Februar 2017

Happy Happen

Männerfrühstück, schon wieder, sollte das eine Institution werden? Hoffentlich nicht, denn das miteinander plauschen, diskutieren und planen ist wirklich sehr attraktiv - aber das Essen. Muss das sein? Ich vertilge zwei große Brötchen obwohl eigentlich eins mehr als genug wäre. Konfitüre, Lachs, Käse, ein Ei und Wurst strahlen mich unwiderstehlich an und ich schlage zu. Ich werde demnächst ein Frühstück mit Knäckebrot und Butter (ohne Butter geht nichts) vorschlagen mit dem Höhepunkt fettarmer Schinken, dünn geschnitten. Ob man auf mich hören wird? Zweifel sind angebracht. Ansonsten staune ich wie zu jedem Monatsende, dass Geld auf unser Konto fließt, obwohl wir keinen Tuck diesbezüglicher Arbeitsleistung erbracht haben. Toll!
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Chance perdu

Immer wieder mal geschieht es, passiert es mir und ich ärgere mich hinterher. Ich stehe an zweiter Stelle an der Ampel und bin sehr spät dran. Pole-Position nimmt ein älteres Modell ein. Es wird grün. Nichts tut sich. Doch - die Warnblinkanlage vor mir blinkt. Alles drängt in die linke Spur. Ich komme erst in der nächsten Runde als letzter dran. Nun hätte ich längst aussteigen und meinem Vorsteher hilfreich zur Seite stehen oder ihn wenigstens zur Seite schieben müssen. Oder ist es eine „Sie“? Egal, ich sehe das Gute aber ich vollbringe es nicht. Hinterher kann ich perfekt jammern - doch was hilft das? Zugegeben ich wurde erwartet, meine Mum saß abflugbereit wartenderweise im Sessel, gestiefelt und gespornt. Und doch - okay das nächste Mal. Hoffentlich. Im übrigen war meine Mum begeistert wieder mal durch ihr Haus geistern zu dürfen. Und danach muss sie wieder in ihr - Zitat - „Gefängnis“. Das schmerzt.
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Jane & John Doe

Wir sitzen im Gottesdienst. Vor uns sitzt ein Paar, das wir nicht kennen aber irgendwie … Am Nachmittag ruft meine ansonsten allseits anerkannte Personenidentifikationsexpertin in einer völlig anderen Sache eine Bekannte an. So ganz nebenbei erwähnt diese, dass Bekannte von uns heute im Gottesdienst waren. Im Gottesdienst? Es stellt sich heraus, dass die beiden vor uns dieselben waren. Okay, wir haben uns Jahrzehnte nicht gesehen aber dennoch, eigentlich hätten wir uns doch erkennen müssen. Eins muss man dem Alter lassen: es schlägt sehr vielseitig zu, eine Art verkommene Kreativität. Ein wenig fassungslos bin ich doch.
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Lebendige Geschichte

Ich stehe in der Tradition der Gemeinschaftsbewegung und des Pietismus. Doch was bedeutet das? Ein Vortrag informiert über die Entstehungsgeschichte, die Verknüpfung mit Luther, Calvin und Jacobus Arminius (von dem höre ich heute erstmals) und die Entwicklung der Inhalte. Ich lasse mich in die historischen Zusammenhänge mit hineinnehmen, erkenne Verbindungen, die mir bislang fehlten und erfahre die Hintergründe bekannter spezifischer Verhaltensformen in der Kultur der Gemeinschaften. Erinnerungen an einen Besuch der Franckeschen Stiftungen in Halle kommen aus der gedanklichen Altablage frisch und munter hervor und vereinigen sich mit dem Vortrag zu einem lebendigen Bild des christlichen Lebens im 17./18. Jahrhundert. Die amerikanischen und englischen Einflüsse auf den Pietismus, die Herausforderungen der Pfingstbewegung und die Mühen seinen lutherischen Wurzeln gerecht zu werden lassen tief blicken. Es menschelt allenthalben. Hoffnungsvoll endet der Abend mit Blick auf die ökumenischen Erfolge kombiniert mit den Gemeinsamkeiten in den evangelischen Kirchen und den Freikirchen. Bestverbrachte Zeit!
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Zeitgeschichte

