Oktober 2014
Grazalema und Ronda am Rande
31.10.14 23:21 2014112014
Auf vielfache Empfehlung eines einzelnen Reiseleiters machen wir uns auf den Weg nach Ronda über Grazalema. Wir passieren erst einmal die völlig ausgedörrte kahle andalusische Tiefebene, fahren an Jerez vorbei auf die fernen Berge zu. Wir umrunden riesige Wasserflächen und kommen den Passstraßen näher. Dann erschließt sich uns eine malerische Berglandschaft mit eindrucksvollen Ausblicken bis wir nach vielem Staunen Grazalema erreichen. Hätten wir hier nur Pause gemacht! Aber uns lockt das wärmstens empfohlene Ronda. Wir rechnen mit einem etwas größeren Städtchen und geraten in eine Großstadt mit bärenmäßigem Trubel, bereits von Ferne erkennbar wohlgefüllter Fußgängerzone und schlängeln uns durch den Innenstadtverkehr. Shoppen wollten wir schon in Sevilla nicht und warum sollten uns Läden in Ronda locken? Hier wendet sich der Rolf mit Grausen, verzichtet auf die vielbestaunte Brücke, die ein tiefes Tal in einzigartiger Weise überbrücken soll und tritt spontan die Heimreise an. Warum um alles in der Welt fahre ich einfach ins Blaue los und informiere mich nicht vorab? Ich werde mir immer ein Rätsel bleiben. Eine große Gerstenkaltschale im Hotel versöhnt mich schließlich wieder mit mir selbst. Schließlich kann ich mich nach einem leckeren Sandwich an der Bar den restlichen Genüssen des Abends hingeben.
Comments
Try again. And again.
30.10.14 23:11 2014112014
Warum geht es uns so gut? Warum können wir uns das leisten, was wir uns leisten? Warum können andere das nicht? Ich bin nicht bereit das als selbstverständlich hinzunehmen was uns betrifft. Und ich bin nicht so dumm anzunehmen wir hätten uns das verdient. Ich liege in der Nähe des Pools und lasse diese Gedanken mein Hirn durchstreifen. Eine Antwort finde ich nicht. So tue ich das einzige was mir bleibt und bin dankbar. Es fällt schwer unverdiente Geschenke anzunehmen. Wir alle sind so auf Leistung und Gegenleistung gepolt. Bevor ich zugebe unverdient beschenkt zu sein, schaue ich lieber auf die noch Bessergestellten, die viel mehr haben, die in Suiten auf Kreuzfahrtschiffen wochenlang die Welt durchqueren, die "First Class" reisen, die in Super-Sterne-Hotels in der Fürstensuite campieren oder locker flockig Geld verprassen. Ja, es war ein erholsamer, entspannender und kräfteaufbauender Tag - die an der Seele entlangschürfenden Gedanken finden überraschend ihren Grund in dieser umschmeichelnden Zufriedenheit. Aktiv dankbar sein ohne sich einlullen zu lassen, könnte einen Ausweg weisen. Wie das gehen soll? Keine Ahnung, aber ich will's versuchen.
Sevilla
29.10.14 21:30 201492014
Man kommt viel rum in so einem Urlaub. Heute sind wir mit 14 anderen Hotelgästen im Kleinbus nach Sevilla unterwegs. Der Reiseleiter hat in seinem Verkaufsprogramm allerhöchste Erwartungen geschürt. Die werden nicht erreicht. Dennoch hat Sevilla einiges vorzuweisen und der Besuch lohnt sich in jedem Fall. Dass zu einer iberoamerikanischen Ausstellung Prunkvillen und ein imposantes schlossartiges Gebäude - Bauzeit 14 Jahre - vorbereitet wurden, in denen sich 1929 die jeweiligen Länder präsentierten und heute größtenteils immer noch eindrucksvoll eine Parklandschaft bereichern, ist schon ein Staunen wert. Der Königspalast enttäuscht durch seine möbelbefreiten Räumlichkeiten und fasziniert durch Wanddekorationen im maurischen Stil, kunstvollen Wandteppichen und wunderschönen Gartenlandschaften. Von den Karpfenkämpfen mächtiger Fischkörper um kleinste Brotbröckchen ganz zu schweigen. Das ehemalige Judenviertel fügt sich in die Reihe malerischer Altstädte inzwischen wunderbar ein und die Kathedrale ist groß, extrem goldhaltig und ganz nett mit bewundernswerten "Details". Wer überdimensionierte Sakralbauten mag, wird sich hier sicher wohlfühlen. Das einem langen Fußmarsch folgende Mittagessen überrascht durch seine Vielfalt und mundet (für ein touristisches Angebot) hervorragend (hätte ich der TUI gar nicht zugetraut). Die Fußgängerzone dagegen ist ein Flop, sie glänzt durch ihre Austauschbarkeit mit allen größeren Städten Europas. Wer viel Zeit sein eigen nennt mag sie ruhig durchschlendern, alle übrigen werden nichts wesentliches versäumen. Resümee: Der geführte Ausflug hat sich gelohnt, allein auf uns gestellt, wäre uns manches entgangen.
