November 2017
Frusttag
30.11.17 22:00 2017102017
Die doofe Grippe schlägt heimtückisch erneut zu. Dem Hauskreis kann ich somit nur von Ferne zuwinken. Dafür sind heute fast alle da, wie mir meine inzwischen wieder genesene Ex-Mitkranke berichtet. Das offensichtlich nicht als Ersatz taugende geistliche Buch hatte ich auch interessanter in Erinnerung. Sogar der als Ablenkung gedachte Krimi in Buchform war auch schon mal besser. Halt ein Frusttag.
Comments
Ein-, Aus- und Versorgungsfälle
29.11.17 21:19 201792017
Ich liebäugle mit einer Reise nach Namibia. Das ist kein Geheimnis. Wie ich hinkomme weiß ich. Wie zurück auch. Aber dazwischen? Völlig eigenständige Kurverei in einem gemieteten Gefährt gefällt mir nicht und so entfällt Plan A. Sich per Gruppe zu allem Sehenswerten kutschieren zu lassen lässt mich einerseits ohne großen Planungsaufwand auf das Ereignis zugehen - andererseits steht mein arg verkümmerter Herdentrieb dagegen. Also selber fahren zu vorgebuchten Lodges und sich darauf ausreichend vorbereiten? Ja, schon, wäre denkbar ... Gibt es noch was dazwischen? Kommt Zeit, kommt Reise. Oder auch nicht. Wer weiß? Was mir dagegen sofort ins Hirn dringt ist das kleine, leicht überhörbare, Klickgeräusch beim Aufhängen eines Lichternetzes. Und dann sind da die zwei Fäden, die sich als zerrissene Minikabel entpuppen. Ein Test per Trafo beweist den Ausfall von 90% dieser Leuchtanlage. Merde! Auch das noch! Na, dann bleibt mir nur noch für die Flatterfrauen und -männer ihr Winterfutter zu kredenzen. So haben sie bis März einen Anlaufpunkt zum Spachteln. Guten Appetit.
Zufriedenheit
28.11.17 22:00 2017102017
Fünf Minuten Frischluft am Vortag haben eine halbwache Nacht und drei Stunden Bettruhe zur Folge. Komische Kombination. Immerhin funktioniert meine Alarmanlage wieder - ein Neustart dauert acht bis zehn Stunden, weil der Akku sich erst entladen muss. Ich habe da wohl ein äußerst ausgereiftes System erworben. Das merkt man aber immer erst hinterher. Egal, den Zweck, den ich ihr zugedacht habe, erfüllt die Anlage wohl und so will ich nicht weiter über sie lästern. Immerhin kann ich ein paar Internetseiten aktualisieren, mich wundervollen Reiseträumen hingeben oder mich über alle nichterledigten Arbeiten grämen. Letzteres verschiebe ich besser auf schlechtere Zeiten. Ich bin gern Pensionist. Sehr gern.
Satire, Syndrom und Elefant
27.11.17 23:54 2017112017
Die Berliner Politsatire geht weiter. Immer wieder lassen sich die Akteure Kapriolen einfallen, ein Salto vorwärts, dann rückwärts, Ausfallschritt und zwischendurch ein Tai Otoshi. Stark. Kaum betritt die SPD tief gebeugt wieder die Bühne, dreht, windet und ziert sich á la bonne heure, einladend lächelnd begrüßt von der CDU, da versetzt dieselbe ihr gleichzeitig einen kräftigen Glyphosat-Kick ins Knie. Das wird noch heiter. Die spinnen, die Politiker. Hoffentlich ist es nur das. Ich schnüffle knapp zehn Minuten frische Luft und prompt stellen sich Halsschmerzen ein. Inzwischen beginne ich das Seniorensyndrom zu begreifen, das Gespräche immer um zwei Themen kreisen lässt: Gesundheit und Krankheit (und umgekehrt). Man wird die Macken nicht los. Immerhin versuche ich verkrampft mir adventliche Stimmung - was immer das sein mag, früher zu Berufszeiten nannte ich es einfach Stress, abzuringen. Sechsmal werde ich noch wach, heißa dann ist Adventstag oder so ähnlich. Früher war die Adventszeit eine Fastenzeit heute steht sie eher für das Gegenteil. Zur Not muss ich mich mit Glühwein, Bratwurst und Lebkuchen dopen - aber was haben die mit Advent zu tun? Ich könnte die altbekannten Lieder hören, doch inzwischen besteht die Gefahr vermittels jahrzehntelanger Konditionierung statt in Stimmung in Kaufrausch zu verfallen. Ich werde wohl doch die Krippe anfangen aufzubauen. Die begrenzt sich auf das Wesentliche. Diesmal stelle ich noch meinen selbstgebastelten Elefanten aus Schülerzeiten, neulich aufgefunden im Elternhaus, dazu: Erstens eine Reminiszenz an unseren Urlaub, zweitens eine Warnung vor Kleinkariertheit angesichts der weltweiten Dimension der Christenheit und drittens ein liebevolles Exempel von Schönheit in Unvollkommenheit. Okay Advent, kannst kommen!
