September 2016
Überfressen
30.09.16 22:00 2016102016
Ein Rollstuhlmobil in Eltville begeistert mich. Eine transparente Regenhülle mit reißverschlussgesichertem Einstieg umgibt das für maximal 15 km zugelassene Gefährt. Über dem 15-km-Schild prangt die Tafel „KEINER ist perfekt.“ Und an der rechten Seite sticht uns das Verbot entgegen: „Bitte nicht füttern!“ Der Mann hat Humor. Ansonsten das Übliche: tolle duftende Rosensträucher, herrliche Fachwerkbauten und eine niedliche City. Im Laufe des Nachmittags treffen die Mitreisenden ein, wir dagegen marschieren am Rheinufer entlang und lassen die leergepumpten Gasfrachter gen Holland an uns vorbeiziehen. Abends schlage ich mir den Bauch voll, es ist lecker aber riesig. Da helfen selbst die gelaufenen 9,5 km nicht mehr viel. Ich bin fertig.
Comments
Lichtspektakel
29.09.16 22:00 2016102016
Der Rhein ist ein Strom mit vielerlei Rätseln. Der Schiffsverkehr ist eines von ihnen. Mal kommen diese langen Binnenschiffe, manchmal verdoppelt als Schubverband, mal in XXL-Version als Dreifachschub oder - je zwei nebeneinander - als Vierfachverband, in enger Folge aus beiden Richtungen, mal nur aus einer und aus der anderen - gefühlt - stundenlang keiner und dann wieder ist Ruhe - keinerlei Kahn lässt sich, erneut gefühlt viertelstundenlang, blicken. In der Praxis ist es so, dass während des Spazierengehens permanent Wasserverkehr stattfindet und kaum sitzt man auf einer Bank, um das in aller Ruhe zu begutachten, lässt sich kein einziges Kähnchen blicken. Und dann die Farbgebung im Laufe eines Tages! Man wird ganz hibbelig bei diesem Lichterfest bis dann die Abendsonne ein ganz spezielles Highlight setzt. Die Kamera fliegt von selbst in die Hand und doch weiß ich ganz genau: niemals, nie, nie, nie, werde ich diese Brillanz in Pixeln wiedergeben können. Das funktioniert nicht - Natur ist Natur. Basta. Heute vier Kilometer bewältigt.
Rheinblick
28.09.16 22:00 2016102016
Es ist sozusagen ein Katzensprung bis Oestrich-Winkel. Ein Katzensprung mit einer eingebauten Autofähre. Ich sitze auf dem sonnenbeschienenen Balkon unseres Hotels, lasse die paradierenden Flussschiffe, die hin und her zuckelnde Rheinfähre und das nervige Fährtunnelsanierungsgeschabe auf mich wirken. Trotzdem herrlich! Ich blicke über den noch traubenbergenden Weinberg unterhalb des Hotels auf den vor sich hinschimmernden breiten Fluss und lasse meine Gedanken flanieren. So schön kann der Pensionistenalltag sein - wenn man hier leben würde. Klasse. Bewegend. Pfeifenträchtig. Ein Spaziergängle durch die Ortsteile Mittelheim und Winkel, eine dramatische Bundesstraßenüberquerung und zwei Bankpausen mit Rhein- und Fährblick später begeben wir uns stracks zurück ins Hotel zu einer aussichtsreichen Abendsiesta. Eine Schlenderpensum von knapp viereinhalb Kilometern liegt hinter uns. Es wird einfach nicht mehr. Schicksal.
Konträres
27.09.16 22:00 2016102016
Gen Norden geht die Reise, den südlichen „Tiefpunkt“ lassen wir hinter uns und autobahnen uns bis in die Nähe von Worms. Dort geht es durch eine malerische Hügellandschaft nach dem beschaulichen Dolgesheim. Das Hotel ist okay, dennoch staunen wir über die fotografische Meisterleistung, die eine bezaubernde Außenansicht suggeriert, die die Gesamtkomposition nur unzureichend widerspiegelt. Respekt! Zwei bis drei Orte weiter residiert unser Winzer. Er hat beeindruckende Probierstuben, die zu seinem äußerst beeindruckenden Wein passen. Weniger beeindruckend, eher erschreckend, ist der Umfang unserer Bestellung. Wir müssen beide tief durchatmen. Aber wir wollten es so. Bei Angelo in Dolgesheim, einem indischen Italiener oder ist er ein italienischer Inder oder gar ein Deutscher mit indischen und italienischen Wurzeln - wie auch immer - speisen wir Pizza auf der einen und Chicken Chili auf der anderen Seite. Beides ist gut. Beides ist zu viel. Dafür ist die Spazierlänge mit knapp 3 km eher dürftig. So gleicht sich in dieser Welt alles aus. Isso!
