Juli 2013
Gut so
31.07.13 22:01 2013102013
Schontag, weil ein Auge intensiv nach Tropfen verlangt. Also Termin mit dem Arzt vereinbaren, warten, hingehen, Untersuchung absolvieren, Tropfen kaufen und ins Auge platschen lassen. Eigentlich wollte ich ja Texte verfassen, aber diese Aufgabe wandert in die Warteschleife.
Abends kapitulieren wir vor der Arroganz eines großen Reisekonzerns, das scheint mir die gesündeste Lösung zu sein. Die erfolgreiche Kapitulation feiern wir mit Hugo und ein wenig Rotwein. Manche Misserfolge erweitern und schärfen den Blick. Gut so.
Abends kapitulieren wir vor der Arroganz eines großen Reisekonzerns, das scheint mir die gesündeste Lösung zu sein. Die erfolgreiche Kapitulation feiern wir mit Hugo und ein wenig Rotwein. Manche Misserfolge erweitern und schärfen den Blick. Gut so.
Comments
Lassie und Fury
30.07.13 22:00 2013102013
Das Leben bedeutet Wandel. Ich erinnere mich noch gut an die Philosophie der Autostadt: Die Markenpavillons sollen keine Autos präsentieren, sondern den "Geist" der jeweiligen Marke. Vor langer, langer Zeit hat man das recht erfolgreich versucht und präsentierte - das ist mir in Erinnerung geblieben - innovative Filme bis hin zum 3-D-Kino. Doch das ist schon eine ganze Weile her. Heute werden in den Pavillons Autos ausgestellt, bis auf Bugatti, aber dort wäre das Exponat wohl etwas zu teuer. Bei Lamborghini habe ich nicht vorbeigeschaut sondern bin angsterfüllt am Gebäude vorbeigeschlichen -- die Lärmbelästigung vom letzten Mal tönte immer noch in meinen Ohren . So weiß ich leider nicht, ob es dort heute ruhiger zugeht. In den Bann gezogen hat mich der Amarok - meine Kindheitsträume von Fury und Lassie mit diesen, damals nur dreisitzigen, Farmerkutschen wurden wieder lebendig.
Außen 'rum statt tief durch
29.07.13 21:33 201392013
Lohnt es sich, sich mit einem großen Touristikkonzern anzulegen, der uns wie Ware von einem Regal ins andere schieben will? Selbst wenn man erfolgreich ist, kostet das Vorabinvestitionen (ob die sich rentieren?), Mühe und eine Menge Ärger. Was ist eine schlaflose Nacht in Geld wert? Wie viel muss ich pro Ärgerabend /-tag ansetzen, um eine adäquate Vergütung zu erlangen? Okay, Elefanten mit Sparschweinmentalität haben es da leichter, sie sind nahezu gezwungen alles dransetzen, um sich nicht ein Leben lang grämen zu müssen. Aber zu dieser Gattung gehöre ich glücklicherweise nicht. Aber soll ich wirklich diese arrogante Art durchgehen lassen?
Ja, sollte ich unbedingt! Rolf, such Dir etwas anderes für den Urlaub aus, vergeude keine unnötige Zeit mit Murren und freue Dich über das Wetter, das Leben und alles andere. Noch ein gut gemeinter Rat, liebe TUI, wenn du uns eine kleine Grube gräbst, pass schön auf, dass du nicht selbst in eine noch größere - bestehend aus vielen kleinen - fällst. Viel Erfolg dabei - ich gehe lieber außen 'rum und summe fröhlich vor mich hin: "Warum sollt ich mich denn grämen …"
Ja, sollte ich unbedingt! Rolf, such Dir etwas anderes für den Urlaub aus, vergeude keine unnötige Zeit mit Murren und freue Dich über das Wetter, das Leben und alles andere. Noch ein gut gemeinter Rat, liebe TUI, wenn du uns eine kleine Grube gräbst, pass schön auf, dass du nicht selbst in eine noch größere - bestehend aus vielen kleinen - fällst. Viel Erfolg dabei - ich gehe lieber außen 'rum und summe fröhlich vor mich hin: "Warum sollt ich mich denn grämen …"
Die Perle bin ich
28.07.13 22:00 2013102013
Zum Gottesdienst hat unser Pastor in Facebook eine ungewöhnliche Interpretation eines Gleichnisses avisiert. Das Himmelreich, so sagt es Jesus dort, ist wie ein Kaufmann, der eine superkostbare Perle findet, alles verkauft, was er hat, um diese zu erwerben. Ausgelegt wird das meistens so, dass die Perle das Himmelreich darstellt und dieses dem Kaufmann mehr wert ist. als alles was er besitzt. Torsten, unser Pastor, sieht das anders. Der Kaufmann steht für das Himmelreich ("Das Himmelreich gleicht einem Kaufmann, der …") und wir alle sind die Perle. Wir sind Gott so wertvoll, dass er zu uns kam - Geburt in kärglichen Umständen, ein Flüchtling, ein armer Handwerkersohn, ein Wanderprediger - und für uns am Kreuz gestorben ist. Eine interessante Sichtweise: Wir alle, ausnahmslos, sind so wertvoll für Gott, dass er sich für uns aufopfert. Jeder ist eine wertvolle Perle für ihn. Der Gottesdienst hat echt was gebracht!