Superheld Schulz überholt die CDU und könnte als Wahlgewinner triumphieren, wenn heute Wahl wäre. Ist aber nicht. Bei der SPD ist leider immer das Haltbarkeitsdatum ihrer Kandidaten unlesbar. Aber das kennt man ja schon. Aus meiner Sicht nervt er inzwischen mit seinen zuvielzitierten „Kleinen Leuten“. Wenn seine Partei umkehren sollte und sich nach langer Zeit erneut dieses Klientels nicht nur verbal sondern auch tatkräftig annehmen würde, wäre das bestimmt nicht schlecht. Aber weshalb sollte sie? Sie hat sehr sehr lange mitregiert und dabei durchweg - wenige Ausnahmen bestätigen die Regel - den „gehobenen Schichten“ hofiert. Den guten Willen sehe ich, an die geänderte Praxis kann ich nicht so recht glauben. - Im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ wird die Pressefreiheit Schritt für Schritt einer Abmagerungskur unterzogen. Erst stellt die Regierung Lügen als Fakten dar, dann beschwert sie sich, dass einige Medien die Wahrheit vorziehen. Es folgt eine Beschimpfung der Presse, gesteigert durch die Beschuldigung sie seien „Feinde des amerikanischen Volkes“. In der nächsten Stufe fordert Trumpiboy, dass bei allen Meldungen die Informanten namentlich genannt werden sollten, was im Prinzip den Todesstoß jeglicher Recherche über Mauscheleien der Regierenden bedeutet. Heute höre ich , dass einige Medien von Pressebriefings ausgeschlossen wurden. Erdogan lässt grüßen - möglicherweise ist er Fachberater für Trump. Sollten allerdings in nächster Zeit Schauprozesse gegen „feindliche“ Medien vom Zaun gebrochen werden, dann ist Putin sein Berater. Es bleibt spannend.
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Schäuble lächelt

Ich benötige einen neuen Reisepass und erfahre heute, dass zum 1. März ein funkelnagelneues flott gestyltes und sicherheitstechnisch hochentwickeltes Ausreiseberechtigungsprodukt auf den Markt kommt. Für schlappe 60 Euro, also 120 Euro pro Ehepaar, zuzüglich Fotokosten, erhält man nach mehrwöchiger Wartezeit dieses maschinenlesbare, biometrische Daten speichernde Dokument. Außerdem leistet man einen respektablen Beitrag zum Gewinn der Bundesdruckerei, sichert so Arbeitsplätze und zaubert ein leichtes, kaum sichtbares, Lächeln auf Schäubles Antlitz. Nächste Woche werden wir das Projekt angehen. Am Abend eröffnet mir der Hauskreis eine neue Sichtweise für einen Bibeltext. So soll es sein!
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Unverhofft

Ich bin im Leserausch. Ein Krimi folgt dem anderen - ich lenke mich ab. Wovon? Das weiß ich nicht aber irgendwie bin ich noch arg schlapp. Mein Seniorensessel fährt aus, ruckt kurz und fährt zur Endstellung haltlos durch. Dann verharrt er still. Nichts tut sich mehr. Da lieg ich nun und schaue blöd. Langsam rutsche ich vom Sofa und betrachte das Malheur von unten. Es sieht alles gut und stabil aus, die Kontakte sind verbunden, Strom ist da, nur der Sessel ruht in Ruhestellung und - Knopfdruck hin oder her - ihm ist alles wurscht. Doch nach einer längeren Zeit der Besinnung, wir haben schon fast den Service angerufen, reagiert er wieder völlig normal auf alle Befehle. Technik, die verblüfft. Das belebt die Spannung bei jeder ‚Bedienung‘. Diese Art der Ablenkung hätte ich nicht gebraucht. Unverhofft kommt oft.
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Beweglich bleiben