Black Forest
26.09.16 20:50 201682016
Zur Freude unserer Vermieterin verlassen wir pünktlich unser Einzimmerdomizil. Nun kann sie in Ruhe putzen und wir in Ruhe beim Bäcker frühstücken. Passt gut. Auf Landstraßen zuckeln wir zwischen großen LKWs eingezwängt durch den Schwarzwald. Ob das alles Mautflüchtlinge sind? Sieht fast so aus. Doch rund um die Laster präsentiert sich die Landschaft heute mehr in Pastellfarben und wirkt dennoch prächtig. Erst kurz vor unserem Zielort geht es eine anderthalbspurige enge Gebirgsstraße hinunter - ich bin begeistert, schiere Fahrfreude. Gegen Mittag parkieren wir vor dem Gasthof, der ein Zimmer für uns frei hält. Das Tagesgericht überfüllt unseren Magen, eine Mittagsruhe sorgt für Entspannung und der Spaziergang zur Vinothek unseres badischen Lieblingswinzers führt letztlich zu leicht erhöhten Blutalkoholwerten verbunden mit einer spürbaren Kontoerleichterung. Das Städtchen selbst wäre nett, wenn es nicht vom Baufieber befallen wäre. Mittendrin wühlen kleine Bagger den Boden auf, um ihn für neue Pflastersteine bewohnbar zu machen. Könnte vielleicht einmal schön aussehen. Trotz knapper 4,5 km Wanderleistung sinke ich erschöpft auf mein Lager. Nichts mehr gewohnt der Junge. Zweifelsohne.
Autoförderung die Zweite
25.09.16 20:34 201682016
Wir widerstehen der Autoförderung durch den Tübinger ÖPNV und kaufen - nach einem münzgeldproduzierenden Frühstück beim Bäcker - im Bus zwei Tagestickets. Doch wir unterschätzen die Intensität der Autoförderung durch die Tübinger Stadtwerke. Der Anschlussbus gibt als Ziel „Hauptbahnhof“ an. Erst eine beherzte Nachfrage beim Fahrer offenbart uns einen businternen Softwarefehler. In Wirklichkeit führt der Weg des Vehikels weit über darüber hinaus. Gut zu wissen. So erreichen wir rechtzeitig den Gottesdienst, treffen dort - wie erhofft - einen Verwandten, der nett ist aber weiterreichende Kontakte scheut. Warum auch immer - seine Entscheidung, die wir zu akzeptieren haben. Auch der Rückweg gestaltet sich, inzwischen finden wir das fast lustig, nicht einfach. Der Anschlussbus wird angezeigt, die Tafel meldet seine Anwesenheit (es muss sich um eine unsichtbare Ausführung halten) und seine Anzeige verschwindet. Und nun? Wir sind verunsichert. Arg. Doch plötzlich taucht das Fahrzeug in voller Schönheit auf. ÖPNV macht Spaß. Mehr oder weniger. Der Nachmittag gestaltet sich durch einen äußerst angenehmen Verwandtenbesuch. Nachteilig ist die körperliche Bewegungsintensität von 1,5 km. Stark abnehmende Tendenz.
ÖPNV betreibt Autoförderung
24.09.16 22:00 2016102016
Und schon wieder räumen wir unser Hotelzimmer und machen uns auf den Weg nach Tübingen. Wir fahren, einer kompetenten Empfehlung folgend, den Neckar entlang und lassen uns von den beeindruckenden Ein- und Ausblicken in den Bann ziehen. Überpünktlich erreichen wir unser Appartement, sind zufrieden und lassen uns auf ein weiteres Erlebnis mit dem ÖPNV ein. Der Busfahrer verweigert sich dem Ticketverkauf und verweist auf den fetten Automaten. Wir suchen den Knopf fürs Tagesticket drücken denselben und der Automat rumort. Und rumort. „Sie müssen Münzen einwerfen oder eine geladene EC-Karte einschieben,“ informiert uns der verhinderte Kartenverkäufer. Scheine akzeptiert der Ticketknecht auch nicht. Also durchwühlen wir unsere Geldbeutel und finden tatsächlich die nötigen Münzen im gewünschten Wert. Puh. Zwei Tagestickets sind der Lohn. Ein wenig komisch wirkt es schon, wenn Nahverkehrsunternehmen alles dran setzen um mir mein Auto besonders lieb machen. Parkautomaten sind meist verständlicher, nehmen Scheine und geben das Wechselgeld mit dem Parkticket heraus - und nicht mit drei Minuten Verzögerung. Ansonsten ist die Altstadt Tübingens sehenswert. „Plonk“ hat es nicht gemacht, aber immerhin „plink“. Ist doch auch schon etwas. Laufleistung immerhin 4,8 km. Abnehmende Tendenz.
