August 2013
Ein neuer Prior und meine vorurteilsgefährdete Galle
31.08.13 21:22 201392013
Vor der Einführung eines neuen Priors findet die EKD-Kulturbeauftragte im Gethsemanekloster in Goslar einprägsame Worte zum Thema "Haltung zeigen". Der Schwerpunkt liegt auf "Demut", einer in den Hintergrund gedrängten Tugend. Ich dagegen bin schwer beeindruckt vom Publikum, einer exquisiten Mischung kirchlich engagierter Intellektueller: schlank, studiert und grauhaarig - eine Mischung perfekt gestaltet für mein allerliebstes Vorurteil. Welche Mittel gibt es gegen grundlos aufsteigende Galle?
Der Einführungsgottesdienst beginnt, einem Kloster der Stille würdig, damit, dass die Gemeinde vor dem Gottesdienst schweigt. Sie schweigt mit dem Mund. Dafür reden die Stühle. "Scharr, scharr", von rechts. Links antworten die Sitzmöbel mit "Kratz, kratz" und von vorn tönt es "Schlurf, schlurf". Ein munterer Wechselgesang beginnt und lässt sich durch die einsetzende Bratsche nur ungern unterbrechen.
Das absolute Highlight ist aber die Ansprache des neuen Priors. Bruder Achim hebt hervor, dass im Gethsemanekloster die Bitte um Gottes Gegenwart den Mittelpunkt bilden soll. Ein Gebet, das Gott immer erhört. Wenn Gott im Mittelpunkt steht, ist die Zukunft in den besten Händen - nicht nur in einem Kloster!
Der Einführungsgottesdienst beginnt, einem Kloster der Stille würdig, damit, dass die Gemeinde vor dem Gottesdienst schweigt. Sie schweigt mit dem Mund. Dafür reden die Stühle. "Scharr, scharr", von rechts. Links antworten die Sitzmöbel mit "Kratz, kratz" und von vorn tönt es "Schlurf, schlurf". Ein munterer Wechselgesang beginnt und lässt sich durch die einsetzende Bratsche nur ungern unterbrechen.
Das absolute Highlight ist aber die Ansprache des neuen Priors. Bruder Achim hebt hervor, dass im Gethsemanekloster die Bitte um Gottes Gegenwart den Mittelpunkt bilden soll. Ein Gebet, das Gott immer erhört. Wenn Gott im Mittelpunkt steht, ist die Zukunft in den besten Händen - nicht nur in einem Kloster!
Comments
So ein Schlingel
30.08.13 21:28 201392013
Mein altes MacBook - ich lösche Programm um Programm, leere den Papierkorb und schaue mir dann den Erfolg an: freier Speicherplatz vorher 60,5 GB, hinterher 59,4 GB. Technik, die das Staunen lehrt. Je weniger Programme, desto weniger Platz - mein alter Mac, was bist du wieder für ein Schlingel!
Rückblick schenkt Einblick
29.08.13 22:00 2013102013
Und wieder absolviere ich einen Geburtstagsbesuch als Beauftragter der Stadtmission. Nun ja, eigentlich bin ich nur das Anhängsel meiner engagierten mit mir ehelich verbundenen Dauerlebenspartnerin. Also folge ich ihr treulich zu dieser offiziellen Begegnung und freue mich riesig über das interessante Gespräch. Ich finde es faszinierend älteren Menschen zuzuhören und in das Leben früherer Jahrzehnte einzutauchen. Das stärkt die Dankbarkeit für die heutige Zeit - man lernt die eigene Situation differenzierter und positiver einzuschätzen.
Zerstörer oder Löser?