Kugelhagel
27.07.13 23:39 2013112013
Morgens lacht die Sonne vom Himmel und die Temperaturen steigen in tropische Sphären hinauf. Am späten Nachmittag freut man sich über fernes Donnergrollen, im Zunehmen begriffene kühlende Windböen und die Hoffnung auf Regen. Und dann geht es los: Ein Krachen, als ob Möbel umfallen, ein Poltern im Obergeschoss, das allen Poltergeistern zur Ehre gereichen würde, kurzum rundum ein Zerbersten und Krachen, begleitet vom dumpfen Dröhnen der Einschläge. Hagel-"Körner" so groß wie Tennisbälle suchen uns heim. Der Poltergeist entpuppt sich als Einschlag mittelgroßer Hagelbälle auf die Dachflächenfenster. Jede Sekunde rechne ich mit dem Geräusch zersplitternden Glases und ich jage Stoßgebete in die himmlische Dimension.
Der Schaden in unserer Straße ist riesig. Die Autos mit vielen mittelgroßen Dellen verziert, Autoscheiben teilweise eingeschlagen, Dachziegel zerbombt, ein Garagendach mehrfach durchschlagen und diverse andere große und kleine Katastrophen. Wir wurden, Gott sei Dank, dieses Mal verschont, bis auf eine Plastikwanne, der eine Ecke abgeschossen wurde. Noch 'mal davongekommen. Das Verseuchen unserer Atmosphäre zeigt offensichtlich immer exquisitere Wirkungen. Da kommt noch was auf uns zu. Leider.
Der Schaden in unserer Straße ist riesig. Die Autos mit vielen mittelgroßen Dellen verziert, Autoscheiben teilweise eingeschlagen, Dachziegel zerbombt, ein Garagendach mehrfach durchschlagen und diverse andere große und kleine Katastrophen. Wir wurden, Gott sei Dank, dieses Mal verschont, bis auf eine Plastikwanne, der eine Ecke abgeschossen wurde. Noch 'mal davongekommen. Das Verseuchen unserer Atmosphäre zeigt offensichtlich immer exquisitere Wirkungen. Da kommt noch was auf uns zu. Leider.
Good old Morpheus
26.07.13 22:00 2013102013
Geburtstagsfeier im Nando. Eine wirklich gute Idee, dort kann man prima feiern. Plaudereien mit Bekannten, die man lange nicht gesehen hat und ein leichter trockener Weißwein ergänzen sich vortrefflich. Durch ein paar nette warme Regenschauer ist es draußen auch nicht mehr ganz so heiß. Wir fühlen uns sauwohl und genießen diesen lauen Sommerabend einschließlich der Tropfen, die von oben über uns herfallen. Mit ein, zwei oder drei Glas Wein zuviel umfangen mich zu Hause Morpheus' Arme und entlassen mich erst recht spät am nächsten Morgen aus ihrer Fürsorge.
Nachtschicht
26.07.13 09:00 201392013
Ja, ich bin sehr gern Privatier. Ja, ich genieße jeden Tag, besonders die sonnigen. Warum, um alles in der Welt, lässt mich mein Ex-Büro nachts immer noch nicht in Ruhe? Warum quälen mich üble Träume mit bösartigsten Arbeitssituationen? Das war wieder so eine Nacht! Wir sitzen zu viert im kleinsten Büro - dennoch sind nur drei Arbeitsplätze (und Personen) da (warum auch immer) und mein wertvoller Kaffee-Vollautomat ist verschwunden. Die Suche bleibt erfolglos. Auf einmal sitze ich auf einem anderen Platz im selben Büro und habe keinen PC mehr. Ich besaß im Büro nie einen Kaffee-Vollautomaten.
