September 2017
Elefantenbier
30.09.17 22:00 2017102017
Die Welt steht Kopf beim Fernflug. Es ist 10 Uhr am Zielort. Draußen glänzt der inzwischen schon mittelalte Tag vor sich hin und wir spielen Nacht. Alle Fenster sind dicht, keiner traut sich sein Rollo zu liften und Dunkelheit durchzieht die Kabine. Bin ich der Einzige, der sich den Realitäten stellen will? Offensichtlich ja – die Tagleugner sind in der Überzahl. Komisches Volk diese Fernreisenden. Gegen Mittag (Bangkok-Zeit) gibt es Frühstück. In Bangkok lernen wir nur den Airport kennen und schwingen uns kurze Zeit später in die Lüfte. Eine malerische Wolkenlandschaft erwartet uns und ein weiteres warmes Essen. Genudelt treffen wir in Chiang Rai ein. Im Hotel beschließen wir den Tag bei einer Hopfenkaltschale. Marke Elefant.
Comments
Halbedelstein
29.09.17 22:00 2017102017
Die Situation ist da. Alles Vergessene muss zu Hause bleiben. Überflüssiges ist noch in guter Deckung und wird erst im Laufe der Reise enttarnt werden. Wir sind sehr früh dran, ein Stau könnte uns kaum schaden – so kommen wir gut durch. Check-in prima, Körperscannen problemlos – zack sind wir im Frankfurter Airport und zuck sitzen wir im Flieger. Übrigens in der Prime Economy sitzt man komfortabel und speist halbedel nur das Schlafen weist bei mir große Defizite auf. Also weitgehend durchwachen, eine recycelte Erfahrung aus meiner prähistorischen „Jugendzeit“. Das ich so ein Wort mal gebrauche?! Stark!
Kleines Gepäck
28.09.17 23:02 2017112017
Die Mähne ist ab. Die Friseuse hat ganze Arbeit geleistet. Aus einem Löwen wurde ein Zieglein. Doch für den anstehenden Sonnenschein ist das schon okay. - Noch nie war ich so früh wählen wie heute. Gerade noch rechtzeitig vor dem Start in das Reisegeschehen gebe ich meine Stimme ab und mache brav mein Kreuz bei Leuten, die ich überhaupt nicht kenne - nicht einmal aus der Presse. Das heißt also "wählen". Aha. Immerhin besteht die Chance, dass ich bestimmten Mitmenschen ein nicht unbeachtliches "Nebeneinkommen" beschere. Sie dürfen dann so abstimmen wie die Fraktionsspitze es will oder dürfen der Sitzung im Landtag gänzlich fernbleiben um zu shoppen, zu speisen oder was weiß ich. Ach ja, in den Ausschüssen dürfen sie die Fraktionsmeinung vertreten. Toll. Das Schmerzensgeld ist dafür durchaus angemessen. Ich packe lieber meine Koffer und wundere mich über das wenige Gepäck. Sind wir lernfähig oder vergesslich? Man wird sehen.
Ab morgen ist Laubotium on Tour.
Ab morgen ist Laubotium on Tour.
Mürrischer Mac hadert mit Update
27.09.17 23:59 2017112017
Das gute alte Sierra hat sich nun in noch höhere Regionen aufgeschwungen und ich will mit dabei sein. Gestern schon initiierte ich ein Update, die Nacht über ließ ich es reifen und am Morgen kann ich den Mac nicht mehr starten. Von den Gipfelhöhen ins dunkle Tal gestürzt. Es kommt eine Meldung, dass der Streikende eine Datei nicht finden könne. Soll er doch besser suchen der faule Rechenknecht. Seine Eltern liefern das Paket und mich mault er an, dass was fehlt – da hört sich doch alles auf! Die Mac-Welt stürzt bedenklich schnell auf den Windoofs-Sumpf zu. Um so fixer, da diese Moorlandschaft schon beachtliche Erfolge beim Trockenlegen verzeichnen soll. Etliche Surfrecherchen später kann ich meinen Apfel überzeugen sein altes System zu reaktivieren. Aber es gibt Verluste: Laubotium lässt sich nicht mehr bearbeiten. Gut, dass es jetzt Laubotium on Tour gibt! Zur Nacht starte ich einen zweiten Versuch. Dann werde ich die Wipfel erstürmen – oder ganz unten bleiben. Alea iacta est.
Nachtrag: Der Aufstieg ist gelungen! Inzwischen funktioniert Laubotium auch wieder - morgen zum letzten Mal bis zum November. In der Zwischenzeit: www.unterwegs.laubotium.de .
Nachtrag: Der Aufstieg ist gelungen! Inzwischen funktioniert Laubotium auch wieder - morgen zum letzten Mal bis zum November. In der Zwischenzeit: www.unterwegs.laubotium.de .
Aufräumen oder verdichten?
