März 2017
Angrillen
31.03.17 22:00 2017102017
Unser erstes Grillerlebnis im neuen Jahr. Und das am Tag, der eigentlich der arg reduzierten Nahrungsaufnahme, Abnehmtag, vorbehalten sein sollte. Und natürlich schlage ich zu. Und natürlich wird das Auswirkungen auf mein Körpermassenverminderungsprojekt haben, höchst negative nämlich. Dennoch mampfe ich munter los: Cevapcici, mit Mettwurst gefüllte Grillwürstchen - fragt mich nicht nach dem Fettanteil, den die Gewürze überspielen -, Hähnchenschnitzel und diverse Beilagen. Dazu natürlich alkoholfreies Erdinger und Apfelsaft - wie es sich gehört. Gewichtsmäßig befürchte ich das Schlimmste und rüste mich geistig moralisch auf den Waagenschock am Samstag. Das kann ja heiter werden!
Comments
Bangebüx
30.03.17 21:37 201792017
Ich, eigentlich ein Technikfreak, habe gewaltig Respekt vorm Skypen. Das liegt wohl in meiner Distanz zu jeglicher Form des mundbewegten Kommunizierens mittels Leitungen aller Art. Ich mag das nicht. Okay, wenn ich meinen inneren Angsthasen überlistet, eingeschläfert oder umschlichen habe und erst einmal eine Verbindung steht, habe ich meistens keine Probleme mehr und plaudere munter drauflos. Aber bis dahin … Mannomann. Also heute gelingt es mir und ich skype unseren Missionar in Thailand an. Das geht wunderbar, abgestimmt wie von Gott vorbereitet - gerade als er sein Smartphone aktiviert hat, klingeln wir schon durch - und der Austausch geht wie gewünscht vonstatten. Wenn nur dieser doofe Angsthase vorher nicht wäre! Das Vieh steht mir immer im Weg und kann sich ganz schön groß aufblasen, ähnlich wie der Scheinriese bei Jim Knopf und Lukas - nur dass das Häslein in Wirklichkeit noch viel kleiner ist als der Herr Tur Tur wenn dieser direkt vor einem steht. So hat jeder sein Päckchen mit sich herumzutragen, die einen ein Millionenvermögen und die anderen ein Angsthäslein. Ah, äh, will so einer mit mir tauschen? Lass uns drüber reden!
Augenmüll
29.03.17 22:00 2017102017
Ich lese zu viel. Ich lese zu viel dummes Zeug. Zweifelsohne. Manche Krimis sind eine echte Zumutung. Und ich lese sie trotzdem. Einfach nur weil ich wissen will wer es war. Da liefere ich mich ekelerregenden Formulierungen, sinnlos abgehackten Sätzen, dialektischem Gestammel und in absolut irrer Weise agierenden Personen wehrlos aus. Nur die grausamen Mordversionen lasse ich seit einiger Zeit schon ganz links liegen, da sie die unangenehme Wirkung entfalten mich nachts vom Schlaf abzuhalten. Das muss ich wirklich nicht haben. Aber sonst bin ich ein Lese-Freak, ein Quartals-Abhängiger - in rosigen Zeiten verlässt mich nämlich die Leselust und meine Augen entspannen mal ordentlich. Es kommt zu selten vor.
LNB, Jesus und das Internet
28.03.17 21:59 201792017
Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass ich unseren LNB geschrottet habe. Einen kleinen Defekt wollte ich elegant bereinigen, doch er erwies sich als hartnäckig. Ich repariere drum rum, bis plötzlich gar kein Signal mehr messbar ist. Der LNB - Low Noise Block - könnte an einem Kurzschluss über den elektronischen Deister gegangen sein. Ursache könnte eine gewisse Unaufmerksamkeit beim Montieren der Sat-Stecker gewesen sein. Natürlich könnte der LNB auch von sich aus ins dunkle Land des Elektronikschrotts gewechselt sein. Seine Signale sind jedenfalls verstummt. Und jetzt die spannende Frage: Händler- oder Eigenmontage? Spontan entscheide ich mich für die zweite Variante und bestelle das Material. Das könnte sich als fataler Fehler erweisen. Nur Mut! Am späten Nachmittag begebe ich mich zu den Begegnungen, einer Führung durch das Leben Jesu in der Stadtmission. Bis auf eine peinliche Tanzsequenz war es recht interessant. Immer wieder ergreifend bleiben für mich Kreuzigung und Auferstehung, letztere hier symbolisiert vom Durchschreiten eines dunklen Ganges hin zu einem hellen Raum der Stille. Very impressive. - Fernsehen übers Internet ersetzt heute recht gut die Schüssel und wird es auch eine gewisse Zeit tun müssen. Es sei denn mein Interimsplan B funktioniert. Morgen will ich ihn testen. Wenn es nicht regnet.