Noch einen drauf setzt mein Standard-Alb: Ich gehe jeden Tag zur Arbeit, obwohl ich seit Wochen in der passiven Phase bin. Ich bin mir dessen bewusst, aber ich habe irgendeine, nicht näher definierte, Aufgabe zu erfüllen. Jeder guckt mich erstaunt an, warum ich noch dort arbeite und ich weiß nur, dass es nötig ist. Wann wird mein Unterbewusstsein endlich begreifen, dass ich seit fast einem Jahr zu Hause bin? Es ist lästig nachts zur Arbeit zu gehen, äußerst lästig. Ich hasse diese Nachtschichten!
Noch einen drauf setzt mein Standard-Alb: Ich gehe jeden Tag zur Arbeit, obwohl ich seit Wochen in der passiven Phase bin. Ich bin mir dessen bewusst, aber ich habe irgendeine, nicht näher definierte, Aufgabe zu erfüllen. Jeder guckt mich erstaunt an, warum ich noch dort arbeite und ich weiß nur, dass es nötig ist. Wann wird mein Unterbewusstsein endlich begreifen, dass ich seit fast einem Jahr zu Hause bin? Es ist lästig nachts zur Arbeit zu gehen, äußerst lästig. Ich hasse diese Nachtschichten!
TUI: Service? Nie gehört!
24.07.13 17:44 201352013
Die TUI ist auch nicht mehr, was sie mal war. Da entscheidet man sich für eine Reise, erhält eine Bestätigung und das Geld wird abgebucht. Soweit so gut. Plötzlich läuft beim Reisebüro aus heiterem Himmel ein Fax aus dem Kasten, in dem dieser - eher Hinterhof-, denn Premium- - Veranstalter lapidar die Nichtverfügbarkeit des Hotels mitteilt. Er schlägt ein anderes vor, hat da schon mal Plätze reserviert - doch das Neue ist nur formal gleichwertig, ansonsten eher leicht minderer Qualität. Eine Beschreibung dieses Alternativangebotes beizufügen, ist er sich natürlich zu fein und verweist nur auf seinen Katalog. Hätten wir einfach so gekündigt, hätte er uns ohne mit der Wimper zu zucken ein Viertel des Reisepreises cash aus der Tasche gezogen. Jetzt aber hat die TUI gekündigt und uns statt "upzugraden" gleich noch "downgesizt". Ja, ja, liebe TUI, wenn man teurer ist als die Billigheimer aber den Kunden genauso wenig bietet, muss man sich nicht wundern, dass die Kunden abwandern. Danke für diese Erkenntnis, ich werde sie künftig beherzigen.
Draußen 35, drinnen 22
23.07.13 21:03 201392013
Wie erfrischend kann eine ausgiebige Heimfahrt an einem Sommertag sein! Vom Bergischen Land quer rüber nach Nörten-Hardenberg, kürzeste Route am Navi, Autobahnen meiden dito und los geht es über enge Landstraßen, viel befahrene Bundesstraßen, bergauf und bergab durch sehenswerte Täler, Neben- und Hauptstrecken - dazu noch ein winziger Mittagsschlaf an einer schattigen Ecke und immer im wohltemperierten Automobil. Draußen toben sich bis zu 35 Grad aus, drinnen erfrischen uns 22. Erst in Nörten-Hardenberg lassen wir uns auf die Autobahn ein. So sind wir zwar fast doppelt so lang unterwegs, kommen aber mit dem Kopf voll Landschaft zu Hause an. Welch ein Geschenk ist der Vorruhestand!
Köln per Bus
22.07.13 22:05 2013102013
Ich und der ÖPNV passen nicht zusammen. Ein verlockend günstiges Tagesticket verleitet mich zu diesem Nahverkehrs-Experiment. Die Verwandten bringen uns zur Haltestelle der Buslinie, die direkt zum Hauptbahnhof fährt. Der Bus hat natürlich keine Klimaanlage. Es ist natürlich ein sehr heißer Tag, wie ich ihn eigentlich liebe. Die Bauunternehmen nutzen die Urlaubszeit für umfangreichen Straßenbau. Der Bus zuckelt auf die Baustellenampel zu. Mein Schweiß nässt meine Kleidung, tropft schneller, als ich mit dem Taschentuch wischen kann und mir ist so warm in diesem ÖPNV-Massentransporter. Im Schritttempo rollen wir über die Rheinbrücke und endlich, endlich sind wir da!