Vertagt nicht verjagt
26.11.17 22:00 2017102017
Ach was bin ich doch für ein empfindliches Kerlchen! Nach einem sehr ansprechenden Gottesdienst über „Schalom“, den nahezu alles Gute weit umfassenden Friedensbegriff der Bibel, stellen wir uns zum traditionellen Verteilen eines geistlichen Wortes zum Ewigkeitssonntag am Waldfriedhof auf. Nach einer halben Stunde fange ich an trotz echt warmer Kleidung inner- und äußerlich zu frieren, mein Hals kratzt minütlich intensiver und ich flüchte ins beheizbare Auto. Puh! Dieser miese Infekt grippaler Art lauert seit Tagen auf eine günstige Gelegenheit mich mit seinen Klauen zu packen. Mit dem gerade noch rechtzeitigen Rückzug, einer kampferprobten Brausetablette, dem wärmespendenden Kachelofen und einem funkelnden Glase vergorenen Traubensaftes konnte die Aggression (vorübergehend) erfolgreich abgewehrt werden. Bis bald Infi!
Abschied, Neuanfang und Rückblick (wehmütig)
25.11.17 20:51 201782017
Es gilt Abschied zu nehmen von meinem alten iPhone. Der treue Begleiter verlässt mich heute, nachdem ich ihn schon vor einiger Zeit zum Schweigen verdammt habe. Und dann geht er auch noch weit unter regulärem Handelspreis vom Tisch. Schade? Nö, gar nicht. Es landet bei guten Bekannten, die es nutzen werden. Möge es ihnen das bringen, was sie sich davon versprechen und vielleicht ein wenig mehr. Das wäre schön. - Mozilla knallt einen völlig neuen Browser auf den Markt und deklamiert voller Stolz seine umwerfenden tollen Eigenschaften. Das mag ja alles sein doch für mich ist erst einmal entscheidend, dass dieses miese Teil den ftp-Client heimtückisch meuchelt, der mir jahrelang hervorragende Dienste geleistet hat. Und schon wieder ist die Situation da: ich will "nur mal schnell" eine paar Dateien hochladen und muss ein neues Programm suchen, es einrichten (Welche Adresse hat der Server? Welches bescheuerte Passwort gewährt mir Zugang? Ich hasse Buchstaben-Zahlen-Sonderzeichen-Kombinationen! Welchen Port muss ich nutzen?) und habe Recherchen ohne Ende zu absolvieren. Endlich gelingt es mir - aber: der Feuerfuchs kann mich mal am Abend besuchen. Und tschüss ...
Hoffnungsschimmeransatz
24.11.17 23:01 2017112017
Hat sich in die Zahl der Jahre, quasi wie Unkraut unter den Weizen, auch eine unvorhersehbare aber um so lästigere Zahl von schlaflosen Nächten eingeschlichen? Mir scheint es fast so. Es ist lästig wach zu liegen. Total lästig. Aber was soll ich machen? Ist doch klar: Wach bleiben. Dann ist es eben so. Doch der Tag danach ist okay. Stark. Die SPD führt mir heute wieder vor Augen wie unangenehm es ist wenn man sich zu früh und zu einseitig festlegt. Man drehe und winde sich wie man wolle, aus der Nummer kommt man ohne Gesichtsverlust nicht raus. Außerdem verärgert man die parteischeuklappentragenden, treuen und sturen Gemeinwohlpachtherren in den eigenen Kreisen (die gibt es, nur am Rande bemerkt, in jeder Gruppe). Arme alte Tante! Ob da noch was draus wird? Die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es. Morituri te salutant.
Gerüche, Warnstreik und Bekannte aus alter Zeit
23.11.17 21:58 201792017
Ein Besuch bei alten Bekannten erweist sich als tückischer Anschlag auf meine Nase. Von den Bekannten? Nein, von mir selbst. O Schande! Ich muss doch unbedingt an fast 80 Duftnoten von einer Art Duftwachs schnuppern. Mein Riechorgan rächt sich für die Belästigung mit einem total nervigen Hintergrunddauergeruchsempfinden. Wie soll ich das beschreiben? Nein, ich rieche es nicht aber das Gefühl eines Geruchs schwebt tief in mir. Spüre ich da so etwas wie eine ebenso milde wie nachdrückliche Streikandrohung? Ich glaube schon, es ist die Zeit der kleinen Brötchen, die ich besser backen sollte. - Abends überfallen mich Kindheitserinnerungen. Wie komme ich nur darauf? Keine Ahnung, plötzlich schwebt "Rin Tin Tin" in meine Gedankenwelt ein. Der Köter, der in den sechziger Jahren durch eine Fernsehserie streunte und über dessen wundersame Abenteuer ich ein Buch mein eigen nannte. Es dauert nicht lange bis "Lassie" schweifwedelnd hinzu tritt und "Fury" laut wiehernd sein Recht geltend macht. Da kann "Mr. Ed" keinen seiner launigen Kommentare zurückhalten und friedlich vereint schauen wir alle "Bonanza" beim Lösen ihrer Familien- und Farmprobleme zu. Was würde Meister Nadelöhr dazu sagen? Zweifellos wäre er entsetzt über den Amerikanismus in mir und würde sich mit Pittiplatsch, Schnatterinchen, Herrn Fuchs und Frau Elster in seine Schneiderstube ins Märchenland zurückziehen. Schade.
Betttag
22.11.17 18:54 201762017
Die Erkältung schlägt schon wieder zu. Statt Bettag Betttag. Ist nicht bald genug?