Cádiz
28.10.14 23:01 2014112014
Eigentlich war ich recht lustlos heute morgen. Aber wir haben unsern Opel (Schande über den Vermieter) für fast die ganze Zeit gemietet und uns so die moralische Verpflichtung aufgehalst ihn auch zu nutzen. Und das hat sich als gut erwiesen. Nachdem Navi-Probleme überwunden sind - die spanischen Nebenstraßen sind, vor allem innerstädtisch, nicht so vertrauenserweckend wie die deutschen, kommen wir über die Autobahn in Cádiz an. Wir passieren Wohnkasernen und andere "moderne" Architekturverfehlungen, finden einen kostenfreien Parkplatz und marschieren an der Hafenfestung entlang. Der gesamte Hafenbereich ist nämlich mit einer hohen Mauer umgeben und nur für authorisierte Personen begehbar. Schade. Doch zwei mächtig gewaltige Kreuzfahrtschiffe grüßen uns durch einen übermannshohen Gitterzaun, der dort die hässliche Hafenfestungsmauer ablöst. Ein imposanter Anblick. Gleich sind wir dann auch in der Altstadt. Die damaligen Architekten haben ein kostbares Kleinod geschaffen, das wir gebührend bewundern. Es lohnt sich durch die engen Gassen zu schlendern, hier und dort einen Gerstensaft durch die Kehle rinnen zu lassen und dabei die flanierenden Menschenmassen anzuschauen. Eine herrliche Vielfalt erschließt sich uns. Im Siesta-Anbahnungsverkehr tasten wir uns von Kreisverkehr zu Kreisverkehr zur Autobahn durch bis wir endlich unser Quartier erreichen. Eine touristisch geprägte Flamenco-Tanzgruppe bereichert unseren Tagesabschluss. Zwei großzügig eingeschenkte Veteranos stimmen milde und behaglich. Ich liebe Urlaub.
Gibraltar
27.10.14 21:13 201492014
Mitten in der Nacht geht es los. Um 6:15 Uhr verlassen wir unsere kuschelig-warme Nachtzuflucht, begeben uns zur unwillkommenen Nässebegegnung in den Feuchtraum und schlappen zum Vor-Aufsteh-Frühstück. Aber was tut man nicht alles für einen attraktiven Ausflug. Ein mäßig komfortabler Bus befördert uns nach ein paar Touristenhotelabholungen auf die britische Exklave zu. Wenn man die kindischen spanisch-britischen Grenzkapriolen überwunden hat, blickt man erstaunt auf die erste rote englische Telefonzelle und einen helmgeschmückten Bobby. Auf dem Felsen, kurz vor der kitschig ausgeleuchteten und dennoch beeindruckenden Tropfsteinhöhle erwarten uns äußerst friedliche Affen, präsentieren stolz ihren Nachwuchs und hocken ansonsten recht uninteressiert herum. Nett. Nach einigen imposanten Ausblicken auf die Bucht und eine mitten im Wasser beginnende Landebahn des örtlichen Flughafens begeben wir uns wieder auf die Höhe des Meeresspiegels und zwängen uns in ein Boot. Es geht hinaus in die Bucht, das Wetter ist herrlich und zahlreiche Delphine hüpfen rings um uns her aus dem Wasser. Auch nett. Selbst ohne die Säugetiere wäre es eine äußerst angenehme Bootsfahrt gewesen und mit ihnen erhält diese noch ihr Sahnehäubchen. Zum Abschluss schlendern wir noch durch die zollbefreite Innenstadt Gibraltars. Es gibt Zigaretten ohne Ende aber leider keinen Black-Luxury-Pfeifentabak. Nobody is perfect - man kann eben nicht alles haben. Dennoch eine sehr empfehlenswerte Tour.
Depri-Tag
26.10.14 22:00 2014102014
Solche Tage muss es im Urlaub auch geben. Erkältung schrappt an uns vorbei. Wir pflegen Zimmernähe. Meine eigentlich äußerst agile Bettnachbarin verlässt dasselbe kaum, schläft viel und niest vor sich hin - vom Husten ganz zu schweigen. Ich halte diskret Abstand. Gegen Mittag gönne ich mir ein mehrstöckiges Sandwich an der Poolbar. Nach intensiver Betrachtung fällt mir eine angemessene Verspeisungstaktik ein. Das ist für einen Zugehörigen der Vor-Mac-Donalds-Generation kein leicht zu bewältigendes Problem. Es mundet allerdings durchaus gut. Draußen ist es abends angemessen kalt und so präferieren wir das In-House-Leben. Wie bereits erwähnt, solche Tage muss es im Urlaub wohl auch mal geben. Schade eigentlich.
