November 2016
Technik im Winter
30.11.16 22:00 2016102016
Der erste „normale“ Tag seit langem: ausschlafen, Frühstück, Mittagspause und so weiter. Abends spinnt der Sky Receiver oder eine Antennenleitung. Glücklicherweise gibt es eine recht schnelle Internetverbindung. Dennoch werde ich morgen wohl wieder Techniker spielen müssen, durch enge Durchlässe krauchen, Verbindungen lösen, neu kuppeln, testen und alles retour. Wenn ich Pech habe, ist der Anschluss an der Schüssel rausgerutscht - in kalter Nässe arbeiten, o Graus! Oder ich probiere eine Not- und Zwischenlösung. Könnte so etwas nicht an lauen Sommertagen kaputt gehen, an denen es eine Freude draußen zu agieren, aber nein, im Winter muss es sein. Ich lebe in der falschen Klimazone. Aber das ist auch keine neue Erkenntnis. Aber eine Bestätigung!
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Veränderungen
29.11.16 22:00 2016102016
Unser Yeti muss ab heute auf die Betrugssoftware verzichten. Skoda stellt endlich um - lange hat’s gedauert. Bei der Gelegenheit sehen wir uns nach einem Nachfolger unseres Mobilitätssicherstellers um. Nächstes Jahr läuft der Leasingvertrag aus. Das wird noch spannend. Die Anwärter beziehen Position, denn die Bestellzeiten sind lang. Gewaltig erstaunlich lang. In jedem Fall blüht uns wieder ein finanzieller Angriff, den es zu minimieren gilt. Nachmittags meldet sich eine Erkältung an. Ich lehne den Empfang ab, packe mich aufs Lager und schieße zwei Aspirin auf sie ab. Abends gedenken wir des Sterbens unserer Wildgaststätte bei Zicherie und versammeln uns dort zu einem Abschiedsessen. Schade, dass der Hubertus schließt. Ich bin gespannt, ob die Eigentümerin einen Käufer findet, der ihren Intentionen entspricht. Vollgestopft sinke ich hernach in die Federn. Abnehmen geht anders.
Urlaubsdimensionen
28.11.16 23:50 2016112016
Zwei Erfahrungen hauen mich heute fast um. Wir sind bei meiner Mutter und sie ist voll da. Wir plaudern miteinander, tauschen uns über den Zypernurlaub, über ihr Heim und vieles andere aus und sie erzählt frisch und froh mit. Vor zwei Wochen zeterten wir, ob wir überhaupt in Urlaub fahren könnten, weil ihr endgültiges Good-Bye so extrem nahe schien. Heute kommen Gedanken hoch, ob sie nicht doch bald nach Hause könnte. Berg- und Talfahrt der Empfindungen. Okay, ein wenig Demenz bricht sich immer Bahn, aber nur sehr wenig. Alter ist kein Honigschlecken, ganz gewiss nicht. Und dann stolpere ich im Haus meiner Eltern über ein Handy-Ladegerät. Es liegt einfach so in der Küche rum. Dieses Teil suche ich verzweifelt seit einem Jahr! Ich habe das Haus fast auf den Kopf gestellt und es nicht gefunden. Ich habe über ebay versucht an so ein Akku-Wiederbelebungsgerät zu kommen - null Chance. Und jetzt liegt es einfach so da. Das kann doch gar nicht sein! Unzählige Male habe ich diese Küche durchsucht und es nicht gesehen. So bleibt eine einzige Erklärung übrig: es muss für Gegenstände - Bleistifte, Kulis, Brillen, Ladegeräte und so - in einer über- oder untergeordneten Dimension, was weiß ich, eine Ferieninsel geben, auf die sie nach einem für uns Menschen undurchschaubaren Plan immer wieder mal verduften. Wir suchen uns tot und sie liegen in der Sonne. Irgendwann kommen sie aus ihrem Urlaub zurück und wir sind baff, zweifeln an uns und können es nicht fassen. Wir müssen lernen, das zu akzeptieren. So sehe ich gönnerhaft über ihre Eskapaden hinweg und freue mich von Herzen über das Wiedersehen. Alles ist gut!
Advent
27.11.16 20:20 201682016
Aus dem warmen Süden kommend ist mir gar nicht so adventlich zumute. Also schnappe ich mir die Deko-Ingredienzen der Weihnachtszeit, platziere unser Weihnachtsdorf auf dem Kachelofensims und "elektrifiziere" die Häuser mit einer LED-Kette. Vor einer modernen Variante des Schwippbogens baue ich unsere Krippenfiguren auf - Jesus, Maria, Josef und der Rest der Mannschaft vor LED-Leuchten auf Edelstahlsäulen sind schon eine gewagte Kombination. Ich verstehe es als Symbol der ewigen Regentschaft des Christus. 😉 Daneben residiert die „Erbkirche“ meiner Tante - ihre TV-Lampe, eine von innen beleuchtete Tiffanykreation. Man mag sie häßlich, kitschig - oder was weiß ich alles, finden - für mich ist sie materialisierte Erinnerung. Wie dem auch sei, die Kirche vollendet das Trio: Geburt Christi, Gemeinde und Gegenwart - sie gehören zusammen. Advent. Unser Herr kommt!
