Adieu 2013

Ein wenig wehmütig blicke ich zurück auf ein zwiespältiges Jahr. Zu Hause sein, nicht mehr arbeiten zu müssen ist allesüberragend toll. Da habe ich keinerlei Zweifel. Die langandauernde Grippe zum Jahresbeginn, gefolgt von zwei Augenoperationen und später das Netzhauttackern waren nicht ganz so prall. Schön ist allerdings, dass die Medizin diese faszinierenden Möglichkeiten der Augenbehandlung hat. Der Urlaub auf Sylt hatte einerseits einen hohen Genussfaktor und andererseits erkältungsbedingte Heimreisedefizite. Das Treffen mit Kolleginnen und Kollegen fand ich klasse. Eine familienintern heiß diskutierte Sommerfete verlief wohltuend unaufgeregt. Zeltauf- und -abbau waren hingegen viel anstrengender, als ich erwartet hatte. Die Tage in Norden ließen den Wunsch eines Wohnortwechsels in mir aufsteigen - meine vielgeliebte Ehegattin betrachtete diesen als Seifenblase und kündigte zielgerichtete Nadelstiche an, sollte er konkreter werden. Meine ersten Bibelstunden und Gottesdienste konnte ich durch Gottes Hilfe angenehm hinter mich bringen. Malle bewies mir, dass ich noch in der Lage bin mit Freunden gemeinsam einen Urlaub zu verbringen - hätte ich mir "Einsiedler" eigentlich gar nicht zugetraut. Silvester durften wir zu Hause feiern, ich mag es zu zweit das Jahr zu verlassen und ins neue hineinzuschreiten - auf der anderen Seite überfällt mich ein gerüttelt Maß an Sehnsucht, wenn ich an die Jahresendabende mit guten Freunden seinerzeit in Binz zurückdenke. Das hatte auch was! Schaun wir mal, wie viel Silvesterfeiern mir in diesem Leben noch bleiben - möglicherweise haben wir noch ein paar Versuche frei. In jedem Fall: Herzlich willkommen 2014!
P.S.: 3 - 12 - 14 - 23*
* Offensichtlich Sturmsaison - die Warnung bleibt
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Jahresausklingprobetag

Vorletzter Tag des Jahres: ein wenig gesurft, ein wenig gelesen, Futter für das Federvolk nachgefüllt, Kaminholz eine Etage nach oben befördert und amtlicherseits festgestellt, dass die Kerzen am Weihnachtsbaum eine Brennzeit von knapp zwei Stunden haben. Mehr kann man nach 364 2013er-Tagen kaum erwarten.
P.S.: 2 - 5 - 18 - 21*
*warm, aber arg stürmisch diese Kapverden
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Folgen

Genuss ist schön - seine Folgen nicht unbedingt. Eine Zigarre freudig paffen ist die eine Seite, die pelzige Zunge und der lästige Geschmack im Mund am Morgen darauf die andere Seite der Medaille. Eins gibt es nur mit dem anderen. Calvados und Rotwein können lecker schmecken, die Waage belohnt diese Extravaganzen mit einer nicht unerheblich höheren Anzeige. Der Preis des Schlemmens ist in Pfunden (für jüngere Leute: in 500-Gramm-Schritten) messbar. Für Gewichtsbewusste oder Menschen in Abnehmphasen stehen solch delikatessreichen Events immer ein bis zwei Schmalhanstage gegenüber. Die Küchenmeister wechseln, die Kalorienzufuhr schwankt extrem stark und der Magen knurrt vor sich hin. Die Alternative liegt im Wissen um die enorme Dehnungsfähigkeit unserer äußeren Hülle. Aber irgendwann redet dann das eigene Spiegelbild Tacheles und der Katzenjammer ist groß. Je gedehnter, je größer.
P.S.: 3 - 6 - 15 - 21*
*es stürmt immer noch
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Begrenzung und Übermaß

Was gibt es Schöneres als warm eingehüllt bei 7 Grad plus eine Zigarre auf der Terrasse zu genießen? Ja, ja ich weiß, dasselbe nicht eingehüllt bei 25 Grad plus. Okay, aber diese Temperaturen sind in unseren Breiten im Winter eher selten zu verzeichnen. Wir kommen von einer redereichen, ernährungsmäßig gut aufgestellten Fete. Ins Bett gehen? Nö, die Uhrzeit stimmt zwar, aber die Stimmung ist noch zu high für die Ruhestellung der Körperfunktionen. Also die letzte Zigarre aus dem Humidor befreien und das Mundstück anschneiden. Sie ist so wie guter Sekt sein sollte: "Extra dry", weil ich vergessen habe den Befeuchter aufzufüllen. Ohne Befeuchter zieht Wüstenatmosphäre in den Humidor ein - und die ist gar nicht gut, wenigstens für den Tabak. Egal, da muss ich jetzt durch.