Kite-Surfer und kalte Suppe
25.10.14 21:53 201492014
Die südlichste Ecke von Spanien, was für eine windige Gegend. So lange der Wind aber angenehm warm pustet, ist es dort recht auskömmlich. Kite-Surfer stellen ihr Künste zur Schau und amüsieren sich dabei offensichtlich königlich. Ich bringe meine kärglichen Fremdsprachenkenntnisse in einem rein spanischsprachigen Restaurant zur Anwendung und ernte zum Lohn eine eiskalte Suppe mit ein wenig Schinken und Ei. Wenn man nur nebensächliche Ingredienzien kennt, sollte man möglicherweise bei Bestellungen zurückhaltend sein. Egal, ich löffle mit Todesverachtung diese undefinierbar mundende Flüssigkeit in mich hinein, bin danach völlig satt (vorteilhaft) und fühle mich den ganzen Nachmittag irgendwie, ein wenig, undefinierbar, rein psychologisch (?) unwohl. Erst ein Kaffee und dann roter Saft aus Rioja helfen mir darüber hinweg. Dennoch bin ich hochbegeistert von unserer kleinen Tour und fange an Andalusien sehr zu mögen. Ein wunderschöner Tagesabschluss in unserem Hotel beschließt diesen erlebnisreichen Tag.
Extreme Verunsicherung
24.10.14 21:51 201492014
Welch ein Sommertag, welch ein Urlaub - ich bin hin und weg. Wir sind inzwischen mobil, zwar mit einem Opel - nichts könnte einen Wolfsburger tiefer demütigen, na ja, ein Japaner möglicherweise, aber immerhin fährt er und gar nicht mal so schlecht. Ich stelle an mir etliche Absonderlichkeiten fest und staune über mich selbst immer mehr. Kommt da noch einiges auf mich zu? Ich mag Oliven! Ein Leben lang hat jede dieser Baumfrüchte mich zu einem Umweg genötigt, nur um nicht mit ihnen in Kontakt treten zu müssen und auf einmal mag ich diese öligen Früchte. In Salzlake eingelegt konsumiere ich sie sogar mit besonderem Genuss, vor allem die schwarzen aber auch die grünen verachte ich nicht. Was ist bloß mit mir los? Verändert das Alter den Geschmack oder sterben etwa bestimmte Geschmacksknospen in der Zunge ab? Ich bin verunsichert, extrem sogar. Andererseits eröffnen sich mir ganz neue, ungeahnte sensorische Dimensionen, die mich lieblich umgarnen. Alter hat, das will ich keinesfalls abstreiten, mancherlei negative Dimensionen, dennoch beginne ich einige überraschende Facetten zu lieben und von ganzem Herzen zu schätzen. Welch ein Reichtum der zunehmenden Jahre, was für neue unerwartete Schätze, die man entdecken kann.
Sommer, Sonne und ein Farbwechselpool
23.10.14 22:00 2014102014
Es ist schön warm, nicht mehr ganz so heiß wie gestern, "nur" noch 28 Grad und es weht eine steife Brise. Diese ist schön warm, hat nichts mit den von der Heimat gewohnten eiskalten Luftströmungen gemein. Wir liegen am Pool rum, erkunden das Hotel samt Umgebung und versorgen uns mit den notwendigen Lebensmitteln, wie Oliven und Wein. Draußen rockt und rollt ein englischer Alleinunterhalter, die Massen tanzen und wir schauen dem Pool beim Farbwechsel zu: blau - rot - grün - blau ... Das Programm ist zugegebenermaßen nicht sehr abwechslungsreich, dafür aber ungeheuer faszinierend. Ich denke an das Wetter in Deutschland, werde kein bisschen neidisch (wen wundert das schon?) und entspanne an diesem warmen Sommerabend. Die letzten Wochen soll es hier noch regnerisch und stürmisch gewesen sein, doch seit wir da sind, strahlt uns die Sonne vom blauen Himmel an. Und schon wieder ein Grund zur Dankbarkeit.
Laus im und Sonne auf'm Pelz
22.10.14 16:32 201442014
Weshalb buche ich ein Hotelzimmer für eine arg kurze Nacht, wenn ich dann noch nicht einmal schlafen kann? Immerhin liege ich bequemer als auf den Flughafenbänken. Ist ja auch schon was. Vor vier aufstehen, nicht frühstücken, kein Kaffee und ab ins Taxis, hin zum Terminal,. Durch die Personenkontrolle spazieren - ich scheine völlig harmlos zu sein, meine jahrzehntelange Urlaubsbegleiterin dagegen höchst verdächtig. Es fehlt nicht viel und sie hätten sie gefilzt - ist schon nahe dran. Und ihr iPad wurde besonders geprüft. Ob wir jetzt einen Bundestrojaner mit uns herumschleppen? Und wenn schon, wenn die Amis sowas können, dann juckt es unseren Sicherheitsbehörden natürlich unter den Fingern. "Wir wollen auch mal sehen, was andere zu verbergen haben!" So eine Art Stasi-Komplex, vermute ich. Meinetwegen, wenn ihr euch danach besser fühlt. Allerdings - wenn ihr euch danach tatsächlich besser fühlt, rate ich dringend zu einem Arztbesucht, könnte sein, dass ihr euch persönlich das restliche Leben versaut, so rein vom Lebensgefühl her, meine ich. Wie dem auch sei in Spanien ist es gut sein. Die Sonne brennt auf den Pelz wie bei uns kaum im Hochsommer und die Lebenslust steigt steil an. So dachte ich es mir, so soll es sein!
