Mai 2015
Norddeutsche Euphorie
31.05.15 23:01 2015112015
Erst Gottesdienst mit Mitgliederaufnahme und lang empfundener Predigt, danach Grillsteakverzehr, dasselbe garniert mit einer halben Kartoffel und einem Löffelchen Salat - viel später darf ich, dürfen wir, endlich nach langer, langer Wartezeit doch noch dem VfL-VW-Mannschaftskorso zujubeln. Wir jubeln wie Norddeutsche eben jubeln: Klatsch … Pause … Klatsch … Zeitweise entfällt sogar die Pause, ein Anzeichen höchster nördlicher Begeisterung. Als Zugeständnis an meine klaustrophobische Massenallergie schaue ich mir die Feier auf dem Rathausplatz lieber im TV an - aus Gesundheitsgründen sozusagen. Nebenbei kann ich endlich voller Freude meinem Internetzugang den nötigen Respekt erweisen - wie habe ich ihn vermisst! Der Abend klingt mit einem etwas überkandidelten Münster-Tatort aus. Muss vielleicht auch mal sein. Bei Ideennöten greifen Drehbuchautoren schon mal in die Klamottenkiste. Warum auch nicht?
Comments
Vorletzter ganzer Tag
27.05.15 22:00 2015102015
Was nimmt man seinen „Hausbewahrern“ eigentlich als Kleinigkeit mit? Jeder längere Urlaub wirft diese Frage auf. Wir fahren zur Bodega und nehmen einen Braunen, einen Roten und Lavendelhonig mit. Das sind wenigstens keine Rumstehomaten. Jetzt noch fix ein paar Fotos von Haus, Hof und Dachterrasse zur Unterstützung anschaulicher Erinnerungen. Es ist warm draußen - ein Pfeifchen mit Rotwein begossen lässt den Tag wunderbar ausklingen. Urlaubsotium. Toll.
Den Ärmel entlang
21.05.15 22:00 2015102015
Wir schlafen schön aus. Toll. Wir lassen es ruhig angehen. Klasse. Erst gegen halb vier brechen wir mit unserem Vehikel auf Richtung „La Manga del Mar Menor“. Vorweggenommen ein Name, den ich mir unbedingt merken muss: Niemals, wirklich niemals dort einen Urlaub buchen!!! Die Fahrt ist dorthin ist allerdings grandios. Am Meer entlang, durch (fast) malerische spanische Urlaubsorte, dann auf eine vierspurige Straße und dann … Wir landen in einer Hochhaussiedlung. Links und rechts in den Himmel ragende Fassaden, in der Mitte eine vierspurige Straße und Ampel über Ampel. Nur die Menschen fehlen. Die kommen wohl erst in ein paar Wochen. Schon jetzt ist mir schlecht. Wenn ich mir Menschenmassen zwischen den Schluchten in der Hochsaison vorstelle, dazu den passenden Verkehrsinfarkt dann fange ich innerlich an zu zittern und aktiviere alle meine Fluchtinstinkte. Tolles Urlaubsziel: In den Vorsaison allein im Geisterhochhaus und in der heißesten Jahreszeit Urlaub auf dem Rummelplatz. Tag für Tag lerne ich unser Ferienhaus immer mehr schätzen. Ist doch gut. Ach ja, „La Manga“ heißt „Der Ärmel“ und selbiger trennt unsere Bucht vom Mittelmeer.
Promenieren
18.05.15 22:00 2015102015
Genau genommen habe ich keine sehr hohe Meinung von unserem Urlaubsort. Die Häuser sehen alle sehr ähnlich aus und es gibt sehr viele dieser Sorte. Der Strand, den wir bislang kennen, ist auch eher durchschnittlich. Heute ist der Tag des Meinungsumschwungs. Wir fahren zur Strandpromenade und spazieren los. Sie zieht sich schier endlos hin, so scheint es und so ist es wohl auch. Eine Bucht weiter öffnet sich uns ein erstaunliches Urlaubspanorama. Breiter Strand, breite Promenade, Bars, Restaurants - nicht zu viele, genau richtig und ein Urlaubsort, wie ich ihn mag. Die Häuser mit Grünflächen vor der Tür sind nicht zu hoch, halten proportional idealen Abstand zum Strand und man kann laufen, schauen, laufen … Irgendwann machen wir kehrt, verspeisen ein paar Tintenfischringe mit ‚Ensalada‘ und ‚Patatas fritas‘ und erreichen irgendwann beschwingt unser Domizil. Leider habe ich mir Ohrenschmerzen eingefangen. Merde, es zuckt und zerrt. Abwarten und Rotwein trinken.
Siesta
17.05.15 22:00 2015102015
Heute lassen wir es ruhig an- und fortgehen. Frühstück auf der Terrasse, sonnen auf der Dachterrasse. Das Wetter ist herrlich. Wir lernen den Umgang mit dem zweiten Sonnenschutz, der uns am Nachmittag hilfreiche Dienste leistet. Abendausklang auf der unteren Terrasse. Alles ruhig angehen.
