Ehe
19.01.17 22:00 2017102017
Heute beschäftigt mich die Ehe. Warum schafft Gott zwei an sich recht unterschiedliche Persönlichkeiten in Frau und Mann und erwartet von ihnen ein lebenslanges Zusammenleben (s. Bergpredigt)? Da ist eine Scheidung doch programmiert, sollte man denken. Und doch lehnt Gott diese entschieden ab. Kennt er uns nicht? Und wenn man genau hinsieht, will Gott nicht nur, dass beide ein Leben lang zusammenbleiben - wie wir es oft interpretieren - nein, das ist ihm viel zu wenig. Er fordert, dass Mann und Frau sich ein Leben lang lieben und total gern beieinander sind. Ich bin überzeugt, dass ein Nebeneinander-her-Leben Gott genauso gegen den Strich geht, wie eine Scheidung. Ziel verfehlt. In der Theorie bedeutet das, sich nicht über die Schwächen seines Gegenübers aufzuregen sondern zu fragen warum man sich darüber ereifert? Warum macht man der Partnerin so viel Stress? Wie kann ich das bei mir ändern. Und genauso umgekehrt: warum tue ich nicht das, was meinen Gatten freut, warum ist mir sein Empfinden unwichtiger als meins? Kurz gesagt, sollten wir die Fragen, die wir dem anderen stellen uns selber stellen. Wenn nötig einfach ohne zu murren an ihrer statt handeln. Und zwar beide - einseitig wird das auf Dauer nichts - jedoch ohne es einzufordern, freiwillig von beiden. Das schreibt sich nur leicht, ist aber sauschwer. „Liebe ist ein Gefühl, das man lernen muss“ lautete mal ein Buchtitel, den ich vor langer, langer Zeit las. Wie wahr! Schwerer Lernstoff! Gott will mich herausfordern. Er stellt mir eine Aufgabe, die ich ohne ihn nur unbefriedigend und mit seiner - von mir und ihr intensivst gesuchten Hilfe - halbwegs gut mit kleinen Dellen und Scharten bewältigen kann. Suche ich immer dafür seine Hilfe? Rechtzeitig? Zweifel sind angebracht.
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