Was bleibt ...
21.11.17 23:31 2017112017
Was bleibt von einem Leben? Im Buch des Predigers Salomo in der Bibel hat sich jemand sehr realistische Gedanken dazu gemacht. Wir lösen langsam den Haushalt meiner Mum auf. Da kommen solche existenziellen Fragen hoch. Wie viel von dem, was die Eltern geschätzt, liebevoll gesammelt und gepflegt haben, fällt bei den Kindern durchs Raster. Nur wenig, erschreckend wenig, findet Akzeptanz, oft sogar eher halbherzige "als Erinnerungsstück". Einst hochwertiges Geschirr löst das alltägliche Küchenporzellan der nachfolgenden Generation ab, Skurriles kann weit über seinem Wert Verlangen wecken und ein Rumstehomat wechselt seinen Standort aber nicht seine Bestimmung. Er fährt noch gut dabei, sein Kumpel landet bei der thermischen Wiederverwertung. Was bleibt? Erinnerungen? Selbige sind ein flüchtiges für jegliche bewusste oder unbewusste Manipulation offenes und bereites Gut. Die Zeit mag nicht alle Wunden heilen wohl aber färbt sie garantiert alle Gedankenfetzen nach persönlichem Gusto ein. Die Vergangenheit bleibt nicht das was sie einst war, sie entwickelt sich bei jedem Überlebenden unterschiedlich fort. Welch eine Gnade einen Gott zu haben, der sowohl das Äußere wie auch das Herz kennt! Ein Gott bei dem ich niemals vergessen sein werde. "Ich bin, der ich bin", "ich bin der ich sein werde", stellt er sich vor - ein Gott der sich treu bleibt. Und der uns treu bleibt. Ein Gott, der mich annimmt - vor und nach dem Tod. Gut zu wissen: Das bleibt!
Grundlegendes
20.11.17 23:55 2017112017
Nun habe ich die gute alte Tante SPD in den letzten Tagen (und wohl auch in den künftigen) etwas raubeinig behandelt. Okay, sie ist mir seit ihrem Verrat an ihren sozialen Grundwerten unter Schröder (ja, ich weiß das war ganz toll für die Wirtschaft) nicht mehr so richtig sympathisch. Doch das ist nicht der Grund - nachtragend wie ein Elefant bin ich nicht. So wahnsinnig sympathisch sind mir die anderen Parteien ebenfalls nicht. Weshalb? Ich bin halt ein altes Modell. Ich liebe die Demokratie und nicht die Parteipolitik. Und Demokratie heißt für mich unter anderem, dass die Entscheidung des Wählers zählt. Die gewählten Volksvertreter haben gefälligst seine Entscheidung in ein regierungsfähiges Modell umzuwandeln. Wenn man die Wähler so oft wählen lässt, bis das Ergebnis den Gewählten passt, kann man sich Wahlen schenken. Die nehmen dann schnell den Charakter eines Losentscheids an. Wählen ist nicht würfeln und sollte auch nicht dazu herabgewürdigt werden. Ja, ich weiß, wir Wähler sind ein manchmal unberechenbarer Haufen. Wir muten den Gewählten viel zu. Doch andererseits bezahlen wir sie schließlich nicht schlecht für ihre Mühen. Inzwischen, so mein Eindruck, scheint sich, zunehmend auch im Wahlvolk, die Ansicht zu verbreiten, dass Parteipolitik höher zu bewerten ist als die Fähigkeit seine hehren Ziele zugunsten der Regierungsmehrheit abzuschmelzen. Dazu kommt, dass die Rolle des kleineren Partners in einer GroKo natürlich blöd ist. Und wenn einem das mehrmals hintereinander zugemutet wird, kommt sicher Frust auf - man würde doch gern wenigstens mal die Rolle des größeren Akteurs übernehmen. Aber, glücklicherweise (sage ich), kann man (noch nicht?) dem Wähler vorschreiben, wie er gefälligst wählen soll. Ich befürchte, dass wir diese Pattsituation so lange ertragen müssen, bis wieder Politiker mit Profil, mit Ecken und Kanten (Schröder war so einer, Adenauer, Brandt und Schmidt ebenso, ganz zu schweigen von Wehner und Strauß) die politische Bühne betreten. Die können Mehrheiten generieren. Aber die schaffen auch eckige, kantige, teil scharfkantige Lösungen. Geschmeidige Gestalten freuen sich an weichgespülten flutschigen Ergebnissen. Wie heißt noch mal die Komödie von Shakespeare? Ach ja: "Was ihr wollt."