Für die nötige Feuchtigkeitszufuhr sorgt der Calvados, der in winzig kleinen Portionen zur Rauchbefeuchtung dienen muss. Ich entferne die Abdeckplane unserer Gartenmöbel, die darunter auf bessere Tage im überdachten Terrassenbereich warten, nehme den ungepolsterten Platz auf anschmiegsamen Polyrattan ein und entzünde respektvoll die gerollten Tabakblätter. Ein erster Zug. Ein (die folgenden Bemerkungen sind für Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet) Genuss! Warum mache ich das nicht öfter? Was ist eine tabakvernichtende Zigarette gegen eine tabakehrende Zigarre? Wie eine Cognacbohne gegen ein wohlgefülltes Glas Original-XO-Cognac! Nur eine Pfeife kann das noch toppen. Tabak - in der Begrenzung verbirgt sich seine Bestimmung (im Übermaß lauert sein Verderben).
P.S.: 7 - 9 - 18 - 21*
*immer noch Sturmwarnung, da muss ja was los sein
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Idee mit Realisierungsdefiziten

Eigentlich will ich nur einen Gag produzieren und poste "Nur Geduld. Noch 362 Tage bis Weihnachten." Die Reaktion überrascht mich dennoch. "Nicht genug Geschenke?" kommentiert ein Freund. "Nur Rute und Kohle erhalten?" fragt sich eine Freundin aus dem fernen Amerika. Besteht Weihnachten nur aus dem Weihnachtsmann? Liegt die Frage "Möchtest Du Jesu Ankunft schon wieder feiern?" nicht viel näher? Wäre das nicht schön - eine Woche Fete wegen dieses Ereignisses? Sieben Gottesdienste in Folge um Gott zu preisen? Welch eine Vorstellung - einmal eine recht gut gefüllte Kirche und sechs Mal der Pastor allein mit der Organistin. Die Idee ist wohl doch nicht so prall.
P.S.: 7 - 13 - 17 - 21* (0:00 Uhr)
*Sturmwarnung
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Alles ist gut.

Ein ganz ruhiger Feiertag - ja, morgens im Gottesdienst stand ich weitgehend unbeachtet am Rande, ließ das Publikum in aller Bescheidenheit und Zurückhaltung an mir vorbei flanieren. Ich hatte mich selbst mit Anzug, Krawatte und weißem Hemd als Feiertagshansel ausstaffiert - Weihnachten eben. Aber jetzt am Nachmittag und Abend sitze ich befreit von allen dekorativen Zwängen in meiner Sofaecke, sehe in aller Beschaulichkeit den flackernden Baumkerzen beim Herabbrennen zu, lausche dem leisen Quietschen der Weihnachtspyramide und freue mich, wie sich nur ein arbeitsbefreiter Vorruheständler freuen kann. Alles ist gut. Happy Christmas!
P.S.: 6 - 13* - 20 - 22*
*Sturmwarnung
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Dankbarkeit

Da stehen wir treu zu unserer Vereinbarung uns gegenseitig nichts zu schenken. Das funktioniert seit Jahren gut. Unsere Einkaufslust in der Adventszeit mag dazu ein gerüttelt Maß beitragen. Was soll man sich schenken, wenn keine Wünsche offen bleiben, jedenfalls keine Wünsche im persönlich begrenzten eng definierten erfüllbaren Rahmen. Trotzdem quillt unser Tisch von Gaben über, große Kleinigkeiten bzw. kleine Großigkeiten von Freunden und Verwandten zur familiären Verwendung überreicht. Ich staune darüber wie gut es uns geht. Sind wir eigentlich dankbar genug?
P.S.: 7 - 15* - 19 - 24**
*Sturm- und Gewitterwarnung **Sturmwarnung
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Frohe Weihnachten