Homeward Bound
26.11.16 23:59 2016112016
Die Bestverdiener der Lufthansa haben sich jetzt doch entschlossen uns nach Hause zu fliegen. Wie nett von dieser Bande. Und tschüß Allzeit-Streik-Linie. Ein wirklich schmackhaftes Essen wird uns noch gereicht bevor wir dieser Event-Airline ‚adieu‘ sagen. Darüber hinaus schmeichelt sich heute auch noch der ÖPNV bei mir wieder aus. In der S-Bahn am Frankfurter Airport haben wir die Wahl: gilt die Anzeige am Bahnsteig, die App des Nahverkehrsverbandes oder die DB-App? Antwort: Keine. Völlig losgelöst fahren wir eine Station weiter. Der Zug füllt sich mit Fußballfans, fährt endlich wieder an - und steht. Unsicherheit macht sich breit. Der Zugführer grummelt etwas vor sich hin. Die Türen bleiben zu. Die Fans bleiben friedlich. Das freut uns. Der Zugführer will die Türen wieder öffnen - warum eigentlich? - die Polizei sagt ‚njet‘. Irgendwann geben die Türen dann doch nach und wir müssen alle raus in den Zug auf dem Nebengleis. Aha. Soziale Umverteilung: wer stehen musste, findet im anderen Zug vielleicht einen Sitzplatz. Wer hier einen hatte, findet dort garantiert keinen mehr. I love the ÖPNV! Irgendwie erreichen wir doch den Hauptbahnhof - Wunder der DB - und sogar unseren ICE. Der muss zwar zum guten Ende noch sein Gleis mit einem anderen tauschen, egal, es geht heim. Endlich! Ich komme ins Philosophieren - wäre es besser gewesen diese absolut ätzende Bahnfahrt durch einen netten Abend in der Geldmetropole zu ersetzen? Oder gleicht die einen Tag frühere Ankunft dieses Defizit aus? Ich tendiere zur ersten Lösung, viele andere zur zweiten. Geschmacksache.
Südlicher Advent
25.11.16 21:00 201692016
In Larnaka werden Weihnachtsbäume aufgestellt und geschmückt. Ein Grundgestell aus Stahl streckt seine Eisenarme in alle Richtungen und an ihnen werden Tannenzweige befestigt. Von weitem sieht der Baum wohlgewachsen und prächtig aus. Die Nähe vertreibt diese Illusion. Gesichert wird das Teil küstengemäß mit etlichen Stahlseilen. Wir passieren einen kleinen Tannenwald mit pyramidenförmigen dreiseitigen Gestellen, umkränzt von Lichterketten. Das mag im Dunkeln sehr schön aussehen. Bei Helligkeit springen allerdings die sehr eigenwilligen Stromkabelverbindungen ins Auge. In Deutschland wäre dafür eine Strafanzeige nicht ausgeschlossen, vorsichtig formuliert. Man merkt, dass Regen hier sehr selten und nicht sehr intensiv fällt. Es geht auch so. Ein letztes Mal wage ich mich mutig in den Linksverkehr, fast ein Profi, durchquere schwungvoll Kreisverkehre und beachte Geschwindigkeitsbegrenzungen auf zyprische Art. Es geht doch. Unser Hotel soll im Dezember und Januar renoviert werden und schließt Ende November. Schon jetzt wüten bohrhammerschwingende Experten im obersten Stockwerk. Zeit zum Aufbruch!
Pafos
24.11.16 21:00 201692016
Mitten in der Nacht, so gegen halb acht morgens, entfleucht meine Reisepartnerin ihrem warmen Lager, um zu einem frühen Frühstück zu eilen. Wir wollen heute einmal die Insel durchqueren mit dem Ziel Pafos. Ich halte den Ort für ein verschlafenes Nest, in dem sich im Sommer unzählige Urlauber tummeln. Anderthalb Stunden später hat mich die Realität überholt. Pafos ist eine umtriebige Stadt mit unzähligen Baustellen, quirligen Menschen und selbst im Vorwinter Massen von Touristen, die sich auf der Uferpromenade ergehen. Ein netter Ort zum erholsamen Urlaub mit Defiziten beim Baden. Strand ist (fast) nicht, nur eine Badebucht mit Badestegen. Eine alte Festung - gegen Cash begehbar - und uralte byzantinische Festungsreste sind zu sehen. Auf der Rückfahrt erkunden wir eine Beachbar, ein Restaurant nach vier Kilometern über eine teilasphaltierte Straße erreichbar, und sind völlig baff. Einmalige Lage, bester Tuna-Salat (bislang) auf Zypern, wunderbarer Weißwein (nur nicht für den Fahrer, also mich) und ein Ober, der kein griechisch spricht. Er kommt aus Indien. Eine wunderlange Pause später begeben wir uns heimwärts und sind kaum in Fahrt und schon im Stau. Auf dem Feldweg. Büsche haben gebrannt und die Feuerwehr löscht. Geduld tut euch Not, liebe Brüder und Schwestern. Also gedulden wir uns. Nach vollbrachter Löschung und beginnender Dämmerung begeben wir uns auf die Autobahn. Eine Nachtfahrt im Linksverkehr - mir bleibt auch nichts erspart. Es ist spannend. Werbeschilder sind voll beleuchtet, die Hinweistafeln nicht. Dennoch möchte ich die Erfahrung nicht missen. Alles ist gut.