Köln ist schön und sehenswert und der Dom viel zu groß. Ich werde den Gedanken nicht los, dass alle Versuche Gottes Größe durch riesige Bauwerke widerzuspiegeln, nicht so recht gelingen können. Irgendwie macht man Gott dadurch klein. Gefühlsmäßig. So wandelt man durch die ungezählten Kubikmeter umbauten Raumes und meint überall sein zu können, nur nicht in einem Gotteshaus. Dennoch Köln macht Spaß, am Rhein zu lustwandeln ebenso und dort in aller Ruhe ein Weißbier, zur Not auch ein Kölsch, zu trinken noch mehr. Die Busfahrt zurück übergehe ich mit rücksichtsvollem Schweigen, um mir den tollen Tag nicht durch Meckerei zu verderben. Ich und der ÖPNV passen halt nicht zusammen.
Köln ist schön und sehenswert und der Dom viel zu groß. Ich werde den Gedanken nicht los, dass alle Versuche Gottes Größe durch riesige Bauwerke widerzuspiegeln, nicht so recht gelingen können. Irgendwie macht man Gott dadurch klein. Gefühlsmäßig. So wandelt man durch die ungezählten Kubikmeter umbauten Raumes und meint überall sein zu können, nur nicht in einem Gotteshaus. Dennoch Köln macht Spaß, am Rhein zu lustwandeln ebenso und dort in aller Ruhe ein Weißbier, zur Not auch ein Kölsch, zu trinken noch mehr. Die Busfahrt zurück übergehe ich mit rücksichtsvollem Schweigen, um mir den tollen Tag nicht durch Meckerei zu verderben. Ich und der ÖPNV passen halt nicht zusammen.
Stupsen, pieken, kneifen
21.07.13 22:04 2013102013
Vom Navi lassen wir uns quer durchs Bergische Land leiten, quer durch malerische Dörfer und Städtchen, vorbei an bademäßig hochfrequentierten Stauseen, auf und ab mit wunderschönen Aussichten rundherum. Gegen Mittag erreichen wir unseren Zielort, bei unseren Verwandten, die uns in herrlich kühlen Räumen unterbringen.
In einem weniger kühlen Auto kommt Nostalgiestimmung auf, denn im Mercedes unserer Gastgeber ist die Klimaanlage ausgefallen. Die Fahrt nach Düsseldorf zum Gottesdienst zeichnet sich durch eine sauna-ähnliche Atmosphäre aus. Im Gottesdienst trifft mein arg verschwitzter Körper auf meine Mittagsmüdigkeit. Eine fatale Kombination, die meine Augenlider schwer nach unten zieht und mich zu einem heldenmütigen Kampf gegen meine Konzentrationsschwäche herausfordert. Der Kampf endet unentschieden, aber nur weil dankbarerweise die überaus wache Frau meines Lebens mich immer rechtzeitig anstupst, piekt oder kneift. So kann der Kopf nicht auf die Brust sinken und sich immer wieder gegen die Schwerkraft erheben. Irgendwie mag ich diese Gottesdienstzeit nicht.
In einem weniger kühlen Auto kommt Nostalgiestimmung auf, denn im Mercedes unserer Gastgeber ist die Klimaanlage ausgefallen. Die Fahrt nach Düsseldorf zum Gottesdienst zeichnet sich durch eine sauna-ähnliche Atmosphäre aus. Im Gottesdienst trifft mein arg verschwitzter Körper auf meine Mittagsmüdigkeit. Eine fatale Kombination, die meine Augenlider schwer nach unten zieht und mich zu einem heldenmütigen Kampf gegen meine Konzentrationsschwäche herausfordert. Der Kampf endet unentschieden, aber nur weil dankbarerweise die überaus wache Frau meines Lebens mich immer rechtzeitig anstupst, piekt oder kneift. So kann der Kopf nicht auf die Brust sinken und sich immer wieder gegen die Schwerkraft erheben. Irgendwie mag ich diese Gottesdienstzeit nicht.
Hochzeitstag
20.07.13 22:03 2013102013
Die Sonne lacht vom strahlend blauen Himmel, die Hitze quetscht mir den Schweiß aus allen Poren und ich stehe im Anzug gefangen und mit buntem Strick um den Hals im mollig warmen Schatten und warte, dass der Bräutigam sich für eine Krawatte entscheidet. Nach Abschluss dieses schwierigen und langwierigen Prozesses können wir in die klimatisierten Autos entfliehen und den Weg zur Kirche einschlagen. Während meine Mitreisenden aussteigen müssen, darf ich im kühlen Auto verzweifelt einen Parkplatz suchen. Auch das gelingt und ich erreiche gerade noch rechtzeitig die Kirche.
