Januar 2017
Fragen der Zeit
31.01.17 21:43 201792017
Jänner ade, scheiden tut weh und schon ist ein Zwölftel des Jahres vorbei. Wutsch! Heute beweist mein Lieblingsreisebüro wieder einmal seine Kompetenz durch günstige Konditionen bei der Hotelbuchung. Es muss nicht immer eine App sein, es geht durch persönliche Kontakte auch gut, sogar besser. Fein. Und wieder bastel ich am Internet. Eine ganz „verrückte“ Programmierung will mich ärgern. Ich steige nicht durch. Also verabschiede ich mich und schalte aus. Gehöre ich etwa zu den abhängig Beschäftigen, die immer wieder ihre Kompetenz unter Beweis stellen müssen? Nö. Schlimmstenfalls habe ich eine lästige Aufgabe weniger. So bleibt man cool. Warte ich halt auf einen Geistesblitz oder frage beizeiten einmal nach - wie es kommt, so kommt’s. Nur zwei Bibelstunden und ein Gottesdienst lasten immer noch schwer auf mir. Da ist es schwieriger, da ist Liebe und Verantwortungsgefühl mit im Boot. Die zwei Burschen können ganz schön nerven. Pack ma’s o! Aber wie?
Comments
Smile
30.01.17 20:35 201782017
Das Reisebüro quillt fast über. Wir warten geduldig, eigentlich wollen wir nur die Verträge unterzeichnen. Eigentlich. Wir kommen ins Plaudern, reservieren ein paar Sitzplätze im Flugzeug damit wir nicht stehen müssen 😉, ordern wegen langer und später Reise ein wenig Atzung daselbst und denken über eine Umbenennung von TUIfly in Billigheimerair nach. Würde gut zur Airline passen aber vielleicht sollten sie den Namen dann nicht abkürzen. Das könnte zu Missverständnissen Anlass geben. Mein Portemonnaie passt wieder einmal nicht zu meinen Ansprüchen. Da ersteres nicht zunehmen kann müssen letztere abspecken. Keine neue Erkenntnis. Ich „klage“ wieder einmal auf allerhöchstem Niveau. Also freue ich mich lieber an meinen Möglichkeiten und lächle still vor mich hin. Dieser Gesichtsausdruck steht mir besser. Viel besser. 😊
Sparflug
29.01.17 18:51 201762017
Aha. Gerichte bremsen den Übereifer des Präsidenten. Gut zu wissen. Daher haben unsere polnischen Populisten als erstes ihr Gerichtspersonal ausgewechselt - Recht hin oder her. Mit regierungstreuen Richtern kann man nichts falsch machen. - Nach unserem Gottesdienst konnte ich unser Jubiläumsgottesdienstteam komplettieren. Ein guter erster Schritt. Zuhause stöbere ich ein wenig im Internet in den geldbeutelerleichternden Zusatzangeboten der Fluggesellschaft. Eigentlich vermisse ich noch die Maut für die Gangbenutzung und die Toilettengebühr im Flieger. Einen SB-Service in der Maschine wo der Copilot noch nebenbei Getränke und Essen am Counter - gleich hinter dem Cockpit - verkauft, könnte das Bordpersonal einsparen. Wenn, wie beim Auto, nicht angelegte Gurte bei Sitzbelastung angezeigt werden macht das sowohl Steward als auch -esse völlig entbehrlich. Hauptsache wir Passagiere müssen nicht zum Spritsparen die Maschine zur Startbahn schieben. Das fehlte noch!
Flott voran im Rückwärtsgang
28.01.17 22:00 2017102017
Trumpiboy sperrt alle Moslems aus für ihn terrorverdächtigen Ländern aus - ohne Rücksicht auf die Person, wie eine Dampfwalze will er alles platt walzen. Armer Kerl. Er sperrt damit Hightechexperten der weltweit führenden Software-/Internetfirmen, Spitzensportler, Stars und Sternchen, Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft aus. Ein Einreisevisum gilt von einer Sekunde zur anderen nichts mehr, eine Green Card wird zur Makulatur und Einzelschicksale sind ihm wurscht. Abgesehen davon kann das sogar die amerikanische Wirtschaft schädigen, wenn es die „Richtigen“ trifft. Donald ist es egal aber dennoch bleibt das juristisch äußerst fragwürdig und menschlich abgründig. Ich bin auf die weitere Entwicklung gespannt. Bleiben die USA ein Rechtsstaat oder beginnt auch dort die Manipulation des Populisten? Ungarn, Polen und die Türkei lassen grüßen. Seltsam die Vereinigten Staaten in diesen Zusammenhang stellen zu müssen. Insofern werde ich hier meine Freiheiten genießen solange es noch geht und nicht jenseitsatlantische Egoisten mir meine Lebensumstände durch ihre kontinentübergreifende Vermessenheit versauen. Mehrheit ist halt Mehrheit, selbst wenn sie in Wirklichkeit eine Minderheit ist. Höhere Wahlmathematik.