26.09.17 23:39 2017112017
Mein heutiges Schlüsselerlebnis findet in unserer Garage eine imposante Kulisse. Sie ist nämlich proppenvoll. Und nun soll das Auto meines Schwagers zwischengelagert werden. Auf-, um- und wegräumen ist die Devise – aber wohin? Oder doch besser verdichten, stauchen und stapeln? Uns bleibt wohl nur eine Mischung aus beidem und schließlich stehen dann doch zwei Fahrzeuge friedlich nebeneinander. Das freut uns und an den Verbleib des Sperrgutes wollen wir erst einmal nicht denken. Abends wälzen wir in der Mitgliederstunde schwerwiegende Fragen hin und her, müssen aber nichts Bedeutendes entscheiden. Das fällt nicht schwer. Trotzdem will gut Ding wieder einmal Weile haben. Warum eigentlich?
Traumauto
25.09.17 22:00 2017102017
Jedes Autohaus hat seine eigene Atmosphäre, selbst innerhalb einer Marke. Aber auf eins wird offensichtlich streng geachtet, dass kein Verkäufer dem anderen seine Kunden klaut. Es gibt hochsensible Verfahren um Beratungsströme zu steuern und Regularien für absolute Ausnahmefälle beraterwechselwilliger Querköpfe. Allerdings bleibt jeder Kunde auf der Strecke, der nicht versteht zu handeln. Das ist übel aber seit dem Pferdehandel hat sich daran nichts geändert. Leider gehöre ich zu der Sorte der Festpreisfetischisten. So sollte ich wohl eher Barkäufe vermeiden und vielleicht auf das Leasing zugehen, die Differenzen sind dort nicht ganz so offensichtlich. Irgendwie habe ich seit unserem letzten Autokauf „Blut geleckt“, wie man so sagt, und schaue gern mal wieder in den Verkaufstempeln vorbei. Ich wüsste schon, welchen fahrbaren Untersatz ich noch gern hätte, aber derselbe schwebt irgendwo in illusionären Bereichen. Vor allem für Non-Trader-Figures. Schade.
30er-Jahre-Sehnsucht
24.09.17 23:16 2017112017
In was für einem Land mit was für Wählern lebe ich? Ticken die noch richtig? Ticke ich noch richtig? Da liefert eine große Koalition ein mehr als passables Ergebnis ab, setzt viele Projekte durch - zugegeben immer unter Beschuss durch die Medien - leistet also eine ordentliche Arbeit und wird abgestraft. Beide Partner verlieren in großem Maße Prozentpunkte. Dafür werden Nazis mit 13 % ins Parlament gewählt. Früher war die AfD tatsächlich eher eine erzkonservative Partei, dann wurden alle „liberalen“ Kräfte - um in deren Parteideutsch zu bleiben - „entsorgt“ und die Nachfolger starten einen Wettbewerb um die besten rechtsradikalen Sprüche. Ich bin stinksauer. Im Osten sollen diese Radikalen sogar über 30 % eingefahren haben. Man sehnt sich dort offensichtlich nach einer Diktatur zurück. Armes Deutschland. Ich bin dann mal weg. Ganz weit.
Gut Schöpf!
23.09.17 23:51 2017112017
Was wollen wir in unserer begrenzten Zeit in Thailand alles anschauen? Thailand reicht in der Länge von Aalborg bis Neapel und in der Breite von Paris bis Halle. In etwa. In drei Wochen die Highlights Dänemarks, Deutschlands, Frankreichs, Belgiens, der Niederlande, Luxemburgs, der Schweiz, Österreichs, Monacos, und Italiens erkunden. Viel Spaß! In der Begrenzung liegt die Erkenntnis. Wir werden punktuell zuschlagen und nur einzelne Körner picken. Aber welche? Gute Frage! - Abends überlassen wir die quälenden Fragen sich selbst und wenden uns bei Zwiebelkuchen und jungem Wein gänzlich anderen Themen zu. Nur Ablenkung bewirkt Lenkung. Ich stelle mich immerhin mit vielsagenden Sprüchen schon auf die Reise ein. Selbst aus Narrenwort kann der Weise Erkenntniswasser schöpfen. So isses! Nun schöpft mal schön. 😉
Risikominimierung
22.09.17 23:59 2017112017
Welch ein Aufstand! Flüssigkeiten gegen Tetanus und drei weitere Seuchen, dazu gleich zweimal gegen Hepatitis A und B durch kleine Nadeln in meine armen Ärmchen reingejagt. Eine weitere Nadel steht bereit um kurz vor Reiseantritt mein Bauchfett zu traktieren. Mein Körper müsste jetzt voll auf Antikörperproduktion sein. Hoffentlich. - In Braunschweig holen wir einen Kartenständer ab - bei Ebay für 1 Euro ersteigert und hätten liebend gern eine wunderschöne Glasvitrine für 50 Euro mitgenommen. In unseren Kleinwagen passt sie aber natürlich nicht hinein. Einerseits schade, andererseits fehlt uns der unvermeidbare Aufstellplatz daheim. Bedauerlich. Den Nachmittag verschlingt die Kontoeinrichtung per App im iPad. Nach etlichen schweren Seufzern und Klageliedern scheint alles gut zu funktionieren. Etwas zweifelnd schaue ich schon drein, denn ich bin sozusagen von einem hochgesicherten Geldtransporter in eine gepanzerte Limousine umgestiegen. Das Risiko für menschliches Versagen ist gewachsen. Und ich bin der Mensch dabei. Das ist das Risiko. Eben.