28.08.13 21:34 201392013
Unser allererster Seniorenausflug - welch eine Selbsteinschätzung, da hilft keine Schminke, da helfen keine übertünchenden Worte - wir gehören zu den älteren Herrschaften. Als solche fahren wir frühmorgens los. Lobetal, unser Ziel in Celle, wirft Fragen auf. Wie ist unsere Einstellung zu geistig behinderten Menschen? Nehmen wir sie als Menschen an mit demselben Lebensrecht, das wir auch für uns reklamieren? Neigen wir eher der Lüge vom "nichtlebenswerten Leben" zu oder würden wir eigene Kinder mit geistigen Behinderungen akzeptieren, nur um ihnen ihr Leben zu ermöglichen? Meinen wir, dass Abtreibung die optimale Lösung sei? Aber warum haben Menschen es nicht verdient zu leben, nur weil wir ihre Art von Leben nicht begreifen, weil es uns in einer Weise herausfordert, die uns an unsere Grenzen führt? Glaubt jemand ernsthaft, dass Alexander der Große die Aufgabe den Gordischen Knoten zu lösen durchs Durchhauen tatsächlich gemeistert habe? Das Schwert tötet schnell, menschliche Lösungen fordern Verständnis, Zeit und Geduld. Drei Dinge, die allen Machtmenschen völlig fehlen.
Nix Halali
27.08.13 22:00 2013102013
So eine Elterneinladung ist sehr komfortabel. Heute geht es zum Hubertus in Zicherie. Trotz der hochfeinen Wildkarte ziehen wir diesmal das Fleisch unserer domestizierten Hoftiere vor. Es schmeckt allen hervorragend. Nur ich erwische ein Schweinesteak, dem eine ordentliche Portion Pfeffer äußerst gut getan hätte mit Trockenpilzen garniert, die in einer ihrer früheren, deutlich frischeren Lebenslage zweifelsohne geschmacklich geglänzt hätten. Voller Trauer bekenne ich: Ihre besten Tage sind längst vorbei. Dafür ist die Tomatensuppe perfekt und auch der Nachtisch einer Erwähnung wert. Gut gesättigt, man könnte fast sagen "genudelt" treten wir die Heimfahrt an, wohlbewusst des Bauchumfangwachstumsrisikos.
Morgengymnastik inklusive
26.08.13 21:44 201392013
Alte Gäule finden immer wieder ihren Stall. So auch wir. Nach einer furiosen Kündigung unserer einen Tageszeitung (ja, wir leisten uns den Luxus zweier Käseblätter), folgt nun die Rückkehr. Sie wird uns aber leicht gemacht und schwer versüßt. Auf der einen Seite sind die gröbsten Mängel inzwischen behoben, es wird wieder ausführlich über unsere große Nachbarstadt berichtet und auf der anderen haben wir einen Monat Gratis-Abo genossen sowie einen pekuniären Anreiz in Aussicht. So wollen wir nicht nachtragend sein, die neu konzipierten grafischen Defizite lächelnd übersehen, die Arme beim Lesen etwas weiter spreizen und so tun, als wäre das eine gratis mitgelieferte Morgengymnastik. Read and Gym sozusagen.
Schöner Wochenbeginn
25.08.13 18:06 201362013
In unserer Terrassenlounge sitzend höre ich eine Predigt von Pastor Olaf Latzel aus Bremen. "Das geknickte Rohr wird er (der Gottesknecht, Jesus) nicht abbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen." Dieses Wort aus Jesaja spricht mich an und macht mir viel Mut. Gott ist immer bei mir, auch wenn ich mich mal ausgebrannt oder fertig fühle. Er will mich aufrichten, meinen Geist neu entflammen, er ist ein Gott der es gut mit mir meint - selbst wenn manche Äußerlichkeiten dagegen zu sprechen scheinen. Es tut gut, alles aus Gottes Hand zu nehmen und den Versuch zu wagen meine Sorgen bei ihm abzugeben (was leichter gesagt als getan aber mir auch oft schon gelungen ist). Ein schöner Start in die neue Woche.