Adelante amigos
27.01.17 23:58 2017112017
Neulich klagte ich noch über mangelnde Kreativität bei der Urlaubsplanung und heute gibt es einen zweiten Reisetermin im Jahr. Einfach so. Ein Newsletter landet unspektakulär in meinem Maileingang. Mäßig interessiert schaue ich drauf. Man kann ja mal das Angebot anklicken. Wow, starke Sache! Nun könnte ich online buchen, kein Problem, aber man muss ja auch an die heimische Wirtschaft denken. Also rufe ich mein Lieblingskurzreisebüro an, lasse den netten Inhaber die Buchung tätigen und schon sind 14 Tage Fuerteventura im Sack - in meiner Lieblingshotelkette übrigens. Nicht heute oder morgen, nein, irgendwann im Laufe des Jahres. Rentnerfreiheit.
Mission und Blockade
26.01.17 22:00 2017102017
Im Hauskreis bewegt uns die Frage weshalb in Ländern mit Unterdrückung der Christen (durch Islam, Buddhismus, Hinduismus, Kommunismus …) vielfach ein starkes Wachstum bei den Christen zu verzeichnen ist, während in der DDR genau das Gegenteil der Fall war. Auch heute noch stoßen Christen in den diesbezüglichen Bundesländern auf Ablehnung. Wir finden dafür keine Erklärung. Ich - als kleines Licht - könnte mir denken, dass es einen großen Unterschied macht, ob Menschen neu von Christus hören oder ob sie aus einer ehemals christlich geprägten Gesellschaft kommen, die sich von Jesus, von Gott, abgewandt hat. Unser Gott respektiert nämlich unsere Entscheidungen für oder gegen ihn. Und Väter (und Mütter) geben dann ihre Ablehnung an die nächste Generation weiter. Wenn eine Gesellschaft erst einmal ihren Glauben verdrängt hat (ja, das ist möglich, Gott lässt uns unseren Willen), dann findet sie möglicherweise nur schwer zurück. Schade.
Up and Down
25.01.17 22:00 2017102017
Ich vernichte Gehaltsabrechnungen aus vergangenen Jahrzehnten. Zu DM-Zeiten habe ich echt gut verdient. Da lief viel Knete auf mein Konto. Der Euro reduziert das Netto deutlich - angeblich wertneutral, de facto wurde die Verfügungsmasse enger. Die Statistik bewies das Gegenteil und so wird deutlich wie die Praxis sich irren kann. Wenn man „Partei“ durch „Theorie“ ersetzt klingt der bekannte ironische Spruch so: „Und geht es uns auch noch so schlecht, die Theorie hat immer recht.“ Nun, wie dem auch sei, heute können wir nicht klagen. Es reicht nicht zum Luxusurlaub, wohl aber zum luxuriösen Urlaub - und das ist schon sehr viel! Doch zurück zu der Schredderaktion. Der Schnipselproduzent läuft heiß und bedarf zahlreicher Ruhepausen. Er kommt wohl aus dem öffentlichen Dienst. Doch gut Ding will Weile haben und so tilgt er beharrlich den monetären Nachweis von zwanzig Jahren meines Arbeitslebens. Weg ist weg. Abends schaue ich einigen Flugzeugen beim Absturz zu und staune über die vielfältigen Möglichkeiten so ein technisches Wunderwerk beim Starten oder Landen mit einem kleineren Artgenossen kollidieren zu lassen bzw. es ungespitzt in einen Sumpf zu rammen. Eine kleine Unachtsamkeit, eine Nachlässigkeit in Kombination mit ein paar fiesen äußeren Umständen - und rumms!. Ist schon hart. Zwei folgende Beiträge loben dagegen in allerhöchsten Tönen zwei ebenfalls fliegende technische Wunderwerke mitsamt ihrer höchsten Präzision und Sicherheit. Geht doch.
Gießwasser
24.01.17 22:00 2017102017
Heute lese ich einen geschmeidigen Krimi, spielend in englischen Landschaften. Sommerliches Cornwall, mildes Klima, blühende Landschaften, herrlich verschrobene Charaktere, eine - letztlich - vom Glück verfolgte ältere (etwa in meinem Alter befindliche) Amateurdetektivin im Rentenstand ermittelt frisch drauflos und ist erfolgreich. Kurz vor ihrer drohenden Ermordung durch den Täter wird sie durch eine Verkettung glücklicher Umstände gerettet und überlebt. Zwangsläufig gerettet, denn sonst wäre ja der Folgeband schwer gefährdet. So eine Fastfood-Literatur entlastet Körper und Geist. Sie ist nahezu im Ruhezustand aufzunehmen und zu verarbeiten, sickert in den Geist wie Gießwasser in die Pflanzenerde, erfrischend aber nährstoffarm, erquickend jedoch nicht nachhaltig. Winterlust. Winterfrust?