Heiligabend - wie feiert man ihn am besten? Gottesdienst ist ein "Muss", keine Frage. Weshalb sollte ich Weihnachten feiern, wenn mich der Anlass des Festes gleichgültig lässt? Die Antwort auf diese Frage können sicher unzählige Menschen geben, denn sie feiern so. Leider feiern sie an der Hauptsache vorbei, welche Begründung sie für sich auch immer finden. Schade. Nach den Gottesdiensten, dieses Jahr waren es zwei, sitzen wir gemütlich mit der engsten Verwandtschaft zusammen. Das ist sehr schön. Zu Hause zünden wir später die Kerzen am Weihnachtsbaum an und viele andere Kerzen ebenso. Das dunkle Wohnzimmer erstrahlt im Lichterglanz. Dabei lesen wir die Weihnachtsgrüße. Das ist ebenfalls sehr schön. Man könnte auch noch die Weihnachtsgeschichte lesen, da wir sie aber bereits in zwei Gottesdiensten gehört haben, kennen wir sie zweifellos sehr gut. Aber ist das alles? Fehlt da nicht noch etwas? Lasst uns gehn und sehen, was der Herr für uns vorbereitet hat ...
P.S.: ? - ? - ? - ?
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Früher war mehr Lametta

Heute ist unser Weihnachtsbaumaufbautag. Nach Jahren dekorieren wir mal wieder ein Bäumchen. Bäumchen ist gut gesagt, wenn es ein ganz klein wenig die Spitze einzieht, passt es genau ins Zimmer. Dank moderner Baumständer geht der Aufbau fix. Die Kerzenhalter platziere ich mit der nötigen Vorsicht - 18 Stück bekomme ich gut unter. Meine mir in beidseitiger Freiwilligkeit lebenslang zugeordnete Feiertags-, Alltags- und Urlaubstagsgefährtin kümmert sich um die Restdeko, ich hänge nur ab und an ein Kügelchen in leere Baumräume. Jetzt ist er fertig, er wirkt grün mit Farbakzenten. Früher war mehr Lametta, ja früher war überhaupt Lametta. Wie kontrastreich ist es, wenn das natürliche Grün mit den total umweltfeindlichen silberfarbig glänzenden Streifen disharmonieren. Ich liebe das. Lametta, du fehlst mir.
P.S.: 7* - 14* - 19 - 25*
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Abwärtskarriere

Manchmal hängt der Haussegen schief. Wenn "das darf nicht schlecht werden" mit "das ist aber viel zu fett" in einer Gewichtsreduzierzeit zusammenprallen sind Konflikte programmiert. Eine Gemeinsamkeit zwischen der äußerst sinnvollen "Nichts-wegwerfen-Mentalität" und der für meine Person ebenso berechtigten "Das-Fett-muss-weg-Einstellung" ist bei vorhandenen Vorräten aus der Schlemmerperiode kaum vorhanden. Der Weg führt über noch kleinere Portionen, deren Sättigungseffekt erwartet mäßig ausfällt. Da muss Mann dann durch - in zähneknirschender und magenknurrender Weise. Die jahrelange unbeschwerte nur leicht aber ständig nach oben wachsende Genussphase geht nur murrend und mit stets wiederkehrenden Appetitmahnungen in einen mehr oder weniger kontinuierlichen Sinkflug über. So ist das Leben. Es geht auf und ab. Meist will man nach oben - hier ist es umgekehrt.
P.S.: 11 - 12 - 19 -25*
* Sturmwarnung
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Entwicklungspotenzial

Deutschland nimmt auf der weihnachtlichen Beleuchtungsskala im ländlichen Bereich eher einen unteren Platz ein. Diese betrübliche Feststellung drängt sich mir bei einer nächtlichen Rückfahrt vom Schwägerin-/Schwager-/Neffenbesuch auf. Wenig Dekoration im öffentlichen Raum und extreme bäuerliche Zurückhaltung bei der in dieser Zeit gemeinhin stimmungshebenden Lichtarie. Dunkel ist's, schwach schimmern die dörflichen Straßenlaternen gegen die Finsternis an und nur in Ausnahmehäusern verbreitet ein Schwibbogen oder eine einsame LED-Kette ansatzweise weihnachtliche Atmosphäre. Es gibt noch Entwicklungspotenzial in den weniger dicht besiedelten Räumen.
P.S.: 6* - 11 - 19 - 24*
* Sturmwarnung
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Spurenvernichter

Um halb zwölf ist er da. Er kommt mit einem großen SUV, versehen mit einem doppelachsigen Anhänger, darauf ein 180 Zentimeter hohes Raupenfahrzeug. Selbiges ist vorn mit einem imposanten Fräsrad ausgestattet, der Motor incl. Antrieb ruht auf den Ketten und ein Fach im Heck bietet einer adäquaten Fernbedienung Raum. "Ein Spielzeug für Männer", beschreibt es der Geräteführer und steuert es geschickt vom Hänger, durch unser hinteres Gartentor, das Grundstück hinab zu den rundlichen Resten unserer einst stolzen Birken und Fichten. Der Gehörschutz wandert an seinen Platz und mit ohrenbetäubendem Lärm zerstückelt das Fräsrad die Baumstümpfe in handliche Holzreste bis zu einer Tiefe von 20 bis 30 cm und wirft selbige, vermischt mit der vielfachen Menge Mutterbodens, hinter sich. Durchaus beeindruckend. Aufgetürmte Erd-/Holzberge schieben die Raupenketten in die entstandenen Gräben. Es entsteht eine Landschaft, die Wildschweine kaum besser kreieren könnten. Ferngesteuert verlässt der Fräspanzer frohgemut seinen Arbeitsplatz und eilt, vorschriftsmäßig festgezurrt, neuen Baumspurvernichtungsaufgaben zu.
P.S.: ? - ? - ? - ?
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Wundersame Wechselwirkung