Es ist eine ergreifende Trauung. Der Pastor findet herrlich passende Worte, ein Chor entsprechende Melodien und alle sind schließlich gerührt. In einem Rennkäfer mit 172 PS geht es zurück zur Feierstätte. Als erstes fällt der Jacketzwang. Nach einer längeren Schamfrist verschwinden nach und nach die Krawatten. Gegen Abend dürfen die Anzughosen gegen bequemere Beinkleider ausgetauscht werden. Dann wird's richtig gemütlich.
Eine Sängerin mit ausgebildeter Stimme bringt Operettenlieder, Musicalhits und Evergreens von Frank Sinatra zu Gehör. Sie hat eine tolle Stimme und es macht Freude zuzuhören, selbst wenn einige Texte doch recht seltsam klingen. Ein 'Großer Preis' versorgt uns mit den üblichen Kinder- und Jugendinformationen des Paares. Kurz: Es ist ein total netter Hochzeitstag.
Es ist eine ergreifende Trauung. Der Pastor findet herrlich passende Worte, ein Chor entsprechende Melodien und alle sind schließlich gerührt. In einem Rennkäfer mit 172 PS geht es zurück zur Feierstätte. Als erstes fällt der Jacketzwang. Nach einer längeren Schamfrist verschwinden nach und nach die Krawatten. Gegen Abend dürfen die Anzughosen gegen bequemere Beinkleider ausgetauscht werden. Dann wird's richtig gemütlich.
Eine Sängerin mit ausgebildeter Stimme bringt Operettenlieder, Musicalhits und Evergreens von Frank Sinatra zu Gehör. Sie hat eine tolle Stimme und es macht Freude zuzuhören, selbst wenn einige Texte doch recht seltsam klingen. Ein 'Großer Preis' versorgt uns mit den üblichen Kinder- und Jugendinformationen des Paares. Kurz: Es ist ein total netter Hochzeitstag.
Gummersbach
19.07.13 22:02 2013102013
Auf zur Hochzeit nach Gummersbach - unsere erste Reise mit dem Yeti. Wir vertrauen unserem Navi, drehen nach dessen Wunsch eine Extra-Runde und bilden uns ein, dass wir damit einen Stau umfahren, obwohl wir gleich danach in einen hinein geraten. Aber wir haben ja "alle Zeit der Welt" und lassen uns von der Klimaanlage erfrischen. Wir kommen dennoch gut durch und erreichen das Hotel, das ausgerechnet am Freitag Ruhetag hat. Die Zimmerschlüssel hat das Brautpaar gesichert und wir beziehen unser großzügiges Domizil. Der Bräutigam spendiert Pizza und wir sitzen noch lange im Außenbereich des geschlossenen Gasthofs zusammen. Wie gut muss so ein Betrieb laufen, wenn man sich den Freitag als freien Tag leisten kann!
Wasser marsch
18.07.13 22:01 2013102013
Die Urlauber liegen in der Sonne und lassen es sich gut gehen. Die Daheimgebliebenen schleppen Gießkannen und fuchteln mit Wasserschläuchen herum, kurz sie feuchten das Ausgetrocknete bei sich selbst und bei Freunden, Nachbarn oder ähnlichen Konsorten. Wir teilen dieses Los gern.
Summer auf'n Dorfe
17.07.13 22:00 2013102013
Die Sonne lacht vom Himmel, ich strahle auf der Erde und dazwischen wohltuende Wärme. Was braucht der Mensch mehr? Endlich stimmt meine innere Wettereichung mit dem Außenwetter überein. Eine Amsel mit Sprachfehler, besser wohl Singfehler, hüpft über unsere Terrassenbalustrade und bringt herzzerreißend nur einen schief klingenden Ton hervor, die Glühwürmchen halten sich leider versteckt und meine Pfeife verbreitet den Duft verkohlenden Tabaks. Summer auf'n Dorfe.
Frühstück, Sonne und zarte Gaze
16.07.13 21:58 201392013
Furchtbar früh aufgestanden, um nette Frühstücksbesucher bereits um 9 Uhr zu empfangen. Getafelt, geplaudert und das warme Wetter in unserer Lounge genossen. Ich liebe das Privatiersleben! Fast den ganzen Tag draußen verbracht - durch zarte Gaze vor Insekten geschützt. Nebenbei bei Freunden den Bewuchs gewässert, unseren dito und dann wieder zum Residieren in die Lounge retiriert. Erst der nächtlichen Kühle gelingt es uns zum Umzug vom Außen- in den Innenbereich zu motivieren. Welch ein Geschenk den Sommer dann genießen zu können, wenn es ihm beliebt stattzufinden - gleich an welchem Wochentag.