Aufwachen!
23.01.17 22:00 2017102017
Ich fürchte in den Pensionistenmodus abzugleiten. Ein paar Wehwehchen belästigen mich, eine allgemeine Interessenlosigkeit versucht mich zu überwältigen, mein Sessel übt eine unverständliche Faszination auf mich aus und mein Kopf weist eine beängstigende Leere auf, ganz zu schweigen von der Kreativität auf Urlaub - hoffentlich Urlaub und nicht Auswanderung. Mit einer gewissen Trägheit des Körpers, die ich nicht unbedingt als lästig empfinde, scheint sich im Huckepack eine Trägheit des Geistes einschleichen zu wollen mit einem katastrophalen Schadenspotenzial. Das geht so nicht. Doch wie aktiviert man graue Zellen im Schlendermodus? Wie tritt man sich gedanklich ins Hinterteil? So bringt mein Alltag immer neue Herausforderungen hervor, altersgemäß in kleinen Häppchen. Wake up, old guy!
Postfaktisch
22.01.17 20:34 201782017
Sonntag ist Gottesdiensttag und das ist sehr gut so. Der Saal ist proppenvoll. Klasse. Unser Jugendreferent versteht es prachtvoll uns die kryptische Botschaft des guten alten Hesekiel näherzubringen. Es ist wieder einmal höchst ansprechend. Im Anschluss gelingt es eine kleine Arbeitsgruppe weitgehend zu komplettieren. Eine Person fehlt mir noch. Ich hoffe, dass ihr eine Mitarbeit möglich ist. Warten wir es ab. — Warum verfolgen mich die Gedanken über den neuen amerikanischen Präsidenten? Er nervt. Ein Foto zeigt die Massen bei Obamas Vereidigung und ein anderes die vielen leeren Plätze bei Trumpiboy. Und jetzt behauptet der Typ, dass bei ihm so viele Menschen waren, wie bei keiner anderen Vereidigung zuvor. Was soll das? Wer schon bei so offensichtlichen Fakten ganz dreist lügt, wie soll ich von ihm je ein positives Bild gewinnen? Und wer die Wahrheit schreibt, der lügt nach seiner Meinung. Aha. Was soll das werden? Ich vermute, dass er versuchen wird die EU zu übergehen und direkt mit einzelnen Ländern Verträge zu schließen. Teile und herrsche - das uralte Prinzip der Machtvergrößerung und -erhaltung. Hoffentlich spielen unsere Europolitiker da nicht mit. Sicher bin ich mir nicht. Das kann ja heiter werden.
65
21.01.17 22:00 2017102017
Eine von uns macht den Anfang. Wie jedes Jahr ist sie vornedran. Sie läutet die „65“ ein. Wir sind ein großer Jahrgang und jeder von uns macht in den nächsten Monaten einen auf halbrund. Früher kam zu dieser Zahl noch der Rentenstart dazu. Der liegt - ich bin Gott zutiefst dankbar dafür - bei mir schon weit über vier Jahre zurück. Andere müssen heutzutage noch etliche Monate darauf warten. Wie dem auch sei, heute verkosten wir ebenso nahr- wie schmackhafte Suppen, konsumieren lecker roten Saft in vergorener, ausgereifter Form und ich probiere meinen allerersten Laphroaig, dem In-Whisky der letzten Jahre. Könnte man sich dran gewöhnen. Slainte Mhath!
Papierkram
20.01.17 22:00 2017102017
Schon wieder ein Ablagetag. Immer noch viel Papier zu bewegen. Und das an einem Fastentag. Das Jahr 2013 wandert weitgehend in den Schredder - und tschüss. Ein paar wichtige Reste überleben. So kann man sich auch beschäftigen. Meine Zeit!