Streik für Luxus
23.11.16 21:00 201692016
Heute lassen wir es ruhig angehen. Dachten wir. Das Hotelmanagement dachte eher ans Umbauen. So rattert die Hilti in ihrer zyprischen Version und untermalt das Meeresrauschen. Also flüchten wir zuerst einmal an den Strand. Mit gut zwanzig Grad ist es dort recht frisch. Aber egal, ich studiere vier Tageszeitungen und genieße die inzwischen abgeschwächten aber dennoch recht intensiven Sonnenstrahlen. Nachmittags geht es nach Larnaka. Die Parkplatzsuche auf zyprisch ist spannend, denn die Objekte unserer Begierde sind meist belegt. In einem Parkhaus ergattern wir noch eine freie Fläche. Im „Rock-Café“ munden uns Kaffee und O-Saft. Ansonsten weht ein frischer Wind im Schatten. Der Kontrast zwischen Schatten- und Sonnenplatz ist bemerkenswert. So ein Herbst auf Zypern kann äußerst entspannend sein. Spannend ist auch der Pilotenstreik des - gefühlt - alle Nase lang streikenden Lufthansapersonals. Kommen wir am Samstag zurück oder macht der Pilot einen auf gierig und faul? Sorry, ich bin der Gewerkschaft sehr verbunden, bin auch durchaus bereit die Folgen eines Streiks zu tragen - aber für diese Luxusvariante einer privilegierten überaus wohl versorgten Arbeitnehmergruppe fehlt mir jegliches Verständnis. Vollständig.
Troodos und Olympos
22.11.16 21:00 201692016
Das Troodosgebirge beschert mir neue Erfahrungen. Serpentinen im Linksverkehr sind reizend. Doch die Assimilation rechter Gefühle in linke Fahrweise lohnt sich. Trimiklini überrascht durch seine aufstrebende Größe, Pano Platres präsentiert sich als touristisch erschlossenes Mittelgebirgsdorf, der Olympos mit seinen fast 2.000 Metern ist bis zur Spitze befahrbar und bietet eine nette Aussicht. Die Verkaufsshop-, Gaststätten- und Parkplatzansammlung Troodos vermittelt Torfhausatmosphäre kombiniert mit Eiseskälte. Nicht zu Unrecht werden dort Winterkappen mit Ohrenklappen angeboten. Atemberaubende Ansichten finden wir in Moutoullas, ein Dorf an den Steilhang geklatscht - Ähnlichkeiten mit den Santoriner Kraterwandhäusern sind sicher nicht zu weit hergeholt. Auf der Heimfahrt genieße ich Dreiviertelkreise in dreispurigen vielbefahrenen Kreiseln - ganz linker Berufsverkehr sozusagen. Dennoch oder gerade wegen dieser erfolgreichen Übung erreichen wir frohgemut im Dunkeln unser Hotel. Toller Tag.
Limassol - Lemesos
21.11.16 21:00 201692016
Immer noch auf der falschen Seite, doch das „Falschgefühl“ lässt spürbar nach, begeben wir uns nach Lemesos, das die Engländer, warum auch immer, in Limassol umbenannt haben. Man sollte die Ausfahrt ‚Town Centre‘ nehmen und nicht eine davor, wie wir. Der Parkplatz ist zwar meernah und kostenlos, doch das Zentrum ist weit, sehr weit entfernt. Nach ausgiebiger Taperei ordern wir ein Taxi. Eine gute Wahl! Der Fischerhafen beweist eindrucksvoll, dass moderne Architektur auch schön sein kann - man kann ihm einen gewissen Charme nicht absprechen. Die Altstadt ist weitläufig, immer wieder schmeicheln hervorragend renovierte Fassaden unseren Augen und prachtvolle Einkaufsmöglichkeiten veranlassen uns zu strenger Aufsicht über unsere Geldbörsen. Bevor uns ein (oder mehrere) Hunderter entfleuchen können setzen wir uns lieber auf die Seepromenade ab. Sie ist kunstvoll gestaltet, immer wieder mit kleinen Rundbögen in das Meer hinein - früher nannte man das wohl Bootsstege, heute sind es unterflutete Promenaden, die den Wellen Gelegenheit bieten immer wieder einmal Schuhe zu benässen. Die Stadt ist erheblich eindrucksvoller als Nikosia, finden wir. Immerhin laufen wir fast 7 Kilometer - kein Wunder, dass ich beim Dinner zuschlage. Die Begeisterung meines Magens hält sich darüber in Grenzen. Ein Fernet stimmt ihn freundlich, eine Pfeife gemütlich und ein Ouzo schläfrig. So soll es sein.