Es gibt Highlights im Privatiersleben, die bauen Fast-Ruheständler wieder auf. Man fährt in aller Gemütsruhe den Berliner Ring entlang, sieht die vielen strahlenden Rathausfenster und wundert sich weshalb sie alle so hell erleuchtet sind. Um diese Uhrzeit! Ach ja, es ist erst 16 Uhr und Donnerstag. Die lieben Kolleginnen und Kollegen müssen heute ja bis 17 Uhr arbeiten. Die Armen! Und ich fahre in aller Gemütsruhe, ich erwähnte es wohl bereits, einfach so herum. Schön, wenn man das kann und darf - man muss nur wollen, mehr nicht. Meine Gedanken verweilen noch ein paar Gedenksekündelchen bei ihnen und wenden sich dann wieder leise lächelnd ihren urlaubsähnlichen Alltagsobliegenheiten zu. So kann eine strahlende Bürofassade Gefühle des Danks und der in sich ruhenden Gelassenheit ins Gemüt zaubern. Welch wundersame Wechselwirkung zwischen Arbeit und Ruhestand.
P.S.: 6 - 14* - 19 - 23*
* Sturmwarnung
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Veilchen träumen schon ...

Das war wohl nichts mit der Optionbuchung. Geht nicht, sagt der Reiseveranstalter. Gut so. Wir haben auf die Schnelle etwas Besseres gefunden. Kaum teurer aber nettere Anlage und bessere Kundenbewertung. Adelante amigos! Adieu Kälte im Norden, Hola Sol! Etwas schockiert bin ich allerdings von der schnellen Urlaubsfolge in Kombination mit pekuniären Herausforderungen. Aber da muss man durch, wenn frühlingshafte in der Luft flatternde blaue Bänder verbunden mit süßen wohlbekannten Düften locken. Jedoch - wer fegt den Schnee von unseren Bürgersteigen weg, falls welcher fällt? Da wartet noch Nachrecherche auf uns. Doch was ist das schon gegen einen perspektivisch gut aufgestellten Januar? Selbst die Veilchen in unserem Wall blühen jetzt mitten im Dezember, von wegen "Veilchen träumen schon, wollen balde kommen ..." Sie sind schon da.
P.S.: 6 - 13* - 20 - 23*
* Sturm
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Nicht ganz chancenlos

Inzwischen sammle ich Erfahrungen mit der deutschen Reisebranche. Nette Menschen in Reisebüros suchen tolle Angebote heraus und lassen diese mir zukommen. Alles passt wunderbar nur der Preis macht mich immer unruhig. Ehrlich gesagt wollte ich für zwei Personen gerade so viel investieren wie die Summe, die die Veranstalter als Ein-Personen-Super-Sonder-Spezial-Toppreis deklarieren. Ein wenig surfen im Internet lässt jedoch erneut Hoffnung aufflammen. Darauf angesprochen kann mein Reisebürospezialist dieses tolle Angebot noch toppen - mit einem "kleinen" Pferdefuß. Der Veranstalter verlangt von mir eine feste Zusage, beantwortet sie mir aber nur mit einem "vielleicht", "eventuell", "möglicherweise". Demnächst weiß ich mehr, zwei, drei Tage kann es schon dauern, meint mein Spezialist. Chancengleichheit bei Vertragsabschluss heißt das wohl.
P.S.: 5 - 10 -19 - 23*
* Gewitter- und Sturmwarnung
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Oh Zeiten, oh Sitten

Am Morgen zeigt die Waage eine äußerst angenehme Zahl. Am Tag halte ich mich zurück und erledige mir wichtige Internetaktivitäten. Am Abend erscheine ich auf einem Geburtstag. Es gibt leckeren Eintopf - wie liebe ich Eintopf - und wohlmundenden leichten Rotwein. Ich genieße beides. Mein Körper freut sich und beginnt mit der Fettablagerung. Ich spüre förmlich die zunehmende Tendenz meines Lebendgewichts. Fast ein Kilo bringt etwas Wohlleben. O tempora! O mores!
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Hinkender Konsument

