Grazalema und Ronda am Rande

Auf vielfache Empfehlung eines einzelnen Reiseleiters machen wir uns auf den Weg nach Ronda über Grazalema. Wir passieren erst einmal die völlig ausgedörrte kahle andalusische Tiefebene, fahren an Jerez vorbei auf die fernen Berge zu. Wir umrunden riesige Wasserflächen und kommen den Passstraßen näher. Dann erschließt sich uns eine malerische Berglandschaft mit eindrucksvollen Ausblicken bis wir nach vielem Staunen Grazalema erreichen. Hätten wir hier nur Pause gemacht! Aber uns lockt das wärmstens empfohlene Ronda. Wir rechnen mit einem etwas größeren Städtchen und geraten in eine Großstadt mit bärenmäßigem Trubel, bereits von Ferne erkennbar wohlgefüllter Fußgängerzone und schlängeln uns durch den Innenstadtverkehr. Shoppen wollten wir schon in Sevilla nicht und warum sollten uns Läden in Ronda locken? Hier wendet sich der Rolf mit Grausen, verzichtet auf die vielbestaunte Brücke, die ein tiefes Tal in einzigartiger Weise überbrücken soll und tritt spontan die Heimreise an. Warum um alles in der Welt fahre ich einfach ins Blaue los und informiere mich nicht vorab? Ich werde mir immer ein Rätsel bleiben. Eine große Gerstenkaltschale im Hotel versöhnt mich schließlich wieder mit mir selbst. Schließlich kann ich mich nach einem leckeren Sandwich an der Bar den restlichen Genüssen des Abends hingeben.
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