Lernphasen
21.09.17 23:32 2017112017
Ich lerne wieder einmal etwas dazu. Wer sich bei einem Autohaus eine Leasingrate berechnen lässt, kann ein erheblich besser ausgestattetes Modell zu einer ähnlichen, bestenfalls sogar geringfügig niedrigeren, meist aber nur peanutsmäßig höheren Monatsrate erwerben als ein einfaches Standardmodell. Man fährt günstiger und komfortabler. Die Komponente „Zins“ ist gleich aber die Komponente „Rückkaufswert“ liegt bei dem simplen Modell überproportional niedriger als bei der Variante, die dem Bedürfnis nach Luxus schmeichelt. Die Gebrauchtwagenkäufer sind schuld. Sie zahlen erheblich mehr für einen die Bequemlichkeit fördernden Schlitten als für das puritanische Vehikel. Komischerweise wollen die Banken die zurücklaufenden Kutschen wieder verkaufen und lehnen es vehement ab auf dem Wagenpark sitzen zu bleiben. Sie lieben offensichtlich die Pleite nicht. Eine weitere Lektion erschließt sich mir am Nachmittag. Seniorenheime sind käuflich. Das meiner Mum wurde gerade verkauft. Nun gut, nicht das Heim wurde direkt verscheuert, sondern die Gesellschaft, die das Heim betreibt hat den Besitzer gewechselt. Zuerst kam die Personalfluktuation - jeden Monat ein paar neue Kräfte, dann fluktuierte die Heimleitung und jetzt das ganze Heim: neue Geschäftsführerin und neue Heimleiterin, jedoch die Pflegedienstleiterin bleibt gleich. Noch. Hoffentlich!
Oberfllächliches Wirken
20.09.17 22:00 2017102017
Das Grün ist endlich winterfest verkürzt. Ich bin ebenso geistig gestutzt durch die 20er-Jahre-Krimis, die ich am laufenden Band in mich `reinziehe. Literarisch sind sie unterdurchschnittlich angelegt, der letzte Band lässt einen eher frustriert zurück. Andererseits stimmt es mich sehr froh, weil ich endlich damit fertig bin. Löschen, in die Cloud schieben und gut ist’s. Am Montag geht es recht spontan zu Schwager und Schwägerin und das ist eine gute Entscheidung. Eine Rückfrage bei der Samtgemeinde weckt die kleine Hoffnung, dass wir vielleicht noch bei der Briefwahl zum Landtag mitmachen dürfen aber es wird zeitlich eng. Unser abendlicher Besuch hält uns glücklicherweise sehr lange aus und es wird spät, der Traubensaft mundet extrem gut und ganz langsam schleicht sich eine kleine Vorfreude auf unsere Fernreise in mein Leben. Ich sollte doch mal intensiver in den Reiseführer schauen. Ich sollte ...
Gute Aussichten
19.09.17 22:00 2017102017
Was für ein Aufstand um das neue Betriebssystem von Apple! IOS 11 - heruntergeladen ist es schnell, je nach Chip geht die Installation fixer oder langsamer. Dann fährt das System hoch und sieht ein wenig anders aus. Es scheint sich hier mehr um innere Werte zu handeln. Okay, das neue, vielgerühmte Dateisystem lässt sich finden - seine Qualitäten erschließen sich dem alten User wohl erst nach und nach. Split-View mit dem geteilten Bildschirm ist dagegen eine feine Sache. Etliche Apps sind in Rente gegangen und verweigern konsequent ihre Arbeit unter dem neuen Boss. Das war wenigstens lange vorher avisiert. Ansonsten werde ich mich auf Forschungsreise in die Tiefen des Systems begeben. - So viel wie vor diesem Urlaub hatte ich noch nie zu regeln. Heute fällt mir das ein, gestern jenes und morgen ein Drittes. Alle Ideen haben Folgen. Puh! Mein Konto will ich transportabel aber dennoch weitestgehend sicher gestalten, für eine Dieselentsorgungsprämie suche ich eine angemessene Verwendung und mein Rasen harrt infolge der herrschenden Nässe geduldig auf seine Fertigmähung. Dann treffen die bestellten Wassersprudler ein und entpuppen sich nur als die äußeren Ringe der Perlatoren, leer und auf die löcherige Füllung hoffend. Merde, jetzt müssen wir auch noch zum Sanitärfachhändler. So ganz langsam sehne ich das Flugzeug herbei, darin sitzend kann mir einfallen was will, es ist nicht mehr änderbar. Wundervolle Aussichten!
Noch 10 Tage bis zum Wechsel auf unterwegs.laubotium.de!
Noch 10 Tage bis zum Wechsel auf unterwegs.laubotium.de!
