Juli 2014
Tour de Ma
31.07.14 21:07 201492014
Wieder einmal Staubsaugtag in der Stadtmission. Ich treffe dort manche Bekannte, die nur mal kurz reinschauen, dort parken oder sonst etwas erledigen. Ein chinesischer Bruder (ein Begriff, der heute ein wenig aus der Mode gekommen ist, so nennt man nach der Bibel Mitchristen) bereitet seine Predigt für Sonntag vor und ich störe ihn mit Staubsaugerlärm, gehe aber sehr dezent vor. Als alles erledigt ist, starten wir zur "Tour de Ma". Mit meinem noch lebenden Elternteil fahren wir zur Gärtnerei, zum Friedhof und wieder zurück zu ihrem Heim. Zum Abschluss unseres Ausflugs suchen wir einen Baumarkt auf, um eine Unterlage für die Auflagebalken unseres Kaminholzregals zu erwerben. Haben die nicht - Pech gehabt. Schrottladen.
Comments
Haarsenkungsmaßnahmen
30.07.14 21:59 201492014
Die Haare meiner seit Jahrzehnten aktiven Lebenslangbegleiterin beginnen sich so allmählich aufzurichten. Das Otium-Getue geht ihr zunehmend auf die Nerven, vor allem wenn es mit ausgiebigem Lesen und virtuellem Eisenbahnspielen dahergeht. Sie schaut mich auch immer ernster an. Ich gewinne langsam die Überzeugung, dass ich mich möglichst nicht ganz so langsam wieder den anstehenden Aufgaben widmen sollte, um eine - Otium hin oder her - sich in kleinsten Anfängen andeutende Krise von vornherein in liebevollen Grenzen zu halten. Heute habe ich bereits ein wenig im Büro aufgeräumt, zwar kaum sichtbar, aber immerhin, und morgen sollte ich mich doch ernsthafteren Tätigkeiten hingeben. Ein Regal ist zum Aufbau vorzubereiten, die Bretter sind zu streichen, ein paar Kellerräume warten auf Ordnung und ein Stapel Holz auf Spaltung. So ein Haus mit Wiese drum herum ist zwar pflegeleicht jedoch nicht pflegelos - schade eigentlich.
Null Chance für die grauen Herren
29.07.14 22:00 2014102014
Solche Tage mag ich. Gut ausschlafen, erfolgreiche Gewichtskontrolle, gemütliches Frühstück, dann in aller Ruhe vor sich hinpütschern, ein paar Rechnungen überweisen, viel lesen, mit der virtuellen Eisenbahn spielen, wenig TV und mittendrin eine geruhsame Mittagspause. So soll es sein das Pensionärsleben. Mal etwas mehr Action, mal etwas weniger und den Stress ganz weit von sich weg schieben. Wenn es langweilig werden sollte, können wir ja wieder verreisen. Die bei Momo nur äußerst schwer auszubremsenden 'grauen Herren' von der Zeitsparkasse hätten bei mir keine Chance (mehr). Und sollten sie mir im Leben dennoch Zeit gestohlen haben, brauche ich diese ersparten Stunden jetzt selbst genussvoll auf.
Lesen gefährdet Ihre Gesundheit!
28.07.14 23:25 2014112014
Komisch wie oft ich auf der Rentenstelle zu tun habe. Und das als Beamter!?! Sechzig Jahre lang sieht mich diese Stelle nicht und mit einem Mal bin ich gleich zweimal in einem Jahr dort. Sie hat den Charme von wohl funktionierenden Außenstellen, die Mitarbeiter sind freundlich, gut gelaunt und kompetent. Der Wartebereich ist auskömmlich. Man sitzt nicht zu bequem aber der Rücken ist's zufrieden und so kann man ein wenig Wartezeit gut verkraften. Zeit ist nicht mehr unser Problem, ich erwähnte es sicher bereits mehrfach. Anschließend besuchen wir Vatis Grab, spornen vor sich hinblühende Pflanzen in einer Schale durch kräftige Wasserzufuhr zu weiteren Leistungen an, platzieren ein inzwischen vor sich hintrocknendes Gesteck in den dafür vorgesehenen Container und rupfen ein wenig am Unkraut herum. Nachmittags pflege ich mein Otium, versehe zwischendurch ein Fotobuch meines Schwagers mit kurzen Kommentaren und lese begeistert Krimis, deren Akteure in der Provence agieren. Weißwein, eiskalter Rosé, ein Calva in Kombination mit einem Bierchen als Mittel gegen die starke Hitze und abends ein "Diner" zu dem in Ehren gealterter Rotwein serviert wird. Dazwischen werden irgendwie die Fälle gelöst. Seitdem trinke ich jeden Abend ein oder zwei Gläser Wein. Da kann man mal sehen wie schädlich lesen ist. Wo bleiben die Warnhinweise der Gesundheitsapostel auf der Literatur?