Jerez lockt
21.10.14 22:00 2014102014
Wir sind wieder unterwegs. Im ICE geht es nach Frankfurt. Gesund, munter und nur fünf Minuten zu spät treffen wir dort ein. Vor dem Bahnhof dreht der Hessische Rundfunk und irgendwie sieht das nach Tatort aus, vor allem da dort ein neuer Hauptdarsteller aus Hessen herumläuft und sogar seinen eigenen Wohnwagen vor Ort als Rückzugsort erhalten hat, Campinggarderobe sozusagen. Wir laufen ein wenig durch den immer mehr zunehmenden Regen und suchen unter einem schön großen und dichtem Schirm Zuflucht. Nach einem Liter Äppelwoi geht es mir gut und wir machen uns auf den Weg zum Airport, geben unser Gepäck ab und lassen uns im strömenden Regen und Eiseskälte ins Hotel shutteln. Morgen in aller Frühe lockt Novo Sancti Petri mit 33 Grad. Eine gute Perspektive.
Luxustruppe
20.10.14 22:00 2014102014
Wieder einmal bringen wir Massen von Kleidung, Geschirr, Fahrrädern und was weiß ich nicht noch alles nach Kunrau. Ein Ehepaar, ebenfalls mit Yeti aber dazu noch mit Anhänger, begleitet uns. Auch sie haben ihr Gefährt bis zum oberen Rand beladen. Am Zielort angekommen, stellen wir fest, dass die Riesenscheune nahezu voll ist und so packen wir unsere Mitbringsel in die Garage. Noch hat das Auto des Besitzers ein wenig Platz. Aber wie lange noch? Doch es gibt einen Lichtblick am Horizont - der 24-Tonner kommt demnächst, wird professionell gepackt und bringt seinen Inhalt nach Rumänien, in eine der ärmsten Ecken dort. Es ist schon erstaunlich, dass wir Sachen wegwerfen, die in anderen Teilen Europas - von der Welt will ich gar nicht reden - noch als fast neuwertig durchgehen und mit großer Freude in Empfang genommen werden. Was sind wir doch für eine Luxustruppe in Deutschland! Zugegeben nicht alle von uns gehören dazu, leider, aber im gesamteuropäischen Maßstab, erst recht im osteuropäischen Maßstab, fast alle. Nachdankenswert, finde ich.
Vor- Haupt- und Nachfreude
19.10.14 20:33 201482014
Es ist überstanden! Es war schön! Ich habe es gern gemacht! Und doch habe ich vorher geschwitzt und war verstärkt aufgeregt. Und so liegt wieder ein Biblischer Erzählabend, also ein Gottesdienst in der mir gemäßen Form (wenn ich ihn halten muss - soll - darf) hinter mir. Kaum hatte ich angefangen, war die Aufregung vorbei und ich konnte (relativ) frei von der Leber weg erzählen. Und schon wieder und schon wieder aus ganzem vollem Herzen: Gott sei Dank!! Jetzt sitze ich bei einem Gläschen Weißem, goutiere die scheue Rebe und atme tief durch. Ganz tief.
Agenten, Ginkgo und ein totes Handy
18.10.14 18:36 201462014
Heute installiere ich noch ein paar Yosemite-Folgeupdates, komme damit der nervigen Vodafone-LTE-Grenze extrem nahe und sehe schon die grausame Fratze des Kapazitätserhöhungsabzockkosteneinziehungsagenten näher kommen. Noch hat er nicht zugeschlagen. Aber zwei lange Tage muss ich noch durchzittern. Äußerst beruhigend wirkt dagegen die Zusage einer sehr netten Bekannten uns demnächst zum Zug zu bringen und so den Bus zu vermeiden (oder das Taxi zu sparen). Extrem magenfüllend macht sich die Esseneinladung meiner Mutter bemerkbar und extrem frustrierend ist mein seit gestern auf "Ruhe" gestelltes Handy auf dem mein Schwager mich zu erreichen versucht. Gegen Vergesslichkeit ist kein Ginkgo gewachsen.