Ich zupfe die Kontaktpunkte von meinem Oberkörper. Und wieder sprudelt die Finanzquelle meiner Doktorin. Hauptsache es ist alles bei mir okay, das kann meiner Krankenversicherung doch wohl ein paar Euro wert sein. Oder etwa nicht? Per Telefon buche ich ein Auto für unseren Urlaub und finde zu Hause den Voucher in meinem Posteingang. Klasse! So ganz bedächtig fahre ich meinen Alltag wieder hoch, eine mir hochwillkommene Flucht an die Kieler Förde wird von meiner Controllerin energisch abgebürstet und so werde ich wohl dieses Jahr den letztjährigen Höchststand nicht toppen können. Schade. Die Toastmahlzeiten fallen mir heute sehr schwer. Der Fluch des gestrigen Dinners äußert sich in Knurrlauten. Doch ich bleibe hart. Hoffentlich.
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Downs und Ups

Meine Ärztin verpasst mir mein Langzeit-EKG, mein erstes überhaupt. Es ist nahezu nicht lästig und die Kontaktpunkte halten bombenfest. Ich ernte die Früchte von zwei Wochen Schlappheit ein und keuche auf dem kurzen Weg von der Schillerstraße zum Mühlenpfad wie ein uralter Greis. Mittendrin brauche ich eine Pause. Stark, wie man so schnell so stark abschlaffen kann. Dafür strahlt mein blauer Fleck auf dem Rücken in wunderschöner Farbenpracht. Er wird wohl noch einige Zeit mein engster Begleiter sein. Hallo Kumpel! Abends gibt es ein Bauchspeckaufbauevent. Alles sieht so lecker aus wie es mundet. Dazu ein wenig Stimmungsaufheller, eine goldfarbene liquide Substanz aus Rebenprodukten. Lebhafte Gespräche zu bewegenden weltpolitischen und persönlichen Problemen reichern die Diskussion an. Und morgen ist 500-Kalorientag. Passt irgendwie.
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Happy Sonntag

Halleluja! Die Predigt ist gehalten! Gaaaaanz tief durchatmen! Das war eine Vorbereitungswoche aber Gott hat mir massiv geholfen, das war supertoll. Ansonsten prägte mich ein wenig die Angst bloß keinen Hustenanfall zuzulassen - einmal umfallen reicht mir. Der Sonntag war nett nur ein wenig durch eine Atmosphäre der Aufgeregtheit - ich war im Abendgottesdienst dran - geprägt. Aber das ist an so einem Tag normal, jedenfalls bei mir. Vorm Zubettgehen gibt es einen recht guten und interessanten Tatort - das freut mich. Außerdem bin ich happy wie gut der Gottesdienst geklappt hat. War nett.
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Unsicher weiter

Bin ich von heute auf morgen 15 Jahre älter geworden? Einfach so, einfach zack? Gestern falle ich aus dem Sessel, heute plumpse ich beim Aufstehen zurück in meine Wanne, löse eine Flutwelle fatalen Ausmaßes aus, sozusagen ein privater Tsunami, und werde - Gott sei Dank - durch das Restwasser so gebremst, dass ich sanft durch alle Sturmfluten hindurch auf den Wannenboden geleitet werde. Das ist alles so erschreckend! - Immerhin ist die Predigt fertig und ich kann gelassen in den Abend mit der Jahresmitgliederstunde gehen. Ein grandioses Buffet erwartet mich, dem ich nur mit äußerster Willensanstrengung trotzen kann, denn ich bin ja weiterhin auf Reduktionskurs. Die wertvollen dreieinhalb Kilo dürfen keinerlei Angriffen ausgesetzt werden. „Voran“ heißt die Parole und keinesfalls „retour“! Ansonsten erfreue ich mich an einem munteren Rückblick über ein erfolgreich absolviertes Vakanzjahr in unserer Gemeinde. Danke, Herr!
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K.o.