Wexit
18.09.17 21:04 201792017
Meinen Kampf gegen den Regen habe ich verloren. Der Rasen soll einen letzten Herbstschnitt erhalten bevor der Winter sein Wachstum hemmt. Ja, ich weiß, für die meisten Gartenenthusiasten ist das ziemlich früh für einen letzten Schnitt aber ich gebe unserem Grün noch die Chance ein wenig an Höhe zuzulegen bevor die kalten Nächte es umklammern. Ob der Wildkraut-/Grasmix dieses Angebot wahrnimmt bleibt den Kräutern überlassen. Doch bevor ich meine Aktion zu einem genussvollen Ende bringen kann überrollt mich die obere Nässe mit einem Beschuss fetter Tropfen. Ich bringe den Mäher ins Gartenhaus und flüchte dann mit schnellen Schritten ins Haus. Ein Drittel bleibt ungestutzt quasi als Androhung künftiger Aufgaben. So kann ich mich der Wahlwerbung unserer bundesweiten Nummer Zwei widmen. Immerhin haben sie einen recht guten Kugelschreiber beigelegt. So bekommen wir wenigstens ein wenig Anteil an der aus unseren Steuern finanzierten Wahlwerbung. Man müsste an sich bei den Parteien viel mehr Werbegeschenke „abgreifen“ um sich so eine spürbare Rückerstattung zu sichern. Das wäre nicht bestechlich, sondern vielmehr britisch („We want our money back“ oder so ähnlich). Wahlkampfexit - Wexit? Klingt komisch.
Sensibles Navi, sparsamer Geburtstag und grandioses Konzert
17.09.17 21:11 201792017
Mein Navi hört mir nicht mehr richtig zu. Ich will nach Gifhorn, es versteht Regensburg. Ich will nach Ehra und es will mich unbedingt nach Gera führen. Aber da will ich nicht hin! Es dauert einige Zeit bis ich heraushabe, es ist ein Sensibelchen. Es will nur mich allein hören. Wehe, es sabbelt noch jemand im Hintergrund mit, das mag es gar nicht. Also nehme ich künftig allen Mitfahrern erst ein Schweigegelübde ab und beginne dann mit der Kommunikation mit dem kenntnisreichen Satellitenauswerterteilchen. Und auf einmal klappt es. Wunderbar. Es leitet mich zu einem Geburtstagsfrühstück. Ich verstehe diese neue Frühstücksmode nicht und werde sie nie begreifen. Zwei Tassen Kaffee und ein Croissant reichen zum Frühstück. Dann bin ich satt. Oder in der deutschen Gastronomierealität: ein wenig Rührei mit Schinken und ein Miniwürstchen - aber dann bin ich knallsatt. Und das soll die ganze Feier gewesen sein? Okay, liebe Gastgeberin, ich quäle mir noch ein Brötchen mit Fisch in den Magen, der jetzt wie toll rebelliert und wild Retouren androht. Jetzt ist aber gut. Danach sitze ich rum und schaue einigen Futterspezialisten beim Reinschieben zu während mein Verdauungsorgan mich übel beschimpft. Wer mich frustrieren will, lade mich zum Frühstück ein. Und dabei lächele ich freundlich, mache gute Miene zum gutgemeinten Spiel. Oh Leute! Abends erleben wir ein tolles Konzert zum Reformationstag in der St-Markuskirche in Reislingen. Die Männerstimmen sind erfreulicherweise nicht schlechter geworden (das ist in der heutigen Zeit schon viel) und die Inhalte sind klasse. Ich bin begeistert. Kompliment dem Chor!
Tschüss Summertime
16.09.17 23:57 2017112017
Der Sommer ist vorbei. Ende, aus, finito. Warum ich das so genau weiß? Ist doch klar, weil wir unsere Lounge für dieses Jahr abgebaut haben. Die Terrasse ist wieder frei, Gartenkeller und OG klagen dagegen etwas mürrisch über die Belegung ihrer Freiräume. Außerdem ist meine Klage über unerklärliche Transpirationsanfälle zu vernehmen. Nach einer erholsamen Pause ist alles wieder gut. So gestärkt können wir unser Abendprogramm starten, einen Besuch bei einer thailanderfahrenen Bekannten. Sie wohnt in einem eindrucksvoll konzipierten Haus mit einer noch beeindruckenderen Inneneinrichtung aus einem Guss. Mir fällt dazu nur der Begriff „Hexenhaus“ ein - das aber bitteschön extrem positiv gemeint. Sie ist weit entfernt davon eine Hexe zu sein, eher das Gegenteil, aber ihr Heim hat eine so ansprechend verspielte, äußerst dezent aufwändige Dekoration, wie ich sie bewundere aber selbst allerhöchstens ansatzweise, sprich dilettantisch, hinbekommen könnte. Man kommt rein und fühlt sich wohl. Klasse. Außerdem hat sie thailändisch gekocht und es mundet uns allen hervorragend. Es wird ein sehr gefälliger Abend mit anregenden Plaudereien und manchen interessanten Tipps zur Thailandreise. Auf der Rücktour erfreuen mich unsere LED-Scheinwerfer, sie sind eine gute Entscheidung gewesen. Es wird wieder spät. Na und?
Laubotium on tour
16.09.17 11:40 2017112017
Vorschau: Ab dem 29.09.2017 findet man Laubotium nur noch unter www.unterwegs.laubotium.de.
Federfreundschaft
15.09.17 20:50 201782017
Und dann gibt es noch Tage, da kommt nicht aus dem Bett. War der Alkohol gestern zu viel - aber eigentlich trat er nur in Maßen in Erscheinung und nicht in Massen? Zieht da eine Erkältung herauf? Gibt es Verdauungsprobleme, wegen zu reichlichen Zuschlagens beim Nudelsalat oder den leckeren Schinkenröllchen? Keine Ahnung, Tatsache ist, dass einer extrem langen Ausschlafzeit eine ausgedehnte Mittagspause folgt. Der Kopf schmerzt, das Wohlbefinden ist einem drückenden Unwohlsein gewichen. Ich fühle nicht zermatscht. Eine Aspirin später geht es langsam wieder und ich kann danach in der Stadtmission eine interessante Bibelstunde moderieren. Gott sei Dank! Dennoch wird mich mein Nachtlager nicht lange entbehren müssen. An Tagen wie heute pflegt man besser einen intensiven anhaltenden Kontakt mit den sogenannten Federn. Gut’s Nächtle.