Ehe
19.01.17 22:00 2017102017
Heute beschäftigt mich die Ehe. Warum schafft Gott zwei an sich recht unterschiedliche Persönlichkeiten in Frau und Mann und erwartet von ihnen ein lebenslanges Zusammenleben (s. Bergpredigt)? Da ist eine Scheidung doch programmiert, sollte man denken. Und doch lehnt Gott diese entschieden ab. Kennt er uns nicht? Und wenn man genau hinsieht, will Gott nicht nur, dass beide ein Leben lang zusammenbleiben - wie wir es oft interpretieren - nein, das ist ihm viel zu wenig. Er fordert, dass Mann und Frau sich ein Leben lang lieben und total gern beieinander sind. Ich bin überzeugt, dass ein Nebeneinander-her-Leben Gott genauso gegen den Strich geht, wie eine Scheidung. Ziel verfehlt. In der Theorie bedeutet das, sich nicht über die Schwächen seines Gegenübers aufzuregen sondern zu fragen warum man sich darüber ereifert? Warum macht man der Partnerin so viel Stress? Wie kann ich das bei mir ändern. Und genauso umgekehrt: warum tue ich nicht das, was meinen Gatten freut, warum ist mir sein Empfinden unwichtiger als meins? Kurz gesagt, sollten wir die Fragen, die wir dem anderen stellen uns selber stellen. Wenn nötig einfach ohne zu murren an ihrer statt handeln. Und zwar beide - einseitig wird das auf Dauer nichts - jedoch ohne es einzufordern, freiwillig von beiden. Das schreibt sich nur leicht, ist aber sauschwer. „Liebe ist ein Gefühl, das man lernen muss“ lautete mal ein Buchtitel, den ich vor langer, langer Zeit las. Wie wahr! Schwerer Lernstoff! Gott will mich herausfordern. Er stellt mir eine Aufgabe, die ich ohne ihn nur unbefriedigend und mit seiner - von mir und ihr intensivst gesuchten Hilfe - halbwegs gut mit kleinen Dellen und Scharten bewältigen kann. Suche ich immer dafür seine Hilfe? Rechtzeitig? Zweifel sind angebracht.
Ansprüche, Tatkraft und Kirchenwerkzeuge
18.01.17 23:57 2017112017
Und weiter geht mein Staunen was manche Mitbürger von einem Pflegeheim erwarten. Ob dann in gleicher Weise die Bereitschaft vorhanden ist, diese Leistungen auch adäquat zu honorieren? Die Fixkosten für Miete (oder Abschreibung, egal) müssen dort schon sehr hoch sein. Dazu Personalkosten im 3-Schichten-Dienst (teilweise) und die Sachkosten - da staune ich schon, dass der Kassen- und Privatanteil ausreichen. Bei Privatbetreibern muss dazu noch ein Gewinn erwirtschaftet werden - und das alles bei überwiegend Einzelzimmern! Was wollen die Kritikaster? Wer bezahlbare Leistung will, muss Kompromisse schließen und wer Perfektion will muss blechen (und nicht wenig). So läuft es halt. Wer das akzeptiert und die richtigen Konsequenzen zieht, lebt besser und ruhiger. Wer nur jammert, klagt und heult hat ein Problem und wird es immer vor sich hertragen müssen. Viel Vergnügen dabei! - Nachmittags kutschierten wir achtzehn fette Säcke nach Kunrau - Betten und Kleidung für Rumänien. Ein nettes älteres Paar stellt ihre Scheune als Lager zur Verfügung und die war fast voll. Es ist immer wieder nett mit den lieben Leuten zu parlieren. - Abends konnte ich unsere neuen Kirchenwerkzeuge näher kennenlernen. Churchtools ist ein bemerkenswertes Programm, das die Gemeindeorganisation tatsächlich wirkungsvoll vereinfachen kann. Wer seine Pastoren stark mit organisatorischen Aufgaben auslasten will, braucht es nicht. Ansonsten ist es fast genial und hilft bei vielen Routinearbeiten. Noch bin ich sehr angetan davon, später einmal vielleicht begeistert. Die Chance ist da.
Kritikaster
17.01.17 22:00 2017102017
Ein Artikel in einer unserer Tageszeitungen macht das Heim meiner Mum völlig nieder. Was soll das? Das stimmt doch überhaupt nicht! Wenn jemand sieht, dass - angeblich - ein naher Angehöriger vernachlässigt, unzureichend gepflegt oder sonstwie falsch behandelt wird - warum wartet er vier Wochen Pflege ab und schlägt nicht sofort Alarm? Warum greift er nicht rechtzeitig steuernd ein? Wie kann er über unzureichende Ernährung klagen, wenn diese portionsweise verpackt aus der Krankenhausküche kommt? Gibt es, seiner Meinung nach, im ganzen Klinikum zu wenig zu essen - zu wenig für eine sehr alte Frau, wo Alte bekanntermaßen viel weniger essen als jüngere Menschen? Wir waren mehrfach beim Essen der Bewohner dabei und können die Portionen und die Motivation zum Essen recht gut beurteilen. Ich weiß nur, dass man keine Person „wie eine Gans stopfen“ kann, wenn sie partout nicht will. Bei Mutti war das eine zeitlang das Problem. Man ist da hilflos. Und gelingt die „Motivation“ zum Essen, kann es sein, dass der Magen sich später „retour“ entleert. Ist doof, aber nicht zu ändern. Beim Trinken, das noch wichtiger ist, gibt es dazu noch eine allgemeine Verweigerung. Schon als Angehöriger kann man da nichts machen. Ich kenne das sehr gut und auch den Frust über erfolglose Überzeugungsversuche. Hilfe bietet da nur Flüssigkeitsversorgung über einen Tropf und den darf kein Altenpfleger setzen. Alle anderen Möglichkeiten sind meist nur Makulatur, bewirken wenig und dienen meist nur der kurzzeitigen Beruhigung der Angehörigen. Altwerden ist dem Ende zu selten leicht. Ungute Perspektive.