Hochzeit
20.11.16 22:11 2016102016
Die Sonne verwöhnt uns liebevoll. Das Hotelgelände wird durch einen Pavillon verziert. Die Rasenfläche direkt vor dem Strand ist von allen Liegen befreit worden. Morgens schleppen die Angestellten dorthin Stühle. Beim nächsten Vorbeikommen sind diese in Reihen platziert und mit weißen Hussen überkleidet, an den Lehnen kleine Rosensträußchen. Unter dem Pavillon ein weißbedeckter Tisch, geschmückt mit einem festlichen Blumenarrangement. Zu ihm führt ein weißer Teppich. Große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus. Etwas unbeabsichtigt brechen wir einen Strandspaziergang ab und kommen zufälligerweise gerade rechtzeitig zur Trauzeremonie, hören altvertraute Worte in englischer Sprache, sehen Ringe auf Finger wandern und blicken sowohl verschämt als auch hochgerührt dem Paar bei seinem obligatorischen Kuss zu. Es ist eine kleine Hochzeit. Frauen auf Stelzen, pardon, High-Heels und in engste Glitzergewänder gepresst gratulieren dem frischvermählten Paar. Männer in schwarze Anzüge gezwängt sprechen ihr Beileid aus, pardon, geben ihrer großen Freude Ausdruck. Fotos mit den brautähnlich gewandeten Blumenmädchen, mit Verwandten, Freunden in vielerlei Kombinationen werden geschossen bis die Gesellschaft sich auf ihre Feierterrasse zurückzieht. Am Abend ist alles vorbei und Teile der Hochzeitsgesellschaft bevölkern die Bar. Schnelle Hochzeit am Meer, umgeben von interessierten Zaungästen in Badebekleidung. Feine Sache.
Winterschlaf
19.11.16 21:00 201692016
Im Linksverkehr erreichen wir - immer auf der falschen Fahrbahn, irre - Agia Napa einem in die Wildnis gestampften Ferienort, der allerdings weitgehend im Winterschlaf liegt. Ein paar wenige Hotels, ein paar Restbars und Restaurants halten ihre Tore für ein paar Nachsaisonler geöffnet, die dem heute uns um die Ohren pfeifenden Sturmwind trotzen. Nach wie vor ist es sommerlich warm doch das intensive Wehen senkt die gefühlte Temperatur deutlich. Leider stellen wir hier fest, dass die Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr ausfallen werden. Der Weihnachtsmann sitzt auf der Strandpromenade bereits abflugbereit im Schlitten, doch dieser ist fest im Beton verankert. Da kommt er einfach nicht weg. Der Arme! Der (das oder die?) Kavo Greco ist dagegen weder weihnachtlich noch touristisch erschlossen und wirkt umso urtümlicher. Steile Felsküsten, ein paar Meter Abstieg und der Sturm hat sein Recht an die Felsen verloren, es schweigt still. Weiter sich auf der linken Fahrbahnseite fortbewegend erreichen wir das winterverschlafene Protaras mit einer ansprechenden Holzstegstrandpromenade und einer mutigen Badenden, die sich den wütenden Wellen entgegenwirft. Very impressive! Ansonsten gibt es hier ein nettes Café mit Selbstbedienung, einem Weihnachtsbaum dekoriert mit Coffee-to-go-Bechern, der irgendwie eine müllige Atmosphäre verbreitet und einen wirklich wohlschmeckenden Latte aus einer riesigen Tasse. Auf der Autobahn überhole ich erstmals rechts einige PKWs in der Hoffnung mir das für zu Hause nicht anzugewöhnen. Im Hotel erleide ich einen kurzen rechts-links-Verdrehschock, der sich jedoch schnell gibt.
Freiheit
18.11.16 20:59 201682016
Ein ruhiger Tag wartet auf mich. Welcome! Das Frühstück lässt sich Zeit, der Pool hat es nicht eilig und meiner Tageszeitung ist es völlig wurscht ob und wann sie heruntergeladen und gelesen wird. Die nette Sonne hat sich zum Wärmen entschlossen und die Schutzmilch verhindert unangenehme Folgen ultravioletten Übereifers. Ein trefflich motivierter Mitreisender eruiert eine Autovermietung mit wahrlich nachsaisonlichen Preisen. Und so stürzen wir uns mutig in den Linksverkehr. Eine verkehrte Welt erwartet uns. Autos aus Richtungen, die eigentlich für diese tabu sein sollten, Kreisverkehre mit anderer Drehrichtung sowie extrem leichte Linksabbiege- und total schwierige Rechtsabbiegemanöver. Alles Gelernte steht Kopf! So ist es eben auf Zypern. Die spinnen, die Briten! Ihren Brexit kann ich ja gerade noch verkraften aber ihre linken Hinterlassenschaften fordern überaus nervennagende Konzentrationsübungen ein. Dennoch: Endlich frei! Keine Bus- oder Taxiabhängigkeit mehr - unser Fiesta harrt geduldig unser. Feines Gefühl!
Lefkosia
17.11.16 22:44 2016102016
Lefkosia oder Nikosia wie die Briten es umbenannten, ist eine typisch griechisch geprägte Stadt - im südlichen Bereich, den wir erkundeten - ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten. Genau genommen eine recht langweilige Stadt. Schön, es gibt ein paar sehenswerte Kirchen, wobei die orthodoxen Gotteshäuser auf den unkundigen Besucher einen äußerst ähnlichen Eindruck machen, es gibt sehenswerte Museen, die ich mir nicht angeschaut habe und es gibt eine sehenswerte Einkaufszone, die Frauen begeistern kann. Mag sein, einige Männer auch. Nur der Reiz, der einen erfahrenen Reisenden vom Sockel haut, fehlt. Es ist nett, sehr nett, aber das war es dann auch. Nice to see you. Bye. Ja, wenn da nicht Zaha Hadid wäre. Die Stararchitektin, uns Wolfsburgern nur zu bekannt, hat offensichtlich noch vor ihrem plötzlichen Tode ein Touristenzentrum von unfassbaren Dimensionen entwickelt, das nun gebaut wird. Ein neuer Pilgerort für angehende Architekturstudenten. Insofern nicht nur "bye" sondern eventuell "See you later, Hadigator!"