Realsatire
20.11.17 21:27 201792017
Am Tag nach dem Parteientheater bin ich schon wieder ganz cool. Macht doch was ihr wollt. Ich schaue hinaus in den Regen und wünsche mich ganz weit weg der Sonne entgegen. Doch leider bin ich hier und so chille ich mich durch die Stunden und stemme mich gegen die Herunterziehkraft der Nassherbststimmung. Das gelingt gut. Ach ja und unser Bundespräsident baut mich mit seiner kurzen Rede wieder auf - ich teile voll seine Meinung. Inzwischen amüsieren mich die kruden Argumente der Drückebergerpartei, die allen Ernstes vorträgt, dass eine satte Mehrheit für die Ex-GroKo eine Abwahl bedeute. Man könnte natürlich die absurde Meinung vertreten, dass das schlechte Wahlergebnis der Partei eine Quittung für die endlosen Streitereien oder ihre schlechte Arbeit sei - aber wer kommt denn auf so etwas? Abstrus. 😉
Trost und Falten
19.11.17 22:00 2017102017
Ein Relevant-Gottesdienst über die Digitalisierung stimmt nachdenklich. Er ist gut gemacht und hat sogar eine virtuelle Beteiligung der Besucher im Gepäck. Stark. Der Abendgottesdienst prägt in anderer Weise - aber ebenso gut - mit einer sehr nachdenkenswerten Bibelauslegung. Auch stark. Manchmal lohnt es sich doch sonntags zweimal zur Gemeinde zu sausen. Diese Stärkung war aus meiner Sicht absolut notwendig, denn wenig später zieht ein Tatort meine Gesicht bedenklich in die Länge und dann legt es sich nach einer traurigen Politikerposse auch noch arg in Falten. Nachdem die SPD sich in die beschauliche Opposition zurückgezogen hat und vor sich hinmault, tut es ihr jetzt die FDP gleich und wirft mit Handtüchern um sich. Diese "Knapp-11%-Partei" will alle prägen oder aussteigen. Steigt sie halt aus. Es geht ja nur um Deutschland, da ist natürlich die eigene Partei wichtiger. Wenn sich diese Ansicht so langsam bei allen Parteien etabliert, kann ich mir künftig den Gang zu Wahlen schenken. Ohne Kompromissbereitschaft funktioniert unsere Demokratie nicht. Besonders scheinheilig ist natürlich der Hinweise auf eine Minderheitsregierung. Wie soll die funktionieren wenn eine große Partei alles was nicht von ihr kommt ablehnen wird? Und wehe, ein einziger Beschluss wird mit den Stimmen der AfD gefasst - der Aufschrei der Verweigerungspartei wird einer akustischen Sensation gleichkommen. Mal sehen, ob die CDU in diese Falle tappt. Immerhin spiele ich ja ebenfalls ein wenig in diesem Schmollkonzert mit und werde mich Neuwahlen verweigern, denn ich habe ja bereits "gevotet". Akzeptiert das gefälligst. Basta!
Ohne Zweifel, zweifellos
18.11.17 22:00 2017102017
Heute bin ich interessierter Zuhörer bei den Visionen über eine neue Arbeitsdimension meiner Gemeinde. Ein wirklich tolles Projekt, aber enorm aufwändig und nicht einfach zu verwirklichen. Ich darf meine Begeisterung darüber folgenlos kundtun. Viel, viel größer ist allerdings meine Freude, dass ich das in verantwortlicher Position weder zu entscheiden noch den Mitgliedern vorzutragen, geschweige denn näherzubringen habe. Das wird ein sehr, sehr hartes Stück Arbeit werden. Und dann ist da noch meine schamhaft verschweigenswerte persönliche Problemstellung. Ähem, mich treibt zurzeit viel zu stark die Frage um in welcher Flugklasse ich meine nächste Fernreise antrete, ob der Komfortgewinn in vertretbarer Relation zum finanziellen Aufwand steht. Die Gemeinde will Mühlsteine bewegen und ich Peanuts. Ist es wirklich okay, dass ich nach einer immer noch in meinen Knochen sitzenden Gemeinde-Anbau-Diskussion - lang, lang ist's her - befreit durchatme, weil ich für die neuerliche Wegbereitung nicht in vorderster Front kämpfen will oder muss? Ich glaube schon. Jedes Alter hat seine Herausforderungen. Nun ja, die Flugklassenfrage gehört nicht unbedingt dazu, wohl aber die mich bewegende Frage ob ich noch einmal predige oder nicht. Dieser Anforderung muss ich mich stellen. Die Nöte einer erweiterten Gemeindearbeit vertraue ich getrost Gott an. Der kann damit perfekt umgehen. Ob er auch eine Antwort auf meine Frage weiß? Zweifellos.
Fotokrampf
17.11.17 22:00 2017102017
Ich kämpfe einen verlustreichen Kampf mit meinen Thailand-Digitalbildern. Warum tauchen Fotos vom 3.10. unter dem Datum vom 6.10. auf? Wie soll ich die aus meinem löcherigem Erinnerungsunvermögen richtig sortieren? Verzweiflung packt mich in regelmäßigen Abständen. Und doch geht es voran. Langsam, gaanz langsam - in der Weise einer Schildkröte. Wie soll ich meinen Frust beschreiben? Welche Worte fassen meine Enttäuschung? Wie fasse ich Mut? Gute Fragen, mäßige Antworten. - Immerhin meldet sich mein eigentlich recht geschätztes aber mich in den letzten Tagen dennoch frustrierendes Reisebüro, mit der Information mir einen Prospekt gesandt zu haben. Lichtblicke.