Leicht vor mich hinhustend sitze ich auf meinem Sofa. Plötzlich will sich ein so richtig aus den Tiefen des Körpers kommender Bellanfall entladen. Ich gebe noch einen tiefgründigen Ton von mir - und mein Wahrnehmungszentrum schaltet sich ab. Atemnot. Kurzschluss. Als ich wieder ganz langsam zu mir komme - wo bin ich? - warum liege ich auf dem Fußboden? - wie spät ist es? - warum ruft mich jemand? - Zeit zum Aufstehen, aber warum auf dem Teppich? - finde ich mich nur schwer wieder in die Situation ein. Eine wachsende Beule an der Stirn zeugt von einem heftigen Kontaktversuch mit unserem Glastisch. Ganz langsam richte ich mich auf und lasse mir die - gefühlten - Minuten zwischen Kurzschluss und Restart erläutern. Die Hustenattacke hat mir die Luftzufuhr blockiert (das passiert selten aber manchmal eben doch, erklärt mir später meine Ärztin). Daraufhin sank ich hin, verdrängte mit meiner Masse den Glastisch, nur nicht genug, um meinem Schädel das Tête-à-Tête mit der Kante zu ersparen. Den Schock meiner Gattin mag ich mir gar nicht vorzustellen. Bei mir kommt derselbe langsamer, lässt mich aber nicht los. Schockstarre häppchenweise.
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Serienwirrwarr

Eine schreckliche Nacht mit krampfartig hervorbrechenden Keuchlauten, einem strapazierten Brustkorb und Minutenschlaf liegt endlich hinter mir. Meine hustengenervte Nichtmehrkranke schwirrt heute in der Gegend herum und erholt sich hoffentlich von meinen akustischen Störlauten. Ich schustere weiter an meiner Predigt herum, soweit mir das möglich ist. Abends vergnüge ich mich mit einer amerikanischen Serie mit etwas wirrer Handlung aber viel Action. Den Abschluss bildet die verrückteste Story von allen. Arme Drehbuchschreiber. Leicht vor mich hinhustend und mit den Abenteuern einer Pathologin aus München vor der Nase läuft der Tag aus. Krass.
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Fortbewegung

Ich interessiere mich für ein bestimmtes Auto. Heute lese ich mal wieder Testberichte über dieses Modell. Die Aussagen sind zwar weit überwiegend positiv, doch sie reichen von „untermotorisiert“ bis „zu viel Power für die Größe“. Ein Artikel rühmt den vielen Platz im Wagen, ein anderer kritisiert die engen Rückbanksitze. Der Preis sei zwar nicht niedrig, aber für den Standard durchaus angemessen, schreibt ein Redakteur während sein Kumpel sich am stark überhöhten Preis stört. Immerhin scheint das Fahrverhalten sehr gut zu sein. Das ist doch auch schon etwas wert. So bekommt man vielerlei vielseitige und vielschichtige Hinweise, die ob ihrer Widersprüchlichkeit für eine Leasingentscheidung kaum Bedeutung erlangen können. Versuch macht kluch. Schade, dass vier Jahre eine ganz schön lange Versuchsphase darstellen. Nur Mut!
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Lehrstunden

Endlich starte ich mit konkreten Predigtvorbereitungen. Es wird auch Zeit. Ich komme gut voran, die Gedanken fließen - und auf einmal ist der Kopf leer. Also unterbreche ich die Aktion und hoffe auf etwaige morgige Inspirationen. Ansonsten ist es ein feiner Tag, die Sonne scheint und die Vögel sind versorgt. Obwohl die Vielfalt sehr gelitten hat - nur Meisen, Grünfinken und Amseln - haben sie den Sack fast leergefuttert. Die Krankheit weicht ganz langsam - dennoch können Schontage so langsam ziemlich auf die Nerven gehen. Zufriedenheit will gelernt sein!
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Zahlen und Qualen

