortliche denken in seltsamen Bahnen und sind ihrer Zeit weit voraus. Oder sind sie etwa weit hinter der Zeit zurück? Armes Redaktionsteam, da wiederholt ihr schon jede Folge jeder Serie in unendlicher Folge und dann verliert ihr auch noch die Übersicht über die Jahreszeiten. Sollte Fernsehen wirklich den Abbau aktiver Hirnzellen massiv fördern? Ich ahne Fürchterliches.
Ebaykatastrophe
10.08.14 22:01 2014102014
Wieder so ein depressiver Tag! Ich hänge in der Stadtmission herum, ziehe mich schnell nach draußen zurück. Die schlechte Raumluft nach einer Stunde Gottesdienst befördert diesen Entschluss ungemein. Manchmal habe ich so richtige Durchhängephasen und vermeide jegliche Kommunikation. Zu Hause beschäftigt mich unser kleiner Neffe mit einer nahezu unglaublichen Ebay-Situation. Da hat der kleine Kerl zwei seiner elektronischen Geräte über einen fremden Account verkauft und es nicht gemerkt. Die Käufer haben brav das Geld auf das dort genannte Konto überwiesen - nur es war nicht das Konto seiner Eltern. Die Panik ist groß, seine Verzweiflung noch größer, denn es war sein erster Versuch etwas über Ebay zu verkaufen. Wie das möglich war? Es kamen mehrere seltsamste Umstände zusammen. Da ist die Kontoinhaberin, die als Kontaktadresse die E-Mail-Anschrift unseres Neffen angegeben hat. Nun ja, der Nachname ist gleich und ihr Vorname beginnt mit demselben Buchstaben. Ich vermute, dass sie mal über diese Adresse erreichbar war, sie irgendwann gekündigt hat und später konnte mein Neffe dieselbe für sich buchen. Das ist auch der Username ihres - höchstwahrscheinlich - ehemaligen Kontos. Mein Neffe gibt nichtsahnend diese Kennung ein, das Passwort stimmt natürlich nicht und ihm wird angeboten ein neues an die hinterlegte E-Mail-Adresse zu schicken. Er stimmt zu und erhält umgehend das neue Passwort, weil seine jetzige E-Mail-Adresse ja mit der hinterlegten übereinstimmt. Mehr Zufälle sind kaum denkbar. In der Überzeugung im Account seiner Eltern zu sein legt er los. Logischerweise sind dort die Kontodaten der tatsächlichen Besitzerin hinterlegt. Die merkt nichts, weil sie offensichtlich das Konto nicht mehr nutzt, meine Neffe kennt diese Daten seiner Eltern sowieso nicht und schon ist der Schaden angerichtet. Seine Eltern und wir versuchen zu glätten was zu glätten ist, treffen dabei auf eine sehr freundliche Dame und einen offensichtlich kinderfeindlichen männlichen Käufer. Im Wissen um den Fehler eines Kindes und der Bereitschaft alles gut zu machen, droht er dennoch dem dreizehnjährigen Jungen gleich mit dem Anwalt und treibt ihn so von einer Verzweiflung in die andere. So ist das Leben: einige besondere menschliche Exemplare besitzen die Sensibilität eines Dampfwalze. Das treibt den Mageninhalt durch seinen Eingang zurück nach außen.
Falsche Liga
09.08.14 22:00 2014102014
Ich habe eine wundervolle Hülle für mein kleines elektronisches Helferlein gefunden. Echt Leder, sieht supertoll aus und springt mir voll ins Auge. Mein Finger steuert den Cursor über die Bestelltaste und will einfach nur klicken. Leider, leider hängt mein Blick wie gebannt auf dem Preis und bewirkt einen Klickstop. So viel Geld für so ein schmales Lederteil? Das geht doch gar nicht. Oder doch? Und wie soll ich den Preis eheintern vermitteln. Das scheint mir absolut unmöglich zu sein. Schweren Herzens ziehe ich meinen Finger zurück, werfe noch einen wehmütigen Blick auf das Teil und nehme Abschied von diesem teuren Traum. Ade schickes Teil, wir passen nicht zusammen - du spielst in einer anderen Liga.
