Erquickliche Kompromisssuche

Heute habe ich unsere Heizkörper verwöhnen lassen. Sie können sich, wenigstens die im Erdgeschoss, über funkelnagelneue Thermostatventile freuen. Wir hoffen auf regelfreudige Heizungen mit auf unsere Bedürfnisse angepassten Temperaturen in allen Räumlichkeiten - einheitlich kann jeder. Eine Einigung mit meiner kälteerprobten Zimmerteilerin stellt uns jeden Winter vor massive Herausforderungen. Sie würde sich in Norwegen oder Schweden mit Gradzahlen im (gefühlten) 18er-, 19er-Bereich recht wohlfühlen. Ich dagegen ziehe mehr die Äquatorialzonen mit knapp zehn Grad mehr vor. "Da musst du dich eben wärmer anziehen", schallt es meinen Beschwerden regelmäßig entgegen. Aus welchem Grund soll ich eingemümmelt wie ein Eskimo vor seinem Iglu im Wohnzimmer herumsitzen, wenn eine kleine Drehung am Thermostat das Thermometer in behagliche Zonen wandern lässt? Am besten werfen wir den Kachelofen an, der ist nicht steuerbar und ein Scheit mehr, klammheimlich platziert, und ich kann mich freundlich lächelnd auf T-Shirtsuche begeben. Ich liebe solche Kompromisse.
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