Nun habe ich meine zweite Predigt, ich nenne dieses "Ereignis" immer Biblischer Erzählabend, gut überstanden. War sie gut oder schlecht? Ich weiß es nicht, das müssen die wenigen Zuhörer entscheiden. Mir jedenfalls hat sie gefallen und ich habe sie gern präsentiert. Sollte jemand anderer Meinung sein, mag er (oder sie) es mir freundlichst zustecken. Es mag mich zuerst traurig stimmen, könnte mir aber künftig eine Menge Arbeit ersparen. Jetzt sind aber meine kirchlichen "Jobs" getan und ich lebe frohgemut auf das Fest zu. Dieses Jahr bin ich nur noch genussvoller Konsument, immer noch hinkend aber erwartungsfroh. Weihnachten kann kommen!
P.S.: 4 - 7 - 20 - 22*
*Sturmwarnung
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Hinkender Baumkauf

Wir wollen stolze Besitzer eines Weihnachtsbaumes werden. Dieses Jahr soll er für Glanz in unserer Hütte sorgen. Wir streifen durch eine Schonung, Blick links, Blick rechts und Blick geradeaus aber kein Blick nach unten auf die wartenden Schlinggewächse. Das ist ihre Chance, die sie eiskalt nutzen. Der Fall ins reiffeuchte Gras ist gut gepolstert. Mein Knöchel fällt in die Opferrolle. Merke: Hinken muss man nicht lernen, hinken kommt von selbst sobald die Voraussetzungen stimmen. Ergebnis unserer intensiven Recherche ist, dass uns ein bereits gefällter am Eingang bereitstehender, Baum am besten gefällt. Also 20 Euro gezückt und der Eigentumswechsel ist vollzogen. Hinkend verlasse ich die bäuerliche Nebenerwerbsquelle.
P.S.: ? - ? - ? - ?
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Auf der Mauer, auf der Lauer

Verreisen wir nun zu viert oder doch nur zu zweit? Alles scheint offen, sicher ist nur mein ständig steigernder Sonnenreisewille, der selbst durch stärkste Stürme am avisierten Zielort nicht zu trüben ist. Also entweder fahren wir vier Leute noch im Januar los oder ich muss zwar elend länger warten, schlage aber zwei Fliegen mit einer Klappe und überbrücke die für mich so nervige Winterolympiadenzeit fernab in spanischen Landen. Mir jucken die Finger, ich will endlich buchen und mich durch den Schnee mit sonnigen Aussichten trösten. Los Reiseschnäppchen komm, zeige dich, lass dich einfangen - ich liege auf der Lauer.
P.S.: - 1* - 9 - 20 - 24**
*Kältewarnung **Sturmwarnung
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Nadelbaumfreuden

Plauderei über Weihnachten - für einige von uns, ich zähle dazu, zeichnet ein Weihnachtsbaum das Fest besonders aus und sorgt schon optisch für eine gehobene Grundstimmung. Andere meinen, dass so ein Baum vom Wesentlichen des Festes, von Jesu Geburtstag, ablenkt und eher auf die kommerzielle Abart der Feiertage hindeutet. Es ist schon zum Verzweifeln wie die Freude über die Geburt des Retters, des Erlösers aller Menschen umgepolt wird auf Umsatzzahlen, Massentrubel und Umtauschorgien. Schade eigentlich. Dennoch mag ich Weihnachtsbäume. Sie haben so etwas festliches, leuchtendes und duftiges. Und in diesem Jahr werden wir zu Hause sein und höchstwahrscheinlich einem dieser wurzellosen Nadelgehölze bei uns Zuflucht und Dekoration gewähren. Ich freu mich drauf.
P.S.: ? - ? - ? - ?
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Wunderling-Weilbier