Yosemite von Apfelbiss
17.10.14 22:00 2014102014
Da ist also das neue "Yosemite von Apfelbiss". Es lädt sich leicht herunter, kostet nichts und installiert sich fast von selbst. Auf Wunsch beeindruckt es mit einem sehenswerten Hintergrundbild. Soweit so schön. Für langjährige Windowsuser ist das zweifellos schon äußerst erfreulich, denn sie kennen ganz andere Buckelinstallationspisten von neuen MS-Betriebssystemen. Selbst bei meinen virtuellen Laufwerken kann ich darüber lange schreckliche Klagelieder singen. Aber was verändert Yosemite nun wirklich? Auf den ersten Blick nur die Optik. Nun gut, öfter mal was Neues. Ein paar, allerdings ganz wenige und für mich absolut unwichtige Programme warten noch auf ein Update, bevor sie wieder nutzbar sind. Zwar laufen Pages, Numbers und Keynote endlich einwandfrei, kommunizieren wieder mit ihrer Wolke, aber das ist kein Fortschritt, denn damit wurde nur ein Fehler ausgebügelt. Die Geräte sollen sich jetzt besser miteinander austauschen, wird vorhergesagt. Aha. Aber daran hatte ich in der Vergangenheit nichts auszusetzen. Möglicherweise konnten NSA und CIA nicht immer gleich auf die aktuellsten Dokumentenversionen zugreifen und jetzt geht das per neuer Cloud ratzfatz. Da können beide ja zufrieden sein. Glückwunsch. Ich alter Herr warte ab, ob mir irgendwann und irgendwie eine plötzliche Einsicht meine triste diesbezügliche Unwissenheit erleuchtet. Wäre mir zu wünschen, finde ich.
Ergebnis lächelnd erarbeitet
16.10.14 23:00 2014112014
Das ist eine herrliche Runde - ein ganzer Hauskreis müht sich ein Gottesdienstprogramm zu erstellen. Glücklicherweise haben zwei nette Damen ein Grundkonzept vorbereitet. Das ist einfach toll sonst wären die Diskussionen ins Uferlose enteilt. So konnte der Redefluss eingedämmt und in zwar breite aber dennoch übersichtliche Bahnen gelenkt werden. Berufstätige können, das muss ich mal bemerken, mein Otium ganz schön herausfordern. Dieser Stress, diese Geschafftheit, die sie ausstrahlen - das weckt ganz böse Erinnerungen in mir. Ich will das nicht mehr wissen: vergangen, vergessen, vorbei. Basta! Und da gibt es Rentner, die ohne finanzielle Not sich mühen wieder Zugang zur Tretmühle zu erhalten! Die Armen. Mein Mitleid habt ihr - leider - nicht. So atme ich tief durch, lass die Emotionen der gestressten Rentenerwirtschafter an mir vorbeifluten und lächle vor mich hin. Trotzdem (gerade deshalb?) erzielen wir ein einvernehmliches Ergebnis. Kleine Wunder gibt es immer wieder und schon bin ich erneut beim gestrigen DANKE! Das scheint mein Thema zu bleiben und genauer betrachtet ist das zweifelsohne kein Wunder.
Gott sei Dank
15.10.14 20:42 201482014
Gott sei Dank! Möglicherweise erwähne ich das zu oft, aber was soll ich machen? Dank braucht Raum, Dank erwartet Entfaltungsmöglichkeiten. Isso. Gestern lief die Bibelstunde wirklich gut und heute kann ich die Predigt für Sonntag im Entwurf abschließen. Das stimmt mich einfach nur froh und fordert meine Dankbarkeit enorm heraus. Ich atme sehr tief durch, stelle schnell das Gottesdienstprogramm fertig und leite es auch noch an die anderen Beteiligten weiter. Perfekt. Nochmals aus tiefstem Herzen: "Danke, Herr!!!" Eine Last fällt von mir ab - wenigstens größtenteils. Der Sonntag steht ja noch dräuend vor der Tür. Die Spannung steigt wieder - das Vertrauen in Gott aber auch. Von daher noch einmal: "Gott sei Dank!" Is wie is.
Zocker und Heuchler
14.10.14 22:00 2014102014
Heute habe ich die Einkommenssteuerunterlagen 2013 für meine Eltern bei der Steuerberaterin abgegeben. Bei der Gelegenheit wage ich einen Blick in die Horrorshow ihrer Steuernachzahlungen der vergangenen Jahre. Ich bin einfach nur sauer: Unser Staat ist ein wirklich großer Räuber, daran gibt es nichts zu deuteln. Wer von einem Rentner am Jahresende mehr als eine Monatsrente als Nachversteuerung abzockt, ist mit dem Wort "Räuber" noch gut bedient. Das ist eine Frechheit. Netto verbleiben damit nur gut 10 Monatsrenten, den Rest greift die Steuerbehörde ab. Ich fasse es nicht. Wer solche Gesetze beschließt muss finanziell im "siebenten Himmel" leben und vom normalen Alltag völlig abgekoppelt sein. Ach ja, ich vergaß, das sind sie ja, unsere MdB's. Und die wundern sich über eine Wahlbeteiligung von unter 50%? Das ist bestimmt nur Heuchelei, so dumm können sie nun wirklich nicht sein.