Flüchtige Erinnerungen
23.09.16 21:58 201692016
Mir geht ein blöder Liedvers nicht aus dem Kopf: „Bald gras ich am Neckar, bald gras ich am Main“, wohl wissend, dass es „Rhein“ heißen müsste, aber Main passt besser. Dabei grase ich gar nicht mit meiner Sichel, ich habe nicht einmal eine, nur ein großes leeres Loch, wo meine Erinnerungen an Heidelberg vor vierzig Jahren sein müssten. Nichts ist mehr davon da. Alles weg. O Graus, ich bin in einer völlig fremden Stadt - bis auf die überaus vielbefahrene Straße am Neckar - die ist mir immer noch präsent. Komisch, das unübersehbare über Heidelberg thronende Schloss verschwindet spurlos in meinen Hirnversenkungen und der Verkehr am Neckar erhebt sein lautstarkes Haupt. Gut, sei’s drum, so stürze ich mich auf den Fluss und lass mich geschlagene drei Stunden darauf herumschippern. Vier Schleusungen und vier Anlegestellen weiter, gestärkt durch einen Latte und eine große Weißweinschorle sowie mächtig beeindruckt durch die sonnigen Ufer gehen wir von Bord und stürzen uns ins Gewimmel auf Europas längster (als ob das eine Qualitätsmerkmal wäre) Fußgängerzone. Nein, Heidelberg kann mein Herz nicht erobern aber immerhin meine Treterchen zu 6,1 km motivieren. Step for step.
Promilleblasen
22.09.16 22:00 2016102016
LKWs zweispurig in schier unendlicher Zahl bevölkern die Gegenfahrbahn. Wo kommen die alle her? Wo wollen die Massen mehrachsiger Lastesel denn nur hin - und das im Schritttempo? Unbeschadet kommen wir in Heidelberg an. Eine schöne Stadt mit ansehnlicher Altstadt, aber es macht nicht „plonk“. Ich finde sie nett, attraktiv aber eine persönliche Beziehung entsteht nicht. Das vielgerühmte Schloss, halb zerstört, kommt mir irgendwie zerfallsbedroht vor - doch es ist einfach blöd eine Siedlung zu beschreiben, wenn nur der Kopf kommentiert und das Herz schweigt. So geht das gar nicht. Abends besuchen wir einen äußerst netten Verwandten, den wir urlange nicht mehr gesehen haben. Er holt uns im Hotel ab, bringt uns zurück und wird dabei zur „allgemeinen Verkehrs- und Alkoholkontrolle“ per Display im Rückspiegel zum Anhalten aufgefordert. Er hat wirklich nicht viel getrunken, kein Glas Wein und doch schlägt mein Herz bis zum Hals und Stoßgebete entfleuchen meiner Seele. Sollte er wirklich wegen so einer äußerst netten Geste in Bußgeldgefahr geraten? 0,0 Promille sagt der elektronische Blasebalg - Gott sei Dank! Im übrigen blicken wir auf 4,7 km Flanierleistung zurück. Nicht schlecht für einen Reisetag.
Würzburg
21.09.16 22:00 2016102016
Frohgemut geht es bergab in die Würzburger City. Erst einmal den Main anschauen. Nach ein paar zielgerichteten Irrwegen stehen wir am Kai und beobachten einen Mammut-Flusskreuzer beim Passieren einer schmalen und niedrigen Brücke - ich wusste gar nicht, dass diese Monster sich zentimeterweise fortbewegen können. Dafür dauert das Anlegemanöver so lange, dass es sogar mir dabei langweilig wird. Bei der alten Flussmühle gibt es eine den muskelbetriebenen Überquerern vorbehaltene Brücke. Darunter lädt eine Schleuse zum entspannten Beobachten eines langsam gelifteten Schiffes ein. Die City selbst ist so, wie die meisten anderen ähnlicher Städte auch, nur die Kirchendichte ist staunenswert. Wiewohl reich verziert überraschen sie doch durch eine angenehme Schlichtheit - eine kaum zu beschreibende Kombination. Wie lecker mundet eine Leberkässemmel. Wie sehr fordert der Magen danach ein Bier zum Nachspülen und wie lecker mundet ein Würzburger Weizen im Freien genossen. Leute, Urlaub ist schön!!! Ein paar friedliche Union-Berlin-Fans vermitteln Zweitliga-Atmosphäre und große Gruppen von Amerikanern und Japanern im Hofgarten betonen das touristische Gewicht dieses Fleckens Erde. Jedenfalls haben wir heute fast 10 km Laufleistung, besser Schlenderlänge, vollbracht. Das ist nett.
Der Berg ruft
20.09.16 22:00 2016102016
Gemütlich tuckern wir über staufreie Autobahnen nach Würzburg. Unser Boarding-House-Appartement ist klein aber citynah gelegen. Außerdem gehört ein Parkplatz dazu. Was will man mehr. Bei milden Temperaturen schlendern wir an der Residenz vorbei in die City. Ein italienisches Restaurant ermuntert uns zu einem ersten kulinarischen Höhepunkt, dem wir nicht widerstehen können. Danach mühe ich mich unser gemütliches Schlafzimmer mit Koch- und WC-Nische zu erklimmen. Es geht nämlich nur bergauf. Für eingeschworene schwer gesättigte Flachländer ist das eine ungewöhnliche Herausforderung. Ich sinke mit Puffatmung auf mein Lager. Heute: fast 4 km Sohlenbelastung. Ein guter Anfang.