Englische Perspektiven
15.07.13 22:00 2013102013
Ein beschaulicher Tag aber erfolgreich. Ich habe mich durch einen englischen Krimi gekämpft, ganz so schlecht scheinen meine Fremdsprachenkenntnisse - was das Lesen angeht - doch nicht zu sein. Sogar ein paar der ironischen Wortspiele über den englischen Universitätsbetrieb habe ich recht gut verstanden. Ein wenig stolz bin ich schon.
Friedhofsblau
14.07.13 20:35 201382013
"Heute blau und morgen blau und übermorgen wieder …", schallt es über den Nordfriedhof. Im "schönsten" Schlagerschmalz geht es weiter: "… und wenn wir wieder nüchtern sind, besaufen wir uns wieder …" Nicht so ganz die richtige Musik für diesen Ort des Gedenkens und Besinnens. Aber immerhin treffen so Ursprung und Nahziel der besungenen Lebenseinstellung aufeinander. Ja, wenn Kleingärtner feiern, lassen sie gern viele daran teilhaben ob diese wollen oder nicht. Auf dem Rückweg fehlt diese Untermalung, die manche als Musik bezeichnen würden. Ob jemand ein Einsehen hat oder ist nur der Strom ausgefallen?
Bahn frei!
13.07.13 19:15 201372013
Fast professionell haben wir die Pfähle für unseren Weinanbau versenkt. Nicht so ganz professionell zogen wir den Draht durch die amateurmäßig eingeschlagenen Krampen. Völlig laienhaft wickelten wir die Ranken um die Führungsdrähte. Wer kann schon so ein breites Spektrum vorhandener bis nicht vorhandener Qualifikation in einem einzigen Job abdecken? Bahn frei für die hochmotivierten, lausigen Winzer!
Romantik
12.07.13 21:10 201392013
Ich wär' so gerne Millionär … singen die Prinzen in ihrem bekannten Lied. Dieser Song kam mir oft in den Sinn, als wir die Garten-Romantik in Wolfsburg besuchten. Ein Außen-Whirlpool für die Terrasse, edle Gartenmöbel, ein transportabler Kamin mit Grillmöglichkeit und einschwenkbarem Wok sowie viele andersartige Geldbeutelplünderer trafen auf günstige Pflanzen- und Dekoangebote. Die Augen haben viel zu schauen, aber die Ausgabenbegrenzung halten wir durch - nur zwei Soft-Eis sowie das Entree-Entgelt lassen wir zu. Die Kauflust schnöde besiegt vom Schleppfrust.
Gute Nacht
11.07.13 22:06 2013102013
Fehlender Schlaf nervt. Diese Müdigkeit den Tag über, die man 10 Jahre früher einfach abgeschüttelt hätte, die jungen Leuten völlig fremd ist, überholt einen nun links und rechts, umarmt mich armen Menschen mit ihrem bewusstseinstrübenden Nebel und versetzt die Augenlider zwangsweise in den "Geschlossen-Modus". Sleep well.
Geburtstag
10.07.13 22:05 2013102013
Am frühen Morgen, so gegen 10 Uhr, nimmt die Dichtigkeitsprüfung eines Hauses unser Interesse gefangen. Es ist schon stark mit welch einfachen technischen Mitteln ein Unterdruck in einem Neubau erzeugt werden kann, um Wärmebrücken - sagt der Fachmann, bzw. Kältebrücken - sagen wir alle, aufzuspüren. Die noch offenen Verbindungen nach außen werden mit einer Art Luftballon verstopft, anderes wird mit Klebeband versiegelt und schon kann es los gehen. Das Haus hat sich übrigens sehr gut im Test geschlagen.
Am Nachmittag halten wir Hof für die Verwandtschaft. Bei Kaffee und Kuchen und vielen Geschenken gestalten sich die Stunden äußerst nett. Gegen Abend leiten wir über zu ein paar Freunden, die sich spontan blicken lassen. Unsere Lounge besteht ihre erste Bewährungsprobe und das 3-er Sofa ist gern bereit auch vier Personen Platz einzuräumen. Meine ansonsten so frostbeulig eingestellte Gattin kann sich heute vom Kälteplatz kaum lösen. Warum wohl - muss ich mir Sorgen machen?