Berliner Schaukrämpfe
16.11.17 22:00 2017102017
Da geht man schon mal zur Wahl obwohl mir das Politiker-Hahnenkampf-Sprücheklopfer-Gehabe zutiefst zuwider ist. Und was ist das Ergebnis? In endlosen Gesprächen weigern sich die Bonzen einen Kompromiss zu finden, beharren auf ihren Forderungen und rühmen sich in aller Öffentlichkeit ihrer Unbeweglichkeit. Nein, Jungs und Mädchens, euer Job ist es das Wahlergebnis in konkrete Politik umzusetzen. Euer Job ist es nicht Parteipolitik bis zum Erbrechen zu ritualisieren. Für mich ist es schon eine Frechheit, dass sich die SPD im Bund aus der Verantwortung stiehlt - keinen Bock auf Regierung. Ebenso dreist treibt es die CSU, die offensichtlich nur ihre Ansichten gelten lässt. Meine Meinung dazu ist recht simpel gestrickt: Wenn die "Macher" unfähig sind ein Regierungsbündnis zu schmieden, sollten sie ihr Mandat zurückgeben und andere in den Ring schicken, die hoffentlich befähigter sind. Ich kann es sowieso nicht ab, wenn Parteien meinen die Weisheit "mit Löffeln gefressen" zu haben und so agieren als ob alle anderen geistig zurückgeblieben und verblödet seien. Ja, ich bin sauer. Auf jeden Fall gehe ich keinesfalls ein zweites Mal zur Wahl (oder ein drittes oder viertes) bis das Ergebnis den Damen und Herren in Berlin passt. Denn dann hätte Demokratie ihren Sinn verloren. Punktum.
Reisefieber
15.11.17 22:00 2017102017
Im Sommer geht es nach Florenz. Ich freue mich drauf, auch wenn bis dahin noch eine ganze Menge Zeit ins Land geht. Meine Reisebuchungen erfolgen aber auch immer früher. Ist es Sehnsucht? Ist es Langeweile? Oder Flucht vor der Arbeit rund ums Grundstück? Oder gar der Reiz am Geld verjubeln? Vielleicht ein wenig von allem, von Letzterem sei aber bitte nur eine ganz ganz ganz kleine Dosis dabei! Dann stürze ich mich auf die Fotos von Thailand. Und verzweifle. Eine Kamera, zwei Handys und Aufnahmen von Dritten - etliche Fotos mit der Thai-Zeit, andere mit der Heimatzeit und nicht frustfrei in eine halbwegs vernünftige Reihenfolge zu bringen. Außerdem liegt die Fahrt nun schon ein paar Wochen zurück wobei mein Kurzzeitspeicher inzwischen zum großen Teil mit aktuelleren Themen belegt ist. Nach dreißig Fotozuordnungen werfe ich das Handtuch und lese einen Krimi. Mit viel Motivationsarbeit geht es eventuell morgen weiter. Man wird sehen.
Es geht voran
14.11.17 22:00 2017102017
Es ist schon seltsam wie mich mein Alter beschäftigt. Früher war mir das wurschtegal, selbst runde Geburtstage habe ich gleichgültig weggesteckt. Und jetzt spuken mir die Jahre im Kopf herum. Das könnte damit zusammenhängen, dass ich die Weißkittel inzwischen viel öfter sehe, viel zu schnell Routineuntersuchungen aufeinander folgen und sich die Gefahr einer ernsthaften physischen Erschütterung meines Körpers überproportional rapide nach oben bewegt. Schon wieder steht so eine unangenehme Sache an. Immerhin darf ich die zu konsumierende Ekellösung mit alkoholfreiem Bier mischen. Das wird ein spannendes Geschmackserlebnis. Außerdem verzichtet dieser Doktor auf eine früher sehr verdrießlich stimmende vorbereitende Aktion. Ich mag den Fortschritt. Ansonsten schwelge ich in Urlaubszielen, in Hotelbeschreibungen, in potenziellen Rundfahrterlebnissen und erschrecke über preisliche Höhenflüge der Veranstalter. Ein örtlicher Agent ließ sich zwar meine Wünsche im Detail erläutern, kam aber bis heute mit keinem Angebot 'rüber. Ein nettes Reisebüro im Internet dagegen will eine Erlebnistour für uns planen und fragt per E-Mail Einzelheiten ab. Das mag ich. So soll es sein.
Telefonierskeptiker
13.11.17 17:55 201752017
Schon wieder bin ich bei meiner Lieblingsbeschäftigung: einen Urlaub planen. Nächstes Jahr will ich ganz weit weg, wie schon vor ein paar Wochen nur in eine andere Richtung. Also forsche ich das Internet nach passablen finanziell tragbaren Angeboten aus. Vielfach wird ein unverbindliches Angebot per E-Mail versprochen. Ganz besonders dreist traf es mich als Telefonierskeptiker, dass zunächst ein Anruf nur möglicherweise und unter Umständen angedroht wurde und kaum habe ich das "okay"-Feld angeklickt, wird mir ein unausweichliches Telefonat angekündigt. Kurz darauf "klingelt" es schon. Ebenso schnell blocke ich jegliche weitere Kommunikation ab - mit denen will ich nicht verreisen. Wozu gibt es das Internet? Nutzt es gefälligst statt mir möglicherweise mit List und Tücke eine vorschnelle Zusage zu entlocken. Nee, das Risiko ist mir zu groß. Ansonsten ist heute Muttertag, wir sind für Muttern unterwegs. Warum auch nicht? Schließlich war sie früher auch für mich auf Achse. Generationsübergreifender Ausgleich sozusagen. Gut so.