Wohlfühl- besiegt Sozialfaktor
08.08.14 19:28 201472014
Nach einem intensiven Streichvormittag folgt ein gemütlicher Nachmittag mit meinen (Ex-)Kollegen. So "ex" sind sie genau genommen noch nicht, denn ich bin ja offiziell noch im Dienst und gleite noch ein gutes Jahr lang mein in der aktiven Zeit "angespartes" Zeitguthaben ab. Außerdem sind erheblich mehr "-innen'" gekommen als "-en". Sei's drum. Es tut gut mit ihnen zu plaudern, Neuigkeiten aus dem Büro zu erfahren oder familiäres auszutauschen. Trotzdem, so toll es war, bleibt eins felsenfest bestehen - schön ist es zu Haus zu sein. Der Wohlfühlfaktor toppt den bürosozialen Faktor mühelos. So ist das Leben. Fast hätten sie es vergessen, kurz vorm Abschied überreichen sie uns noch ein total nettes und tolles Geschenk. Das war ja nun wirklich nicht nötig - schon ihr Kommen ist Präsent genug. Aber wenn sie es mir unbedingt überreichen wollen - herzlichsten Dank meine Lieben!
Ich streik(ch)e
07.08.14 22:00 2014102014
Um - gefühlt - Mitternacht, in Wirklichkeit gegen 4:30 Uhr, klingelt das Telefon. Eine Angehörige signalisiert Hilfebedürftigkeit. Okay. Ich schleppe mich ins Bad, wecke die im starken Schlafmodus gefangenen Lebensgeister bis zur Autofahrfähigkeit und mache mich auf den Weg. Nun ja, wenn man seine Medizin nicht nimmt, die gerade derartige Zustände verhindern sollen, verwundert es den unausgeschlafenen Helfer, dass es die Leidende nicht wundert. Offensichtlich vermindert zunehmendes Alter das logische Denken - da kommt ja noch was auf mich zu! Zum Frühstück laufe ich wieder zu Hause auf, begebe mich danach in den Garten und streiche und streiche und streiche und streiche ... Rölfchen Streicher.
So ist das Leben
06.08.14 23:02 2014112014
Düserei-Tag. Kaum aufgestanden, kurz über das Gewicht geklagt, daraufhin das Frühstück gecancelt, ausgiebiger in der Bibel gelesen und schon sind wir 'on the road', zwar mit Auto aber immerhin. Wir düsen quer durch die Landschaft, speisen bei meiner Schwägerin, laden den Neffen ein und düsen wieder heimwärts. Die Sonne lacht vom Himmel und ich träume die ganze Zeit von den verpassten Streichgelegenheiten. Zu Hause angekommen werfe ich mich in die Malerklamotten, platziere die halb- resp. nicht gestrichenen Bretter und lege los. Kaum angetrocknet verpasse ich der jeweiligen Rückseite die ihr zugedachte Farbe. Klebt? Gegenseite ist noch feucht? Egal, ist ja nur ein Regal und soll planmäßig noch zwei Anstriche erhalten. Erschöpft verbringe ich die notwendigen Recyclingstunden auf der Terrasse. Ein wenig kultivierter Traubensaft und planvoll verkokelter Tabak verschönern den Abend. Was denkt nur mein Neffe von mir? Irgendwie ist mir das Wurscht. C'est la vie.
Kampf an der Zellstofffront
05.08.14 22:02 2014102014
Mein Vater war ein Buchhalter. Und ein Sammler. Möglicherweise haben sich die Buchhalter aus den Sammlern weiterentwickelt. Ob das positiv oder negativ zu sehen ist, will ich lieber nicht beurteilen. Auf jeden Fall misten heute meine Schwester und ich die papiernen Hinterlassenschaften meines alten Herrn aus. Der Papierhäcksler läuft sich warm, verlangt alle Nase lang eine Entleerung und die Papiertonne klagt über Verdauungsprobleme. Nach einer Tagesarbeit ist viel geschafft aber noch mehr zu tun. Die Vernichtungsoffensive ist nicht abgeschlossen und der Ordnerangriff steht ebenfalls aus. Die nächsten Kampfziele stehen inzwischen fest: Blätterkampf im Ordnerdschungel, großflächige Papierdestruktion im Schubladenwirrwarr sowie Kasernierung der überlebenden Vorgänge in neu zu etablierenden Aktenunterkünften. Nur Mut - der Sieg könnte vielleicht, eventuell, möglicherweise, mit ein wenig Glück, uns gehören.
