Schlafzimmer-Pathologie

Der Tag geht so schön entspannt los. Nur kein Stress. Am Nachmittag, gegen drei, laufen wir allerdings bei Freunden zur Umzugshilfe auf. Tragen fällt bei mir natürlich flach - mein 2-Kilo-Schein lässt grüßen - doch im Schrauben gewinne ich inzwischen Übersicht und habe (jedenfalls die ersten drei Stunden) Spaß dran. Also demontiere ich ein Schlafzimmer mit allen Ingredienzien und lasse die Einzelteile zum Transporter bringen. Null problemo. Die neue Wohnung ist in fußläufiger Entfernung und so mache ich mich bei bestem Wetter auf den Weg. Es dauert ganz schön lange, ehe die Einzelteile ihren Weg in ihre neue Heimstatt finden, aber irgendwann sind sie komplett beieinander. Ich lege los. Und es wird später. Und später. Und später. Es wird dunkel und im neuen Schlafzimmer ist noch keine Lichtquelle installiert. Mein Rücken meldet sich. Ich schwitze wie ein Wasserfall im Sommer. Endlich, endlich stehen die Hüllen der zwei Schrankelemente, das Bett ist montiert und die große Matratze 'raufgewuchtet. Puh! Einlegebretter und Kleiderstangen sind ruckzuck an ihren Plätzen fixiert - fehlen noch die Türen. Und die sind das Highlight des Tages. "Klickscharniere" - genial! Auf die Halterung aufsetzen, runterdrücken, klicken und fertig. Ich bin hin und weg. Endlich einmal ein genialer Einfall der Möbelindustrie. Glückwunsch! Und weil alles so gut lief, schraube ich schnell noch ein kleines Schränkchen zusammen. Voll innerer Zufriedenheit lasse ich mir den angebotenen roten Saft bis halb eins munden. Ich schlafe diese Nacht ausgezeichnet. Kein Wunder!
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