Draußen
27.07.14 23:43 2014112014
O wie schön, ein Abend fast ohne Fernsehen. Die Ausnahme bildet allein die Nachrichtensendung. Ansonsten schmauche ich meine Piepe auf der Terrasse, lese, surfe und ruhe. Später kommt meine Stubbe-begeisterte Heiratsgenossin dazu und wir lassen unser Plastik herunter. Sofort ist es gefühlt spürbar wärmer auf der Terrasse. Genial. Ich staune über mich wie kalt mich die Flimmerkiste lässt. Sollte da etwa doch ein ganz ganz kleines Stückchen Altersweisheit hervorblitzen? Hätte ich mir gar nicht zugetraut.
Pulerei und Traubensaft
26.07.14 22:00 2014102014
Das war kein Stein. Das ist ein Stückchen Holz. Es hat sich so gedreht, dass es wie ein Ventil wirkte, ein Sperrventil. In trockenem Zustand lässt es sich mit viel Geduld herauspulen. Der nächste Regen kann kommen. Ansonsten streiche ich die künftigen Regalbretter, vor allem die unterste Lage. Sie wird es ja am schwersten haben gegen Nässe zu bestehen. Abends sind wir bei Freunden spontan eingeladen, bewundern ihr neues Parkett und genießen die nächtliche Wärme draußen. Nach etlichen Traubensaftgläsern und intensiven Gesprächen begeben wir uns heim und sinken zufrieden in die Federn. Netter Tag.
Stopfstein
25.07.14 23:31 2014112014
Heute regnet es. Das Wasser fließt so vor sich hin, fließt in unser Zwischenspeicherbecken und von dort nicht ab. Das Becken läuft voll, eine Überflutung steht kurz bevor. Also begeben wir uns im strömenden Regen auf Ursachenforschung und entdecken Seltsames. Mitten im Ausfluss steckt ein Stein. Er dichtet ihn recht gut ab. Man sieht ihn nicht, kann ihn nur fühlen. Er sitzt recht unbeweglich da. Mit Draht, Zange oder Schraubenzieher lässt er sich nicht entfernen, jedenfalls nicht so lange dicke Tropfen von oben auf mein T-Shirt knallen. Es gelingt ihn ein wenig zu drehen und sofort erhöht sich spürbar der Durchfluss und langsam sinkt der Wasserstand. Puh! Jetzt spüle ich mich aus dem klatschnassen Hemd, entferne die tropfenden Shorts - natürlich drinnen - und tauche in das heiße Badewannenwasser ein. Das tut gut und egalisiert die Körpertemperatur innen und außen. Eine Erkältung scheint abgewendet - hoffe ich. Eine Aussicht bleibt: Das wird morgen noch ein Akt mit dem Stein.
Grenzen erkennen
24.07.14 22:00 2014102014
Endlich, endlich, endlich habe ich die Lieferung unseres Kaminholzregals geprüft. Sie ist vollständig. Prima. Manche Bretter weisen Fehler auf, mitunter sind Astlöcher herausgebrochen - aber was macht das schon bei einem nach allen Seiten offenen Regal? Es streicht eben eine kleine zusätzliche Brise durchs Brennholz. Jetzt gilt es die Bretter "abzuhärten". Farbe wehrt dem Verwittern, selbst die Fundamenthölzer, zwar druckimprägniert aber durchaus empfänglich für einen zusätzlichen offenporigen Schutz, harren des verändernden Zugriffs der Pinselfraktion. Doch zunächst machen wir unsere Terrasse gewitterfest, rollen die Plane nach oben und decken die Möbel ab - der Regen kann kommen. Ach ja, so ganz nebenbei haben wir noch die Danksagungskarten abgeholt, eingetütet, verteilt und verschickt. Dennoch wir sind Herren unserer Zeit, das ist toll. Ja, ja mitunter regiert uns ein Umstand von außen herein, verlangt eine Priorität, die wir ihm gnädig gewähren - oder auch nicht. Wir sind die Chefs. Wenn jedoch unser Oberboss, unser Herr und Heiland, sich zu Wort meldet (oder zur Tat), dann beugen wir uns selbstverständlich (hoffentlich gern) seiner Autorität. Das soll so sein und ist gut so. Schließlich wollen wir ja nicht "aus der Kiepe hucken". Es ist immer von Vorteil, wenn man seine Grenzen kennt und akzeptiert. Eines meiner Lieblingszitate ist: "Schwebt man einmal über allen kann man um so tiefer fallen." Das ist wahr und bestätigt sich mehrmals im Laufe eines Jahres.
Schnaufkrampf
23.07.14 20:39 201482014
Ich bin ein lausiger Gartenarbeiter. Heute habe ich ein paar Meter überwuchertes Fundament freigelegt - meine Grundstücksmiteigentümerin hat mir kräftig geholfen - und doch bin ich völlig fertig. Geschätzt zwanzig Pausen sind nötig, ehe ich auf ein paar Meter efeu- und mutterbodenfreie Betonebene herabblicken kann. Und jetzt sollen wir noch geschätzt 30 qm wurzeldurchzogenes unkrautüber- und -unterwuchertes Ödland nivellieren, fünf Fundamentstreifen ausbuddeln und mit Beton auffüllen? Wann soll das denn fertig werden? Übernächstes Jahr im Spätherbst? Und wie soll ich danach aussehen? Ausgelaugt, keuchend schnaufend und fertig mit allem? Nein, nein, nein!!! Jetzt holen wir uns professionelle, kräftige, muskelbepackte, gartenarbeitsgewohnte Arbeiter. Lieber Geld hingeben als hechelnd durchhängen. Buv!*
*Beschlossen und verkündet!