Da ist jemand zwei Jahre Landrat, auf acht Jahre gewählt, und sagt einfach "Tschüss, ich habe was Besseres gefunden." So geht es im Leben, wenn man karriere-orientierte aufstrebende Bewerber für ein Amt auswählt. Sie machen ihre Sache gut, aber nur kurz. Kaum lockt ein vorteilhafteres Angebot, wupps sind sie weg. Oder anders gesagt: Kaum sind sie da, sind sie schon wieder weg. Zugvögel halt. Nun ist Kontinuität, die Fähigkeit nicht nur Ziele zu setzen, sondern sie auch zu realisieren, ein leider viel zu wenig beachtetes Qualitätsmerkmal. Ein Amtsinhaber, der, um ein Beispiel zu nennen, eine Fusion mit der Nachbarstadt einleitet und wenn es 'ans Eingemachte geht' auf einen höher wertigen, besser bezahlten Posten ausweicht, nötigt mir kaum Respekt ab. Wir Menschen sehen leider viel zu sehr auf die persönliche Präsentation, die Qualifikation - ohne Zweifel wichtige Merkmale - und viel zu wenig auf die Hartnäckigkeit, die Aufgabenbezogenheit, das zielzentrierte Engagement einzelner Bewerber. So wählen wir Zugvögel: hart im Nehmen, gut in Form, fit für große Anforderungen und zielzentriertes Arbeitsverhalten - nur irren wir, wenn wir meinen ihr Ziel sei die exzellente Aufgabenerfüllung. Sie arbeiten konzentriert auf ihren nächsten Karrieresprung hin. So profitieren wir zwar von einer hervorragenden Strategie, müssen aber meist auf eine ausgezeichnete Umsetzung verzichten - der Zugvogel ist schon weitergezogen. Karriereweh ist nun einmal schlimmer als Fernweh.
P.S.: 2* - 14 - 15** - 25***
*Kältewarnung für Freitag **extreme Starkregenwarnung ***Sturmwarnung
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Dezentralisierung

So könnte eine Predigtvorbereitung immer laufen. Meinen Hauptpart hatte ich schon seit Wochen formuliert, sehe ihn kurz durch und bin zufrieden. Jetzt stricke ich noch ruckzuck den Rahmen drumherum und alles ist gut. Wunderbar. Schnell das Programm geschrieben, an alle Beteiligten verteilt und fertig ist die Laube, äh, das Sonntag-Abend-Programm. Wenn der Heilige Geist redet, schreibt man es auf (Version für Skeptiker: Wenn die richtigen Gedanken kommen, schreibt man sie nieder ..) und wenn man den Text benötigt, holt man ihn fix wieder aus dem Speicher. So macht das Schreiben Spaß und die spätere Vorbereitung geht leicht von der Hand.

Und dann habe ich noch mein altes iPhone von seinem SIM-Lock befreit. Es ist alles wunderbar beschrieben, funktioniert aber nur in etwa so. Jedenfalls verweigert mein Mac strikt die Zusammenarbeit mit dem Gerät. Dagegen akzeptiert mein iPhone die neue Karte problemlos und nimmt stante pede Kontakt mit dem neuen Provider auf. Wieder ein Problem mit einem Weihnachtsgeschenk weniger - genau genommen sind es sogar zwei Geschenke. Früher brachte der Weihnachtsmann die Präsente vorbei, heute muss man sich selbst drum kümmern. Dezentralisierung war mir schon immer suspekt.
P.S.: 7 - 8 - 20* - 25**
*Massive Warnung: Sturm, Dauerregen, Gewitter **Sturmwarnung für Do
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Armer Rolf

Mir geht es gut. Ich kann mir vieles leisten, zugegeben nicht alles - aber eigentlich fehlt mir nichts. Aber heute, in der Sparkasse, wird mir klar, dass ich Anspruch auf eine Zahlung hätte für die eine Einkommensgrenze gilt. Ich liege inzwischen deutlich darunter. Die Altersteilzeit hat zugeschlagen, wie nicht anders zu erwarten. Soll ich mich jetzt grämen? Keinesfalls - wo sind die nächsten gerissenen Einkommensgrenzen? Her mit dem Antrag, ich stelle ihn! Außerdem bin ich über 60 - wo sind die Altersermäßigungen? Zeigt euch, ich will's günstiger! Seit ich ein Foto von mir gesehen habe, ein äußerst realistisches Foto, spare ich sogar beim Essen. Sechs Kilo Fett konnte ich leidvoll abgeben. Ein mehrfaches davon häuft sich noch an mir. Armer Rolf!
P.S.: 9 - 11 - 22 - 27
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Verwaltungsvereinfachung

Mein neues Handy kennt jetzt meinen Fingerabdruck und hat ihn pflichtbewusst an die NSA weitergeleitet. Die kannten ihn aber schon, weil ich ja einen neueren Reisepass besitze. Warum sparen wir praktischerweise nicht die Einwohnermeldeämter ein und lassen die NSA unsere Dateien verwalten. So spart man sich die doppelte Datenhaltung und wir werden von den ätzenden Verwaltungsprozeduren verschont. Unser jeweiliger Aufenthaltsort lässt sich zeitnah durch die Telefonüberwachung ermitteln und der Platz, an dem wir uns am längsten aufhalten entspricht logischerweise dem ersten Wohnsitz. So einfach ist das. Man muss ja nicht so weit gehen, dass wir Personalausweise nur jenseits des großen Teiches erhalten können. Die Lösung wäre total bescheuert, aber ehrlich. Wer glaubt schon den wortreichen weitschweifigen Äußerungen unserer hochverehrten Politikerkaste?
P.S.: 8 - 8 - 22 - 28
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Schieben und sichten

