Sevilla
29.10.14 21:30 201492014
Man kommt viel rum in so einem Urlaub. Heute sind wir mit 14 anderen Hotelgästen im Kleinbus nach Sevilla unterwegs. Der Reiseleiter hat in seinem Verkaufsprogramm allerhöchste Erwartungen geschürt. Die werden nicht erreicht. Dennoch hat Sevilla einiges vorzuweisen und der Besuch lohnt sich in jedem Fall. Dass zu einer iberoamerikanischen Ausstellung Prunkvillen und ein imposantes schlossartiges Gebäude - Bauzeit 14 Jahre - vorbereitet wurden, in denen sich 1929 die jeweiligen Länder präsentierten und heute größtenteils immer noch eindrucksvoll eine Parklandschaft bereichern, ist schon ein Staunen wert. Der Königspalast enttäuscht durch seine möbelbefreiten Räumlichkeiten und fasziniert durch Wanddekorationen im maurischen Stil, kunstvollen Wandteppichen und wunderschönen Gartenlandschaften. Von den Karpfenkämpfen mächtiger Fischkörper um kleinste Brotbröckchen ganz zu schweigen. Das ehemalige Judenviertel fügt sich in die Reihe malerischer Altstädte inzwischen wunderbar ein und die Kathedrale ist groß, extrem goldhaltig und ganz nett mit bewundernswerten "Details". Wer überdimensionierte Sakralbauten mag, wird sich hier sicher wohlfühlen. Das einem langen Fußmarsch folgende Mittagessen überrascht durch seine Vielfalt und mundet (für ein touristisches Angebot) hervorragend (hätte ich der TUI gar nicht zugetraut). Die Fußgängerzone dagegen ist ein Flop, sie glänzt durch ihre Austauschbarkeit mit allen größeren Städten Europas. Wer viel Zeit sein eigen nennt mag sie ruhig durchschlendern, alle übrigen werden nichts wesentliches versäumen. Resümee: Der geführte Ausflug hat sich gelohnt, allein auf uns gestellt, wäre uns manches entgangen.
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