Berufsfreuden
19.09.16 21:58 201692016
Warum, um alles in der Welt, ist der Tag vor dem Urlaub immer so extrem stressig? Das war bei meiner vierzigjährigen Ausbildung zum Pensionisten immer so und ist nach erfolgreichem Abschluss dieser langen Jahre in meinem Traumberuf nicht anders. Wieso kann ich nicht mal gelassen in die Ferien fahren, entspannt packen und locker hinübergleiten in die Reisezeit? Das ist zum Mäusemelken! Mehr Aufträge als sonst warten auf Erledigung und wenn ich klammheimlich einen schleifen lasse tritt mir meine mit Argusaugen ausgerüstete Mitreisepartnerin vehement auf meinem Gewissen herum. Kann sie es nicht mal abgeschaltet lassen? Darf sich noch nicht einmal ein Organ ausruhen? Ja, so fallen viele Verpflichtungen über mich her, piesacken mich mit ihren otiumfeindlichen Anwürfen in ihrem nahezu unstillbaren Verlangen nach Zuwendung. Sollen doch die klammheimlichen Weiterarbeiter, diese Scheinrentner und Ruhestörer schaffen, schaffen, schaffen … Mich stört das nicht. Ich gönne ihnen das von ganzem Herzen. Ich dagegen sehne mich nach kurzen Spaziergängen in den Weinbergen mit ausreichend Bank- und Schoppenpausen, mithin der südlichen Variante des Pensionistenberufs. Schließlich muss ich mir die Offenheit für andere Kulturen bewahren und versuchen kräftig in sie einzutauchen. Ich schaffe das!
Zeugnisse pietistischer Art
18.09.16 21:38 201692016
So ein Zeugnisgottesdienst ist eine ganz eigene Sache. Wie mag der Begriff auf pietistisch Unbeleckte wirken? Ein Gottesdienst für Schüler, der mehrere Monate zu spät kommt? Das macht doch keinen Sinn! In Wirklichkeit ist es ein Gottesdienst mit Erlebnisberichten, mit Berichten wie Gott im Leben eines Mitchristen eingegriffen hat. Unser pietistischer Slang hat schon seine Eigenarten. Abgesehen davon ist es spannend in so einem Gottesdienst, denn mich quält jedesmal die Neugierde ob ich Aktuelles höre oder Historisches mit dem Prädikat „alt“ respektive „uralt“ oder gar die erste, zweite, dritte oder x-te Wiederholung inzwischen allgemein bekannter Erlebnisse. Eigentlich sollte man täglich so viel mit Gott erleben, dass Wiederholungen unnötig sind. Eigentlich. Mir begegnet heute eine gut ausgereifte Mischung. Ach ja, und dann trifft mich die Kurzinfo ins Herz, dass die Mutter eines guten Freundes verstorben ist. Sie war schon über neunzig Jahre alt, starb aber völlig unerwartet. Das ist ein Schock - auch für uns. Ich sehe meine heute besuchte Mutter mit einem Mal mit anderen Augen, der Tod schlägt viel zu oft viel zu plötzlich zu. Carpe diem.
Hemd und Hose
17.09.16 22:00 2016102016
Es ist nicht alles Gold was glänzt. Das ist keine neue Erkenntnis und doch immer wieder ernüchternd. Meine neue App, die minutengenau einen Regenschauer angekündigt hatte, versagt heute. Nichts mit genauer Vorhersage. Aber warum hat es beim ersten Mal so supergenau geklappt? Im Urlaub werde ich sie auf Herz und Nieren prüfen. Wehe ich werde unvorbereitet nass. Dann droht die Löschung - radikal und kompromisslos. Relativ unabhängig von fallenden Wassertropfen stopfen wir unseren SUV bis unters Dach voll mit Klamotten in blauen Säcken, mittendrin eine Campingliege und ein Akkuschrauber. In Kunrau lagern wir die Teile in einer alten Scheune zwischen bis ein Laster dieselben nach Rumänien verfrachten wird. Der Sammelstand ist äußerst mau, denn eine große Zahl ausgesonderter Kleidungsstücke scheut die weite Fahrt und versucht hiesige Flüchtlinge zu beglücken. Des einen Freud des anderen Leid. So ist das Leben - die Nahen toppen die Fernen oder das Hemd sitzt uns näher als die Hose, wie es der Volksmund so schön ausdrückt. Abends vertiefe ich mich in eine neue Folge meiner Krimiserie á la Lore - herzzerreißend diese Szenen mitten aus dem Leben gegriffen und doch völlig fern jeglicher Realität. Rührend. Schluchz!