Kohldampf schieben. Schnee dito. Kohldampf steigt. Schnee bewegt sich zur Seite. Ich mache den Weg frei. Und dann kommt noch mein neues Vertragsverlängerungshandy. Tschüs, ich spiele, äh, sichere, konfiguriere und eruiere neue Technologien. Bis morgen.
P.S.: 2 - 7 - 22 - 25
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Belastungstest 2

Wenn die Altvorderen zum Essen einladen, kann man sich auf etwas gefasst machen. Es geht diesmal nach Sandkamp. Vorsuppe, Hauptgericht, Verdauerli, Nachtisch dazu ein Gläschen zerquetschte, vergorene, lange liegen gelassene Trauben und hinterher einen Cappuccino. Was dehnt besser den Magen? Schade ist nur, dass es die einzige Mahlzeit heute ist und ein kärglicher Folgetag vor der Tür steht. Nein, mein Körper soll keine Chance erhalten meiner Waage zusätzliches Leid zuzufügen.

Abends genießen wir erneut Billboard. Heute ist Hermann, die Geschichtenerzählmaschine dabei und ein Spieler klangvoller, gongähnlicher, shärenartiger Musik. Ersterer deckt ein Spektrum von "Klasse" bis "Na ja" ab, mit Tendenz zu "Klasse". Letzterer harmoniert suboptimal mit meinem in Teilbereichen auf unmusikalisch genormten Gehörgang - mir kommt es etwas "eintönig" vor - aber wer es mag. Außerdem mache ich die Entdeckung, dass hier der Rotwein erheblich besser mundet als sein weißer Kumpel. In jedem Fall ist es nett. Außerdem schauen Freunde von uns vorbei und wir beleben gemeinsame Urlaubsideen.
P.S.: 2* -16 - 23 - 28
*Kältewarnung
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Belastungstest

Heute ist wieder saugen angesagt, saugen in der Stadtmission. Weihnachtslieder auf dem iPod hören und dabei den Staub absaugen kann ich wärmstens empfehlen. Ich rate allerdings mehr zu modernen Liedern, weil die verspielten Rhythmen und Melodien der old songs - selbst bei großer Lautstärke - nicht so recht rüberkommen. Immerhin müssen sie sich gegen das unmelodische Staubsaugergedröhn durchsetzen.

Außerdem beginnt der Sturm zu toben. Lassen wir die Weihnachtsbeleuchtung wie sie ist oder bauen wir sie ab? Nun ja, das Netz ist hochflexibel und ein Kette bietet keine großen Angriffsflächen. Andererseits sind die Hagebuttensträucher klein und jung, der Sturm könnte Zweiglein ausreißen und die Kette in Marsch setzen. Eben gerade brachte ein kräftiger Windstoß das Netz lustig zum Schwingen. Mal sehen wie der Belastungstest ausfällt.
P.S.: 3* - 6 - 20** - 24
*Sturmwarnung **Gewitterwarnung
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Lieber Reisefieber als Mückenstiche

Wie ein Berufstätiger aufgestanden - harte Strafe für einen Privatier. Es ist an der Zeit mit meinem Vater zum Klinikum zu fahren. Müde schleppe ich mich zum Auto - die liebenswürdige und äußerst liebenswerte Frau an meiner Seite begleitet mich netterweise. Wir schleichen durch den Berufsverkehr (wie konnte ich den nur jahrzehntelang ertragen?) zum Elternhaus und ich fahre mit neuem Weggefährten zur ambulanten Behandlungsstätte. Später holen wir ihn gemeinsam wieder ab, ich laufe zur Station und meine Begleiterin fährt im Kreis, um sich spähend, auf Parkplatzsuche. Doch alles wird gut.