Hängenlassen
14.09.17 23:11 2017112017
Es gibt so faule Tage. Ich beschäftige mich und schaffe genau genommen fast nichts. Und bin doch tätig. Komisch. Immerhin schnökere ich bei der Lufthansa über die Vorteile der Business Class und der First Class. Kann ich mir nicht leisten, ist aber schön zu lesen. Ganz besonders so ein Private Jet ist schon eine tolle Sache. Mit Knete kann man manches anstellen. Mit viel Knete sogar noch mehr. Und dann wird man in einen Jet geleitet, wird verwöhnt, hat eine ausfahrbare Trennwand zum Nachbarn und kommt ganz entspannt an. Wenn dann auch das Konto entspannt ist, ist alles gut. Ist es dagegen entleert, hätte man sein Geld durchaus sinnvoller verwenden können. Luxus ist ja gut und schön aber tut nicht immer wohl. Träume, die sich erfüllen müssen nicht immer besser sein als unsere Imagination. Ich habe so ein paar tolle Träume und die Hoffnung, dass sie sich nie verwirklichen lassen. Gut so.
Shoptortur
13.09.17 21:58 201792017
Wenn es denn sein muss fördere ich mal eben unsere heimische Wirtschaft. Opferbereit schleiche ich in die Innenstadt. Ich finde bei meiner Lieblingsmarke auch sofort eine gefällige Jacke. Sollte es so leicht sein? Keineswegs! Selbige Jacke ist natürlich zu klein. Oder ich bin zu breit. Wie dem auch sei, egal. In meiner Größe finde ich erst einmal nichts Ansprechendes. Im September gibt es fast nur noch die Herbst- und Winterkollektion. Die nützt mir in Thailand ohne Zweifel nichts. Aber eine Etage höher, ein ganz anderer Shop aber derselbe Chef - warum auch immer - eine Treppe hinauf, dort könnte ich noch einmal schauen. Okay. Ich finde eine knallgelbe Jacke, die passt. Außerdem eine bläuliche mit zu langen Ärmeln. Oder eine grüne, die auch passt. Der Schweiß strömt nur so aus meinen armen Poren. Und wie wäre es mit der rostroten? Da kommt noch eine grüne, eine blaue, eine grünblaue. O weh! Rein in die Jacke, schauen, raus aus der Jacke, Tropfen von der Stirn entfernen, rein in die Jacke, schauen, raus aus der Jacke, Tropfen wischen und, und und … Schließlich entscheiden wir uns für eine dunkelblaue. Warum nicht gleich so? Nein, Kleidungshoppen ist nicht mein Ding. Never.
Funkelnde Augen
12.09.17 23:58 2017112017
Ich darf heute wieder eine Bibelstunde moderieren oder im Frommdeutsch gesprochen „halten“. Es ist ein interessanter Text über Erlassjahre bzw. Sabbatjahre und das Jobel- oder Halljahr. Da geht es um bemerkenswerte soziale (fast sozialistische) Regelungen Gottes. Der Text hat sich in einen Formulierungsdschungel gehüllt, der schwer zu durchdringen ist. Ausgerechnet der Volxbibel gelingt es hier dem verirrten Leser eine Bresche zu schlagen. Respekt. Im Anschluss begebe ich mich nach Cupertino in die neue Apple-Huldigungshalle, benannt nach Steve Jobs, und schaue mir die Präsentation der ach so teuren aber ebenso guten neuen Produkte des angebissenen Apfelkonzerns an. Ja, es ist beeindruckend. Ob allerdings 1.000 $ für ein bisschen telefonieren und ein wenig rumdaddeln angemessen sind - ich spreche hier von meinen Smartphoneaktivitäten - der Zweifel nagt kräftig. Aber schön sind sie schon die neuen Spielzeuge. Sparkling eyes.
Shoppingnöte
11.09.17 22:00 2017102017
Heute kommt per Post meine bestellte Hose für den Urlaub. Ich bin total gespannt. Das Paket ist schnell geöffnet und dann staune ich. Ich staune sehr! Es gibt einerseits untersetzte Größen für die ein klein wenig fülligeren Zeitgenossen zu denen auch ich zähle. Dann gibt es wohl dieselbe Größe - englisch, amerikanisch, was weiß ich - für eher kindlich figurierte Personen. Kurz und schrecklich ich halte ein Höschen in der Hand, das total niedlich aussieht, jedoch bei mir selbst als Lendenschurz nur sehr unzureichend „funktionieren“ würde. Putzig. Ab in den Karton mit der „Puppenware“ und retour. So kann man sich täuschen. Ich bestelle jetzt bei einem Versender, der mit „großen Größen“ wirbt. Das wird hoffentlich passen. Vielleicht fällt die Cargohose aber zu groß aus. Abwarten. Ich sehe der Gefahr ins Auge, dass mich die Umstände noch in den lokalen Einzelhandel treiben könnten - das wäre schrecklich. Schwitzend durch die Läden taumeln, schamhaft zum Anprobieren neue Hosen über alte nasse Haut ziehen und dann feststellen, das passt nicht, sieht nicht aus, ist nichts für mich. Nach einer Odyssee durch die textilen Anbieter komme ich dann mit leeren Händen wieder zu Hause an. Es wäre nicht das erste Mal. Nö, dann lieber Pakete hin- und herschicken. Abends stimmen wir uns mit einem interessanten Film auf unseren Urlaub ein. Nette Aussichten.