Depritag
16.11.16 20:14 201682016
Es gibt so Tage, auch im Urlaub, die haken, sind eckig und kantig, man ist einfach nicht gut drauf und weiß gar nicht recht warum. Heute ist so ein Tag. Eigentlich ist alles in bester Ordnung, doch schon beim Frühstück fehlt die Stimmung, der Bus nach Larnaka ist gerade weg, ein Taxi wird organisiert aber (gemütsmäßig) zu spät. Der Spaziergang durch die Stadt bis zum Salzsee ist keine rechte Freude, zu allem Überfluss schlage ich noch lang hin, die Hose ist im A…. und das Knie aufgeschlagen. Man könnte selbstverständlich froh sein, dass alles andere heil geblieben ist. Das wäre angemessen aber man ist es nicht. Der Salzsee entpuppt sich als Dreckloch mit weit entfernten Flamingos - in Wirklichkeit sind es wunderschöne Vögel und der See hat nur wenig Wasser und man kann ganz weit hineinlaufen! Dann will der Kumpel auch noch in ein Museum und man hängt eine Stunde herum. Tatsächlich genießt man einen herrlichen Blick aufs Meer und einen sehr leckeren Latte. So kommt eins zum andern und man wird nicht recht froh. Im Innern weiß man, dass es keinen echten Grund dafür gibt und das stimmt noch mehr griesgrämig. Ehe ich verteidigungsbereit bin, ist der Tag vorbei. Merde.
Relaxing
15.11.16 22:19 2016102016
„Mein“ Jugendbund für EC (entschiedenes Christentum) wir heute 70 - ein stolzes Alter für einen Jugendarbeiter! Wie anders geartet ist die Arbeit heute und wie - für uns - unbegreiflich war sie damals. Komisch nur, dass die heutige Arbeitsweise für uns Ältere oft ebenso unbegreiflich erscheint aber wie haben wir früher gesungen: „The Times They Are A Changin`“. Und so isses. Wer hätte gedacht, dass ich meinen alten Kopf mit Mitte 60 im November in die Sonne halte? Höchstwahrscheinlich nur ich in meinen schönsten Träumen! Und so isses. So ein Tag am Pool hat schon was - wenigstens bis Mittag. Dann wird es langweilig. Aber besser bei 24 Grad langweilig als beim Gefrierpunkt aktiv. Also sitze ich am späten Abend in der Dunkelheit auf meinem Balkon, im Hintergrund rauscht der hoteleigene Wasserfall und im Vordergrund funkeln die Lichter von Larnaka - dazwischen das Mittelmeer. Ich liebe das! Laue Nächte, gut durchgeatmeter, warmer Rotwein, ein Lichterspiel am Horizont und eine kaum wahrnehmbare, klimpernde Hotelbeschallung, das baut mich auf. Buenas noches, amigos.
Exklusiv und freizeitlich
14.11.16 21:00 201692016
Für anderthalb Euros fahren wir nach Larnarka - der Gedanke an deutsche Buspreise drängt sich dabei irgendwie nicht auf. Es sind zwei Welten. Die inzwischen vielzitierte Sonne brennt auf meinen Buckel und wir flanieren unter Palmen zum Yachthafen, am Strand entlang, rund um eine Festung, durch die 1c-Lage der Promenade, durch ein Handwerkerviertel und die Prachtmeile von Larnaka. In abenteuerlich finster anmutenden Werkstätten wird eine Destillieranlage repariert, eine alte Bank restauriert - liebevoll stellt der Meister die Verzierungen im Holz wieder her, ein alter Sekretär wartet geduldig auf seine Erneuerung und andere Arbeitsstätten verbreiten gähnende Leere, dieweil die arbeitende Schicht irgendwo dem Mittagsmahle frönt. Langsam geht die Gasse in eine etwas breitere Fahrbahn über, die links und rechts von Nobelboutiquen gesäumt ist. Die Kleidung der Passantinnen wird exklusiver und die Absätze höher. Mit Perfektion stöckelt eine echte oder eingebildete Lady - wer weiß das schon - mit ihren Highheels über den unebenen Untergrund und wirft Parkmünzen in die Parkuhr und eine andere lädt aus ihrem hochbeinigen Volvo-D-4-Luxusmobil erst eine Kinderkarre und dann deren Nutzer aus. Wir dagegen, Touristen live, schlendern zum Bahnhof und lassen uns mit dem großen - hier blauen - Taxi für ein Minimalentgelt ins Hotel kutschieren. Abends schlage ich beim Büffet wieder zu und empfinde herzliches Bedauern mit meiner heimischen Waage. Auf die kommt etwas zu! Schade.