Dachrinnenvertiefung
24.08.13 22:02 2013102013
Die Neigung unserer Dachrinnen zur Regenwasserabgabe außerhalb der dafür vorgesehenen Fallrohre hat stark zugenommen. Allerhöchste Zeit das "Flussbett" zu vertiefen, sprich ein Konglomerat aus Birkenblättern - leicht bis schwer vergammelt, Birkenpollen, Moosresten und mancherlei anderen natürlichen Flugobjekten zu entfernen. Ausgerüstet mit Eimer, Gummihandschuhen und einem neu erworbenen Dachrinnenreinigungstool geht es auf die Leiter - ein stark übergewichtiger älterer Beamter stellt auf einer Leiter übrigens immer ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko dar. Das Tool bewährt sich hervorragend und erspart mir ein paar Leitergänge. Das nächste Mal setze ich es mit einer Teleskopstange ein. Völlig geschafft schließe ich die Arbeit erfolgreich am Nachmittag ab. Nach dem Duschen fällt mir ein: Ich habe ja die Rinne rund um die Terrasse vergessen! So hart kann das Leben sein. Fortsetzung am Montag.
Computer-Fitness-Tag
23.08.13 22:01 2013102013
Ich mache meinen neuen Mac fit für seinen Einsatz und er stärkt dabei meine Fitness und Reaktionsfähigkeit in der Konfrontation mit bockbeiniger Software. Manche Programmierer pflegen Denkschemata zu denen Normalsterbliche nur mit größten Gehirnschmalzinvestitionen durchdringen können. Manchmal geht das zügig voran, mitunter ist dreimal drüber schlafen angesagt. Schlaf aktiviert die stillen Reserven unserer grauen Zellen. Schlaf kann komplizierteste Denkprozesse wieder auf "0" setzten - ein neues Spiel, ein neues Glück.
Adagio - Vivace - Andante
22.08.13 22:00 2013102013
In aller Ruhe beginnt der Tag mit einem Geburtstagsfrühstück. Gemütlich die geschenkte Zeit genießen, dabei Brötchen verspeisen und plaudern was das Zeug hält. Der Nachmittag steigert das Tempo enorm: unser Zelt harrt seines Abbaus und wir vollziehen denselben. Knochenarbeit wäre ein stark übertriebener Ausdruck - dennoch schlägt die Arbeit auf die Knochen, na ja, besser gesagt auf die Muskeln. Etwas ruhiger, aber dennoch recht lebhaft schließt der Tag mit unserem Hauskreis ab, eine interessante Diskussion über Geduld, Krankenölung und Verantwortung. Morgen ist "Adagio" angesagt.
Pausen und schmausen
21.08.13 21:26 201392013
"Erst fege ich die erste Hälfte der ersten Platte und dann mache ich eine Pause. Dann fege ich die zweite Hälfte der ersten Platte und dann mache ich eine Pause …" Dieser unbändige Arbeitseifer eines römischen Legionärs bei Asterix hat mich schon immer beeindruckt. Effektivität hin oder her, im Pausenmachen liegt ein besonderer Reiz - für manche umtriebige Zeitgenossen sogar eine große Herausforderung. Ich stelle mich dieser sehr gerne. Das Erstaunliche dabei ist, dass man mit dieser Methode sogar gut vorankommen kann, wobei die Parameter "Häufigkeit" und "Dauer" keine unwesentliche Rolle spielen. Stellen wir uns doch öfter mal die Frage: "Heute schon gepaust?" Aber Vorsicht, wer, weil es so ähnlich klingt, dazu noch schmaust, könnte schnell erst sein Ideal-, dann sein Normalgewicht verlieren und schließlich als großer Schattenspender enden.
Zicken und Silizium
20.08.13 22:01 2013102013
Ach, wie bin ich doch jung geblieben, immer noch begeisterungsfähig wie ein Kind! Heute kam mein neues Spielzeug, ein funkelnagelneues MacBook. Nein, liebe an einem etwaigen Diebstahl Interessierte, es hat kein Retina-Display und auch keine dieser superschnellen Festplatten. Ich muss haushalten. Aber es ist viel schneller als mein altes und bockt nicht so rum. Darauf kam es mir an. Die Einrichtung war das schiere Vergnügen - da zeigen sich die Qualitäten eines Mac. Ruckzuck Programme und Daten des bisherigen, in die Jahre gekommenen Gerätes, überspielt und zack, war er einsatzbereit. Zugegeben für einzelne Zickensoftware musste ich noch die Seriennummern raussuchen, aber das sind Ausnahmen. Mag der Kurs der Apple-Aktie sinken, ich schwelge in den Vorteilen dieser Siliziumbestverwerter.