Am Nachmittag halten wir Hof für die Verwandtschaft. Bei Kaffee und Kuchen und vielen Geschenken gestalten sich die Stunden äußerst nett. Gegen Abend leiten wir über zu ein paar Freunden, die sich spontan blicken lassen. Unsere Lounge besteht ihre erste Bewährungsprobe und das 3-er Sofa ist gern bereit auch vier Personen Platz einzuräumen. Meine ansonsten so frostbeulig eingestellte Gattin kann sich heute vom Kälteplatz kaum lösen. Warum wohl - muss ich mir Sorgen machen?
Die Schuld des Schreibers
09.07.13 22:04 2013102013
So kann es kommen - in einem unkontrollierten Anfall von entgegenkommender Freundlichkeit habe ich mich bereit erklärt drei Artikel für unser Gemeindemagazin "Streiflicht" zu schreiben. Jetzt habe ich den Salat. Bis Ende des Monats muss ich flugs Gedanken bündeln, zu Sätzen formen und dabei die vorgegebene Länge der Artikel weder unter- noch überschreiten. Selbst schuld!
Laubes Lichtungsberg trocken
08.07.13 22:03 2013102013
Sommerwetter pur und wir können jeden Tag genießen, auch wenn ich elternbedingt ins Klinikum fahren musste - inzwischen kenne ich die Strecke sehr gut. Für das Alter beginnen so die ersten Gewöhnungsprozesse für eventuelle schicksalhafte Nackenschläge - hoffentlich nicht.
Außerdem bereite ich gärtnerische Aktivitäten vor - wir wollen unserem Wein geregelte Wachstumsbahnen vorschreiben und ich erwerbe das dafür nötige Equipment. So könnte der erste Weinberg Danndorfs entstehen. Ich befürchte nur, dass der Ertrag zweier Pflanzen kaum für eine Flasche "Laubes Lichtungsberg" ausreichen würde - vorausgesetzt ich wüsste wie man keltert. Weiß ich aber nicht. Keine erfolgversprechende Ausgangslage, selbst in einem Superweinjahr.
Außerdem bereite ich gärtnerische Aktivitäten vor - wir wollen unserem Wein geregelte Wachstumsbahnen vorschreiben und ich erwerbe das dafür nötige Equipment. So könnte der erste Weinberg Danndorfs entstehen. Ich befürchte nur, dass der Ertrag zweier Pflanzen kaum für eine Flasche "Laubes Lichtungsberg" ausreichen würde - vorausgesetzt ich wüsste wie man keltert. Weiß ich aber nicht. Keine erfolgversprechende Ausgangslage, selbst in einem Superweinjahr.
Diskussion, Meditation, Audition
07.07.13 22:02 2013102013
Die Soja-Grillwürstchen sind weg! Es hat sich also doch noch ein tierischer "Kenner" angefunden. Beruhigend.
In unserer 'Studierstube' diskutieren wir kräftig über das Verhalten des Vaters und des älteren Bruders im Gleichnis vom verlorenen Sohn. Ein oft vernachlässigtes Thema mit interessanten Aspekten. Ein meditativer Nachmittag in Laubes Lounge schließt sich nahtlos an - klingt doch viel besser als verschlafener Nachmittag. Am Abend im Gottesdienst geht es um Gottesbilder, die wir uns machen und damit doch nur immer Teilaspekte Gottes verdeutlichen - Gott ist um etliches vielfältiger als unser vielseitigstes Bild von ihm.
In unserer 'Studierstube' diskutieren wir kräftig über das Verhalten des Vaters und des älteren Bruders im Gleichnis vom verlorenen Sohn. Ein oft vernachlässigtes Thema mit interessanten Aspekten. Ein meditativer Nachmittag in Laubes Lounge schließt sich nahtlos an - klingt doch viel besser als verschlafener Nachmittag. Am Abend im Gottesdienst geht es um Gottesbilder, die wir uns machen und damit doch nur immer Teilaspekte Gottes verdeutlichen - Gott ist um etliches vielfältiger als unser vielseitigstes Bild von ihm.
