Zeugnisse pietistischer Art

So ein Zeugnisgottesdienst ist eine ganz eigene Sache. Wie mag der Begriff auf pietistisch Unbeleckte wirken? Ein Gottesdienst für Schüler, der mehrere Monate zu spät kommt? Das macht doch keinen Sinn! In Wirklichkeit ist es ein Gottesdienst mit Erlebnisberichten, mit Berichten wie Gott im Leben eines Mitchristen eingegriffen hat. Unser pietistischer Slang hat schon seine Eigenarten. Abgesehen davon ist es spannend in so einem Gottesdienst, denn mich quält jedesmal die Neugierde ob ich Aktuelles höre oder Historisches mit dem Prädikat „alt“ respektive „uralt“ oder gar die erste, zweite, dritte oder x-te Wiederholung inzwischen allgemein bekannter Erlebnisse. Eigentlich sollte man täglich so viel mit Gott erleben, dass Wiederholungen unnötig sind. Eigentlich. Mir begegnet heute eine gut ausgereifte Mischung. Ach ja, und dann trifft mich die Kurzinfo ins Herz, dass die Mutter eines guten Freundes verstorben ist. Sie war schon über neunzig Jahre alt, starb aber völlig unerwartet. Das ist ein Schock - auch für uns. Ich sehe meine heute besuchte Mutter mit einem Mal mit anderen Augen, der Tod schlägt viel zu oft viel zu plötzlich zu. Carpe diem.
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