Ämterklammern

Halten wir Alten uns zu fest an den Ämtern, die wir einnehmen? Können wir nicht loslassen? Oder sind wir gar gefordert mehr Ehrenämter zu übernehmen, weil wir doch die Zeit dafür haben? Beides scheint auf die Antwort zuzulaufen, die berühmte Antwort, die Entgegnung, die auf allgemeine Fragen immer kommen muss: 'Es kommt darauf an.' Worauf denn? Na, auf die Umstände! Sind die Umstände so, dass wir gern Aufgaben abgeben können und es auch tun oder klammern wir uns fest und räumen anderen nur schwer einen tieferen Einblick ein? Haben wir die Altersweisheit gewonnen, dass es immer Menschen gibt, die es (was auch immer) wenigstens genauso gut können wie wir? Oder hängen wir etwa noch dem Jugendwahn nach unersetzlich zu sein? Streben wir nach Ämtern oder erfordern die Ämter unseren Einsatz (heute und hier)? Diese Fragen kommen auf, als ich höre, dass ein netter älterer Mensch vor sich hin wurschtelt, obwohl es offensichtlich zunehmend hakt. Jahrelang brachte er (der Mensch) die Sache voran und inzwischen wirkt er (alters- oder gesundheitsbedingt oder beides) als Hemmschuh. Wie werde ich in dieser Situation reagieren? Klammern oder abgeben? Weshalb stehen wir Menschen mit dem Wachstum unserer Jahre extrem stark in der Gefahr der Zunahme unseres Starrsinns? Komische Probleme, die ich jenseits der 60 so wälze!
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