Reisecool und Ikea-immun
12.05.15 22:00 2015102015
Unser Urlaub, besser gesagt unsere nächste Reise, rückt näher. Die Vorbereitungen laufen auf Untertouren. Warum auch sich Stress machen? Irgendwie und irgendwann kommen die Sachen schon in den Koffer. So setze ich die Dekoration unseres Wohn- und Essbereichs fort - hier ein Bild, dort ein Kreuz und da eine Wetterstation. Bis auf eine Wand sieht das Wohnzimmer schon wieder wohnlich aus. Toll. Am Abend kommen Freunde zu Besuch und zollen der Neueinrichtung ihren Respekt. Allerdings glaube ich nicht, dass sie sich selbst so einrichten würden. Sie entspringen schon der „Ikea-Generation“ und sind adäquat geprägt. Wir glücklicherweise nicht. Ist schon bemerkenswert, was so eine Möbelhauskette stilmäßig verändern kann. Respekt!
Rasender Reporter mit Schlüsseldienst
11.05.15 21:28 201592015
Leichtfertigerweise habe ich Artikel für unser Gemeindemagazin zugesagt. Eigentlich ist das kein Problem, aber irgendeine mir äußerst suspekte Funktion lässt bestimmte E-Mails verschwinden. Fluch der Technik. So ist eine bedeutende ‚To-Do-Liste‘ zweimal in den virtuellen Abgrund gestürzt und mit ihr mein Überblick über das, was ich tun sollte. Im Überlebensfall erfüllt diese Liste also voll ihre Bestimmung. Im Verflüchtigungsfall nicht. Die Lage ist ernst. Eine sehr kritische Nachfrage meiner genervten Chefredakteurin erreicht mich. Ich backe kleine Brötchen und mache mich an die Arbeit. Gott sei Dank erreiche ich eine äußerst flexible Nachwuchsautorin für ein Gespräch. Sie schickt mir netterweise sofort „überlebenswichtige“ Daten. Damit fällt das Artikelschreiben leicht. An einem der zahlreichen Geburtstage der letzten Woche konnte ich weitere Infos für einen anderen Artikel absahnen. Der letzte erledigt sich durch Wegfall des ihn begründenden Ereignisses. Job erfüllt, Liste abgearbeitet, noch mal davongekommen. Doch jetzt steht eine ganz nahe Verwandte vor verschlossener Tür. Beim Plaudern fiel letztere ins Schloss und der Schlüssel blieb im Haus. Ihr Anruf erreicht mich aus dem Haus ihrer Nachbarn. Ich habe einen Ersatzschlüssel. Also ab ins Auto, hinbrausen und hineingehen. Nein, nicht aufschließen, das Gartentor war ausnahmsweise nicht abgeschlossen und so kam sie ganz allein hintenrum ins Haus. Ein leckeres Weizenbier entschädigt voll und ganz für den Aufwand. Gerne wieder.
Sitzmöbel
08.05.15 22:00 2015102015
Wir schleppen das 3er-Sofa von der Terrasse in die Garage. Stöhn. Der Sessel wandert mit uns ins OG. Stöhn, stöhn. Das 2er-Sofa auf die Terrasse. Das Wohnzimmer ist jetzt ohne Sitzgelegenheit. Wenig später fährt ein LKW vor und zwei schmächtige Möbelaufsteller schleppen unsere zwei neuen Sofas ins Wohnzimmer. Die Armen. Die Biester, sorry, die wunderschönen Sitzgelegenheiten, sind wirklich arg gewichtig. Der Aufbau ist nicht einfach aber erfolgreich. Jetzt können wir uns zum Fernsehen in eine halb liegende Position schwenken lassen und mit einem Knopfdruck unseren Köpflein einen adäquaten Halt zukommen zu lassen. Geil. Wir tragen die Ingredenzien unserer Sperrmüllabfuhr am Montag zusammen und sinken danach in die neuen Sitzmöbel, drücken zwei Knöpfe und genießen den Abend. Luxus pur.
Futtern, schauen, schleppen
02.05.15 20:42 201582015
Heute geht es mit einkaufen los. Die Vorbereitungen für den 90. Geburtstag treten in eine neue Phase. Wir schleppen Getränke - zwei Einkaufswagen voll. Danach verkosten wir Wein und nehmen ein paar Flaschen mit. Jetzt aber hurtig nach Vorsfelde, um von einer Essenseinladung zu partizipieren. Und es wird lecker. Schnitzel mit Spargel. Mhmmm. Mit vollem Magen spazieren wir zur Drömlingmesse. Das tut gut. Letztlich gilt es noch den Wagen bei der Jubilarin in spe auszuladen und die Getränke in ihren Keller zu verfrachten. Puh, wir asten. Im Wintergarten entspannen, die warme Luft um das Haupt wehen lassen und eine bräunliche Flüssigkeit im Glas schwenken, ab und an nippen und ganz tief durchatmen. Geburtstag vorerleben.