Kompromisse
13.11.16 21:00 201692016
Die Sonne begeistert mich. Wir liegen am Pool und meine eifrige Gattin hört einen Gottesdienst aus Bremen. Ich liege in der Sonne. Ganz behutsam lassen wir den ersten Tag angehen, erleben eine Reiseleiterin, die mit allen Neuankömmlingen keinerlei Umsatz macht. Schade für sie, gut für uns. Inzwischen haben Rundfahrtpreise ein Niveau erreicht, das einen übergroßen Einfluss der Autovermieterlobby vermuten lässt. Das Ambiente außerhalb des Hotels glänzt eher nicht sondern strahlt so eine Art Charme der Ödnis aus. Ich bin gespannt auf die weiteren Urlaubserfahrungen - unsere Mitreisenden gehören eigentlich zur (feindlichen) Frühaufsteherfraktion, die die Sonne gern beim Aufgehen begrüßen. Ich dagegen lasse letztere erst einmal ausgiebig ihren Heizjob erledigen, ehe ich mich dankbar ihren Bräunungskräften aussetze. Immerhin hat mich sogar die Zeitumstellung heute morgen schwer angeschlagen und so wankte ich vollmüde zum Frühstück. Aufgebaut hat mich der Wetterbericht aus der Heimat. Schön haben wir es hier!
Flucht aus der Kältekammer
12.11.16 21:32 201692016
Unbarmherzig reißt mich der Wecker aus den molligen Federn hinein ins eiskalte Leben. Glücklicherweise sind sowohl Hotel und Taxi als auch der Airport gut beheizt. Nach dem Web-Checkin folgt nur die Kofferabgabe beim Automaten. Raufstellen, Boardingcard lesen lassen, diverse Schaltflächen betätigen, das ausgedruckte Steuerband am Koffer eigenhändig befestigen und den Druck der Quittung abwarten und wupps ist der Koffer weg. Diese Servicereduzierung erfreut mich gar nicht. Mist-Airline. Immerhin müssen wir das Flugzeug nicht selbst fliegen - ist ja auch schon was. Einsteigen im bereits erwähnten eiskalten Frankfurt und aussteigen im sommerlich-warmen Larnaka. Das hat schon was. Im November 25 Grad - daran könnte ich mich gewöhnen! Der Linksverkehr auf Zypern ist dagegen äußerst gewöhnungsbedürftig. Die fahren hier alle auf der falschen Seite! Britisch halt, so sind die Brexiter und ihre „Hinterlassenschaften“. Armes Zypern - muss unter einem Alleinstellungsmerkmal leiden! Doch die äußerst freundliche Sonne entschädigt für vieles. Um halb elf zyprischer Zeit, respektive halb zehn deutscher Winterzeit noch auf dem Balkon zu sitzen und zu posten weckt sommerliche Gefühle. Sehr apart.
Eine Ratte und eine bedenkenswerte Kalkulation
11.11.16 22:00 2016102016
Das Abenteuer beginnt. Zuerst finden wir eine tote Ratte auf unserem Grundstück. Ein Geschenk einer Katze für die tollen Toilettenanlagen? Wer weiß?!? Der ICE ist pünktlich von Wolfsburg bis Frankfurt - Respekt! Er ist auch übervoll - die Investition in Platzkarten hat sich gelohnt! Wenn ich die Taxikosten auf die Hotelkosten hochrechne, hätte sich ein erheblich teureres Domizil in der Innenstadt wohl doch gelohnt. Kalkulieren will gelernt sein! Der Äppelwoi ist spitze, Frankfurt ist eisekalt aber das macht der Austausch mit Freunden vielfach wett. Die Nacht ist kurz und das Hotelzimmer klein aber voll okay. Wir treffen einen Kiel-Lübecker, einen afghanischen und einen türkischen Taxifahrer. Es ergeben sich interessante Gespräche. Multikulti.
Reisestress
10.11.16 21:50 201692016
Wir stehen vor dem Werkstor und warten auf den Guide. Mein Handy spielt eine Melodie. Meine Mum wurde ins Klinikum transferiert. Nein, nicht heute! Doch! Ein Anruf in der Notaufnahme klärt die Verhältnisse - vor Ablauf von drei Stunden werden wir eh’ nichts erfahren. Okay, dann also zur Werksbesichtigung. Ein eindrucksvoller PR-Film, supertoll gemacht, ein hochinteressanter Showroom und ein bequemer offener Golfzug mit einwandfreier Kommunikation mit dem Guide. Die Roboterschwemme überrascht mich total. Wow, sind das viele Maschinen, Roboterarm reicht an Roboterarm weiter, schweißen, kleben und montieren - faszinierend. Die nächsten Schritte deuten sich an - noch montieren Menschen, doch im Hintergrund lauern Roboter auf ihren Einsatz, ab Januar werden sie wohl eingerichtet sein. Und dann geht es ins Klinikum. Das alte Lied - Wassermangel. Sie liegt neben der Quelle und trocknet aus. Merde! Wie bringt man alte Leute zum Trinken? Gegen Abend laufen wir zu Hause auf, packen Koffer - meine Vorreisefreude hat allerdings im Laufe des Tages bereits einen Abgang gemacht. Immer passiert irgendwas vor der Reise. Dieser plötzliche, allurlaubliche Stress kotzt mich an. Ehrlich. Müssen wir bleiben? Über Wassermangel bei Senioren lächeln Reiserücktrittskostenversicherer nur müde! Können wir fahren? Oder müssen wir mit Abbruch rechnen? Ich bin fertig.