Zwickmühle
12.11.17 22:00 2017102017
Die Säulen der Reformation prägen die ausgesprochen ansprechende Wortverkündigung. Nach dem Gottesdienst lebt eine von mir fast abgeschriebene Diskussion wieder auf. Kann eine mehrere hunderttausend Euro umfassende Investition deren Zweck sich bislang nicht erschlossen hat, richtig und "dran" sein? Vom äußeren Rahmen spricht fast alles dafür und von den Inhalten sehr vieles dagegen. Ganz zu schweigen von der Restschuldenhalde, die wir gerade mühsam Cent für Cent abtragen. Ich befürchte, das Thema wird uns noch lange verfolgen und manchen - egal wie wir es lösen - nachhaltig verärgern sowie eine nach allen Seiten entwickelbare "Was-wäre-wenn-Diskussion" entfachen. Beim Mühlespiel nennt man das wohl "Zwickmühle". Gemeinde ist nicht immer einfach. Zu Hause wartet eine erquickliche Mittagspause, gefolgt von einer Kaffeepause, die sich bald in eine Abendruhe verwandelt. Nette Sache, dennoch wird es spät bevor ich meine Federn persönlich besuche. Ich kann's mir leisten.
Volkstümliches
11.11.17 23:38 2017112017
In Hamburg heißt es alltäglich "Leinen los", in der Augsburger Puppenkiste ist der Löwe los und ab heute sind im Rheinland die Narren los. Als eingefleischter Norddeutscher kann ich mit Letzterem gar nichts anfangen. Was treibt meine Mitmenschen um, sich bunte Kuller auf die Backen zu malen und ihr Haupt mit einem Monstrum mit Glöckchen zu verunzieren, das sich völlig sinn- und zweckfrei dort breit macht? Und wieso lachen sie aus tiefstem Magen über mitunter furchterregend zusammengekleisterte Schüttelreime, die jedes Jahr leicht umgestellt in ähnlicher Weise dreist repetiert werden? Keine Ahnung! Gut, sehr gut, ausgezeichnet, dass ich weit entfernt davon lebe! Zu meinem äußersten Bedauern ist eine meiner Nachbarstädte inzwischen von diesem Virus infiziert worden, der alljährlich weitere Opfer fordert. Schrecklich! Ein Don Camillo samt Peppone lenkt mich von diesen psychischen Ausnahmezuständen ab und stimmt mich friedlich. Wohltuend!
Retro
10.11.17 22:00 2017102017
Neben frisch erwachten Reiseplänen, abklingenden Grippalsymptomen und Magenknurren wg. eines kalorienreduzierten Tages läuft alles meganormal. Abends setze ich meine Retrospektive fort. Diesmal lasse ich Momo an mir vorbeiziehen, den guten alten stark an der Vorlage orientierten Spielfilm. Ich bin wieder einmal hin und weg. Ja, die grauen Herren sind unter uns, haben ihre Methoden verfeinert, denn jetzt muss ich mich nicht mühen Zeit zu sparen, sie klauen dieselbe mir direkt vor der Nase weg. Fiese Bande. So suche ich Ruhe und Gelassenheit und schaue mir danach zwei Don-Camillo-und-Peppone-Filme an. Wie oft habe ich sie wohl schon gesehen? Und doch sind sie immer wieder schön und ergreifend. Da hat jemand die Menschen und die Bibel verstanden und beides trefflich kombiniert. Es fasziniert mich jedes Mal. Rumms ist es zwei Uhr in der Nacht. Spät geworden. Offensichtlich.
Realitätsverzerrungen
09.11.17 21:59 201792017
Verwirrtheit im hohen Alter kann recht putzig wirken. Wie sich Realitäten, Phantasien und irrlichternde Gedankenfetzen in der Erinnerung zu neuen Inhalten mischen erreicht durchaus fantastische Dimensionen. Ich sitze bei der Friseurin, die mit meiner Mum parliert, unsichtbar und der Demenz sei Dank schnell vergessen "um die Ecke" und lausche interessiert dem Dialog der beiden Damen. Die Vergangenheit wird dabei neu gemischt, Neueres unterwandert Älteres, die Erlebnisse streben auseinander um sich dann je nach Gusto zu einer völlig neuen Erinnerung zu vereinen. Schmunzelnd und schwer beeindruckt präsentiert sich die ganze Familiengeschichte im neuen Gewand. Wenn das bei der Geschichtsschreibung auch nur ansatzweise ähnlich sein sollte, können wir alle scheinbar historisch bezeugten Fakten vergessen. Hoffen wir, dass sie besser gesichert sind. Passend dazu wähle ich "Good Bye Lenin" als Abendfilm und nehme Anteil an der familiär inszenierten Geschichtsverlängerung der DDR, gewürzt mit harten Brocken ehelicher Verletzungen, mit Mut und Angst angesichts drohender oder imaginärer Konsequenzen. Ergreifend und erschütternd.