Wohlfundierte Plaudereien
16.09.16 22:00 2016102016
Manchmal gaukelt uns unser Unwissen über fremde Kulturen Vorstellungen fern der Realität vor. Das erfahre ich bei der Recherche über einen Bibeltext, der über die Jahrhunderte munter auf die europäische Kultur übertragen wurde ohne die jüdische zu respektieren. Die Schlussfolgerungen fallen demgemäß etwas schräg aus. Ähnliches droht uns heute in der Auseinandersetzung mit fremden Ländern und völlig andersartiger Kultur. Oder aber man ist völlig erstaunt, wenn die Hiesigen auf das bereitwillige Überstülpen fremder Kulturelemente ablehnend reagieren. Feingefühl fehlt uns Menschen weithin. Mit diesen Erkenntnissen erschließt sich der Text neu und wird für mich menschlich nachvollziehbarer. Frohgemut fahre ich zur Stadtmission zur Bibelstunde und stehe vor prallvollen Parkplätzen. Unsere Chinesen feiern. Klasse - so gewinnt die Kurverei rund ums Eck einen Supersinn bis mein Gefährt einen Ruheplatz ergattern kann. Abends dürfen wir lieben Besuch empfangen mit dem wir bis zwei Uhr munter parlieren - auf der Terrasse trotz gewöhnungsbedürftiger Temperaturen. Ein bemerkenswerter Wochenschluss!
Urlaubsüberreif
15.09.16 22:00 2016102016
Mutti soll in Gifhorn bleiben, mindestens für knapp zwei Wochen, erfahren wir erst auf unseren Anruf hin. Nein, die Gründe dürfen uns per Telefon nicht anvertraut werden. Wir müssen nach Gifhorn kommen. Ich bin so was von sauer und aufgeregt. Merde. Es verschlägt mir die Sprache, lässt meinen Blutdruck explodieren und zieht mich ganz tief runter. Da ist uns im Kurzzeitpflegedschungel ein Einzelzimmer, ein wirklich schönes Appartement, „zugefallen“ und die Heliosklinik schlägt es uns aus der Hand. Also tapern wir ins PUNS, verladen Rollator, Rollstuhl und Köfferchen wieder in unseren fahrbaren Untersatz und begeben uns auf den Klinikpfad. Gegen Mittag kommen wir an, treffen auf meine abfahrbereite und erwartungsvolle Mum, warten eine halbe Stunde auf die Ärztin und lassen uns alles erläutern. Die Gründe sind überzeugend, doch der Stachel der katastrophalen Informationspolitik der Klinik schmerzt trotz aller Entschuldigungen. Von dieser Entwicklung schwer getroffen ist die Letzte meiner Vorgängergeneration tieftraurig. Klinik bedeutet für sie Unsicherheit, Kurzpflege wäre Hoffnung. In Wirklichkeit liegt ihr Fall genau umgekehrt. Wir trösten. Ob es wirkt? Temporär schon, nachhaltig eher nicht. Ein wenig ruhiger begeben wir uns wieder auf heimatliches Terrain und ich kann in aller Ruhe, nachdem ich meine Nerven fast aufs Normalniveau heruntergefahren habe, mich langsam meiner Bibelstunde zuwenden. Warum habe ich mich nur zweimal in der Woche eingeteilt? Eine ruhige Woche schwebte mir damals vor. Erstens kommt es anders …
Urlaubsreif
14.09.16 22:00 2016102016
Heute soll Mutti in die Kurzzeitpflege nach Wolfsburg kommen. Frohgemut transportieren wir Rollator, Rollstuhl und Köfferchen ins P.U.N.S. Freundlich empfängt uns der Pflegechef. Nur Mutti ist nicht da. Der Transport ist auf morgen verschoben. Wir begutachten ihr künftiges Zimmer und sind sehr zufrieden, erledigen die Aufnahmeformalitäten, vereinbaren eine Verlängerungsoption, geben den natürlich nötigen Antrag bei der Krankenkasse ab und telefonieren mit der Klinik. Alles wird gut. Hoffen wir. Am Abend verteile ich Wasser auf den Außenflächen bei meiner Mum und ermuntere zu Hause Heckenpflanzen ihr Verdorren einzustellen und auf die Wasserbestechung freundlichst zu reagieren. Außerdem schwebt noch die Bibelstunde am Freitag drohend über mir. Schließlich ereilt mich darüber hinaus der Tadel unseres Gemeindevorstands, sie wollen tagen und der Beamer ist noch bei uns. In mir bestätigt sich der Verdacht, dass Stress im Alter möglichst zu meiden ist und unerwartete Handlungslücken aufreißen kann. Es wird Zeit für den nächsten Urlaub.
Aroma, Fußpflege und Israel
13.09.16 22:00 2016102016
Aufstehen, frühstücken, Andacht und los in den fett gefüllten Tag. Im Domizil meiner gestürzten Ahnfrau steigen Fliegen aus einer Gießkanne empor. Es müffelt. Mutig ergreift meine unverzagt agierende Lebenslangpartnerin dieses Gefäß, entleert es vor der Tür in den unschuldigen Vorgarten und flüchtet vor dem sich in alle Richtungen ausbreitenden Aroma. Aha, meine Mum gießt ihre wurzelbehafteten Mitbewohner mit Restkaffee und dieser hatte vier Wochen Zeit sich zu entwickeln. Er entschied sich für die Ekelvariante, die sowohl das Sehen wie das Riechen gleichermaßen reizt. Puh! Wir sausen nach Gifhorn. Meine Mum ist ungnädig, aufgeregt und wenig kommunikativ. Also fahren wir wieder. Nach einer viel zu kurzen Mittagspause steht Pediküre, die ich mir angedeihen lasse, auf dem Programm. Ich lasse dieselbe an mir geschehen. Am frühen Abend oder späten Nachmittag darf ich meinen Israel-Vortrag in einer Bibelstunde halten und endlich, endlich entlässt der Tag mich aus seinen Krallen. Gott sein Dank lief alles relativ gut. Welch ein Tag!
