Selbstreduzierende Füllmengen
14.03.14 22:00 2014102014
Heute haben wir lieben Besuch. Es wird sehr spät, besser gesagt sehr früh. Zur Feier des Tages werfen wir ein paar Runden unseres Sylter Schokoladenlikörs auf den Markt. Wir sind überwältigt. Schokolade stellt man sich gemeinhin dunkel oder wenigstens weiß vor. Der Schokoladenlikör ist klar, dickflüssig, aber klar. Schon beim Eingießen entfaltet er sein schokoladiges Aroma. Die Nase startet ein eindrucksvolles Promotionsprogramm, das blitzschnell den ganzen - um diese Uhrzeit eigentlich recht trägen - Leib in freudige Erwartung versetzt. Die Hände greifen nach dem Glas, der Mund öffnet sich und die Zunge giert nach dem avisierten Genuss. Und tatsächlich der Geschmack hält, übertrifft sogar ein wenig, was der Duft verheißen hat. Köstlich. Leider, leider muss der Verdunstungsgrad der Flüssigkeit in der Flasche enorm hoch sein. Sie leert sich überraschend schnell. So teilt der Likör das Los aller hochwertigen Alkoholika - sobald die Flasche geöffnet ist verflüchtigt sich ihr Inhalt auf seltsame, kaum nachvollziehbare Weise. Das Geheimnis der selbstreduzierenden Füllmengen harrt immer noch seiner wissenschaftlichen Aufarbeitung.
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