Erquickliche Kompromisssuche
13.10.14 21:42 201492014
Heute habe ich unsere Heizkörper verwöhnen lassen. Sie können sich, wenigstens die im Erdgeschoss, über funkelnagelneue Thermostatventile freuen. Wir hoffen auf regelfreudige Heizungen mit auf unsere Bedürfnisse angepassten Temperaturen in allen Räumlichkeiten - einheitlich kann jeder. Eine Einigung mit meiner kälteerprobten Zimmerteilerin stellt uns jeden Winter vor massive Herausforderungen. Sie würde sich in Norwegen oder Schweden mit Gradzahlen im (gefühlten) 18er-, 19er-Bereich recht wohlfühlen. Ich dagegen ziehe mehr die Äquatorialzonen mit knapp zehn Grad mehr vor. "Da musst du dich eben wärmer anziehen", schallt es meinen Beschwerden regelmäßig entgegen. Aus welchem Grund soll ich eingemümmelt wie ein Eskimo vor seinem Iglu im Wohnzimmer herumsitzen, wenn eine kleine Drehung am Thermostat das Thermometer in behagliche Zonen wandern lässt? Am besten werfen wir den Kachelofen an, der ist nicht steuerbar und ein Scheit mehr, klammheimlich platziert, und ich kann mich freundlich lächelnd auf T-Shirtsuche begeben. Ich liebe solche Kompromisse.
Gammelsonntag
12.10.14 17:05 201452014
Heute lasse ich den Tag an mir vorüberziehen. Soll er doch kommen und gehen, ich betrachte ihn schläfrig und schaue den Stunden beim Vergehen zu. So etwas muss auch mal sein. Der Metabolismus arbeitet im Winterschlafmodus und ich drömmel so vor mich hin. Ruhe ist heute, morgen sehen wir weiter.
Taktischer Rückzug
11.10.14 22:00 2014102014
Wenn sich fünf Wesen weiblichen Geschlechts zu einem Abendessen bei uns zuhause treffen, praktiziere ich als einziger Mann ein dezentes Ausweichmanöver ins Obergeschoss. So ein taktischer Rückzug hat viele Vorteile. Das Gehör kann weiterhin im Schongang laufen, die Damen können ihre weibliche Konversation ohne geschlechtsspezifische Rücksichtnahme pflegen und ich kann zappen so oft und so viel ich nur will. Als kleinen Nebeneffekt verkoste ich einen wirklich vorzüglichen meisterhaft durchgegorenen Traubensaft und partizipiere sogar am Mahl der Gesellschaft mit einigen sättigenden Brosamen. Was will man mehr?
Liebespflegedienst
10.10.14 22:00 2014102014
Es ist ein sehr eigener Billboard-Abend: Poetry-Slam über Frau-Mann-Beziehungen. Die Texte sind kunstvoll humorig formuliert, äußerst zuhörenswert vorgetragen und rein akustisch sehr leicht zu verstehen (inhaltlich übrigens ebenso). Allein die Sichtweise, sprich das Spektrum der Geschlechterbeziehungen stimmt mich schwer nachdenklich. Wenn man primär den Blick auf die sexuellen Aktivitäten richtet und darüber hinaus noch erwartet, dass der Partner dem eigenen Ego seine Huldigungen entgegenbringt, kann man logischerweise nur kurzfristige Bindungen erreichen, wenn überhaupt. Wir Menschen sind faszinierende Wesen. Es ist noch gar nicht so lange her, da beschwor man (Mann?) das Bild des durchsetzungsfähigen Ehemannes mit der gehorsamen Ehefrau an seiner Seite. Das hat nach außen ein funktionierendes Bild vorgegaukelt, vor allem wenn die Frau kuschte, im Innern ist es vielfach gescheitert, hat mit gesellschaftlicher Gewalt zusammengepresst, was schon lange nicht mehr zusammengehörte und manche Seele kaputtgemacht. Heute scheint die Paarung der Selbstbewussten, genauer betrachtet der Egoisten, das Vorbild zu sein. Logischerweise funktioniert das ebensowenig, denn wer will schon permanent im Gewitter leben. Wer, Pilcher oder Lore-Roman hin und her, Liebe als ein über einen Menschen hereinbrechendes Ereignis betrachtet, das kommt und geht wie es will, der sollte sich auf sehr kurze, wechselhafte Partnerschaftsgeschichten einstellen. Liebe kann man zwar nicht machen, wohl aber hegen und pflegen, hätscheln und sogar - sollte sie am Boden liegen - neu beleben. Dieses "Geheimnis" scheint seit Generationen verborgen vor sich hin zu vegetieren. Schade drum.
Gesundheitswarnung
09.10.14 21:58 201492014
Die Aktenschlacht ist siegreich geschlagen. Es bleibt sogar Zeit ein wenig zu schmökern. Ein neues Spiel, ein neues Pech - Schlachten kann man gewinnen, aber der Papierkrieg ist verloren. Aussichtslos. Von der Wiege bis Grab reißt der Papierfluss niemals ab. Doch jetzt lasse ich einen echten Havanna-Rum, viele Jahre alt, auf meiner Zunge zergehen und sein Aroma im Rachenraum verbreiten. Belohnung muss sein. Und wenn es nichts zum Belohnen gibt, dann heißt das Ganze eben Motivation. Eins von beiden trifft immer zu. Von Zeit zu Zeit geht sogar eins ins andere über - wenn die Zuordnung nicht so recht funktionieren will, ist es ein guter Rat sich erst einmal zu motivieren, dann dafür zu belohnen. Passt schon. Papierstaub ist, scheint mir, eine hochgefährliche Substanz - sie verleitet unheimlich leicht zum Konsum hochprozentiger Löschmittel. Vorsicht: Ablage kann die Gesundheit schädigen!