Apollo 13 Desaster
08.11.17 20:23 201782017
Das Alter und Erkältungen sind ein Thema von dem ich besser schweige. Also tue ich es auch. Ansonsten kommen heute die Kerne für etwaige verfressene Zweiflügler in der Winterzeit. Ich nehme sie auf Lager, um die Futterschlacht zu eröffnen, wenn wir es für sinnvoll halten. Nach einem ruhevollen Tag ziehe ich mir Apollo 13 mit Tom Hanks rein. Ich muss mein Gemüt ein wenig erschüttern, so mitleidend ich bei allen Filmen, Serien und was weiß ich nicht alles bin. Ich lasse das nervenaufreibende Geschehen an mir vorbeiziehen und zittere bei jedem Problem mit, obwohl ich den Film mindestens dreimal gesehen habe. So bin ich halt.
Vorfreude und Vorängste
07.11.17 22:00 2017102017
Kaum sind wir wieder daheim, beginnt schon die Vorfreude auf die übernächste Reise. Irgendwann im ersten Drittel 2018 will ich in Laboe wieder eine Woche Schiffe gucken. Schiffe aus dem Nord-/Ostseekanal, die direkt vor unserem Fenster vorbeigleiten. Das wird nett. Beim morgendlichen Aufstehen wird mich die riesige Fähre nach Norwegen begrüßen und am Abend blicken wir auf die vielfach beleuchteten Riesen, die ihrem Ziel entgegenziehen. Das motiviert mich außerordentlich mal nach Weltreisen auf Kreuzfahrtschiffen Ausschau zu halten. Die Luxussuite gibt es schon für 65.000 Euro pro Person. Was mich wieder lehrt, dass man auch hohe Einkommen ganz schnell verdampfen kann. Die Schnäppchenangebote gibt es schon für 16.000 Euro pro Person: Innenkabine - 116 Tage fensterlos. Ein kleines Guantanamo für Klaustrophobiker. Immerhin reist man für gut 20.000 Euro bereits mit Balkon. Ich würde ja schon gerne auf Tour gehen aber das wäre schierer Horror für meine bodenständige allezeit fest gebuchte Mitreisende. Und die Spekulation, dass ich nach spätestens vierzig Tagen von einem massiven Bordkoller hin- und hergerissen werde, ist wahrlich nicht von der Hand zu weisen. Also lassen wir das besser. - Das jüdische Neue Testament und der Kommentar dazu üben eine eigentümliche Faszination auf mich aus. Die Evangelien und Briefe mal so zu lesen wie sie Juden lesen würden, an die sie vielfach ja auch gerichtet waren, finde ich äußerst spannend. Hoffentlich halte ich durch und wandle nicht wieder einmal die Begeisterung in ein Strohfeuer, das hell aufflammt und dann wieder verlischt. Die Zeit wird es zeigen. Wie so oft.
Der zweite Tag
06.11.17 21:34 201792017
Ein zweiter Erkältungstag wie viele vorher. Man fühlt sich besser, bleibt länger als einem gut tut auf und erwartet voller Ungewissheit das, was der kommende Tag bringen wird. Na wunderbar. Ich sinniere unserem letzten Urlaub in Laboe hinterher und hoffe auf Fortsetzung. Die abendliche Studierstube, die ich eigentlich schwänzen möchte, überstehe ich dann doch recht ordentlich, ordentlich gedopt mit irgendwelchen ACC-Brausetabletten. Wenn die man gestern auch gewirkt hätten. Haben sie aber nicht. Schade.
Schwitznacht
05.11.17 22:00 2017102017
Ein guter Freund feiert seinen Geburtstag. Toll. Wir sind zum Brunch eingeladen. Auch gut. Und dann schlägt die Grippe zu. Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Schwindel, totales Unwohlsein und mehr - ich muss absagen. Merde. Mir bleibt die Horizontale und das Bett. Fange ich mir jetzt jedesmal, wenn ich draußen arbeite, eine Erkältung ein? Ich bin für dies Klima nicht konstruiert. Muss wohl so sein. Immerhin kann ich zwei Predigten hören - soviel Konzentration ist noch da. Weil ich gezwungenermaßen tagsüber ruhe kann ich nachts nicht schlafen. War ja klar. Dafür darf ich schwitzen nahezu ohne Ende. Es gibt Tage (und Nächte), die braucht man nicht. Doch denen ist das egal. Isso
Planken, Halbwahrheiten und Thailand
04.11.17 23:01 2017112017
Es ist ein reines Vergnügen sich tiefe Gedanken über kleine Probleme machen zu können ohne dass man irgend etwas anderes verpasst. Beim Terrassenfegen fiel mir der Algenbefall auf unseren Dielen auf. Das sieht nicht sehr sympathisch aus. Ja, ich weiß, wie man sie beseitigen könnte. Aber eigentlich hatte man mir vor dem Verlegen versichert, dass das einzige Problem beim Nichtstreichen wäre, dass die Dielen grau würden. Von Algen war keine Rede. Auch nicht von Stockflecken unter nassen Blättern. Man wird hier entweder mit Fake-News oder mit Halbwahrheiten gefüttert. Das ist ätzend an dieser Welt. Wenn ich sowieso jedes Jahr die Planken behandeln muss, kann ich sie auch gleich streichen. - Ein wenig sentimental stimmt mich die Löschung unserer Thailand-WhatsApp-Gruppe aber das war überfällig. Erst nähert man sich in aller Bedächtigkeit der Reise und dann - schwups - ist alles Vergangenheit. Eine schöne Erinnerung. Immerhin.