Pleitenkönig for President
09.11.16 22:00 2016102016
Und sie haben es tatsächlich gebracht! Die Amis wählen Trump. Da kommt was auf uns zu. Ein mehrfacher Pleitier und Gläubigerabzocker zum Präsidenten - das lässt die Erwartungen hoch steigen in einem Staat, der sowieso schon kurz vorm Konkurs steht, da kann er seine Fähigkeiten ja voll entfalten. Immerhin haben die Republikaner jetzt die Mehrheit in beiden Häusern. Freie Fahrt in den Staatsbankrott oder in die Schulden, was auf dasselbe herauskommt. Und wir sind eng mit diesen Urkapitalisten verflochten. Sauber. Abends feiern wir die Eiserne Hochzeit meiner Eltern, die wir noch fetter feiern würden, wenn mein Ahnherr noch lebte. Doch auch so ist es ausgesprochen nett. Die Nachfeier zu Hause hätte ich besser gelassen. Zu späte Erkenntnis.
Wahlgrimmen
08.11.16 21:58 201692016
Eine Haarkünstlerin bringt Abwechslung in den Alltag meiner Mum. Beim Roll-in ist sie eine Herausforderung und beim Roll-off eine Lady. So ein Salon-Ro-Ro ist eine Gelassenheit lehrende Chance für alle Begleiter. Gut, wenn man sich mit dem Studium der lokalen Käseblätter 😢 beschäftigen kann. ‐ Nicht zu retten sind die Chaoten jenseits des großen Teichs, die heute ihre Wahl zwischen der Meisterin aller Chaoten und dem Großmeister aller Chaoten zu treffen haben. Waschbär oder Stinktier? Hyäne oder Geier? Kompetenter Vorteilssucher oder inkompetenter Bauchentscheider? Was ist das für ein Land? Und wenn das zu uns herüberschwappt? Gar nicht so unwahrscheinlich, denn Wähler bleibt Wähler - ob nun diesseits oder jenseits des Ozeans. Und ich mittendrin. Da kommt was auf uns zu!
Fatigue
07.11.16 21:42 201692016
So ein Frühstück unter Männern wäre eine ganz tolle Idee, wenn, ja wenn das frühe Aufstehen nicht wäre. Der Wecker holt mich nach einer schlafextensiven Nacht im Frühtau um Achte aus den Federn. Der Tag ist gelaufen. Irgendwann spät nach dem Mittagsschlaf werde ich richtig aufwachen. Und die Frühstückskonversation und ein sich anschließender 5-Kilometer-Spaziergang ändern daran überhaupt nichts. Mein Metabolismus ist eben schlicht gestrickt. Immerhin komme ich den Genuss eines Kakaos mit zwei Schüsschen, eins mit Honig und eins mit Rum. Lecker.
Schleppend bis beschwingt
06.11.16 23:47 2016112016
Nach so einer viel zu kurzen Nacht verbleibt noch eine spürbare Menge Blei in den Gliedern. Schleppend begebe ich mich in unsere Studierstube. Heute haben wir einen leichtgängigen Text und sind allesamt in Plauderlaune. Muss auch mal sein. Der Mittagsschlaf vernichtet das letzte Schwermetall in den Knochen und leitet leicht locker in den Abend über. Ein beschwingter und doch tiefsinniger Gottesdienst über das Wort Gottes, seine Macht, seine Wirkung und seine heilende Kraft wird durch den Gemeindechor mächtig bereichert. So soll es sein! Der Tag schließt mit der Verheißung eines Frühstücks unter Männern. Nett.
Kompromisslos
05.11.16 22:00 2016102016
Noch drei Wochen bis zum ersten Adventssonntag. Morgen schaltet Wolfsburg ihre „Winterbeleuchtung“ ein. Im Herbst den Winter zu beleuchten ist schon eine Herausforderung. Respekt. Wolfsburg besiegt die Jahreszeiten. Wow! Drei Wochen vor der Zeit ist der Wolfsburger Pünktlichkeit. Offensichtlich. Bekanntlich beginnt meteorologisch der Winter am 1. Dezember und astronomisch sogar erst am 21. Dezember. Wenn schon der VfL mit viel Mühe gegen die hinteren Ränge ankämpft, wollen die Stadtoberen wenigstens bei den Jahreszeiten ganz vorn dabei sein. Meine Zeit! Also lasse ich mich motivieren und montiere ebenfalls meine Lichterketten. Nur illuminieren, nein illuminieren kommt für mich nicht in Frage. Da warte ich auf den 1. Advent. Immerhin habe ich eine Advents- und Weihnachtsbeleuchtung. Da muss man präzise arbeiten. Keine Kompromisse! Die Nacht verbringe ich größtenteils auf einem Geburtstag. Nette Leute, nette Gespräche, schmackhaftes Essen und berauschende Säfte verfeinern die Atmosphäre. Als die Gefahr des ganznächtlichen Durchfeierns virulent wird, zieht der Gastgeber die Notbremse und trocknet die Getränkeversorgung aus. Schiere Notwehr - ich kann ihn gut verstehen. Endlich macht sich der recht große harte Kern millimeterweise vom Acker. Bonne nuit mon ami!