Überraschungen
12.09.16 22:00 2016102016
Manche Empfehlungen sind nicht nur Gold, sondern auch eine leere Magenzeit wert. Wir brechen ungefrühstückt gegen halb elf in Leer auf und kommen gegen elf in Augustfehn an. Die Bäckerei Ripken offeriert in ihrem wohlgestalteten Café ein leckeres Frühstück. Das Warten hat sich gelohnt und so tafeln wir ausgiebig und sparen uns sogar das Mittagsmahl. Wohlgestärkt brausen wir über die freie Autobahn Richtung Hamburg zu einem Verwandtenbesuch um von dort unser heimatliches Häuschen anzusteuern. Dort hat uns die Vodafone inzwischen unsere Rufnummer abgeschaltet, ich meine zwei Tage zu früh, Vodafone meint zur rechten Zeit. Wie dem auch sei, in jedem Fall bleibt uns ja noch unsere „Geheimnummer“, also die zweite Rufnummer, die kaum einer kennt. So verlängert eine wohlmeinende Telekommunikationsfirma unseren Urlaub. Nett von ihr!?
Küchenkräuter
11.09.16 22:00 2016102016
Basilikum hilft nicht. Das steht jetzt felsenfest, wenigstens in Leer. Reichlich verteilte die CDU ihre Küchenkräuter, darunter sehr viel Basilikum. Und sie verliert die Wahl. Eindeutig. Vielleicht hätte sie Scholle oder Matjes anbieten sollen? Immerhin streicht die SPD die meisten Prozente ein und bringt ihren Kandidaten sofort durch. Glückwunsch. Bei mir zu Hause, respektive bei meinem Landkreis streikt der Server, ich komme nicht auf die Homepage. Das spricht für sich. In Wolfsburg ist es ähnlich, aber immerhin kann man live in der Bürgerhalle mit dabei sein und sich an den Einzelergebnissen aller Wahllokale erfreuen. Wer’s mag. Irgendwann kann ich sogar auf die Ergebnisseite zugreifen. Na bitte, geht doch. Wenn ich die Danndorfer Ergebnisse morgen lesen könnte, wären die echt schnell. Ich bin gespannt. Dafür, dass mich Politiker anöden, bin ich ganz schön interessiert. Wählerwunder oder Leidensfähigkeit?
Präsente und Muße
10.09.16 22:00 2016102016
Es geht doch! Jetzt haben wir zu dem netten Servicepersonal auch noch den guten Bäcker gefunden. Herrliches Frühstück im Schatten bei wohliger Grundwärme. Klasse. Leer am Samstag mit Markt, Parteien ohne Ende, die mit Sonnenblumen, Basilikum und Kugelschreibern um Stimmen werben. Dabei haben wir schon gewählt. Macht nichts, wir nehmen Bestechungsgeschenke auch hinterher an, selbst von denen, die auf unsere Kreuze verzichten mussten. Ich bin nicht bestechlich aber offen für Präsente, denn ich stamme aus einer Generation, die noch die Erwartung des Beschenkens kennt, ohne damit irgendwelche Verpflichtungen zu verbinden. Das kann heute keiner denken, die Zeiten ändern sich. Am alten Hafen im Schatten einer Weide elektronische Zeitung lesen hat schon was. So durchleben wir den Tag in aller Beschaulichkeit und schließen ihn mit einer Grillparty bei Freunden ab. Urlaub pur.
Entdeckungstouren
09.09.16 21:58 201692016
Ich erwische das Café mit den zähesten Brötchen und dem schlechtesten Kaffee. Dafür ist das Personal supernett. Bei Rossmann stelle ich mich an die Kasse mit der längsten Wartezeit und den betulichsten Kunden an - passiert mir meistens - und dann verliere ich auch noch die Orientierung, so als ob Nord- und Südpol, Ost und West, ihre Position vertauscht hätten. Ein bescheuertes Gefühl. Dennoch fahren wir frohgemut nach Ditzum und sind baff. So muss Greetsiel ausgesehen haben, bevor es in einen ostfriesischen Erlebnispark umgestaltet wurde. Der Hafen ist malerisch, die Touristen sind noch zählbar und treffen auf eine gut ausgeprägte Infrastruktur für ihre Bedürfnisse. Die Kirche ist total typisch reformiert gestaltet - die Orgel direkt hinter der Kanzel überrascht dagegen, wie auch der Kirchturm in Form eines Leuchtturms. Eine Mühle fehlt typischerweise nicht im Ortsbild, bestückt mit Handgefertigtem der Landfrauen, wie sympathisch. Eine urtümliche Fähre nach Petkum, die sogar bis zu zwei Autos, rückwärts eingeparkt, mitnehmen kann, verkehrt regelmäßig. Der Hafen hat Charme, sogar eine funktionierende Werft mit aufgedocktem Uralt-Holzkahn. Am Rande bemerkt ist unser Parkplatz noch nicht einmal gebührenpflichtig - wie lange noch? Zurück in Leer genießen wir ein Feierabendbier - die Scholle aus Ditzum muss schwimmen - bis ein paar verrückte St-Pauli-Fans ihre morgige Niederlage feiern. Ein Tag der Entdeckungen!