*Beschlossen und verkündet!
Fixe Kasse
22.07.14 22:00 2014102014
Wenn ich gestern die Sparkasse kritisiert habe, muss ich sie heute loben. Nichts erwartend öffne ich meine Finanzsoftware, verbinde mich mit dem Geldinstitut und schon erscheint die Meldung, dass neue Konten auf meinen Zugriff warten. Wow ging das schnell! Und wirklich, völlig problemlos knüpft mein Programm gleich äußerst intensive Kontakte zu den jetzt für mich sich öffnenden Geldbewegungsverwaltern. So fix ist die Stadtverwaltung noch nicht einmal beim Geldeintreiben. Respekt. Jetzt muss ich nur noch Muttis Konten buchhalterisch eindeutig von unseren trennen. Da finde ich sicher einen klaren Weg. Mal schauen, was meine Software so drauf hat (und ich mental in der Lage bin aus ihr herauszukitzeln).
Zellstofftiger
21.07.14 23:57 2014112014
Das Klinikum und die Sparkasse haben etwas gemeinsam. Wer einsteigen will wird mit Formularen bombardiert. Meine Altvordere wollte nur ihr Konto auf ihren Namen umschreiben lassen und ich war zur Begleitung mitgekommen. Wir wurden mit Mineralwasser bewirtet und man hätte uns problemlos noch einen Kaffee serviert. Das ist der Unterschied zum Klinikum. Der einzige. Dann türmte sich die Flutwelle auf. Ein Vordruck jagte den anderen. Der Weg zur papierlosen Verwaltung scheint noch unendlich lang zu sein. Möglicherweise, optimistisch formuliert, tagt ganz weit jenseits des Horizonts, aber noch in der relativ realen Welt der Anschein einer virtuellen Verwaltung. Möglicherweise. Ich glaube es nicht mehr. Die vereinigte Front aller Bürokraten hat ein derart riesiges Papierverteidigungsheer aufgefahren, dass die Bundeswehr dagegen wie ein Security-Service einer Promi-Party wirkt. Aber wir haben überlebt. Alle Papiere sind unterzeichnet, alle Kopien mitgenommen und selbst ein virtueller Zugang ist - wie könnte es anders sein mit einem umfangreichen Papierstück - ins Laufen gebracht worden. Welch ein Segen: ich bin ATZler und lebe auf einem Eiland, das nur ab und an mit der papiernen Flut in Berührung kommt. So darf ich nur schwach genervt auf die Zellstoffwellen blicken. Bläht doch eure Akten auf, wenn ihr Spaß dran habt, ihr Papiertiger.
Sommer, Sonne, Faultiergehabe
20.07.14 19:12 201472014
Nein, ich stöhne nicht unter der Hitze. Lieber Hitze als Kälte! Ich meckere über Regen und Kälte, dann habe ich gefälligst die Schna..., äh, den Mund zu halten, wenn es warm ist. Aber schwitzen darf ich schon, wobei mein Körper sich, wie man so sagt, "ein Ei darauf pellt" ob ich darf oder nicht, er sondert einfach ungefragt Wasser ab. Also transpiriere ich vor mich hin, bewege mich mit Faultiergeschwindigkeit, lese in aller Ruhe und liebe die Zeit des Autofahrens zur Kirche hin und zurück am allermeisten, woran unsere gut funktionierende Klimaanlage ein gerüttelt Maß an Verantwortung trägt. Dennoch ich liebe Sommertage!
Todesfenster
19.07.14 23:37 2014112014
Mitten in unserem Netz, dem "Menschenkäfig", wie ich ihn zu nennen pflege, also unserer Gaze - Menschen drinnen, Insekten draußen so ist der Plan, tauchen auf einmal Brummer auf. So richtig fette Ekelbiester. Dazu noch ein paar normale Fliegen. Innen nicht außen. Unser Insektentennisschläger, der elektrische Stuhl für insektoide Störenfriede, macht ihnen zwar den Garaus, doch es kommen immer wieder neue. Langsam wird es uns unheimlich. Das Netz ist dicht. Einfluglöcher sind nicht auszumachen. Kommen die Störenfriede durch die Spalten zwischen den Fußbodendielen? Fliegen, die krabbelnd sich durch Lücken zwängen? Wir sind ratlos und entfernen erst einmal die Gaze um den Biestern freien Abflug zu gewähren. Auf einmal, fast zufällig, fällt mein Blick hinter unser Polyrattansofa, vor der Hauswand platziert. Da ist doch so ein schwarzer Haufen. Vorsichtig rücken wir das Möbelstück von der Mauer ab. Und finden, meine Pupillen weiten sich, igittigitt, eine tote Amsel, schon ganz trocken. Die wird wohl, vermute ich, während unseres Urlaubs gegen die Scheibe des Wohnzimmerfensters geknallt sein, hinter das Sofa abgestürzt und dort entweder nicht mehr aus eigener Kraft herausgekommen und/oder ihren Verletzungen erlegen sein. Mit einer Schaufel entferne ich die Leiche, ein paar Federn bleiben zurück. Den Todesort übersprühen wir sicherheitshalber noch mit einem starken Insektengift, man weiß ja nie, rücken das Sofa wieder an seinen Platz, hängen den Menschenkäfig wieder auf und voilà, fliegenfreie Zone. So soll es sein. Resümee: Als Abdecker wäre ich beruflich gescheitert.