Spieglein, Spieglein an der Wand
19.08.13 22:00 2013102013
Ich bin frei! Brillenfrei! Und dabei trage ich gern eine Brille. Ich kenne mich nur mit so einem Gestell auf der Nase und bin mir irgendwie fremd ohne dasselbe. Nun benötige ich es eigentlich nur noch zum Lesen. Meine Werte für die Ferne liegen bei 0,0 bzw. -0,25 - Gott sei Dank! Beim Autofahren sehe ich besser, als ich je mit Brille gesehen habe.
Nun stehen "schwere" Entscheidungen an. Soll ich mir eine Brille mit Leseteil kaufen? Oder nur eine Lesebrille (die Werte für die Nähe liegen bei +2,25 und +2,5)? Mag ich mich auch ohne Brille leiden? Ich werde in mich gehen, mir tief in die Augen blicken und natürlich mit der geliebten Person sprechen, die mich den ganzen Tag über anschauen muss - ich sehe mich ja nur ab und an im Spiegel und dann noch seitenverkehrt. Spieglein, Spieglein, sag was mich treibt - ist es nur pure Eitelkeit?! Und das mit 61, äi, Alter, du bist nur noch Zuschauer in diesem Zirkus!
Nun stehen "schwere" Entscheidungen an. Soll ich mir eine Brille mit Leseteil kaufen? Oder nur eine Lesebrille (die Werte für die Nähe liegen bei +2,25 und +2,5)? Mag ich mich auch ohne Brille leiden? Ich werde in mich gehen, mir tief in die Augen blicken und natürlich mit der geliebten Person sprechen, die mich den ganzen Tag über anschauen muss - ich sehe mich ja nur ab und an im Spiegel und dann noch seitenverkehrt. Spieglein, Spieglein, sag was mich treibt - ist es nur pure Eitelkeit?! Und das mit 61, äi, Alter, du bist nur noch Zuschauer in diesem Zirkus!
Die neue Reformation 2017
18.08.13 17:43 201352013
Was wäre, wenn in den Gemeinden die alten Zöpfe abgeschnitten und Gottesdienste ohne die herkömmlichen Ordnungen einfach so gefeiert würden? Wenn der Muff dem frischen Wind weichen müsste? Wenn eine neue Reformation das verkrustete Kirchenrecht beiseite fegen und fromme Partystimmung die Gottesdienste prägen würde? Fragen, die Fabian Vogt in seinem gleichermaßen unterhaltsamen wie nachdenkenswerten Buch, eingebettet in eine lesenswerte Handlung, mit Leidenschaft zu beantworten sucht. Ein Druckwerk, das Freude beim Lesen macht und dennoch zahlreiche Fragen aufwirft.
Mich bewegt wieder einmal in besonderem Maße welche vielfältigen Vorstellungen wir von Gott haben. Jede und jeder bastelt sich seine eigene Projektion zurecht. So liegt dem erwähnten Buch auch eine bestimmte Gottesvorstellung zugrunde. An der gemessen, ist das Buch sehr gut. Ecken und Kanten ergeben sich für die, die Gott anders sehen. Hilfreiche Ansätze bietet "2017 Die neue Reformation" für alle, die Gott als lebendig erfahren. Sie stehen in der Gefahr mit leuchtenden sehnsuchtsvollen Augen umherzublicken. Wer Gott dagegen bevorzugt in althergebrachten Glaubensordnungen begegnet, sei vor dieser "Ketzerlektüre" ausdrücklich gewarnt.
Mich bewegt wieder einmal in besonderem Maße welche vielfältigen Vorstellungen wir von Gott haben. Jede und jeder bastelt sich seine eigene Projektion zurecht. So liegt dem erwähnten Buch auch eine bestimmte Gottesvorstellung zugrunde. An der gemessen, ist das Buch sehr gut. Ecken und Kanten ergeben sich für die, die Gott anders sehen. Hilfreiche Ansätze bietet "2017 Die neue Reformation" für alle, die Gott als lebendig erfahren. Sie stehen in der Gefahr mit leuchtenden sehnsuchtsvollen Augen umherzublicken. Wer Gott dagegen bevorzugt in althergebrachten Glaubensordnungen begegnet, sei vor dieser "Ketzerlektüre" ausdrücklich gewarnt.