Gegen Mittag wollen wir uns Motivation für unsere Sonnenreise holen. Doch im Reisebüro erwartet uns eine kalte Dusche. "Total öde wo ihr hin wollt. Was wollt ihr dort zehn Tage lang anstellen? Morgens bis abends am Strand liegen? Das Leitungswasser taugt noch nicht einmal zum Zähneputzen - und womit, meint ihr, ist das Obst im Hotel abgespült?" Tief verunsichert planen wir um. Oder sollten wir, wie unser Freund meint, doch die Inselhauptstadt in Erwägung ziehen? Vor ein paar Jahren wütete dort das Dengue-Fieber, angeblich ist heute durch Mückenbekämpfung die Infektionsgefahr gering. Laut WHO erkranken weltweit jährlich 50 bis 100 Millionen Menschen daran, bei 500.000 nimmt es einen schweren Verlauf und 22.000 sterben daran. Die Zeitschrift "nature" zitiert (laut Wikipedia) Quellen, die von jährlich 390 Millionen daran erkrankten Menschen sprechen. Es gibt Erfahrungen, die muss man nicht machen. Nun gut, dann urlauben wir doch lieben ein klein wenig weiter im Norden. Dort ist es auch noch warm genug.
P.S.: 4* - 18 - 22 - 29
*Sturmwarnung
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Unsicher zweifelnd überrascht

Heute gibt es für mich nur ein Thema die Bibelstunde am Abend. Eigentlich habe ich mich vorbereitet. Eigentlich weiß ich, was ich sagen will. Aber es bleibt diesmal eine unbeschreibliche Unruhe in mir. Man könnte es auch Unsicherheit nennen. Gut, ich bin mit allem fertig, der Ablauf liegt fest, die Lieder sind herausgesucht, ein Gebet formuliert und die Auslegung steht. Aber liege ich auch richtig, ist das zu kompliziert formuliert oder fehlt etwas Wesentliches? Verunsichert schleppe ich mich zum Abend durch. Und dann wird es eine gesegnete Stunde, viel Gespräch und viel Austausch über den Text. Ich komme noch nicht einmal mit allem durch. So bin ich eben, zweifelnd, kritisch und gern angenehm überrascht. Danke, Gott.
P.S.: ? - ? - ? - ?
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Jammer-Jänner-Sonnentrip

Sollen wir oder sollen wir nicht? Stark reizvoll wäre es schon im Januar mindestens 20 mit etwas Glück 25 Grad zu durchleben. Der erste Schönwetter-Januar seit Jahrzehnten erscheint mir pretty nice. Heute haben uns Freunde zu einem Januar-Trip motiviert. Aber umsonst ist der nicht. Und die Flugzeit ist auch nicht so ohne, mal ganz abgesehen von einem möglichen Zwischenstopp. Wer räumt unseren Schnee weg? Jedoch hier ist es kalt, bitterkalt. Dort ist es T-Shirt-warm. Malle, Baumoverkill, neue Wasserspender und dazu noch Kältetod im Januar? Geht das? Wo führt das hin? Ja, ja, ja - jammer, jammer, jammer! Aber kennt ihr das Motto des großen Anti-Jammerers: "Je mehr er hat, je mehr er will - nie schweigen seine Wünsche still!" Tappe ich in die Wünschefalle? Also Schritt für Schritt vorwärts - wo ist der nächste Super-Duper-Hyper-Lastminute-Qualitätsanbieter?
P.S: 2* - 11 - 19** - 28
*Kältewarnung **Gewitterwarnung
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Gespiegelte Bibeltextauslegung

Kennt ihr das? Da hat einer ein Thema besonders gut drauf und egal welchen Einstieg man wählt, man landet - über lang, meist über kurz - immer bei seinem (ihrem) Spezialgebiet. So ähnlich fühle ich mich heute am Abend bei der Predigt. Ja, es ist eine gute Predigt, sie geht zu Herzen, wie es sein soll, sie bleibt sogar beim Thema - aber ... Wenn man über Hebräer 10 predigt und beim verlorenen Sohn landet, bleibt bei mir ein "Geschmäckle" , selbst wenn ich zugeben muss, dass sich beide Inhalte nicht fremd sind. Das liegt vielleicht daran, dass die Geschichte vom verlorenen Sohn die am meisten ausgelegte Botschaft der Bibel ist (einmal abgesehen von der Weihnachtsgeschichte). Sie beschreibt halt die Sehnsucht Gottes zu den Menschen am treffendsten, am eindrucksvollsten. Dennoch: das 10. Kapitel des Hebräerbriefes hat eine eigene Auslegung verdient und nicht nur einen Link auf eine andere Stelle aus der Bibel, da bin ich voll eigen(sinnig?). So gehe ich zwiegespalten nach Hause - einerseits froh über die Predigt andererseits unbefriedigt über den armen nur durch einen Spiegel, einem leicht beschlagenen Spiegel, betrachteten Text. Ein hohes Anspruchsniveau kann schon eine Last sein.
P.S.: 0* - 13 - 21** - 25
*Kältewarnung **Gewitterwarnung
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