Gute Aussichten
08.10.14 23:02 2014112014
Vormittags Krümel mit dem Staubsauger jagen, nachmittags herumlungerndes Papier in Ordner zwängen und abends in einer Mitgliederstunde über Personalthemen parlieren - welch ein Tag. Verwaltung at it's best. Und ich dachte das läge hinter mir. Weit gefehlt! Wie ein Lichtlein in der Düsternis wärmt ein wohltuender Mittagsschlaf das Gemüt und erfreut ein edler Schluck roten Saftes am späten Abend Zunge, Herz und Magen. Von Fern leuchtet ein andalusischer Stern aus dem fernen Jerez herüber und verheißt entspannende Tage an der Atlantikküste. Ist doch alles nicht so schlimm. Immerhin werden sich morgen die letzten Zellulosehaufen aus dem Blickfeld entfernen und die Lunge beginnt sich den Papierstaub aus den Bläschen zu putzen. Alles in allem: Gute Aussichten.
Ödes Getue an einem öden Tag
07.10.14 21:57 201492014
Oh, wie öd ist mir zumute. Heute ist einer dieser Tage, dieser ganz besonderen Ödnisse. Alles fing schon vor ein paar Tagen an, als unsere Freundin ihre Frühstückseinladung absagte, weil ein Enkeleinsatz ihren Geburtstagsgästen die ersehnten Plaudereien mit kulinarischer Anreicherung raubte. Ich hätte ahnen müssen, dass kein adäquater Ersatz auf mich harrte. Der Tag startet mit Diavernichtung. Es ist als risse ich mir Highlights meines Lebens aus dem Herzen. Ich fühle mich uralt dabei. Ja, ja sie sind alle digitalisiert, mehrfach gesichert - aber es sind die originalen fest im Innern verankerten Jugenderlebnisse die ich hier über den Deister gehen lasse. Ja, Jugenderlebnisse - für jemand über 60 zählt alles vor 50 dazu. Und es kommt noch schlimmer! Am Nachmittag schleicht sich die Ablage auf die Tagesagenda. Ablage, welch grauenvolles Event! Berge von Papier müssen entsorgt oder geordnet werden. Die Aussichten bleiben trübe: morgen oder übermorgen wollen Hefter, Locher und Ordner zur Höchstform auflaufen, erwartungsvoll grinsend lauert meine Numbers-Tabelle. Sie allein weiß an welcher Stelle welche Rechnung, Bedienungsanleitung oder Zettelei zu finden ist - vorausgesetzt ich erfasse sie pedantisch korrekt. Da kommt noch was auf mich zu. Ich bin doch zu Hause - weshalb quälen mich die Akten weiter? Ihr nervt!
Auf zu neuen Ufern
06.10.14 22:00 2014102014
Und schon wieder einen Urlaub gebucht. So langsam gewöhne ich mich an den Komfort meiner Graukopfära. Man benötigt gar keine großartige finanzielle Grundausstattung, wenn man sich auf Schnäppchen stürzen und exklusive Fernziele meiden kann. Auch das gute alte Europa bietet mehr als genug attraktive Ziele in guten Hotels zu portemonnaieschonenden Preisen. Zugegeben, ich investiere lieber in Reisen als in Wohnungsausstattung, Schmuck oder Antiquitäten und meine Technikinvestments schleppe ich größtenteils mit mir 'rum. So treibt mich die Angst vor Einbrechern nur insofern um, dass sie aus Frust über vergeudete Einbruchsmühen meine Wohnung verwüsten. Warum soll ich mich denn zu Hause in Luxus hüllen, wenn es in der Welt so viel zu sehen gibt? Was nützt mir ein wohlgefülltes Sparkonto, wenn ich immer nur meine vier Wände anstarren kann? Okay, es gibt Menschen, deren Konten glänzen mit sechs oder mehr Stellen, sie duschen mit Wasser aus goldenen Armaturen und reisen in fernste Ecken der Welt - es sei ihnen von ganzem Herzen gegönnt. Viel Freude damit! Zufriedener als wir mit unseren Möglichkeiten und Lebensumständen können sie auch nicht sein. Doch genug der philosophischen Gedankenspiele - ich freue mich auf Novo Sancti Petri. Per Satellit war ich schon dort und bin gespannt auf die bodennahe Betrachtung.
Recyceln am Sonntag
05.10.14 22:00 2014102014
Heute ist Recycling angesagt, Recycling für Körper und Geist. Ich lasse meine schwer aktiv angehauchte Frau des Lebens sich auf dem Herbstfest unserer Gemeinde austoben und lasse mich auf der Couch nieder, lausche entspannt einem Gottesdienst aus dem Internet, baue Kräfte neu auf und Gewicht ab. So gefällt es mir. Gemeinsam lassen wir abends den Bodensee-Tatort (ganz nett) und den neuen Barnaby (solala) auf uns wirken. Gut so.