Sehnsucht ("After-Party-Syndrom")
17.08.13 22:01 2013102013
Lasst mich in Ruhe. Ja, ja, ich räume den Geschirrspüler ein und aus. Okay, auch aus dem Zelt entferne ich alle feierrelevanten Utensilien. Gut, gut, die nächste reinigungsbedürftige Teilmenge verschmutzter Teller, Gläser, Bestecke und Schälchen lifte ich um eine Etage vom UG ins EG. Ist ja schon gut. Nein, einen Kater habe ich nicht, aber eine unbändige Entspannungssehnsucht.
Plauderei bis halb drei
16.08.13 22:00 2013102013
Noch nie bin ich so lustlos auf unser Sommerfest zugegangen, wie heute. Die letzten Vorbereitungen, sonst mit großer Freude zelebriert, gehen mir nur schwer von der Hand. Doch als die ersten Gäste kommen ist der "Nebel" wie weggeblasen. Meine Stimmung steigt und schwingt sich im Laufe des Abends in gewohnte Höhen. Was nette Menschen so alles bewirken können! Das Wetter spielt voll mit - bis spät in die Nacht hinein ist es draußen immer noch schön warm, wenigstens für mich, weniger Gepolsterte hüllen sich dann doch schon eher in ihre Jacken. Jedenfalls bleiben die letzten Gäste bis halb drei.* Unser Zelt, unsere Lichtung und unser ebenerdiger Kellerausgang harmonieren prächtig miteinander.
*Alle 22-Uhr-Zeiten signalisieren, dass die Notiz sich zwar auf den genannten Tag bezieht, aber später entstanden ist.
*Alle 22-Uhr-Zeiten signalisieren, dass die Notiz sich zwar auf den genannten Tag bezieht, aber später entstanden ist.
Farbsprünge und defekte Lichtschläuche
15.08.13 20:49 201382013
Unsere Freunde bauen. Wir staunen derzeit über optische Veränderungen. Wenn graue Putzflächen einen ersten weißen Schein annehmen, sich so deutlich von den dunklen Klinkern abzusetzen beginnen und der Eindruck des Hauses dramatisch wechselt, hat der Bau seine kosmetische Phase erreicht. Wir sind gespannt auf die Verfugungsfarbe der Klinker.
Am Nachmittag steht Zeltverfestigung, Möblierung und Beleuchtung an. Mein Lichtschlauch, der mir so viele Jahre, meistens allerdings nur wenige Stunden im Jahr, dienstbar war, schaltet sich meterweise aus. Wenn ich die letzte Leuchtstelle mit der ersten Dunkelstelle manuell fest zusammendrücke leuchtet er wieder. Aber soll ich von Beginn der Dunkelheit bis Ende der Fete so dastehen? Also, nee! Ich suche einen Lichtschlauchkundigen für dringende Reparaturarbeiten!
Am Nachmittag steht Zeltverfestigung, Möblierung und Beleuchtung an. Mein Lichtschlauch, der mir so viele Jahre, meistens allerdings nur wenige Stunden im Jahr, dienstbar war, schaltet sich meterweise aus. Wenn ich die letzte Leuchtstelle mit der ersten Dunkelstelle manuell fest zusammendrücke leuchtet er wieder. Aber soll ich von Beginn der Dunkelheit bis Ende der Fete so dastehen? Also, nee! Ich suche einen Lichtschlauchkundigen für dringende Reparaturarbeiten!
