Staunen, Panik, Speicherplatz

Ich staune über einen echten Buchladen. Eine große Buchhandlung mit Kalendern, CDs, DVDs, Schnickschnack in vielerlei Arten und Formen und vor allem mit papiernen, gebundenen oder geleimten, vielseitigen Druckwerken bestückt. Man kann die Exemplare in die Hand nehmen, durchblättern - manche sind ganz schön schwer - und in schier unendlicher außerzwecklicher Weise (Tischbeinverlängerung, Regalverzierung, Fliegenklatsche, Selbsterhöhungstool, Wurfgeschoss ...) verwenden. Stark. Nur vergrößern kann man die Schrift nicht, da sind Zusatzwerkzeuge wie Lesebrille oder Lupe erforderlich. Nun ja, die Auswahl ist nicht klein jedoch durch natürliche Raumgegebenheiten begrenzt. Vor allen Dingen ist kein Strom vonnöten um die Teile zu lesen, wenigstens tagsüber. Wir leisten einen kleinen Beitrag zum Erhalt dieses Biotops - möge es wachsen und gedeihen. Im Seniorenheim meiner Mum pfeift mein Fahrstuhl eine schräge Melodie, fährt langsamst von ganz unten nach ganz oben. Er weigert sich konsequent meinen Etagenwunsch anzunehmen und öffnet im obersten Stockwerk nur äußerst widerwillig seine Türen. Schnellstens verlasse ich diese Zelle und stürme befreit die Treppe hinunter zu meinem Zielgeschoss. Abends im Hauskreis gerate ich "zufällig" an meinen Taufspruch und nehme mir spontan vor, ihn mir zu merken. Das wird nicht leicht werden in meinem Speichersystem für ihn noch ein Plätzchen freizuräumen. Aber ich will es wagen: "Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten." (Psalm 32, Vers 8)!
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