Adelante
10.09.17 23:47 2017112017
Weshalb macht es mir so viel Spaß, so viel Freude, zu moderieren, einen Gottesdienst einzuleiten? Vorher bin ich aufgeregt - zugegeben nicht mehr so mächtig wie früher - aber unruhig und aufgewühlt nach wie vor. Und dann, ich gehe ans Pult, plötzlich fühle ich mich frei und offen - und es fällt mir kein besseres Wort ein - ich fühle mich einfach wohl. Es ist stark zu empfinden wie Gott mich mit Mut und Zuversicht füllt, wie mir (trotz aller gründlichen Vorbereitung) neue Worte zufließen, einfach so. Im Berufsalltag war das nie so oder nur ansatzweise, hier in der Gemeinde ist es völlig anders. Diese Form der Abhängigkeit von meinem Herrn und Heiland erfüllt mich immer wieder neu mit Liebe und Dankbarkeit ihm gegenüber. Klasse. Wer wissen will wer der Heilige Geist ist und wie er wirkt sollte in einer christlichen Gemeinde mitarbeiten. Da lernt man ihn kennen und sehr schätzen. - Nach so einem starken Vormittag brauche ich einen naiven Folgetag. Meine Krimis aus den 20er Jahren, die ich mir krampfhaft lesend erkämpfe (so ein Schrott, warum tue ich mir das an?) ziehen mich zurück auf den Teppich. Ein Tatort am Abend, ebenso preisgekrönt wie fern der Realität, aber nett gemacht unterhält uns mäßig und ein Reisebericht über Siebenbürgen drängt sich mächtig in meine nächstjährige Urlaubsplanung. Ganz nebenbei füllt sich unser Terminkalender mit bauchdurchmessersteigernden lukullisch wertvollen Terminen in den nächsten Wochen. Warum plage ich mich so mit Kämpfen um jedes Gramm wenn es nur eine Frage der Zeit ist bis die Kilo-Bomben ihre Territorien massiv zurückerobern und alle Wälle niederreißen? Ich bin der Ritter mit der traurigen Gestalt. Ja, im Äußerlichen eher ein Sancho Panza, kämpfe ich dennoch gegen Windmühlenflügel. Adelante Rosinante!
Schnell, teuer, oberflächlich
09.09.17 23:35 2017112017
Da steht man als alter eingeborener Wolfsburger da und wundert sich. Wo sich früher ein wunderbar großes Freibad einladend ausbreitete - meinen Fahrtenschwimmerschein habe ich dort abgelegt und einen todesmutigen Sprung vom 3-Meter-Brett absolviert - ragen nun Wohnhäuser in die Landschaft. Sie sind schön anzusehen und die Penthäuser sollen 650.000 Euro gekostet haben. Gut, sie sind mit 200 qm Wohnfläche nicht gerade klein aber der Blick von der hochgelagerten Terrasse geht auf gegenüberliegende Reihenhäuser. Da zahle ich doch lieber das Doppelte und schaue auf den Hafen von Leer in Ostfriesland. Außerdem könnte ich dort meine - bedauerlicherweise nicht vorhandene - Yacht direkt vor der Haustür parken. Immerhin wird der Bauunternehmer gut verdient haben. Um so mehr, da so richtig perfektes Bauen nicht sein Ding zu sein scheint. In altbekannter Baulöwenmanier betont er klar, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Ich muss dabei an unseren damaligen Kellerbauer denken - der konnte ebenso beeindruckende Versprechen abgeben, die er niemals zu halten beabsichtigte. Einzig das STO-Prinzip verhilft zu überproportionalen Profiten: Schnell hochziehen - Teuer verkaufen - Oberflächlich nachbessern. Der Bauherr zahle und schweige. Das spült Geld aufs Konto. Viel Geld. Pecunia non olet! Oder etwa doch?