Kleine feine runde Fete
18.07.14 22:00 2014102014
Heute erwartet uns meine Geburtstagsnachfeier im kleinen Kreis. Wir treffen uns bei einem Glas Sekt zu Hause, spazieren zu unserem neuen Italiener im Ort, nehmen draußen an der gedeckten Tafel unsere Plätze ein und staunen über die exzellente Qualität seiner Speisen. Man, ist der gut. Hochzufrieden begeben wir uns in unser bescheidenes Eigenheim zurück und plauschen auf der Terrasse bis nach Mitternacht. Welch ein Wetter und welch eine gute Stimmung. So eine Fete im kleinen Kreis hat schon was, muss ich sagen. Unsere 30-Gäste-Feiern waren auch nicht schlecht, jedoch kam man kaum mit allen Gästen ins Gespräch. Heute ist das anders. Und man muss weder ein Zelt auf- noch eins abbauen - unsere häuslichen Kapazitäten stecken 8 Gäste locker weg, da reicht sogar die Terrasse für aus. Wunderbar! I'm happy!
Melancholie
17.07.14 19:33 201472014
Heute ist der Beerdigungstag, die Urne mit den sterblichen Überresten meines Vaters haben wir im engsten Familienkreis in die Erde versenkt. Es stimmt sehr nachdenklich wenn man sieht, was von uns Menschen so bleibt und dabei ist es völlig unwesentlich ob das sofort oder durch mehrere Jahrzehnte hinweg geschieht. Wir sind allesamt aus äußerst vergänglichen Stoffen gebildet. Kaum verwunderlich, dass Atheisten der Glaube so unmöglich scheint. Wer nur auf das Äußere achtet, muss zu absonderlichen Schlüssen kommen. Absonderlich natürlich nur für die, die von Gott wissen und ihn kennengelernt haben. Das wiederum erscheint den Atheisten völlig absonderlich. Ein Kompromiss scheint da unmöglich, es sei denn ein ganz fauler. So muss Gott höchstpersönlich Überzeugungsarbeit leisten und es bleibt uns nur ihm zu vertrauen oder uns von ihm überraschen zu lassen. Unverhofft kommt oft. Wie komme ich eigentlich auf diese philosophischen Gedanken? Ja, so eine Beisetzung stimmt nicht nur traurig, sondern auch melancholisch. Gott, sei unserem Vati gnädig - schließlich bist du ja auch ein Vater!
Virus technicus
16.07.14 22:00 2014102014
Zwei neue Geräte nenne ich ab heute mein eigen. Eins ersetzt ein vielgebrauchtes anderes und eins ist völlig neu. Ich staune über mich selbst. Wieso investiere ich immer wieder in neue Technik und bin mit der althergebrachten nie endgültig zufrieden? Leide ich an dem Technikvirus, der Herz, Verstand und Portemonnaie befällt und nachhaltig beeinflusst? Ich liebe es den Fortschritt der Technik in meiner Hand zu spüren, mit den Augen zu sehen und als erkennbare Performance im Hirn abzuspeichern. So habe ich nun die neuen Geräte in der Hand, glänzende Augen und fühle mich wohl. Nach jahrzehntelangen Windoofs-Horrorerlebnissen lasse ich Apple cool das Nachfolgegerät mit den Daten seines Vorgängers wiederherstellen. Es braucht nur ein wenig Geduld und schwuuuuuuuuuuuuppppppps ist das Neue einsatzbereit. Klasse, das liebe ich an dem angeknabberten Äpfelchen. Heute kritisiere ich nicht seine Macken sondern freue mich an seinen Stärken - und die sind nicht wenige.
Schlaufentag
15.07.14 19:28 201472014
Unsere Klarsichtplane reduziert sicher die Windeinwirkungen auf unserer Terrasse. Noch muss sie je nach Bedarf und Notwendigkeit zusammengerollt und irgendwo auf dem Boden gelagert werden. Doch heute läuten wir den Wandel ein. Wir produzieren Schlaufen - korrekt Steckschnallen in Kombination mit Gurtband - für die sichere Lagerposition unter dem Dach. Aufrollen ist noch, aber mit ein paar Klicks hängt die Folie in Kopfhöhe und gibt den Weg für den Wind frei. So kommt das Projekt "Windschutz Nordwest" zum Abschluss. Das nächste Projekt "Kaminholzregal" wartet schon im Keller auf den Startschuss. Der Arbeit ist kein Ende und so etwas nennt sich Otium. O tempora, o mores!