Kassenprüfung am Abend - wir vergleichen Buchungen und Belege, kontrollieren Kontostände im Buchungssystem und auf Bankauszügen und freuen uns über ein finanziell recht gutes Jahr. Eine Vakanz reißt inhaltlich manche Lücke auf, doch monetär spart sie offensichtlich eine Menge Geld. Kurzfristig kann das recht erholsam sein - aber eben nur kurzfristig, denn sonst spülen die Nachteile sämtliche Vorteile hinweg. Rein gesundheitlich überstehe ich die Zeit recht gut, von ein, zwei kräftigen Hustenanfällen mal abgesehen. Andere trifft es härter. Andere trifft es immer härter. Aber morgen, morgen ganz bestimmt, beginne ich - Röchelei hin oder her - mit den Gottesdienstvorbereitungen. „Die Predigt liegt so flau im Magen, fast musst man mich zum Planen schlagen.“ (sehr, sehr frei nach Ludwig Uhland)
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Gedopt unterwegs

Vormittags darf ich mich noch erholen. Dann werde ich gedopt für einen Kaffeebesuch bei einer Freundin meiner Erregerübertragungsgehilfin. Sie hat eine Eigentumswohnung erworben. Eigentumswohnungen sind in Kreisen meines Alters (plus/minus 15 Jahre) in, erfahre ich, um mit reduziertem Raumpflege- und -erhaltungsbedarf auf die Jahre zuzugehen, die manche Erschwernis mit sich bringen können. So schaue ich mich interessiert um. Spontan fallen mir fünf Nachbarn ins Auge, die Terrasse und Wohnzimmer im Blick haben. Nennt man das „sicher wohnen“ oder „offenes Leben“? Bei uns schaut mir keiner auf meinen Freisitz! Schön ist dagegen ein Fahrstuhl, der im 6-Parteien-Haus Transporte zwischen Keller und 2. OG bemerkenswert einfach gestaltet. Zum Zungenschnalzen motiviert der inkludierte Hausputz- und Schneeräumdienst. Vor- und Nachteile warten auf Abwägung. Egal, ich will eine Wohnung mit direktem Blick auf die Kieler Förde! Das wird schwierig. Außerdem steht mir heute der erste Kodiaq im Weg. Die Musterung kassiert alle Vorschusslorbeeren gnadenlos ein. Das ist nicht mein Auto: zu groß und ohne jeglichen Yeti-Charme. Eine Wuchtbrumme ohne Flair für SUV-Freaks. Zuhause darf ich mich endlich wieder von meinem Federbett umschmeicheln lassen. Hat was.
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Munter weiter

Es gibt viel Neues zu lernen. Diese Nacht eröffnet neue Dimensionen, Erfahrungshorizonte über fehlgeleitete körperliche Reaktionen durch innerliche Unstimmigkeiten. Kurz gesagt, man waren das Hustenanfälle! Liegen, hüsteln, husten, aufrichten und den Puls des Brustkorbs aufnehmen - zusammenziehen, explodieren - aufstehen, die Atmungsorgane produzieren vibrierend lautstarke kombinierte Trompeten- und Orchesterbeckentöne, die man ihnen gar nicht zugetraut hätte. Wahnsinn! Und der Schlaf lässt sich in Minuten messen. Eine eindrucksvolle Nacht, zweifellos! Und doch fühle ich mich heute besser als gestern: Schrittchen für Schrittchen für Schrittchen!
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… und so weiter …

Aha. Nach einer passablen Nacht zieht mit viel Getrampel und lungenignorantem Gekeuche der Husten ein. Tach auch. Er legt den praktischen Beweis ab, dass mein Brustkorb reißfester ist, als ich befürchtete, liegt arglistig auf der Lauer um dann mit überlautem Getöse zuzuschlagen. Ganz schön abwechslungsreich so ein Krankheitsalltag. In einer guten Woche soll ich predigen. Inzwischen sind mir die Inhalte in groben Zügen klar - die mental/körperlichen Fähigkeiten dazu hüllen sich dagegen immer noch in Nebelschwaden. Hoffen und harren ..
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Bronchitis und so weiter