Schwarzer Lachsrisotto
06.07.13 22:01 2013102013
Für die Soja-Grillwürstchen hat sich bislang kein tierischer Interessent begeistern lassen. Das stört mich aber nicht weiter, viel wichtiger ist mir eine Urlaubsbuchung. Mit Freunden wollen wir im Spätherbst nach Malle. Ich schätze, dass ich fast 30 Jahre nicht mehr dort war. Mal schauen was sich dort so getan hat. Trotz Terminvereinbarung verzögert sich die Reisebuchung - ein Ein-Mann-Reisebüro kann Arbeitsspitzen halt schwer abfangen. So komme ich in den Genuss eines extrem leckeren Weißweins im Vino Italia kulinarisch ergänzt mit einem Lachsrisotto mit schwarzem Reis in schwarzer Sauce. Lecker. Dennoch: die Gabel voll mit tiefschwarzer Speise sorgt immer wieder für optische Irritationen, die der Geschmack allerdings locker überwindet.
Grillen, Resteverzehr und Überbleibsel
05.07.13 22:00 2013102013
Heute haben mich meine Kollegen aus der Firma besucht. Sie sind die aktiven, ich bin der ehemalige Kollege, obwohl ich eigentlich noch aktiv bin und nur eingearbeitete Stunden abgleite. So können doch nur Beamte argumentieren - ach ja, ich bin ja auch so einer. Wie dem auch sei, wir grillen, plaudern und messen einander, je nach Lust und Kondition, beim Tischtennis. Bis in den Abend hinein kann man sich rundum wohl fühlen. Die Überzeugungsversuche unseres Vegetariers sind dagegen nicht mit Erfolg gekrönt - hartnäckige Fleischverwerter können da sehr "hartleibig" sein. Selbst seine vielgepriesenen Soja-Grillwürstchen finden nur wenige mutige Vorkoster. Äußerst zufrieden sind demgegenüber die weiblichen Vertreter der heimischen Mückenpopulation - es war ein Festtag für sie (Freiblut für alle). Ebenso zufrieden sind wohl die heimischen Resteverzehrer auf unserem Grundstück - am Morgen sind alle ihnen dargebotenen Grill-Überbleibsel restlos verschwunden. Restlos? Nein, etwas bleibt tatsächlich unangerührt liegen: die Soja-Grillwürstchen. Was hat das uns nun zu sagen?
Fast ein Sommertag
03.07.13 18:58 201362013
Stami saugen as usual, unvermeidbare Schweißtropfen auf Stühle verteilen (trocknen schnell), anschließend Klimaanlage im Yeti genießen. Am Nachmittag laufen erste Vorbereitungen für den Kollegenbesuch an - mit kritischem Blick auf die Wettervorhersagedienste. Ein für heute angekündigtes Gewitter drohte zwar mit dunklen Wolken, ließ es dann aber dabei. Die drückende Schwüle verhinderte das Urteil 'Super-Sommertag'. Allerdings, wenn ich mir vorstelle bei diesem Wetter im Büro sitzen zu müssen … im Geist leide ich mit den Büroabhängigen.
Kleinholz
02.07.13 22:01 2013102013
Die Überreste der jugendlichen Eiche, die wir letztes Jahr gefällt haben, konnte ich auf handliche 30-cm-Stücke reduzieren. Eine Motorsäge wäre nett gewesen, aber ein neuer Fuchsschwanz tut es auch. Es war ein typisches Otium-Sägen. Ich sitze bequem (mehr oder weniger) auf meinem Stuhl, vor mir der Sägebock, darauf der Eichenstamm und davor die Schubkarre. Ritsche, ratsche mit viel Fleiß sägt der Fuchsschwanz, fließt der Schweiß. Ergebnis: Kleinholz im Kaminwartestand und zufriedene Mückenweiber.
Palliativ
01.07.13 22:00 2013102013
Ich staune über die Entwicklung der palliativen Medizin. Der Glaube an die Heilbarkeit aller Krankheiten, vor Jahrzehnten noch bewegte dieser Wunschtraum als greifbar reale Möglichkeit die Geister, scheint der Erkenntnis der menschlichen Grenzen (ein wenig?) gewichen zu sein. Immerhin beschäftigen sich die Forscher inzwischen intensiv mit der Frage, wie man todkranken Patienten das Leben mit einer unheilbaren Krankheit erleichtern kann. Leichte Chemotherapien, die einem Tumor das Wachstum vergällen sollen, teilweise in Kombination mit Antikörperbehandlungen und andere medizinische Anwendungen verzögern oder erleichtern, das Sterben - so hart es klingt, es ist jedoch eine Tatsache, der sich die Patienten stellen müssen. Allerdings sollten wir uns einer weiteren Tatsache bewusst sein, nämlich dass das Sterben keinen Punkt, sondern einen Doppelpunkt setzt. Vor Gott werden wir erscheinen müssen - darauf legt er Wert. Und worauf Gott Wert legt, das geschieht. Sicher.