Wanderhaus
14.07.14 22:01 2014102014
Bis spät in die Nacht sitzen wir mit Freunden auf unserer Terrasse, erfreuen uns an der Wärme und dem mitgebrachten roten Saft. Ein hervorragender Abschluss des Tages. Man müsste im Urlaub sein Haus mitnehmen können - das wäre dann das perfekte Feeling: von der Terrasse aus auf das Ijsselmeer schauen oder auf den Nordseestrand oder die dänischen Dünen direkt vor der Haustür - ganz zu schweigen von dem Blick auf eine griechische Hafenstadt direkt vom Balkon aus - ein Traum. Es gibt eben Träume, die können nur geträumt aber nicht gelebt werden. Auch das hat was!
Altersbedingte Abstinenz
13.07.14 22:00 2014102014
Der Tag der Weltmeister. Ja, ich gebe es zu, ich habe das Spiel nicht gesehen. Ich bin viel zu sensibel für derartige Aufregungen. Mein Blutdruck würde verrückt spielen, meine Emotionen explodieren und meine Fassung verloren gehen. Nein, für diese Risiken bin ich zu alt. Also retiriere ich schleunigst und überlasse unser Wohnzimmer meiner Fußballexpertin. Nur die letzte Minute des Spiels lasse ich mir nicht entgehen und muss danach sehr lange auf die Wiederholung des entscheidenden Tores warten. Selbst schuld. Bei aller Freude, ja trotz Ball-Abstinenz kann ich meinen inneren Jubel nicht zähmen, fühle ich mich dennoch dem Treiben auf dem Platz gegenüber seltsam fremd. Zu diesen rhythmischen Verneigungen mit nachfolgendem Armeliften und den monotonen Gesänge der Fans, die mich irgendwie an meinen heftigsten Alkoholrausch erinnern, fehlt mir einfach der Zugang. Ich freue mich irgendwie anders, doch was soll's, der Pokal ist unser. Glückwunsch.
Home again
12.07.14 21:56 201492014
Gegen zehn Uhr düsen wir los, wie üblich kürzeste Strecke und keine Autobahnen. Bis kurz vor Celle geht alles gut. Dann steht alles. Als sogar eine Reisebus wendet, verlassen mich die Nerven und ich wende auch und begebe mich auf die Suche nach einer neuen Wegstrecke. Kaum fahre ich in Gegenrichtung, rollt der Verkehr auf meiner Ursprungsseite wieder. Oh Mann, bin ich sauer und grummle vor mich hin bis meine davon arg irritierte Beifahrerin mich zur Ordnung ruft. Ganz allmählich beruhige ich mich und als ich endlich wieder in vertrauten Gefilden navigiere schwingen meine Nerven wieder im Normaltakt, mehr oder weniger. Das Späßchen kostet uns anderthalb Stunden, das spielt zwar im Grunde genommen keine Rolle, jedoch an kurz vorher noch blank liegenden Nerven zuckt und zerrt das doch. Wir kommen, Gott sein Dank, gut behütet und bewahrt an. Es ist extrem komfortabel sich wieder im eigenen Heim entfalten zu dürfen. Home again! Jawoll, unser Heim ist unser Schloss, so ist es sehr gut!
Mentale Altersprobleme
11.07.14 22:00 2014102014
Heute steht Oldenburg auf dem Programm. Bei schönstem Wetter erkunden wir die Stadt. Gegen Mittag poste ich in Facebook ein Lob auf die interessante City und flugs antwortet eine Tochter von Freunden, die dort studiert. Spontan treffen wir uns und plaudern munter drauf los. Es wird ein toller Austausch und dem folgt ein Spaziergang zum Hafen, klein aber fein. Am Abend besuchen wir Verwandte, parlieren bis Mitternacht und insgeheim staune ich vor mich hin. Das eigene Alter erkennt man am Besten daran, dass im Kopf noch das Bild eine kleinen Mädchens herumgeistert während de facto vor einem eine ausgewachsene Mutter von zwei kleinen Kindern (fast im Alter wie sie selbst damals) sitzt. Ich fühle mich sehr alt.
Happy Birthday
10.07.14 18:22 201462014
Wir sind in Oldenburg gelandet, im Gesellschaftshaus Müggenkrug - ein äußerst empfehlenswertes Zwei-Sterne-Hotel im Ortsteil Ohmstede. Wir haben ein tolles Zimmer - "Toskana" - mit viel Raum, einem vorbildlichen Bad, einem wahnsinnig großem Fernseher und - schnalz mit der Zunge - freiem WLan. Ich bin wieder online! Nicht mehr auf der Pflastersteinholperstrecke im sporadischen GRPS-Modus, sondern so richtig normal internetschnell. Puuuh! Aufatmen. Durchatmen. Passwort eingeben. Doch genug der virtuellen Plaudereien, die Fahrt war toll, die Sonne lachte vom Himmel und ich feiere Geburtstag. Im Biergarten genehmige ich mir - das Abnehmprogramm ist heute deaktiviert - zwei Weizenbier und freue mich auf ein feudales Abendessen. Das muss heute sein. Meine angetraute Minimalistin wird es nie verstehen, aber ich schaue mit weit geöffneten Augen auf den Großbildschirm und bin begeistert. Das nützt mir zwar für zu Hause nichts - doch die Zeit mit dem Maximal-TV-Kumpel werde ich mit allen Poren, resp. allen Augen genussvoll auf mich einwirken lassen.