Vorfestkater
14.08.13 22:00 2013102013
Das Zelt steht. Ich bin kaputt - völlig alle. Nein der Aufbau eines Partyzeltes in diesen Ausmaßen ist nicht mehr altersgerecht. Vielleicht ist meine Fitness auch nicht altersgerecht. Mag sein. Heute müssen wir ein wenig "Personal Recycling" betreiben und lassen es ruhig angehen. Am Nachmittag warten wir beim Augendoktor, der dann aber doch nicht kommt, weil er im Stau feststeckt. So hält das Leben immer wieder neue Varianten bereit. Lecker Wein für die Fete kaufen steht jetzt auf dem Programm, wobei das Probieren den Einkauf wunderbar verschönt. Ein kurzer Besuch bei Freunden artet dann so aus, dass sich das Resttagesprogramm erledigt hat. Auf die Freuden folgen psychologische "Magenschmerzen" im Denken an das, was noch zu erledigen ist: Vorfestkater, sozusagen.
Vom Niedergang bester Vorsätze
13.08.13 11:15 2013112013
"Ja früher, da war alles preiswerter", diese Klage entfleucht mir, als ich das neue Arrangement der WMG 'Botschafter Wolfsburgs' betrachte. Die Jungs und Mädels meiner alten Firma wollen dafür 25 Euro pro Modul bei 5 Modulen abgreifen. Nicht schlecht! Für mich und meine mir äußerst am Herzen liegende ehelich Angetraute wären das 250 Eu's. Wow. Doch damit nicht genug. Die WAZ nennt zwar diesen Betrag, im Internet der WMG schleicht sich von hinten auch noch die Mehrwertsteuer heran und schwups ist man bei roundabout 300 Euronen. "Mächtig, gewaltig", würde Benny zu Egon, dem Chef der Olsenbande sagen, wobei mir niemals in den Sinn kommen würde die WMG mit der Olsenbande zu vergleichen - das liegt mir völlig fern. Dennoch bedanke ich mich zutiefst für das nette Angebot und werde die 300 Knetenstücke zu meinem äußersten Bedauern wohl doch anders investieren. So können selbst beste Vorsätze mitunter gegen die harten Realitäten des Lebens nicht bestehen.
Die Zeit wird knapp
12.08.13 22:00 2013102013
Eine Fete will gut geplant sein. Für unseren Zeltaufbau ist es schwer einen Tag zu finden. Eigentlich müssten wir heute schon ran, aber gegen Mittag zieht Regen auf - rostfördernd und motivationshemmend. So spät waren wir noch nie dran. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag. Meine Horrorvorstellung: die Gäste kommen und werden zum Zeltaufbau zwangsverpflichtet. Welch ein Albtraum!
Der Tag danach ...
11.08.13 20:45 201382013
… präsentiert die Neben- oder sollte ich sagen Nachwirkungen, einer Festivität. Sie sind zwar in keinem Beipackzettel beschrieben, stellen sich aber regelmäßig ein, wenn man die altersbedingt überproportional abnehmende Alkoholzuführungshöchstmenge überschreitet. So ist das Leben und da muss man durch.
Lockere Trauung - hochherrschaftliches Gefährt
10.08.13 22:00 2013102013
Das Brautpaar läßt es sich nicht nehmen im hochherrschaftlichen Bentley vorzufahren. Selbst wenn ich mein Haus verkaufen würde, so sagt man mir, würde der Erlös nicht für den Erwerb dieser Millionärskutsche ausreichen. Armut schändet nicht. Die Trauung selbst ist locker und flockig, der Pastor offensichtlich gut drauf und ein kleines Orchester macht den Gottesdienst zum Ohrenschmaus. Zum Einzug des Paares erklingt nicht der oft gehörte Hochzeitsmarsch, sondern "Highland Cathedral" - ein Highlight gleich zu Beginn. Die sich anschließende Feier ist ebenso entspannt und musikalisch ansprechend wobei der Musikstil eine grundlegende Veränderung erfährt, logischerweise. Das gesundheitsfördernde Rauchverbot sorgt einerseits für gute Luft im Saal, andererseits hat der Wirt keine verdauungsfördernden Zigarren mehr im Angebot. Schade. Aber es gibt halt immer ein Wermutströpflein, wenn man nur lange genug danach sucht.
Respekt TUI
09.08.13 20:46 201382013
Die TUI hat sich, nach starkem Protest unseres sehr empfehlenswerten Reisebüros, rehabilitiert. Sie ist ein klein wenig über ihren starken Schatten gehopst. Respekt. Dazu gehört bei solch einem Konzern schon etwas.
