Winterschlaf

Im Linksverkehr erreichen wir - immer auf der falschen Fahrbahn, irre - Agia Napa einem in die Wildnis gestampften Ferienort, der allerdings weitgehend im Winterschlaf liegt. Ein paar wenige Hotels, ein paar Restbars und Restaurants halten ihre Tore für ein paar Nachsaisonler geöffnet, die dem heute uns um die Ohren pfeifenden Sturmwind trotzen. Nach wie vor ist es sommerlich warm doch das intensive Wehen senkt die gefühlte Temperatur deutlich. Leider stellen wir hier fest, dass die Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr ausfallen werden. Der Weihnachtsmann sitzt auf der Strandpromenade bereits abflugbereit im Schlitten, doch dieser ist fest im Beton verankert. Da kommt er einfach nicht weg. Der Arme! Der (das oder die?) Kavo Greco ist dagegen weder weihnachtlich noch touristisch erschlossen und wirkt umso urtümlicher. Steile Felsküsten, ein paar Meter Abstieg und der Sturm hat sein Recht an die Felsen verloren, es schweigt still. Weiter sich auf der linken Fahrbahnseite fortbewegend erreichen wir das winterverschlafene Protaras mit einer ansprechenden Holzstegstrandpromenade und einer mutigen Badenden, die sich den wütenden Wellen entgegenwirft. Very impressive! Ansonsten gibt es hier ein nettes Café mit Selbstbedienung, einem Weihnachtsbaum dekoriert mit Coffee-to-go-Bechern, der irgendwie eine müllige Atmosphäre verbreitet und einen wirklich wohlschmeckenden Latte aus einer riesigen Tasse. Auf der Autobahn überhole ich erstmals rechts einige PKWs in der Hoffnung mir das für zu Hause nicht anzugewöhnen. Im Hotel erleide ich einen kurzen rechts-links-Verdrehschock, der sich jedoch schnell gibt.
blog comments powered by Disqus