Und dann erreichen mich viele Geburtstagsgrüße, darunter auch ein famoses Bild meiner ehemaligen, genau juristisch betrachtet sogar noch gegenwärtigen Kollegen, das mir fast die Tränen in die Augen treibt. Ich bin gerührt und alte Erinnerungen werden wach. Ein liebenswerter, eindrücklicher, schöner Festtag! Happy Birthday, alter Junge!
Und dann erreichen mich viele Geburtstagsgrüße, darunter auch ein famoses Bild meiner ehemaligen, genau juristisch betrachtet sogar noch gegenwärtigen Kollegen, das mir fast die Tränen in die Augen treibt. Ich bin gerührt und alte Erinnerungen werden wach. Ein liebenswerter, eindrücklicher, schöner Festtag! Happy Birthday, alter Junge!
Abreise, Anspruchsdenken und Hühner-Prinzip
09.07.14 16:16 201442014
Unser letzter Tag in der Hütte. Der Himmel weint, dass wir morgen abreisen. Wir dagegen können nicht behaupten, dass das Scheiden schwer fällt. Woran mag das wohl liegen? Selbst die guten Wetteraussichten für morgen lassen uns in unserer Entscheidung nicht schwach werden. Wir fahren! Nachdem wir fast alle Tücken unserer temporären Heimstatt erkundet haben - wir können uns inzwischen sogar ein Frühstück bereiten ohne dass drei- bis viermal der Strom ausfällt und im "Benzinzimmer" (dort lagert ein Außenbordantrieb) wieder angeknipst werden muss. Wir beherrschen die Staubsaugertechnik: mit geringster Leistung starten und dann gaaaanz langsam erhöhen und haben sogar ein attraktives Seilsicherungssystem für die Terrassentür erlernt. Trotzdem geht es morgen Richtung Heimat. Mittendrin wollen wir eine kleine Verwöhnpause bei Oldenburg einlegen bevor wir dem Ruf unseres Eigenheims folgen. Dennoch war es ein gelungener Urlaub, der eine notwendige Mahnung an mein Anspruchsdenken beinhaltete, uns ein wunderschönes Land kennen lernen ließ und den Kopf nach den vielerlei Belastungen durch Krankheit und Tod meines Vaters wieder frei machte. Im Gegensatz zu den mich zu Hause umgebenden Puristen, die von einer Zeit ohne Laptop und Internet schwärmen, litt ich "Offline-Qualen" (;-), weil ich meine so lieb gewonnene Informationsquelle leidenschaftlich vermisste. Vermutlich liegt es daran, dass viele meinen sie müssten jede Mail beantworten und jeden Newsletter lesen oder wenigstens beachten. Nein, ich als Privatier kann es mir leisten das "Hühner-Prinzip" zu praktizieren: herauspicken, was mir passt und gut ist.
Sturmfront
08.07.14 19:45 201472014
Der gute alte Mörike hat ein nettes Gedicht über den Frühling geschrieben. Mitten im Sommer blicke ich auf den Regen und lasse mich zu einem Machwerk inspirieren, das sein poetisches Werk profanisiert und auf die heutigen Verhältnisse entstellt:
Urlaubstag
Düster naht die Wolkenwand,
Böen tosen durch die Lüfte,
kühle unheilschwangre Düfte
prägen ahnungsvoll das Land..
Wetter leuchten schon
wollen näher kommen.
Horch, von fern ein lauter Donnerton
Sturmfront ja du bist’s,
dich hab ich vernommen.
Übrigens wir fahren früher ab - irgendwie umgibt mich eine stille Freude - nur noch zwei Nächte!!
Urlaubstag
Düster naht die Wolkenwand,
Böen tosen durch die Lüfte,
kühle unheilschwangre Düfte
prägen ahnungsvoll das Land..
Wetter leuchten schon
wollen näher kommen.
Horch, von fern ein lauter Donnerton
Sturmfront ja du bist’s,
dich hab ich vernommen.
Übrigens wir fahren früher ab - irgendwie umgibt mich eine stille Freude - nur noch zwei Nächte!!