Schlafen ist wieder nicht - daran kann ich mich irgendwie nicht gewöhnen. Jetzt kommt noch Aufgeregtheit dazu, so als müsste ich etwas ganz, ganz, ganz dringend sofort erledigen. Ein hoch rotierender Geist, der eigentlich in Ruheposition verharren sollte, kann schon ungemein nerven. Der Körper ist sich mit seinen Lebensjahrzehnten einig, dass den Erregern privaten Unwohlseins ein längeres Bleiberecht eingeräumt wird. Ich find das nur blöd. Aber mich fragt ja keiner.
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Bronchitis - dritter Akt

Schlafen ist nicht. Dafür ist Husten angesagt. Ein ganz fieser tiefgründiger brustzerreißender Husten. Diese spezielle Art von Erfahrung lässt den „schnöden“ Alltag plötzlich in einem ganz hellen Licht erstrahlen. Ich lerne wieder selbstverständliches schätzen. Ist doch auch etwas. Schnodder, schnodder.
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Bronchitis - zweiter Akt

Ich liege, gefällt wie ein Baum, im Bett und schniefe. Meine Bettnachbarin kann noch viel durchdringender und tiefgründiger husten und besucht deshalb ihren Doktor. Von ihm wird unsere Diagnose amtlich bestätigt. Hust, keuch, frier und glüh!
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Bronchitis

„So richtig nett, ist’s nur im Bett“, heißt es, kann ich aber überhaupt nicht bestätigen. Es ist - klar ausgedrückt - doof. Dazu Husten, schwitzen, Kopfschmerzen und was weiß ich nicht alles. Schnief!
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Zumutungen

Eine Studierstube mit äußerst eigenen Texten. Einmal David, der bei den Feinden Israels Unterschlupf sucht, dann andere Feinde Israels (aber Freunde seiner gastgebenden Philister) überfällt und zwecks Zeugenminimierung alle Überfallenen umbringt - welch eine Zumutung! Im nächsten Kapitel sein Gegenspieler Saul, der eine Totenbeschwörerin aufsucht, welche Samuel herbeizitiert (??!!??), der wiederum Saul den Untergang vorhersagt. Krass. Das muss man erst einmal unter seine Verständnisfüße bringen. Nachdenken ist angesagt. Abends schwänze ich den Gottesdienst. Unerhört. Der Tatort ist endlich einmal recht nett, nichts Besonderes aber ansehenswert. Nettes Personal, chaotische Handlung und recht eigene Schauspieler - einfach nur erstaunlich! Geht doch! Ich bin gespannt auf Barnaby - da sollen Leichen einfach so verschwinden. Ich bin gespannt.
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Essen fassen

Nachdem wir jahrhundertelang unter der elenden Selbstsucht von Nationalstaaten gelitten haben - von Krieg zu Krieg, von Krise zu Krise und von Korruption zu Korruption - setzen viel zu viele Menschen wieder auf das Kleinstaatenmodell. Der Esel sucht das Eis. Ich kann viel gegen Politiker sagen, ich bin durch mancherlei europäische Entscheidungen gefrustet a b e r das ist alles ein Fliegenschiss gegen die Nationalkatastrophen der Vergangenheit. Erinnert sich keiner mehr? Glauben Menschen wirklich sie seien klüger, weiser und einsichtiger als ihre Ahnen? Ich befürchte, dass sich Europa in enger Kumpanei mit den USA wieder einmal eine Suppe einbrockt an der spätere Generationen noch schwer zu löffeln haben werden. Möglicherweise bekommen wir Alten auch davon schon ein paar Teller aufgetischt. So ganz zu Unrecht wäre das nicht bei unserem Wahlverhalten. Erst wählen, dann Essen fassen. So isses.
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Ursachenfrage

