Einschulungspostversandchaos
26.08.14 21:35 201492014
Was haben wir Altersteilzeitler mit der Einschulung zu tun? Eigentlich gar nichts, nur wir haben Freunde. Und eine davon ist Grundschullehrerin und im Urlaub. Sie möchte aber ihre erste Klasse exakt elf Tage vor dem Einschulungstermin mit einem Brief erreichen. Selbiger enthält unter anderem elf Füße, die die Kleinen ausmalen sollen, jeden Tag einen, und wenn alle bemalt sind startet am nächsten Tag die Schule. Nebenbei bemerkt kommt mir das so vor, als wenn der Knast elf Tage vor Haftantritt dem erwartungsvollen Knacki in spe zehn Gitter schickt, die er ausmalen soll, jeden Tag eins, und wenn er das zehnte ausgemalt hat, darf er noch einmal zu Hause schlafen und muss am nächsten Morgen einchecken. Toll. Ich habe, wie man sieht, ein etwas gestörtes Verhältnis zur Schule - ich muss damals wohl eine extreme Langzeitdosis von Antischulgiften inhaliert haben. Wie dem auch sei, meine hochverehrte angetraute Hilfsversandfachkraft ist mit der Logistik beauftragt. Gestern vertrauten wir stolz die erwähnten Briefe einem gelben Kasten an und informierten per Foto die bereits erwähnte Lehrerin. Nichtsahnend entfesselten wir damit die Füßchen-Horror-Show. Das übermittelte Foto schmetterte besagte Lehrkraft in die Tiefen seelischer Verzweiflung. Wir waren einen Montag zu früh dran. Was wissen wir, wann die Schule beginnt? Jetzt ist uns klar, dass dieses große Ereignis sieben Tage später stattfindet. Nach einer fast schlaflosen Nacht meiner Logistigexpertin wirbelte sie - völlig aufgelöst - herum, telefonierte weltmeisterlich, ermittelte hochgeheime Handynummern und hielt gegen Mittag freudestrahlend die Briefe in ihren Händen. Auf zum zweiten Versuch. Und die Pädagogin strahlt wieder an ihrem Urlaubsort ihr Umfeld an. Geht doch.
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