Sekt und Lieblingskuchen
08.09.17 20:27 201782017
Die Sektbar einer Hochzeit im Rathaus unterliegt unserer Betreuung. Wir sind gehalten den gestellten Sekt auf etliche Gläser zu verteilen und eine Vorhersage über die Wünsche der Konsumenten zu treffen. Pur weiß? Pur rosé? Gemischt mit O-Saft? Pur O-Saft? Das fällt relativ leicht. Schwieriger gestaltet es sich die Vorhersagefehler auszugleichen, weil die Gläserzahl arg begrenzt ist. Wir lernen: nur halb gefüllte Gläser erleichtern mittels Zusammengießen die Gewinnung leerer Kelche ungemein. Und so hören wir die Wünsche, schütten zusammen, füllen neu - ganz nach Belieben - und so bestätigt sich unsere Lernfähigkeit im Alter. Gut zu wissen. In der Stadtmission bilden wir ein Spalier, das Brautpaar flaniert zwischen Rosen und Seifenblasen - welch ein köstliches Bild - hindurch. Das Kuchenbuffet besteht zur Hälfte aus lecker salzigen Angeboten - Schnittchen, Lachsröllchen, Blätterteig-Käse-Teilchen und so. Diese Art Kuchen mag ich am allerliebsten. Gut gesättigt, ein wenig kulturell angehaucht und leicht angeplaudert verlassen wir weder zu früh noch zu spät diese gastliche Stätte. Es war ein netter Tag - insbesondere für das Brautpaar. Das weckt Erinnerungen.
Stauen will gelernt sein
07.09.17 22:00 2017102017
Wie wenig Koffer brauche ich für eine lange Reise? Die Frage treibt mich heute total um. Für unseren Thailandaufenthalt studiere ich Backpackerlisten und staune über deren Minimalismus. Andererseits verblüfft mich das Monströse der empfohlenen Rucksäcke. Meine Zeit, so ein Backpacker schultert einen mittleren Koffer mit Gurten. Da sind wir mit unseren rollenden Gepäckstücken vielleicht gar nicht so schlecht aufgestellt. Doch Versuch macht kluch und so packe ich mal probeweise nach einer modifizierten Rucksack-Reisenden-Empfehlung. Und siehe da: mein Koffer in Bordcasegröße müsste ein wenig mehr Volumen haben und schon würde es passen. Erstaunlich, was man so alles in diesen Gepäckrollern verstauen kann. Auf jeden Fall ist mir nach diesem Experiment etwas wohler im Magen und ich blicke etwas zuversichtlicher einer Fahrt entgegen, die mich wochenlang von meiner heimischen Couch trennen wird. Seufz! Ich hab’ es so gewollt. Freu!
Geheimrätliches Stirnrunzeln
06.09.17 23:59 2017112017
Ich habe mich in jungen Jahren immer wieder gefragt wie die ältere Generation tickt. Weshalb sie bestimmte Dinge in bestimmter Weise sieht oder beurteilt und so skeptisch neueren Entwicklungen gegenübersteht. Es waren Fragen, die halt jüngere Menschen bewegen. Heute stelle ich fest, dass ich auf der Gegenseite angekommen bin, okay, weniger skeptisch, eher neugierig aber doch anders in meinen Erfahrungen. Wir wollen ein Thema diskutieren und fangen mit Lied und Gebet an. Das finde ich gut. Mittendrin gehen wir auseinander, damit jeder für sich persönlich mit Gott über das bisher Besprochene reden kann. Mir ist das fremd. Ich habe doch vorher mit Gott gesprochen, habe anfangs zu ihm gebetet und stehe während der ganzen Diskussion mit ihm in Verbindung. Weshalb jetzt noch die Einzelklausur? So ist sie halt die Nachwuchsgeneration. Okay, spreche ich eben noch einmal explizit mit meinem Herrn. Danach tragen wir die geistlichen Erkenntnisse zusammen. Manche Schlussfolgerungen verblüffen mich - ich hätte sie so nicht gezogen - aber wer bin ich denn, dass ich die Wege, die Gott in das Herz und den Verstand anderer Menschen wählt kritisiere. Aber staunen darf ich! Nach einem ausführlichen Gespräch schließen wir mit einer Gebetsgemeinschaft und einem Lied. Während mir die rein sachliche Ebene mehr liegt spüre ich hier eine starke emotionale Untermalung. Das ist nur bedingt mein Ding aber ist es deshalb schlecht? Nein, gewiss nicht! Nur ich bin eben ins Geheimratsalter vorgedrungen. Und da tut man immer so allwissend. Ist man aber nicht. Gut so!
Suchen, grübeln, grillen
05.09.17 23:57 2017112017
Ja, in WordPress wohnt eine gewisse Logik, zweifellos. Sie zu erkunden ist nicht ganz so einfach, da die Vorstellungen ihrer Konzipierer mit meinen Erwartungen nicht so ganz harmonieren. Abstriche scheinen zunächst geboten zu sein, wenn man sich nicht in ellenlangen Recherchen verlieren will. Ein schwaches Erinnerungsvermögen verstärkt außerdem meine Kompromissbereitschaft enorm. So gern ich Arbeiten an Haus und Garten meiden würde, wäre die Begründung „WordPress kennenlernen“ dafür doch unvertretbar schwach. Schade eigentlich. So gönne ich mir dafür nur einen Teil dieses Tages, komme wie erwartet schleppend voran und träume von einem Editor, der einfach nur macht was ich will und nicht rumzickt. Träume sind Schäume. Den Abend verbringen wir bei einem 75. Geburtstag mit Kartoffelsalat, Grillfleisch, scharfen Saucen, Bier, Whisky (oder ist es Whiskey - egal) und geistlichen Diskussionen. Eine seltsame Mischung aber durchaus geist-erfrischend. Ich staune worüber wir Menschen grübeln können, was uns beschäftigt obwohl wir wissen, dass es jenseits unseres Verständnishorizontes liegt. Neugierig sind wir. Das kann üble Folgen haben. Oder extrem gute. Kommt drauf an.