Hoorn
07.07.14 16:58 201442014
Die Sonne lacht vom Himmel und wir fahren nach Hoorn. Hinzu fahre ich munter drauflos*, erwische irgendwo einen Wegweiser, gelange auf die Autobahn und verlasse sie am Zielort. Ich glaube, ich erwähnte es bereits, Holland ist schön. Hoorn macht da keine Ausnahme, ein malerisches Städtchen direkt am Meer. Kleine Gässchen, niedrige Häuser mit sehenswerten Fassaden und ein Hafen am anderen. Sogar ein Luxus-Flussdampfer hat dort festgemacht. Wir genehmigen uns ein Heineken, ich staune über das freie Wifi-Netz am Hafen und lade gleich mal eine Handvoll Tageszeitungsausgaben herunter. Gern hätte ich auch sofort ein Hotel für drei Tage in Oldenburg gebucht und so ganz nebenbei eine frühere Abreise erreicht - ein nettes Geburtstagsgeschenk - mein Gegenüber wirkt nachdenklich. Schaun wir mal. Stand heute am Abend: noch fünf Tage mit Tendenz zum Kürzen.
*Zurück lasse ich mich vom Navi leiten: "Kurze Strecke, keine Autobahn" und ruckzuck sind wir im Hüttendorf. Geht doch.
*Zurück lasse ich mich vom Navi leiten: "Kurze Strecke, keine Autobahn" und ruckzuck sind wir im Hüttendorf. Geht doch.
Wunderschönes Holland
06.07.14 22:00 2014102014
Die erste Woche ist vorbei - oder geschafft, je nach Sicht des Beurteilers. Auf jeden Fall haben die Niederlande bei mir einen ganz dicken Stein im Brett - ein wunderschönes Land mit netten Menschen. Wie bescheuert müssen unsere Ahnen gewesen sein, um so ein freundliches Völkchen zu überfallen? Schon die Sprache ist gemütlich und wohltönend in meinen Ohren. Ich höre die Holländer gern reden und manches verstehe ich sogar. In diesem Land kann man sich sauwohl fühlen und eigentlich bin ich wild entschlossen noch einmal wiederzukommen. Unser derzeitiges Domizil ist allerdings von der Frequentierungsliste gestrichen. Vorerst endgültig - denn man weiß ja nie, was das Leben noch so bringt. Heute am späten Abend sind wir zu Besuch in Büddenwarder. Die vorausschauende Investition in eine mobile Sat-Schüssel zahlt sich aus. Selbst meine ausgeprägt sparsam veranlagte Mitreisende hat das inzwischen vorsichtig bestätigt. Die Fußballübertragungen im Ersten (das Erste gehört nicht zum Ferienanlagen-TV-Paket) haben sicher ihren Teil dazu beigetragen. Apropos Büddenwarder - die Sendungen waren "op platt", passten so ein wenig zum Idiom unseres Urlaubslandes und lassen unsere Unterkunft im Vergleich recht komfortabel erscheinen. Es gibt eben kein absolutes Urteil nur ein auf den Standort des Beurteilers bezogenes. Keine schlechte Erkenntnis. Dennoch freue ich mich auf das altvertraute Ambiente in 6 Tagen.
Pladderei
05.07.14 19:46 201472014
Sich regen bringt Segen. Mag sein. Regen bringt Segen. Für Landwirte mag das stimmen, für Urlauber eher nicht. Es pladdert. Und pladdert. Und pladdert. Zwischendrin scheint mal die Sonne, meist aber nicht. Wenigstens ist es draußen warm und in den Trockenphasen recht angenehm. Gegen Abend bläst ein stürmisch gestimmter Wind, wird jedoch von einer wohlgelaunten Sonne begleitet. Fast hätte ich mich noch auf der Terrasse platziert, sehe dann doch davon ab - es weht mir ein klein wenig zu heftig rund um mein Näschen. Noch 7 Tage bis zu einwählbaren drahtlosen Netzen.
Vor einer Woche war die Trauerfeier für Vati. Gott sei ihm gnädig.
Vor einer Woche war die Trauerfeier für Vati. Gott sei ihm gnädig.
Geschenkphobie
04.07.14 22:00 2014102014
Welch ein sonnenintensiver Tag! So soll Urlaub sein - bis spät am Abend kann man auf der Terrasse sitzen und die Umgebungswärme auf sich einwirken lassen. Und dann auch noch das WM-Viertelfinale. Ich tippe auf 4:1 für Frankreich, sitze derweil auf der Terrasse, schmauche ein Pfeife und freue mich über König Ludwig - ein Weizenbier, das der örtliche Einzelhandel vertreibt. Mein fußballbegeistertes eheliches Gegenüber schaut dagegen den Kickern bei ihren Lauf- und Ballübungen zu. Wenn unsere westlichen Nachbarn nicht vergessen hätten vier Tore zu schießen, hätte ich mit meinem Expertentip völlig richtig gelegen. Nur durch deren Nachlässigkeit kommt Deutschland weiter. Ist auch gut. Dann stoppen uns halt die Brasilianer. Es sei ihnen gegönnt, wenn sie mehr Bälle im inneren Netz platzieren, als unsere Jungs - im jeweils gegnerischen Netz natürlich, sonst wandelt sich das Tor zum Geschenk. Die wiederum macht man im Fußball wohl nicht so gern. Noch acht Tage bis zum Internet, wie nett.