Kalt und nass
04.08.14 22:01 2014102014
Es regnet und ist kalt. Die Stimmung ist adäquat. Mit Kleinkram fülle ich meinen Tagesablauf und versuche möglichst nicht nach draußen zu schauen. Aber so ist es nun einmal in Deutschland: Hitze und Gewitter reichen sich im Sommer oft die Hand. So lasse ich den Tag vorbeiplätschern, rette zwischendurch unsere frisch gestrichenen Balken vor weiteren Wasserattacken und freue mich über ein schützendes Dach über meinem Kopf. My home is my Regenschutz.
Sonntagsruhchen
03.08.14 22:00 2014102014
Ein äußerst netter Sonntag. Wir diskutieren in der Studierstube über einen Text aus dem ersten Petrusbrief. Danach reaktivieren wir unsere Terrassenmöbel, indem wir die Abdeckplane entfernen, den Insektenschutz aufhängen und den Windschutz herunterlassen. Es folgt ein netter Plausch mit Freunden und ein entspannter Nachmittag mit lesen, erzählen und faulenzen. Abends noch ein Gottesdienst über Wüsten im Leben und danach spiele ich wieder Einsiedler und ziehe mich in den Stadtmissionsgarten an die frische Luft zurück. Zu Hause versüßt ein Pfeifchen und ein Weinchen im milden Abendlüftchen den Tagesausklang. So könnte es bleiben.
Hohes Holz, eine dritte Trauung sowie gute Urlaubsaussichten
02.08.14 20:47 201482014
Unser vielzitiertes Kaminholzaufbewahrungsholzgestell steht auf einem Podest. Unsere hilfreichen Hände haben es auf einer Art Siegertreppchen ganz oben platziert. Dann haben wir also künftig eine Stufe zu überwinden, um an unser Holz zu kommen oder besser gesagt: unser Brennmaterial ist uns so wichtig, dass wir ihm ehe erhöhte Position einräumen. Wie dem auch sei, ich werde es in der kommenden Woche (oder wahrscheinlicher: in den kommenden Wochen) nach und nach zusammensetzen und vorher die Bretter jeweils zweimal streichen. Nach dem Einbau wird das Ganze noch zweimal gestrichen und dann vollgepackt. Zu viel Streicherei? Mag sein, aber bei dem geringen Farbverbrauch kann ich es mir leisten die Herstellerangaben zu befolgen. Außerdem profitiere ich von einem Versuch, der eindeutige optische Verbesserungen vom dritten zum vierten Anstrich ergeben hat. Pinsel marsch!
Ach ja, und dann war da noch eine kirchliche Trauung. Eine Chinesin heiratet einen Deutschen. Zum dritten Mal, das erste Mal. Wie das geht? Ganz einfach: Standesamt, in China und jetzt bei uns. Nette Ansprache. Alte Bekannte getroffen. Ein Sommerurlaubsquartierangebot mitgebracht sowie einem winzigen Menschenkindlein bei der Flaschenernährung zugeschaut (nein, nicht vom Brautpaar!). Was will man mehr?
Ach ja, und dann war da noch eine kirchliche Trauung. Eine Chinesin heiratet einen Deutschen. Zum dritten Mal, das erste Mal. Wie das geht? Ganz einfach: Standesamt, in China und jetzt bei uns. Nette Ansprache. Alte Bekannte getroffen. Ein Sommerurlaubsquartierangebot mitgebracht sowie einem winzigen Menschenkindlein bei der Flaschenernährung zugeschaut (nein, nicht vom Brautpaar!). Was will man mehr?
Bandscheiben-Wellness
01.08.14 23:01 2014112014
Heute ist Action angesagt. Wir stehen früher auf und sind beide ausgeschlafen - irgendwie muss unser Tagesprogramm uns insgeheim motivieren. Am Vormittag sausen wir zu dem Baumarkt, der mit zwei Deppen wirbt, aber dennoch ein sehr umfangreiches Angebot vorhält. Hier finden wir problemlos die Balkenunterlage. Gegen Mittag beginnt die Fundamentlegung des schon allzu häufig thematisierten Holzregals. Außerdem verpasse ich blassen Brettern einen nahezu perfekten dunklen Teint. Abends komme ich sogar noch zum Lesen nachdem meine liebenswerte nebenamtliche Krankenbetreuerin meinen Rücken mit Franzbranntwein zum (fast) reibungslosen Funktionieren überredet hat. Ja, ja, die Bandscheiben wollen verwöhnt werden und mögen selbst an heißen Tagen nicht von kühlenden Brisen touchiert zu werden - vor allem wenn eine Vorschädigung durch einen Wet-T-Shirt-Abflussfrei-Wettbewerb vorliegt.