Aufräumen oder verdichten?
05.09.17 13:35 201712017
Mein heutiges Schlüsselerlebnis findet in unserer Garage eine imposante Kulisse. Sie ist nämlich proppenvoll. Und nun soll das Auto meines Schwagers zwischengelagert werden. Auf-, um- und wegräumen ist die Devise – aber wohin? Oder doch besser verdichten, stauchen und stapeln? Uns bleibt wohl nur eine Mischung aus beidem und schließlich stehen dann doch zwei Fahrzeuge friedlich nebeneinander. Das freut uns und an den Verbleib des Sperrgutes wollen wir erst einmal nicht denken. Abends wälzen wir in der Mitgliederstunde schwerwiegende Fragen hin und her, müssen aber nichts Bedeutendes entscheiden. Das fällt nicht schwer. Trotzdem will gut Ding wieder einmal Weile haben. Warum eigentlich?
Jedem seine Suppe
04.09.17 21:58 201792017
Die Technik ist ein launisches Menschenprodukt. Heute wollten wir vom Thai-Restaurant direkt mit unserem Missionar skypen. Keine Chance, Skype wollte nicht. Doch dann meldet sich mein Smartphone - von Thailand aus kommt eine Bildverbindung zustande. Stark. Wir klären einige Fragen direkt, freuen uns über eine erste Planung für die Besuchstage und stimmen uns mit unserem Gastgeber ab. Dann genießen wir die leckere thailändische Kost und plaudern über den Urlaub und alles Mögliche. Ich bin gespannt auf die ziemlich andere Kultur dort, lese einiges in der Theorie und werde diese mit der Praxis vergleichen. Erstaunlich, wie Menschen in unterschiedlichen Kontinenten den Umgang miteinander so andersartig gestalten. Im Kern sind wir uns alle gleich - in den Äußerlichkeiten nicht. Und doch schlägt auch hier die Globalisierung zu, je größer die Stadt, desto größer die Annäherung der Kulturen. Das muss doch nicht sein. Eine Einheitsbrühe kann niemals so gut schmecken wie viele landestypische Gourmetsuppen. Never.
Wahlkrampfmisere
03.09.17 23:01 2017112017
Ich habe den Niedersachsentag geschwänzt, nur den Umzug verfolge ich mit einem Auge im Fernsehen. Ich schwänze das Kandidatenduell voll bewusst, denn für mich kommt es bei einer Wahl auf das an, was die Parteien mit Deutschland vorhaben und nicht welcher Spitzenkandidat der bessere Showman respektive die bessere Showfrau ist. Diese Reduktion auf die Selbstdarstellungsfähigkeiten einzelner Führungspersonen halte ich für irreführend. Wie heißt es doch so schön in ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘: man habe festgestellt, die Fähigkeiten eine Wahl zu gewinnen seien genau entgegengesetzt den Fähigkeiten gut zu regieren. Die Ironie ist spürbar, doch es ist auch manches Wahre dran. Politiker sehen das anders - und das ist mein Problem mit ihnen. Doch ich werde wählen gehen. Wen oder was? Diesmal Vertreter meiner eigenen Interessen. Sorry.
Nudel oder Nadel
02.09.17 22:00 2017102017
Meine kirchen- und niedersachsenaffine Hausmitbewohnerin treibt es auf den Tag der Niedersachsen. Im Himmelspostamt versieht sie Schalterdienst und anschließend praktiziert sie stundenlanges Flanieren auf der Festmeile. Das gelingt ihr hervorragend. Ich derweil sitze zu Hause und aktualisiere den reformierten Internetauftritt. Mittags schwelge ich in Erinnerungen und produziere mir - fast wie in vergangenen Arbeitstagen - eine dicke Nudelsuppe aus der Tüte aber mit einer reichlichen Nudelbeigabe. Dieses magginale Aroma hatte ich fast vermisst. Irgendwie lecker. Irgendwann am späten Nachmittag hole ich meine Hochbegeisterte aus der prall mit Menschen gefüllten Innenstadt ab. Was hat sie nicht alles gesehen, mit wem hat sie nicht alles geplaudert und welche Bekannten hat sie nicht alles getroffen! Mit mir wäre das bestimmt nicht so nett gewesen, könnte ich mir vorstellen. Meine Geduld erschöpft sich allzu leicht in Menschenmassen und mein Interesse an handwerklich filigranen Produktionsverfahren ist nur arg oberflächlich ausgeprägt. So üben wir und spätabends lieber gemeinsam im Verkosten eines edlen Tropfens. Fein.
Trachtenauflauf
01.09.17 21:58 201792017
Bewaffnet mit einem semiprofessionellen Sauggerät und ABBA in den Ohren lasse ich die Krümel von unserem Stadtmissionskugelgarn verschwinden. Meine kirchenmeilenaktive Genossin lässt sich derweil bei meinem alten Arbeitgeber akkreditieren. Jetzt muss sie mit einem Armbändchen leben. Ich werde wohl um diesen Massenauflauf einen großen Bogen schlagen, Reißaus nehmen, Fersengeld geben. Schiebende Dirndl- oder Regionsuniformbestückte sind nie meine Welt gewesen. Feiert schön.