März 2015
Weltweit schnüffelnder Player
28.03.15 21:25 201592015
Es ist spannend einen neuen Blu-Ray-Player zu installieren, ja installieren, nicht nur aufbauen! Der alte ging pünktlich nach Ablauf der Garantiezeit kaputt und bei Beschaffungskosten unter 100 Euro lohnt sich keine Reparatur mehr, wir sind eben eine Wegwerfgesellschaft. Jetzt hat der neue Player also auch Netzwerkambitionen. Die Verbindung gelingt sofort und sogleich lädt er sich ein Update herunter - ob übers Netz oder Satellit, keine Ahnung - Hauptsache er lädt und läuft nach Installation auch gleich wieder. Und das tut er! Wunderbar, selbst die optische Verbindung zum Verstärker steht, brummt nicht und übermittelt alle digitalisierten Signale perfekt. Ich liebe Technik, die sich problemlos installieren lässt. Ein Beispiel, das Mut macht.
Grabeskirchenspektakel
22.03.15 22:00 2015102015
Der blaue Himmel hüllt sich in trügerisches Blau. Es sieht frühlingshaft warm aus - und es ist bitterkalt. Was für kältesensible Menschen ein paar Grad ausmachen! Bibber, bibber, frier, frier. Ich bleibe in der warmen Stube und selbst nach dem Gottesdienst verweile ich lieber in der lauten, mit inzwischen verbrauchter Luft angefüllten Stadtmission. Nachdem ich nach der ersten Viertelstunde Tatort überhaupt nichts geblickt habe, mag sein, dass es daran liegt, dass ich mir neue Gesichter nur schwer merke, wechsle ich erst zu einer amerikanischen 08/15-Serie, schaue dann kurz ein paar Reiseimpressionen aus Korfu an und bin mächtig beeindruckt von einer Dokumentation über die Grabeskirche in Jerusalem. Faszinierend. Da werde ich nie, nie, niemals Ostern hineingehen und würde gern, äußerst gern mal eine Nacht lang nach Toresschluss durch die Gänge schlendern und den Gottesdiensten/Messen der dort wohnenden Mönche lauschen. Tagsüber ist es abstoßend wie sich christliche Konfessionen - völlig entgegen Jesu Botschaft - bekriegen, keinen Zentimeter, keine Minute gönnen bzw. rücksichtslos ausnutzen, was ihnen zugestanden wurde. Die Menschenmassen, die sich durch das Bauwerk zwängen, das Anzünden des Osterfeuers, das jeden Brandinspektor in den Wahnsinn treiben müsste (obwohl jeder Millimeter durch zwei Menschen belegt zu sein scheint, schiebt sich ein Mönch mit Tempo in den Füßen und mehreren brennenden Fackeln in den Händen durch die Menge zum Grab, während seines Laufs versuchen Hunderte ihre Fackeln an seinen zu entzünden und andere wieder an deren …), das Massenküssen irgendwelcher Sockel und Steine - all das hat etwas Beängstigendes. Ja, ich liebe den dreieinigen Gott von ganzem Herzen, aber das geht doch auch (und besser) an ruhigeren Orten. Ob dieses Spektakel mehr den Beteiligten als ihm gilt? Wer weiß?!
Unvergesslich
19.03.15 21:59 201592015
Unser Planetarium - ich hatte ganz vergessen wie prachtvoll es dort ist. Live-Musik, Sternenhimmel, den Sitz ganz weit zurückgelehnt träume ich mit mir und meiner Umgebung voll versöhnt vor mich hin. Ignorant, der ich bin, sehe die Sterne zwar funkeln, aber kenne keinen einzigen von ihnen, erkenne kein Sternbild, selbst den Großen Wagen nicht. Ich fühle mich zurückversetzt in die 70er Jahre auf die Hochebene in Marokko unter freiem Himmel vor unseren Zelten liegend. Das einzige Licht auf der Erde war unser Lagerfeuer, über uns das Sternenzelt und ansonsten umgab uns völlige Dunkelheit. So ähnlich wie heute müssen mich damals die Sterne angestrahlt haben nur noch viel viel prächtiger, denn das Gefühl der Weite des Nachthimmels lässt sich nur ansatzweise in einem Planetarium simulieren. Unvergesslich.
Nur mal kurz
13.03.15 22:00 2015102015
„Ich fahre nur mal kurz mit meiner Freundin nach Kunrau“, teilt mir meine Allerliebste mit. Nach einiger Zeit höre ich wieder von ihnen. Die beiden machen einen kleinen Ausflug just in die Gegenrichtung. Nur mal kurz im Möbelhaus vorbeischauen. Gerne, so sind unsere Angetrauten nun einmal. Nach langer, langer Zeit sind beide wieder da und erzählen angeregt von ihren Erlebnissen. Nur mal kurz ist relativ.
Entsagungsfolgeschäden
09.03.15 23:21 2015112015
Der Verzicht auf Alkohol zeigt seltsame Wirkungen. Nicht, dass mein Verlangen übergroß wäre - ich habe noch nicht einmal ein alkoholfreies Bier angerührt, nein, die Wirkungen sind ganz anderer Art. So langsam sproß ein Pflänzlein in mir auf. Ein ferner Gedanke, der sich nach und nach Bahn verschaffte und heute erblüht. Ja, das kommt vom Verzicht, der ist wahrlich nicht billig. Mit einem Mal überfällt es uns (besagte Pflanze will endlich Früchte tragen) und wir buchen ruckzuck ein Hotel im Rheingau. Eine Weintour im Herbst, das muss mal wieder sein. Und unsere Freunde sind gleich mit dabei. Auf zur Weinlese, hinein in die rebenbedeckten Hänge, den Weinbauern bei der Arbeit zuschauen, jungen (und älteren) Wein kosten und Winzerfeste unsicher machen. Was für eine Perspektive!
Räumen mit Nebeneffekt
03.03.15 20:47 201582015
Die Räumtage starten. Wir bereiten Zimmer auf den Maler vor und beginnen mit dem Wohnzimmer. Zum Einstimmen verfrachten wir zwei Kommoden eine Etage tiefer. Es folgt eine Pause. Dann geht es Schlag auf Schlag, unterbrochen von den familieneigenen Pausenzeiten. Ich staune über die Massen von Stäuben, die sich an normalerweise völlig unzugänglichen Stellen ablagern. Stark. Ich demontiere die Technik und verfrachte sie eine Etage höher. Abgesehen von gewissen normalen Diva-Zickereien der Komponenten geht bei der Montage alles glatt. Eigentlich ist so eine Räumerei eine gute Gelegenheit zum „Ausmisten“, sprich zur Reduzierung der sich ungeschlechtlich vermehrten Rumstehomaten. Ein toller Nebeneffekt.