Und dann habe ich mir einen Mac bestellt. Wie gut, dass die Bank ein Verhältnis mit mir als möglicherweise nicht respektabel ansah. Die Goodies für einen Verzicht auf die 0%-Finanzierung sind überaus beeindruckend. Danke, doofe Bank.
Und dann habe ich mir einen Mac bestellt. Wie gut, dass die Bank ein Verhältnis mit mir als möglicherweise nicht respektabel ansah. Die Goodies für einen Verzicht auf die 0%-Finanzierung sind überaus beeindruckend. Danke, doofe Bank.
Dunkel und tief
08.08.13 22:00 2013102013
Gerade schwärmte ich vom Online-Einkauf und am Tag drauf trifft mich die Erkenntnis-Keule. So doll ist es damit auch nicht. Da ist wohl nur mein Lieblingshändler Amazon eine Ausnahme - aber der führt sein Personal vor. Der Mediamarkt wirbt mit 0%-Finanzierung. Toll, dachte ich und wollte eine Ersatzbeschaffung für mein MacBook starten. Aussuchen, in den Warenkorb, persönliche Daten eingeben und Finanzierung als Bezahlung aussuchen. Denkste! Finanzierung kann man nicht aktivieren. Auf eine Beschwerde reagierten die MM-Mädchen und -Jungs sehr schnell, aber leider nicht wirklich hilfreich. Dann eben zu MacTrade. Ging alles prima, aber die in so warmen Worten angepriesene Finanzierung floppte. Ist das Absicht? Kundenfang mit haltlosen Werbeversprechen nach dem Motto: "Die kaufen dann trotzdem?" Wer weiß, die Abgründe des Online-Handels sind offensichtlich dunkel und tief.
Betten, Matratzen und gute Absichten der TUI
07.08.13 21:48 201392013
Das bestellte Bett trifft ein, der Aufbau ist einfach und es sieht gut aus. Was will man mehr? Woran erkennt man, dass man älter ist? Ganz einfach: wenn ein gemachtes Bett besser aussieht, als eine einsame Matratze auf dem Boden. Aber die Matratzenromantik können wir bei uns weiterhin für zwei Gäste bieten, wir sind flexibel.
Und dann haut es mich fast aus den Latschen: nach ersten vorsichtigen Informationen unseres Reisebüros hat die große TUI ein Entgegenkommen signalisiert -- ein besseres Zimmer zum vereinbarten Preis. Wenn sich das bestätigt, werde ich sie gern ordentlich loben, aber ich warte erst einmal ab, ob es eine neue Reisebestätigung gibt. Ich bin gespannt.
Und dann haut es mich fast aus den Latschen: nach ersten vorsichtigen Informationen unseres Reisebüros hat die große TUI ein Entgegenkommen signalisiert -- ein besseres Zimmer zum vereinbarten Preis. Wenn sich das bestätigt, werde ich sie gern ordentlich loben, aber ich warte erst einmal ab, ob es eine neue Reisebestätigung gibt. Ich bin gespannt.
Schwächen stärken
06.08.13 22:00 2013102013
Der letzte schöne Tag? Hoffentlich nicht, aber ein schöner Tag auf der Terrasse. Lesen, surfen und den Insekten beim Herumschwirren zusehen - ganz schön faul. Aber das muss auch mal sein. Es stärkt mein Otium-Feeling und übt, ein schlechtes Gewissen dabei zu vermeiden.
Gute Nacht Einzelhandel
05.08.13 20:03 201382013
Wir wollen ein Bett kaufen. Einfach, günstig im Maß vorhandener Matratzen: 190x90 ohne hohes Fußende für längere Leute. Also fahren wir zum örtlichen großen Möbelhändler-Mitnahmemarkt. Doch das Maß ist out. 90 - ja, 190 - nein! Teure Lösungen gibt es, doch da sind 90x200er Betten zuzüglich Lattenrost und neuer Matratze günstiger. Im skandinavischen Bettenlager sammeln wir ähnliche Erfahrungen. Frustriert fahren wir heim. Also spaziere ich online zu meinem Lieblingshändler und an erster Stelle erscheint ein Bett 90x190 für unter 100 Euro. Gebongt, gebucht, bestellt. Und da wundern sich die Einzelhändler über die zunehmenden Geschäfte per Internet? Ich bin nicht abgeneigt mir künftig die Rumfahrerei zu sparen.