Sonne, Stühle und ein wenig Geduld
03.07.14 19:57 201472014
Ein herrliches Wetter an einem sonnigen Tag. Damit die Strahlen unsere Haut nicht so quälen weht ein kühlendes Windchen - nicht zu kalt, damit der Wohlfühleffekt erhalten bleibt. Wir genießen diesen Tag, setzen uns den durch Schatten gemilderten Strahlen des Muttergestirns unseres Sonnensystems aus und sind heilfroh, dass wir am Morgen die bequemen Gartenstühle im Schuppen aufgestöbert haben. Und dann kann ich auch noch in Facebook posten. So ein Facebook-Fan bin ich ja eigentlich nicht, eher ein Laubotium-Fan, aber dort zu posten geht mit GPRS gar nicht. Da muss ich warten, bis ich zu Hause wieder eine vernünftige Verbindung habe. Geduldsspiel. Noch neun Tage.
Freud und Leid
02.07.14 19:16 201472014
Die Niederlande - unsere Feriensiedlung liegt 2 m unter dem Meeresspiegel, sagt mein Navi - beeindrucken durch faszinierende Landschaften. Heute stellen unsere beiden vor 34 Jahren eheversprechenschließenden Parteien unisono fest, dass ihr Zugang zum Verständnis der Berge eher flach ausfällt, dafür ist ihre Freude an flachen Landschaften eher hoch, kurz wir sind begeistert. Kein Hügel verstellt die Sicht bis zum Horizont, man muss keine Gipfel erklimmen nur um andere Gipfel zu sehen, die zudem den Blick in ihre weitaus interessanteren Täler verstellen. Die Niederlande begegnen uns offen und verbergen nichts hinter undurchsichtigen umwegfördernden Aufwölbungen. Dazu noch die uns anstrahlende Sonne, die für angenehme Umgebungstemperaturen verantwortlich zeichnet. Schön ist es hier.
Die Freude trübt allein unser Domizil. Kein WLan und Mobildaten, die sich in GPRS-Schneckentempo bewegen - wenn sie es denn tun. Meistens brechen sie ab. Ich entwickle eine manische Aversion gegen die "Es-geht-auch-offline-Töner" oder die "Abschottungs-Kloster-Klausur-Freaks". Entpuppte sich früher eine Wissenslücke im Gespräch, schwups im Internet nachgeschlagen und zack war man schlauer. Soll ich jetzt ein völlig veraltetes 20-bändiges-Lexikon mit mir herumschleppen? Soll ich diese bescheuerten Besserwisser-Diskussionen führen bei denen jeder so tut als verstünde er alles, obwohl seine Birne nur mit einer gähnenden Leere glänzt? Soll ich diesen Mitmenschen etwa glauben bis mich milde lächelnd ein Besserwisser korrigiert? Auf diese moorigen Pfade lasse ich mich nicht locken, keine Lust im Dunkeln blindlings herumzutappen: Noch zehn Tage!
Heute vor einer Woche saßen wir beim Bestatter und haben alles rund um die Trauerfeiern geklärt. Es tut gut andernorts die Gedanken zu klären.
Die Freude trübt allein unser Domizil. Kein WLan und Mobildaten, die sich in GPRS-Schneckentempo bewegen - wenn sie es denn tun. Meistens brechen sie ab. Ich entwickle eine manische Aversion gegen die "Es-geht-auch-offline-Töner" oder die "Abschottungs-Kloster-Klausur-Freaks". Entpuppte sich früher eine Wissenslücke im Gespräch, schwups im Internet nachgeschlagen und zack war man schlauer. Soll ich jetzt ein völlig veraltetes 20-bändiges-Lexikon mit mir herumschleppen? Soll ich diese bescheuerten Besserwisser-Diskussionen führen bei denen jeder so tut als verstünde er alles, obwohl seine Birne nur mit einer gähnenden Leere glänzt? Soll ich diesen Mitmenschen etwa glauben bis mich milde lächelnd ein Besserwisser korrigiert? Auf diese moorigen Pfade lasse ich mich nicht locken, keine Lust im Dunkeln blindlings herumzutappen: Noch zehn Tage!
Heute vor einer Woche saßen wir beim Bestatter und haben alles rund um die Trauerfeiern geklärt. Es tut gut andernorts die Gedanken zu klären.
Tag der Akzeptanz
01.07.14 22:02 2014102014
Gewöhnung ist ein hohes Gut, das leicht von uns unterschätzt wird. Der Mensch ist flexibel und kann sich auf unterschiedlichste Situationen einstellen, sich mit ihnen arrangieren. Das ist gut so und äußerst hilfreich. Inzwischen hat sich der Nervfaktor unserer Behausung reduziert und wir verbringen einen Tag der Akzeptanz miteinander. Das Wetter spielt, wenigstens nachmittags, gut mit. Es ist schön warm in der Sonne, die sich nur selten versteckt. Ich genieße ihre Strahlen, lese ein wenig und schließe den Außenaufenthalt mit dem Genuss einer Pfeife ab, begleitet von Musik aller möglichen Genres, die sich auf meinem iPhone befinden. Ist doch alles ganz nett. Noch elf Tage.