Ade Weihnachtszeugen
16.01.17 22:00 2017102017
Die letzten Weihnachtszeugen sind im dunklen Keller verschwunden. Sie wurden von mir demontiert, zusammengerollt und in die Tiefe verbannt. Schade. Schon einige Zeit leuchteten sie nicht mehr, kündeten aber allein durch ihre Sichtbarkeit vom Fest. Jetzt sind die Lichterketten und das große Netz vor dem Wohnzimmerfenster in ihr Frühjahrs-, Sommer- und Herbstquartier verfrachtet worden, brutal habe ich ihre Verbindung zum Strauchwerk durchschnitten. So spät war ich damit noch nie dran. Egal, der Frühling kann kommen. Vorher will der Winter noch ein wenig stänkern, soll er doch. Äußerst bedenklich ist jedoch, dass mir der „Drive“ zur Urlaubsplanung immer noch fehlt. Waren wir 2016 zu oft unterwegs? Mag sein.
Sonntägliche Impressionen
15.01.17 19:16 201772017
Mir war schon immer klar, dass 10-Uhr-Gottesdienste nicht mein Ding sind. So auch heute. Die Wegezeit eingerechnet sind wir einfach zu spät dran für den Abschlussgottesdienst der Allianzgebetswoche in der Christuskirche. So nehmen wir reuevoll mit dem Internetgottesdienst aus Bremen vorlieb aber werden nicht enttäuscht. Wären wir doch noch gefahren, hätten wir wohl nur noch einen Stehplatz ergattern können, erzählt man uns später. Insofern sind wir mit unserer Spontanentscheidung durchaus zufrieden. Der Winter bringt die weißen Landschaften draußen - und drinnen kachelofenheimelige Wohlfühlwärme. Das ist zwar mager gegen einen sonnenwarmen Sommerplatz auf der Terrasse - man kann nicht alles haben - aber davon abgesehen dennoch ganz gemütlich. So schauen wir dem Holz beim Verbrennen zu und das ist weitgehend interessanter als die Angebote der gebührengierigen und/oder reklamesturmflutgeprägten Sendeanstalten. Alles ist gut.
Pflücke das Jahr
14.01.17 22:00 2017102017
Das Jahr 2017 beginnt mit einem Affentempo. Schon ist der Januar halb vorbei und ich habe noch kaum Aktivitäten entfaltet. Es saust alles so schnell vorbei. Eigentlich wollte ich zwei Gruppen einladen - eine Arbeit abschließen und eine andere anfangen. Da muss ich mich jetzt aber sputen. Wenigstens habe ich gestern meinen ersten Staub gesaugt in meiner Gemeinde. Meine Urlaubsplanung für 2017 liegt noch völlig darnieder, ebenso die Haus- und Hofsanierungsüberlegungen. Wenn ich nicht aufpasse, kommt der Dezember und nichts wird passiert sein - bis auf einen möglichen Urlaub im Oktober. So kann es gehen mit uns Senioren. Das „nutze den Tag“ als von der Hoffnung getragener Wunsch wird nach und nach durch das altersgerechte „nutze das Jahr“ ersetzt. Ehe wir uns aufgerichtet, gereckt und zugegriffen haben, um (wörtlich) „den Tag zu pflücken“ ist dieser vorbei. Beim „Jahrespflücken“ können wir uns mehr Zeit lassen. So wird’s gehen.
Knurrtage
13.01.17 22:00 2017102017
Und ich habe es wieder getan! Ich wollte es doch nicht mehr! Aber Rückenweh, Schnauflust und Gehfrust haben mich dahin getrieben: Wieder startet ein Abnehmversuch. I will never learn. Fastenmethode: fünf Tage die Woche „normal“ essen und zwei Tage fasten (3e-1f-2e-1f). Dienstag und Freitag werden meine Gräueltage. Heute ist Freitag. Schande. Nun ja, ein gutes Essen gestern ist eine perfekte Ausgangsbasis. Immerhin hat meine angeheiratete Abnehmexpertin die Fasten-mit-Leckerli-Kur ausgesucht, an den sogenannten Fastentagen sind für mich immerhin noch 600 Kalorien erlaubt. Eins lerne ich schnell: ohne so einen unerlaubten Verwöhntag vorher wird es hart werden, sehr hart. Da kommen fürchterliche Diens- und Freitage auf mich zu. Armer Rolf.