Launenhaft
08.09.16 20:43 201682016
Ich bin missgestimmt. Mir fehlt jeglicher Zugang zu einer übergroßen Fürsorge, die jemand an anderen vollziehen will. Ich maule vor mich hin. Wir kommen spät los, aber pünktlich an. Am Zielort will uns das verblödete Navi in Gegenrichtung in eine Einbahnstraße leiten. Wohlgemerkt eine Einbahnstraße, die seit Urzeiten existiert. In der Fuzo verwehrt uns ein überaus motivierter Vertreter des Gastronomiegewerbes den Zutritt zu seinem Biergarten, weil er erst in fünf Minuten öffnen will. Pardon, er könnte ja fünf Minuten mit seiner Bedienung warten? Außerdem laufen wir hin und her und finden nur Eisdielen. Hier lebt wohl ein süßes Völkchen. Kurz, ich bin missgelaunt. Verschlungene Pfade durch eine Baustelle führen uns endlich zu einem Pub. Der Gestensaft mundet hervorragend und ein gelöschter Brand lässt das Stimmungsbarometer wieder klettern. Schön ist es hier. Vielleicht ein paar zu viele Eisexperten, dafür ein netter Hafen mit Prunk- und Protzeigentumswohnungen mit eigenem Yachtliegeplatz. Unsere Ferienwohnung ist kleiner, aber auch schön. Und was soll ich mit einem Schiffsanleger ohne Boot? Ich bevorzuge einen Parkplatz und den habe ich. Gut so.
Emotionsgewitter
07.09.16 23:58 2016112016
Gestern lamentiere ich noch über Dokumente auf der Flucht und heute stelle ich den Übeltäter. Der hat sich doch glatt in einen Stapel alter Zeitschriften geschmuggelt, der Schlingel. Eine weitere gute Nachricht: wir finden endlich ein Platz in einer Kurzzeitpflege - Gott sei Dank!!! Ein Krankenbesuch dagegen verdeutlicht mir, was das geflügelte Wort „Himmelhochjauchzend - zu Tode betrübt“ in der Praxis bedeutet: rasante Stimmungssprünge auf hohem Niveau. Wir Menschen sind schon komplizierte Geschöpfe. Nachmittags lese ich eine Krimireihe, wortreich und ausdrucksstark formuliert, so richtig ans Herz gehend, eine Art Lore-Roman für Krimifans. Ich tauche tief in den Plot ein, rücke den Hauptdarstellern dicht auf den Pelz, leide mit ihnen, blende den absolut illusionär konstruierten Handlungsrahmen aus und bin voll gerührt. Tränen kullern über meine Wangen, nicht viele aber ein paar verschämte doch schon. Überwältigend wie der Verstand retirieren und so die geistigen Tore für emotionales Wellenreiten weit öffnen kann. Und das bei mir, der ansonsten alle gefühlsmäßigen Urteile streng hinterfragt. Ob jeder Mensch so eine innerempathische Kuschelecke besitzt? Nach außen sich ernst gebend und im innersten streng abgeschotteten Sperrbezirk eine Emotionsoase tobender Sensibelchen pflegend? Wir Menschen sind schon komplizierte Gebilde. Das bemerkte ich wohl schon? Scheint aber wahr zu sein.
Auf der Flucht
06.09.16 21:58 201692016
Manches findet man, anderes nicht und weiteres findet sich erst dann, wenn man es nicht mehr braucht. Ich beginne zu suchen und merke bald, dass ersteres unerreichbar fern zu sein scheint. Merde. Ein Original hat sich verdrückt. Ich bin ein großer Freund der Demokratie - bei der Ablage von Akten befürworte ich dagegen strengste Diktatur. Wo käme ich denn hin, wenn jedes Dokument seinen Platz frei wählen könnte. Never. Mir reichen die Ausbüxer vollkommen, die sich überproportional fruststeigernd immer wieder mal aus dem Staub machen. So wie heute. Und es sind selten unwichtige Papiere, die beherzt die Flucht ergreifen. Was bleibt? Hoffen und harren? Verzweifeln? Seufzen? Ja! Und Nachfolger erstellen sowie stante pede deren sofortige Sicherheitsverwahrung anordnen. Sofort vollstreckbar. Rechtsmittel ausgeschlossen!!