Tippe, scanne, Bänkle baue
04.08.13 22:00 2013102013
ch sollte vielleicht nicht so oft im App-Shop stöbern. Wenn ich etwas finde, kann das mit viel Arbeit verbunden sein. Schon lange nervte mich meine Bücherdatenbank. Sie glänzte vor allem mit vorhersehbaren Abstürzen. So suchte ich und wurde fündig. Die ersten Versuche verlaufen sehr gut. Ich kann sogar jetzt alle meine Medien in einer Datenbank erfassen und in irgendeiner Cloud für mich (und die NSA) sichern. Doch vor der Nutzung steht die Erfassung. Ein Import aus vorhandenen Apps ist nicht vorgesehen. Nun denn, tippe, scanne, Bänkle baue, wie ich den Schwaben unterstelle zu sagen.
Orgel im Detail
03.08.13 20:09 201382013
Das erste Mal in meinem Leben begegne ich einer Orgel in Einzelteilen. Das Fachwerk der Kirche wird grunderneuert und da die Orgel im Weg war, musste sie weichen. So einfach ist das bei einer Kirchenorgel aber nicht. Der pfeifenleeren Innenkörper - das Gestell nur zur guten Hälfte noch aufgebaut - beeindruckt durchaus. Holz- und Metallpfeifen aller Größen in kaum überschaubarer Zahl auf der Empore wirken auf mich wie ein Super-Puzzle für Meisterschüler. Das soll man wieder so zusammenfügen, dass vernünftige Töne in sinnvoller Reihenfolge das Instrument verlassen können? Krass! In der gebotenen Hochachtung vor den Orgelbauern verlasse ich das Gotteshaus.
Nebenstraßen ade, B 4 o weh!
02.08.13 22:03 2013102013
Wir haben unseren kleinen - in Wirklichkeit ziemlich großen - Neffen zurück nach Pattensen gebracht. Bis Wittingen lief alles bestens. Dann blockierte uns eine der inzwischen ebenso verbreiteten wie gefürchteten Sommer-Straßensperren das Weiterkommen. Sie setzte einen unattraktiven Schlusspunkt hinter unsere wohl bedachte Routenplanung. Die empfohlene Alternative führte uns, wie könnte es anders sein, zielsicher und gnadenlos auf die berüchtigte B 4. Zähneknirschend fügte ich zwischen die Laster ein.
Schlafen bewahrt
01.08.13 22:02 2013102013
Lauschige Nacht in unserer Lounge auf der Terrasse. Eine Kerze erhellt schwach die Finsternis ringsum. Wir sitzen ruhig und unterhalten uns in einer der Stille angepassten Lautstärke. Ab und an fallen die Augen zu und die Müdigkeit versucht uns zu überwinden. Ein lautes Geflatter, ein Hin- und Herzucken unseres Insektennetzes begleitet von jämmerlichem Angstpiepen reißt uns aus aller Ruhe. Eine Fledermaus? Weit gefehlt, die können nachts ja gut sehen, nein eine schlafwandelnde, besser wohl schlaffliegende Amsel ist zwischen Überdachung und Netz geraten, stößt oben gegen die Überdachung, unten gegen das Netz, gerät in den Schlund zwischen Haus- und Netzwand, fällt hinter das Sofa, steigt wieder auf und sinkt voller Panik, schwer atmend auf der Fensterbank in sich zusammen. Ein Fangversuch scheitert an weiteren Panikattacken des Piepmatzes, der sich dann doch auf den Rand der Terrasse retten kann. In sich gekehrt bleibt die Amseldame minutenlang sitzen, bis sie sich traut in die Finsternis zu entweichen. Uns bleiben ein Menge Federn auf dem Netz und Angstkot, willkürlich platziert. Merke: Die Nacht ist zum Schlafen da, vor allem für Amseln.