Wohltuend
12.01.17 23:58 2017112017
Wir speisen vorzüglich im Tarallo. Ein Kollege meiner Datenschützerin a.D. lässt uns teilhaben an seinem Leben. Wir ihn an unserem. Es ist interessant, spannend und vielfältig. Eine gut investierte Mittagszeit. - Meine Mum ist supergut drauf. Ich staune immer wieder neu über ihre wiedererlangte Lebenskraft. Gut zu wissen, dass es auch im Alter immer zwei Entwicklungsrichtungen gibt. - Abends im Hauskreis läuft es sehr gut. Gespräche, Informationen, Erfahrungen und Hoffnungen haben ihren Raum. Ob es vielleicht doch einen Kreis gibt, der sich nicht auflöst, sobald ich einige Zeit dabei bin? Ich schöpfe Hoffnung - nicht viel, aber ein wenig. Doch seltsam sind diese Erfahrungen/Gedanken schon. Immerhin wehren sie jeglicher Überheblichkeit - und das ist auch schon etwas. Das tut gut.
Weltschmerz
11.01.17 22:00 2017102017
Wenn man alle Krimis kennt und die neuesten Produktionen nur grauslich findet, dann (endlich) öffnet sich bei Spießern wie mir - Spießer, was für ein wohlgerüchiger Begriff, keiner, der linken Ideologien hinterher hetzt, keiner, der sich fast „ins Hemd macht“, wenn er mal völlig unbeabsichtigt eine Äußerung jenseits der „In-Norm“ tätigt und keiner, der eigene Gedanken scheut - mithin bei freidenkerischen Spießern, der Horizont für die vielen hochinteressanten Dokumentationen der Bildermaschinen. Heute glänzt ein Sender mit einem Bericht über die Tourismuskrise der Türkei. Ich staune wie schnell Touristenströme eine neue Orientierung erfahren können und ganze Branchen durch chaotische Politik plattgewalzt werden. Touristen scheinen ein scheues Wild zu sein, leicht zu verschrecken und leicht zu vergraulen. Selbstverständlich, ideologiegeprägte Senderkultur, sind auf einmal die Flüchtlinge im Blickpunkt - sie in einem Atemzug mit Touristen zu nennen, scheint mir etwas weit hergeholt, aber anders hätte der Beitrag wohl kaum seinen Weg in den Sender gefunden. Heimatlos, individuell hoffnungsfroh auf Europa und dennoch perspektivlos, wenn sie dort ankommen, (noch) keinen Weg zurück und einen (meist) in der Fragwürdigkeit endenden Weg vor sich, welch eine bescheuerte Alternative. Ob ein Architekt, Bauunternehmer oder Galerist sich als Kellner, Hilfsarbeiter oder Gelegenheitsjobber wirklich wohl fühlt? Ich glaube es nicht. Sicher besser als ein heimatloser Flüchtling, aber befriedigend ist die Arbeit für ihn keinesfalls. Wie sollen sich zwei völlig gegensätzliche Kulturen verzahnen? Wir schaffen das? Mag sein, möglicherweise in der 3. Generation - aber sicher ist das nicht. Ganz und gar nicht. Schade.
Parkdramatik
10.01.17 21:58 201792017
Rund um das Klinikum tobt das Parkchaos. Als erfahrene Stellplatzsucher zögern wir nicht lange und reihen uns in die Schlange der im absoluten Halteverbot vor der Schranke Ausharrenden ein. Ich liebe unsere Verwaltung. Da baut man einen Parkplatz, von dem jeder weiß, dass er zu bestimmten Zeiten immer überfüllt sein wird. Dafür mag es ja gute Gründe geben. Warum rechnet aber keiner mit Warteschlangen? Oder doch? Listigerweise stellt man zwei Verbotsschilder auf. Jetzt darf hier keiner mehr auf einen freien Platz warten. Es ist zwar die direkte (und einzige) Zufahrt zum Parkplatz, doch hier darf kein Auto halten. Und wenn doch? Oh, die bösen, bösen Autofahrer, kein Respekt vor den Anordnungen der Verwaltung (unschuldig, ahnungslos und scheinheilig). Ihr Schelme! Die Jungs und Mädchens von der Planung sind eh’ gut drauf. Man hätte ja bei der engen Zufahrt auch eine schräge Einfahrt planen können. Stattdessen baut man 90-Grad-Kurven. Stark. Das Schauspiel panikartigen Kurbelns und ängstlichen Kurvens auf die Automaten mit dem Parkmünzenslot zu ist jetzt viel dramatischer. So können Unkonzentrierte, Ungeübte und Ältere zum Amüsement der Passanten beitragen. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Das muss man erst mal können. Chapeau! 😇😉
Lerneffekte
09.01.17 22:00 2017102017
Es geht heim. Einerseits schade, andererseits mal wieder nötig. Up, up and away home - oder so. Die Autobahn ist relativ frei, die Nebenstraßen nicht minder. Wie schön kann es sein mal mit 170 und dann wieder mit 60 nach Hause zu schaukeln. Das sorgt für Abwechslung. Rasen kann jeder. Wir tanken in Ostfriesland zum Supersonderpreis, kommen hier an und tanken fast 10 Cent den Liter billiger. Das Preisgefälle beim Sprit nimmt heute wohl eher die Form eines Wasserfalls an. Das spricht natürlich für eine kilometergenaue Kalkulation der Mineralölkonzerne. Oder für den Würfel als unverzichtbares Instrument für betriebswirtschaftliche Preisgestaltungen. Man lernt eben nie aus.