Mediengeile Entscheidungsstruktur
04.11.16 23:03 2016112016
Mutti ist munter. Sie sitzt am Fenster, schaut aber eher in den Himmel als auf die Erde. Ein Gespräch ist möglich. Toll. Im Demenzgrabenkrieg scheint auch mal die Sonne. Mutmachendes Wissen. Außerdem durchwabert die Mauteinigung alle Medien. Die Gegner tun schockiert und ereifern sich über den enormen Verwaltungsaufwand. Als ob Verwaltungsaufwand jemals einen Politiker auch nur entferntest kratzt, so lange er seinen eigenen Interessen huldigt. Heuchler. Der Druck von Klebe-Etiketten soll so aufwändig sein? Die Kfz-Steuer wird automatisch herabgesetzt, Pickerl hin oder her. Für den Vertrieb, die Strafhöhen und deren Akquirierung schaue man sich bei unserem südlichen Nachbarn um. Die können das perfekt. Bloß kein deutsches Modell dafür entwickeln! Das würde tatsächlich teuer. Sehr teuer. Mir ist das Wurscht, mein nächstes Auto wird sowieso arg umweltfreundlich sein. Allerdings nicht elektrisch. Ich fahre eben lieber als alle Nase lang an irgendwelchen Ladesäulen rumzuhängen oder nebenbei gar noch den dortigen Restaurantumsatz zu fördern. Und wenn alle Säulen besetzt sind? Dann dauert es eben doppelt oder dreifach so lange. Ich bin begeistert. Politiker ich liebe euch! Man könnte ja auch ein paar fette Millionen monatlich in die Forschung stecken. Deren Ergebnisse könnten dann sinnvolle Investitionen in die Infrastruktur ermöglichen. Doch mit Forschern in ihren Laboratorien kann man keinen Wahlkampf machen. Besser man grinst ein paar mehr oder weniger nutzlose Ladestecker für die Medien an und bläst nebenbei salbungsvolle Phrasen in die Luft. Bleibt mir doch vom Acker.
Voradventliche Nöte
03.11.16 23:51 2016112016
Es ist da. Das sich auf dem Stuhl endlich offenbarte Kabel eröffnet neue Perspektiven für die Lichterkettenmontage. Urlaubsbedingt zwei Wochen früher. Es wird spannend, wie ich das dieses Jahr regeln kann. Die Ketten müsste ich jetzt alle beisammen haben in stromsparender LED-Technologie. Ihre Aufteilung ist mir ebenfalls klar. Nur die unverzichtbare Stromversorgung steht ungeklärt im Raum. Abwarten und Rotwein trinken. Ersatzweise Riesling. Wird schon werden. Abends kommen zwei nette Ladys (urdeutsche Pluralbildung, we are not in britain!) zu Besuch. Es wird ein kulinarisch perfekter und wortreich vielseitiger Abend. Leider ist bei Berufstätigen eine starke Schwächung des nächtlichen Sitzfleisches nicht selten zu konstatieren. Wie auch hier. Dennoch fühlten wir uns wohl mit ihnen. So obliegt mir nun die organische Verwertung des restlichen roten Saftes. Es gibt Jobs, die erledige ich gern. Äußerst gern. Santé!
Knetenverzehrer
02.11.16 22:00 2016102016
Ich montiere eine Antenne ab und sinniere über die augenfällige Geldvernichtungsmentalität des sogenannten technischen Fortschritts. Meine allererste private PC-Erfahrung war die Nichtfunktion. Erst ein beherztes Aufschrauben des Gehäuses und Festruckeln aller Steckkarten überzeugte das Gerät hochzufahren. Über Jahre - oder waren es Jahrzehnte - begleitete mich die Nichtfunktion kombiniert mit Knetenverzehrung und Nervenräuberei. Auch die besagte Antenne hatte nur eine Lebensdauer von wenigen Jahren bis das Kupferkabel mittels elektronischer Tricks doch noch zum Überholen ansetzte. Auch hier, beim Internet, verließen viele, viele Scheinchen - meist virtuell - mein Konto. Doch jetzt suche ich erst einmal ein Kabel. Es ist weg. Es kann aber gar nicht weg sein. Vom Obergeschoss bis zum Keller durchstöbere ich unser Haus. Es ist weg. Erst morgen werde ich es finden, friedlich auf einem Stuhle liegend, den ich mehrmals passiert habe. Ich und suchen - eine unendliche Geschichte. Aber immer wieder spannend.
Das Ende naht
01.11.16 21:15 201692016
Ab heute gibt der November das Datum vor. War nicht gestern erst Neujahr? Ist das Jahr schon wieder vorbei? Das Kirchenjahr endet bereits in drei Wochen, das Kalenderjahr wenig später. Ich war viel unterwegs, habe mein Plansoll sowohl im Garten wie auch rund ums Haus weit unterschritten und stehe vor einem Berg unerledigter Absichten. Nennt man das vornehm Schuftereiabstinenz? Kann man so ausdrücken. Das Unwort mit „F“ mit dessen erster Silbe man auch - völlig zu Unrecht - ein etwas schwer beweglicheres Tier beleidigt, wollen wir hier mal schnell vergessen. Der Krieg gegen den Efeu hat mich eben zermürbt, ich musste meine Reserven in die Schlacht werfen und werde trotzdem von nicht unerheblichen ständig auf der Lauer liegenden Trieben bedroht. Ein Highlight ist dagegen unsere Handwerksförderung - die runderneuerte Dachrinne samt Dachkanten- und Firststeinen sowie die neue Terrasse legen Zeugnis davon ab. Geht doch. Kurzum ich bin urlaubsreif. Wieder mal.