Goldig
04.10.14 22:00 2014102014
Aufwachen. Erkältung verspüren. Erstmal liegen bleiben. Aus dem Bett quälen. Herumsitzen. Wieder ins Bett fallen. Lange liegen bleiben. Und dann muss ich aufstehen, denn ich habe die Moderation einer Goldenen Hochzeit übernommen. Das sich-aus-dem-wohltuenden-Lager-in-den-Anzug quälen ist hart. Gott sei Dank habe ich abgenommen so dass ich in das Feiertagskleidungsstück schlüpfe ohne einen Schuhlöffel zu benötigen. In meiner festlichsten Montur - ich habe nur eine, die muss reichen - begebe ich mich in meine Gemeinde. Schon auf der Fahrt geht es mir besser und nach dem Gottesdienst bin ich wieder (fast) normal "drauf". Gut so. Die Moderation der Feier fluppt* wunderbar. Viele der Gäste tragen zum Gelingen bei. Die Goldleute sind sehr happy. Alles ist gut. Nur ich bin danach sowas von geschafft, dass ich ins Bett sinke und Morpheus mich mit seinen Armen fest umklammert. Good old Morpheus. Man sehe es, wie man will, ich für meine Person bin Gott gewaltig dankbar, dass er mich heute so aufgebaut hat.
*festliche, lustige und persönlich passende Talkerei
*festliche, lustige und persönlich passende Talkerei
Technikjungbrunnen gewünscht
03.10.14 23:42 2014112014
Wir sind zur Hauseinweihung eingeladen. Ich bin wieder einmal fasziniert. Ein grundsolides Haus, total praktisch konzipiert und mit ein paar echt schnuckeligen Extras versehen, lässt es in den Fingern jucken. Jucken zum Neubau? Nö, nicht wirklich. Ich bin mit unserem Grundriss, der Raumaufteilung, dem Keller und dem Dachgeschoss voll zufrieden. Warum es dann juckt? Es sind die Details. Ebenerdige Duschen, in die man einfach rein- und raushuschen kann, eine Badewanne mit richtig viel Platz zum Planschen bei völlig optimiertem Wasserverbrauch, Datenleitungen in (fast) alle Räume, einen Zentralausschalter für alle Deckenlampen, eine zusätzliche Zentralsteuerung für alle Jalousien, arg durchdachte Lampenschaltungen für vielgestaltige Lebenssituationen und als kleines Sahnehäubchen in Steckdosen integrierte Nachtlichter im Flur. So eine technische Verjüngungskur wäre supertoll für alle, ausgenommen unser Konto und das hat das letzte Wort. Isso.
Nette nahe Welt
02.10.14 22:00 2014102014
Wir wollen kurzfristig unseren Urlaub buchen. Zwei Wochen soll er dauern. Günstig soll er sein. Zwei Paare verreisen also sollte das Hotel schon zwei Paar Sterne haben. Unser Reisebüro zuckt oder zickt es? Wohl eher zucken, denn der Inhaber ist immer sehr nett und serviceorientiert. Scheint keine leichte Aufgabe zu sein. Hingehen und buchen kann ja jeder. Ich werde wohl am - für die arbeitende Bevölkerung langen - Wochenende mal ein wenig auf den einschlägigen Seiten herumsurfen, um ihm mit kreativen Vorschlägen in die Seite zu treten. Bevor ich nicht zum Millionär mutiere - die Chancen dafür sind saumäßig schlecht - werde ich aber nur die Welt kennenlernen, die nicht weiter als vier Flugstunden entfernt ist. Dieses enge Sitzen (bei Lastminute sind höchstwahrscheinlich die XXL-Seats ausgebucht) geht mir gewaltig auf den Keks. Die Versorgung wird auch immer schlechter. Die Airlines praktizieren sparen am Kunden. Vier Stunden im Menschenpferch reichen mir völlig aus, drei wären eine spürbare Erleichterung. So bleibt die weite Welt mir verschlossen, aber die nahe ist ja auch ganz nett.
Kommen und Gehen
01.10.14 22:00 2014102014
Unser Wein kommt. Wir werden mit Geschenken des Winzers überhäuft. Möglicherweise ist unsere Bestellung doch ein wenig zu groß ausgefallen. Wie dem auch sei, unsere paar Regale sind inzwischen recht voll. Vor allem habe ich meine heißgeliebte trockene Scheurebe wieder - meine Lieblingstraube bei Weißwein, die leider, leider viel zu selten gekeltert wird. Ihr Ruf ist dahin, weil sie früher fast immer sehr lieblich, sprich extrem süß, auf den Markt kam. Welch ein Missbrauch dieses edlen Gewächses! Ich habe nun den Schaden nur weil inkompetente Winzer irgendwann einmal daraus Zuckerwasser produzierten. Gegen Abend plaudern wir mit Freunden über unseren nächsten gemeinsamen Urlaub. So geht es mit den Laubes: kaum sind sie da, sind sie schon wieder weg.