Rematerialisierte Pappe
08.01.17 22:00 2017102017
Sie ist wieder da! Ruhig und zusammengefaltet liegt die Pappe auf dem Rasen des Nachbargrundstücks. Ein - von uns unbemerkter - heftiger Wind könnte sie gepackt, die Scheibenwischer zurückgeklappt, zum Nachbarn geweht, dort vor dem Landen zusammengefaltet und platziert haben. Der Schnee hätte dann darüber seine spurenvernichtende Decke gebreitet. Wie wahrscheinlich ist das denn? Wer soll das glauben? Möglicherweise hat sie sich abends weggebeamt und einen Tag später rematerialisiert. Klingt ähnlich wahrscheinlich. Egal, immerhin ist das verschwundene Teil wieder aufgetaucht, wie auch immer, es ist schon okay so. Der Gottesdienst baut mich richtig gut auf. Perfekt. Anschließend spazieren wir die Mole entlang, die See ist spiegelglatt und die Ebbe hat den Wasserspiegel deutlich abgesenkt. Ich mag Häfen, die Kutter, die Fähren, die Versorgungsschiffe und die Werften. Zwischendrin tummeln sich die leergeräumten Anleger für die Yachten der Bessergestellten und verheißen buntes Getümmel in den Sommermonaten. So lassen wir den letzten Urlaubstag gemütlich ausklingen - perfekt wenn man viel Zeit für die Abreise hat, je nach Gusto. So müsste es immer sein!
Sieht ein Ostfriese eine Pappe ...
07.01.17 20:10 201782017
Alles hat eine weiße Haube auf. Schnee. Im Frühtau zum Räumen ist ein Bekannter da. Ich reibe mir noch den Schlaf aus den Augen und blicke trübe in meine erste Tasse Kaffee, da hat er schon den Weg und den Parkplatz freigelegt. Es reicht gerade noch zu einem kurzen Gruß und schon ist er wieder weg. Diese frühaktiven Menschen verblüffen Nachteulen immer wieder. Auch unser Auto hat so ein weißes Kleid - und abgeklappte Scheibenwischer??? Vorsichtig schiebe ich den Schnee von der Scheibe. Dachte ich mir’s doch! Da hat ein Norder Dieb unsere Frostschutzpappe gemaust. Hier müssen arme Leute wohnen! Wie bescheuert ist das denn? Ein Teil, das man für wenig Geld sich überall besorgen kann - scherenkundige Leute können sich das sogar aus einer großen Pappe schneiden - wird hier entwendet? Da fallen mir doch glatt die Ostfriesenwitze wieder ein. Ob da nicht doch etwas Wahres dran war? Wer weiß?
(Wie aus Ostfriesenkreisen unglaubhaft versichert, kann es sich bei dem Dieb nur um einen Touristen aus Westdeutschland handeln)
(Wie aus Ostfriesenkreisen unglaubhaft versichert, kann es sich bei dem Dieb nur um einen Touristen aus Westdeutschland handeln)
Virtuelles und wahres Leben
06.01.17 22:00 2017102017
Und wieder täuscht uns das Navi, gibt zweideutige Anweisungen, lotst uns in Sackgassen, will uns zum bußgeldbewehrten Abbiegen verleiten und kennt Ziele nur sehr ungenau. Doch wir kommen an. So können wir unseren Besuch fast pünktlich absolvieren und uns noch rechtzeitig auf abendliche Gäste vorbereiten. Urlaub sollte nicht in Stress ausarten. Und - zum Glück - tut er das auch nicht, im Gegenteil wir werden mit anregenden Plaudereien beschenkt, freuen uns an freundlichen Menschen und genießen Gesellschaft. Der technische Fortschritt umschmeichelt unser Gemüt, aufzeichnen ist out, stattdessen stöbern wir in der Mediathek und schauen nur das, was uns passt, dann, wann wir es wollen. Und wenn Sender keine Mediathek vorhalten? Dann schaun wir eben nicht und erfahren welch eine ausgewogene, gelassene Stimmung ein TV-Gerät im Bereitschafts- oder „Off“-Modus verbreiten kann. Toll.