Mein Leserbrief zum PUNS steht heute in der Zeitung. Ich übersehe ihn natürlich. Erst eine Freundin lenkt unsere Blicke darauf. So gründlich lese ich mein Käseblatt. Schämen sollte ich mich. In Reislingen Südwest bestätigt ein sprachlich südosteuropäisch geprägter supernetter Postagenturinhaber meine Identität. Meine neue Geschäftsbeziehung beharrt darauf bevor sie mir eine Plastikkarte zum virtuellen Kontoplündern ausstellen will. Meine Anwesenheit in Kombination mit meinem Perso genügen offensichtlich dazu. Mich gibt es und ich lebe. Das überrascht mich nicht wirklich. Am frühen Abend sitze ich entspannt in meinem Fernsehsessel, blicke erwartungsvoll einer Entführung mit Kollateralmord zwecks Zeugenreduzierung zu und da unterbricht mich unser Fernsprecher. Mein Leserbrief zeitigt Folgen. Eine Beschwerdeführerin erläutert mir eine gute Stunde lang ihre Erfahrungen mit dem PUNS und dem Emmausheim. Eine taffe, energische Frau, deren Butter auf ihrem Brot ich jedenfalls noch nicht einmal sehnsüchtig anschauen würde (geschweige sie ihr davon zu entfernen). Wie dem auch sei, sie hat einige unliebsame Erfahrungen hinter sich - ganz andere als wir - und lehrt mich, dass Patienten mit sehr anspruchsvoller Pflege in nur wenigen Seniorenheimen eine gute Chance haben. Das macht mich sehr nachdenklich. Außerdem gibt es offensichtlich eine hohe Personalfluktuation. Das haben wir auch schon festgestellt. Woran mag das liegen? Es könnte am Klima liegen. Oder an der Knete. Oder an beidem. Spannende Frage.
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Pesende Mutter und streikende Sauger

Mutti pest durchs PUNS. Ich traue meinen Augen kaum. Mit ihrem Rollator marschiert sie in beachtlichem Tempo vor ihrem Therapeuten her rund ums Zimmerkarree, eine Runde und gleich noch eine hinterher. Ich staune. Wir gehen vor in ihr Zimmer und bald danach trifft die Formel-R-Fahrerin bei uns ein. So ganz langsam steigen Überlegungen in mir hoch, ob wir nicht in absehbarer Zeit über eine Rückkehr in ihre vier Wände wenigstens ernsthaft nachdenken sollten. Sie hat sich ja toll erholt. Danke, HERR! Hätte sie damals dem Umzug in eine Seniorenwohnung zugestimmt, wäre sie sicher schon wieder dort. Aber so? Ihr althergebrachtes Domizil glänzt durch etliche Treppen, Stolperstellen und Duschbarrieren. Wir grübeln das mal durch. Zurück in unserem Heim signalisiert der Anrufbeantworter eine Nachricht. Ich lasse ihn losquatschen und rufe dann zurück. Der Hausverantwortliche unserer Stadtmission informiert mich über den Totalausfall beider Sauger. Ich quetsche mir ein oder zwei Krokodilstränen ab und lösche hintergründig lächelnd die Termine bei unserem Siliziumkirchendiener. Was nicht geht, geht eben nicht. 🙄Schade.😇
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Männerfrühstück

Drei Mann an einem Tisch, Kaffee, Tee, Haferschleim, Brötchen, Lachs, Pfefferkäse und vieles mehr. Es hätte für mehr gereicht. Urlaub, Trumpiboy, Gemeinde und das unvermeidliche altersspezifische Krankheits-/Gesundheitsthemenspektrum schaffen eine solide Gesprächsgrundlage. Ein möglicher Ausflug ins Panzermuseum in Munster oder das Technikmuseum in Speyer - mit separatem Damenprogramm natürlich - wurden ausgiebig diskutiert. Kurz, es war nett und wiederholungswürdig. Ich erfahre, dass mein morgiger Staubsaugereinsatz erst durch einen Klavierstimmer und - wie ich im virtuellen Kirchenwerkzeug feststelle - außerdem durch eine ökumenische Arbeitsgruppe überaus gefährdet ist. Zu Hause angekommen buche ich gleich den Freitag für diese elektrische Feudelaktion und erhalte prompt eine diesbezügliche Genehmigung. Klappt gut der Service des Siliziumküsters. Sollte ich mir merken.
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