Wandlungen
05.09.16 22:00 2016102016
Was ist das bloß für ein Gefühl, wenn sich nahe Angehörige deutlich verändern, unerwartete Charakterzüge hervorkehren, seltsam reagieren und ein Verhalten an den Tag legen, das Kopfschütteln hervorruft? Ich fühle mich saubesch…en und emotional irritiert. Extrem irritiert. Die alters-, krankheits- und behandlungsbedingte Metamorphose vom altersweisen zum kindlichen, ja kindischen, Wesen erschüttert mich. Einerseits bin ich gefordert jetzt verstandgesteuerte Reaktionen durch Liebe zu ersetzen - womit ich mich sehr schwer tue, doch ansonsten bliebe nur Kaltherzigkeit und harsche Umgangsformen. Also lernen, tief Luft zu holen und bis 10, 100 oder wie weit auch immer zu zählen … Andererseits sehe ich mich selbst voller Erschrecken wie in einem Spiegel in fünf, zehn, fünfzehn, zwanzig oder dreißig Jahren, dann nicht geistig erfassend was ich veranstalte. Altershorror. Was bleibt? Alle Sorgen zusammenpacken und voller Hoffnung auf den Herrn werfen. Er wird es wohl machen. Jetzt kann ich tief durchatmen und - wenn auch verzagt - weitergehen. Getrost. Getröstet. Erwartungsvoll.
Ein Knoten und zwei Hüte
04.09.16 22:00 2016102016
Wir planen nächstes Jahr eine Besuchsreise in ein fernes Land. In ein sehr fernes Land. Jetzt sind wir auf der Suche nach einem Hut unter den wir 12 Menschen mit unterschiedlichen Interessen bringen können. Heute ist das erste Treffen und es könnte sein, dass die vielerlei Intentionen einen Knoten bilden, der dem gordischen sehr ähnelt. Nur wird diesmal ein Schwert zur Entwirrung kaum hilfreich sein. Aber eins nach dem anderen! Wenn wir den Knoten behutsam knüpfen, können wir ihn vielleicht für eine elegante Reiseplanung später wieder moderat aufdröseln. Möglicherweise sind sogar zwei Hüte besser als nur ein großer. Kann ja sein. Immerhin suchen wir nette Lösungen für nette Menschen. Das muss doch möglich sein! Munter drauflos!
Lebensfragen
03.09.16 22:00 2016102016
Ich beginne eine Biographie über Karl Barth, den großen Theologen, zu lesen. Er ist in seiner Kindheit und Jugend durch sein Elternhaus stark theologisch geprägt worden. Es ist erstaunlich, manchmal allerdings auch erschreckend, wie das kindliche häusliche Umfeld Menschen - bewusst oder unbewusst - in bestimmte Richtungen auf den Weg bringt. Manch einer, wie Karl Barth, profitiert sein Leben lang davon und andere müssen ihr ganzes Leben strampeln, um sich von diesen Fesseln zu lösen. Andere leben mit goldenen Fesseln eingeschnürt und merken es noch nicht einmal - oder setzen ohne nachzudenken den unheilvollen Weg ihrer Ahnen fort. Einerseits sind wir gefordert schlechte Bindungen abzustreifen und andererseits gute Prägungen zu erkennen und zu hegen. Das ist nicht einfach. Welch ein Segen, wenn wir dann irgendwann mal Jesus kennenlernen. Die beste Freundschaft, die man schließen kann. Sie öffnet die Augen. Und das ist sehr gut!
Zahlungsverzug
02.09.16 19:01 201672016
Zeitungslesen bildet. Und ich dachte schon, dass VW so nahe an der Pleite sei, dass selbst die Werksrente nur noch mit Mühe finanzierbar wäre. Dem ist wohl nicht so. Die Bank hat gepatzt. Ich nehme ihr das sogar ab, denn wenn so viel Geld einen Tag liegen bleibt erheben Strafzinsen drohend ihr Haupt. So können selbst die Kapriolen der Europäischen Zentralbank zur Wahrheitsfindung beitragen. Andererseits wirkt es natürlich ein wenig seltsam, dass mit einem Mal Überweisungen nicht funktionieren, die ansonsten einwandfrei laufen. Wunder der Technik!!? Außer dieser nötigen Aufklärung wartete der Tag noch mit dem ärztlichen Zuspruch auf, dass alles okay sei. Das Zwicken, Zwacken und Kribbeln sei eben altersbedingt. Na, wenn dem so ist.
Wachstumsförderung
01.09.16 22:00 2016102016
Endlich, endlich habe ich meine eigene Rasenpflege extensiviert und jetzt sitze ich bei Muttern und wässere frischgedüngte Rasenkleinflächen. Toll! Die gärtnerischen Herausforderungen umgeben mich unausweichlich und drücken mir ihre Lasten auf. Doch jetzt kann ich Kreativität entfalten und die elterlichen Geheimnisse schlauchgebundener Wasserversorgung entschlüsseln. Das Ganze ist schon gut durchdacht und erweist sich als hilfreich zeitreduzierend. Im Wintergarten belohne ich mich mit zwei, drei Gläschen tiefrot schimmernder Flüssigkeit italienischer Provenienz. Glücklicherweise holt mich eine im Chauffieren erfahrene Chorsängerin ab. So kann ich beruhigt mein Blut mit stimulierenden Beigaben anreichern. Alla salute!