Schwermut
05.01.17 22:00 2017102017
Im Alter können schon Prüfungen auf uns lauern. Eine davon könnte die Einsamkeit sein. Ob es einen Partner mehr trifft, wenn er gehen, sprich sterben, muss, oder den anderen übler trifft der bleiben muss (darf?)? Okay, Atheisten ziehen - wenn sie gesund sind - das Bleiben vor. Doch wir Christen wissen um die Ewigkeit, um eine ewige Gemeinschaft mit Gott, den man hier schon gut kennengelernt hat. Der Tod als solcher ist schlimm, keine Frage, aber die Zeit danach klingt sehr verheißungsvoll. Das Bleiben in der Zeit, das „Überleben“ eines Partners kann ganz schön einsam werden. Allein im Haus hocken, allein aufstehen, frühstücken, allein sich motivieren, bremsen, „in den Hintern treten“ - kann übel misslingen oder in Depressionen stürzen. Weshalb ereilen mich so schwere Gedanken? Gerade heute? Im Urlaub? Vielleicht weil es ein schöner Tag zu zweit war? Da kam heute viel zusammen. Kaufe die gemeinsame Zeit aus, Rolf! Besser wird es nicht mehr, weil es sehr gut ist. Klasse.
Nette Flut
04.01.17 18:45 201762017
Es ist schon beeindruckend in respektvoller Entfernung vom Kai zu stehen und zu sehen wie die Wellen über denselben schwappen. Die Schiffe liegen in Höhe der Poller und das Wasser ist dabei neue Gebiete zu erkunden. Es weht ein kräftiges Lüftchen, das Wasser von oben strebt zur Vereinigung mit dem von unten und ich stehe ihm dazwischen im Weg. Erst am Nachmittag beruhigen sich die Elemente ein wenig, legen eine kurze Pause ein. Oder holen sie nur Luft? Warten wir’s ab.
Powertaste
03.01.17 22:00 2017102017
Schmerzende Gelenke, Fernweh und Übergewicht sind die beherrschenden Themen der Fernsehwerbung. Natürlich nicht diese drängenden Probleme selbst, sondern die Mittel mit denen man ihnen am wirkungsvollsten begegnen kann. Einreiben, buchen und schlucken beschreiben die Anwendungsformen dieser allseits empfohlenen, teilweise irgendwie klinisch getesteten und tausend-, nein millionenfach bewährten, leicht bis stark überteuerten Gegenmittel besonders präzise. Da tobt eine neu vitalisierte Oma mit ihrem Enkel quer durch den perfekt gepflegten Garten, setzen sich überaus wohlgelaunte Urlauber in Minimalbekleidung ozonlochverstärkter UV-Strahlung aus und verwandeln sich leicht pummelige Menschen meist weiblichen Geschlechts nach Zuführung hochpreisiger Flüssigkeiten in gertenschlanke Maiden. Die Märchen der Reklamefuzzis sind trotz ihre Lächerlichkeit eher zum Weinen als zum Lachen. Ich liebe die ‚Mute‘-Taste auf der Fernbedienung. Die hat Power!
Raindrops
02.01.17 22:00 2017102017
Die bedeckte Tendenz des neuen Jahres setzt sich fort. Statt Schnee, der schön aussieht aber Räumung erfordert, haben wir jede Menge von Tropfen, die plumpvertraulich körperliche Nähe suchen aber beim Misslingen desselben meist klaglos im Boden versickern. Kurz draußen ist es ungemütlich. Drinnen nicht. Bei Gitti’s (!) Grill gibt es reichlich Gyros, begleitet von rundum eingefetteten Pommes und - auf Wunsch - mit einer leicht süßlichen Ketchupbeilage, die leider nicht mit dem VW-Pendant mithalten kann. Wie dem auch sei, ich bin pappsatt und schleppe ab sofort einen wohlgefüllten Magen mit mir rum. Ach ja, 2017 wollte ich abnehmen. Geht ja gut los.
Ruhig angehen
01.01.17 22:00 2017102017
Den ersten Tag des neuen Jahres lasse ich äußerst ruhig angehen. Nur keine Hast! Meine hochaktiven Reisebegleiter lasse ich zur Nordsee eilen, um übereifrige Eiskaltbader bei ihrem Wasser-Rendezvous optisch-mental zu begleiten. Mir geht so etwas völlig ab. Meine Meinung zu derlei Vergnügungen behalte ich aus Gründen des Selbstschutzes besser für mich. In aller Behäbigkeit lese ich ein paar christliche Kalenderzettel, höre eine Predigt im Internet und vergnüge mich mit einem amüsanten Weinkrimi aus Österreich. Sehr nett. Ein langes Jahr beginne ich recht gern in aller Ruhe, Beschaulichkeit und Tranigkeit - es stehen noch viele, viele, viele Tage vor mir. No ned hudle!