Nearly same procedure
03.11.17 22:00 2017102017
Es ist wieder einmal Zeit meine ärztlichen Rechnungen und Rezepte zusammenzustellen und zur Erstattung einzureichen. Überrascht stelle ich fest, dass meine Versicherung inzwischen einen digitalen Versand akzeptiert. Scannen, hochladen, abschicken - alles roger. Da bin ich mal auf die Abrechnungspraxis gespannt. Mein Alter scheint sich allerdings in den Belegsummen widerzuspiegeln. Stark, was sich so im Laufe eines Jahres anhäufelt. Ich fühle mich gleich ein wenig schwächer. Bei der städtischen Beihilfe probiere ich ebenfalls etwas Neues aus. Ich scanne den Vordruck ein, speichere ihn als PDF-Datei ab und fülle ihn auf meinem iPad per Stift handschriftlich aus. Klingt umständlich, ist aber nur beim ersten Mal so aufwändig. Funktioniert dagegen einwandfrei und begeistert mich. Die neue Funktion des iPads zeigt charmante Züge. Ein winziges Lächeln schmückt daraufhin mein Antlitz. Nett. Vor unserem Balkon versammeln sich diverse Vögel und mahnen mich rechtzeitig ihr Winterfutter zu bestellen. Zu Befehl! Der Auftrag über 25 kg Sonnenblumenkerne verlässt mein iPad. Keine Sorge, liebe Piepmätze, wir verwöhnen euch in der Kälte. Same procedure as every year.
Staunen, Panik, Speicherplatz
02.11.17 22:00 2017102017
Ich staune über einen echten Buchladen. Eine große Buchhandlung mit Kalendern, CDs, DVDs, Schnickschnack in vielerlei Arten und Formen und vor allem mit papiernen, gebundenen oder geleimten, vielseitigen Druckwerken bestückt. Man kann die Exemplare in die Hand nehmen, durchblättern - manche sind ganz schön schwer - und in schier unendlicher außerzwecklicher Weise (Tischbeinverlängerung, Regalverzierung, Fliegenklatsche, Selbsterhöhungstool, Wurfgeschoss ...) verwenden. Stark. Nur vergrößern kann man die Schrift nicht, da sind Zusatzwerkzeuge wie Lesebrille oder Lupe erforderlich. Nun ja, die Auswahl ist nicht klein jedoch durch natürliche Raumgegebenheiten begrenzt. Vor allen Dingen ist kein Strom vonnöten um die Teile zu lesen, wenigstens tagsüber. Wir leisten einen kleinen Beitrag zum Erhalt dieses Biotops - möge es wachsen und gedeihen. Im Seniorenheim meiner Mum pfeift mein Fahrstuhl eine schräge Melodie, fährt langsamst von ganz unten nach ganz oben. Er weigert sich konsequent meinen Etagenwunsch anzunehmen und öffnet im obersten Stockwerk nur äußerst widerwillig seine Türen. Schnellstens verlasse ich diese Zelle und stürme befreit die Treppe hinunter zu meinem Zielgeschoss. Abends im Hauskreis gerate ich "zufällig" an meinen Taufspruch und nehme mir spontan vor, ihn mir zu merken. Das wird nicht leicht werden in meinem Speichersystem für ihn noch ein Plätzchen freizuräumen. Aber ich will es wagen: "Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten." (Psalm 32, Vers 8)!
Philosophische Anwandlungen
01.11.17 23:58 2017112017
Kaum zu Hause angekommen geht die Reiseplanung wieder los. Zu einer avisierten Einladung buche ich schnell eine Ferienwohnung mit ein paar Tagen um das Ereignis herum. Die erste Reise im nächsten Jahr steht somit. Weiter wachsen und gedeihen andere, enorm mächtigere Reisepläne in meinem Herzen. Noch sind sie nicht reif. Ob nahe oder ferne Länder, ob In- oder Ausland, schauen wir mal. Wenn mir aus den Reisen geistliche Impulse erwachsen würden, die ich für die Mitarbeit nutzen könnte, wäre das eine weitere nette Beigabe. Solange wir noch gesund und munter sind, ist die Reistür geöffnet aber sie kann ganz schnell zufallen. Jedoch in Hektik verfalle ich nicht. Es ist schön sich mal die Welt anzuschauen. Wenn es nicht oder nicht mehr gelingt, ist das überhaupt nicht tragisch. Warum auch? Viel viel wichtiger ist doch, dass Jesus bei mir bleibt und ich bei ihm. Das ist wirklich wichtig - alles andere ist maximal "nice to have", mitunter sogar "nett es zu lassen". Befürchtungen irgendetwas zu verpassen habe ich nicht, nö gar nicht, wohl aber Ängste in Alterstorheiten, Glaubenskleinkrämereien, zu verfallen. Mein Leben soll sich allein darauf gründen, dass Jesus mich hält und durchträgt. Das bringt Lebensqualität! Schön, wenn ich die Highlights etlicher Länder sehen darf, doch ich weiß ganz sicher: selbst gegen die einfachsten Gebilde in der Ewigkeit werden unsere absoluten Highlights wie meerüberspülte Sandskulpturen wirken. Liebe zu Gott und Liebe zum Mitmenschen sind die größten Gaben Gottes. Leicht zu schreiben, schwer zu leben. Fliehe ich vor meinen Defiziten? Wohl eher nicht - Unmögliches habe ich eigentlich nie versucht.