Frühling ahoi
27.03.17 23:01 2017112017
So ein kleines Hobby beschäftigt mich nebenbei. Es hat keinen eigentlichen Sinn aber ich tue es ab und an ganz gern. Komisch mit was wir uns manchmal so beschäftigen. Daneben läute ich noch den Frühling ein und platziere unsere Eingangsbank an ihrem Platz neben der Haustür. Angesichts eines Diebstahls einer Gießkanne - Plastik, einfache Baumarktqualität - und eines kleinen handlichen Gartenteichs (!) befestige ich die Bank mit einer Edelstahlkette samt Schloss an der Hauswand. Sicher ist sicher. Die frühlingshafte Atmosphäre lässt auf mir angenehmere Jahreszeiten hoffen. Es geht voran.
Zeitdiebe
26.03.17 20:41 201782017
Ich mag die Umstellung auf eine andere Zeit nicht. Ich mag es überhaupt nicht eine Stunde früher aufzustehen. Konkreter: ich hasse die Zeiträuber. So schleppe ich mich zum Gottesdienst, Augen zu, Verstand im Ruhemodus, Grüßgrundfunktion für unvermeidliche Kurzkommunikation in Bereitschaftsstellung. Ein lautes „Halleluja“ und ein „freut euch“ schreckt mich aus meinem verzweifelt bemühten Zuhörbemühen auf. Ja, ist ja gut, würde ich ja gerne, wenn ich nur wach wäre. Selten war mir der Mittagsschlaf so hochwillkommen. Danach ist alles okay. Schön. Nachmittags versuche ich mich von Städtereiseangeboten beeindrucken zu lassen. Das gelingt nur mäßig, mal ist der Preis eher im Höhenflug, mal kostet ein Koffer extra oder die Flugzeiten liegen zu spät oder zu früh. Reisen kann ganz schön anstrengend sein und das fängt schon bei der Planung an. Schön, wenn man nur solche Sorgen hat!
Studierschwäche
25.03.17 20:55 201782017
Wieder einmal ein dickes Lob an das Gasthaus an der Aller in Oebisfelde. Deutsche Küche, nicht billig, aber sehr gut - keine Sterneküche - das ist toll - und ich, wir alle, sind äußerst satt und zufrieden. Von der Vorsuppe bis zum Dessert nehme ich alles mit, nur keinen Alkohol. Fastenzeit. Heute, nach dem Aufstehen, hatte mein Gewicht einen beachtenswerten Tiefpunkt erreicht, jetzt wiege ich mich besser nicht. Eine Woche bleibt Zeit diese Kalorien wieder abzubauen, dann muss ich erneut auf’s Messgerät. Ich bin gespannt. Der körperlichen Überversorgung folgt eine geistige Erschlaffung. Ich quäle mich durch meine Bibellese und verstehe viel weniger als sonst. Voller Bauch studiert nicht gern. Wie wahr.
Abholzen
24.03.17 22:00 2017102017
Der zweite Abholztag und die Lücken werden größer, positiv gesagt: wir gewinnen mehr Durchblick. Blöd nur, dass wir damit auch mehr Einblick gewähren - meist nur Rehen und Kleintieren aber auch unserem Bauern. Für letzteren haben wir sogar für eine behagliche Durchfahrtshöhe gesorgt. So sind wir halt. Jetzt haben wir viel Holz vor der Hütt’n, das auf Spaltung wartet. Was bei Vereinen und Gemeinden als GAU gilt, ist für Holz das Gebotene. Dann wird auf besonderen Wunsch meiner gärtnerisch aktiven Hausgenossin auch noch unsere Wallhecke radikal gekürzt. „Die wachsen wieder“, versichert sie mir treuherzig. Warten wir’s ab. Ich bleibe skeptisch wenn ich die Reststrünke leidvoll betrachte. Außerdem wirkt unser Unterholz inzwischen so aufgeräumt, das passt gar nicht zu mir. Aber auch das wird schon wieder.
Holzhackerbuam
23.03.17 19:56 201772017
Morgen sollten sie eigentlich kommen. Heute laufen sie auf. Better earlier than never. Zwei wohlgelaunte junge Leute, die mit großer Freude ein paar unserer potenziellen Kaminholzspender von der Senkrechten in die Waagerechte befördern und zu handlichen Rundstücken verkleinern wollen, machten sich an die Arbeit. Das Unterholz gewinnt an Durchsicht und der Stapel kamingerechter spaltbereiter Stammteile an Höhe. Die Reste der einst so stolzen Hochstämmer warten geduldig auf den für morgen avisierten Schredder. Ein paar ihrer Kumpel wird es die Nacht über kalt ihre Borke herunterlaufen, denn morgen blüht ihnen ein ebensolches Schicksal. Uns blüht dann eine Rechnung deren kontenleerenden Effekt wir sehr bedauern werden. Immerhin: besser man fällt die Bäume bevor sie von selbst auf einen fallen. Zweifelsohne!
Strategen
22.03.17 22:00 2017102017
Wir sind Opfer der Parkplatzplanung des Klinikums. Drei Stunden kostet uns diese Unfähigkeit städtischer Planer. Am Montag, wir weilten noch unter Malles Sonne, nahm das Schicksal seinen Lauf. Bei meiner Mum stand Fußpflege auf dem Programm. Nur wenige Meter trennten sie von ihrem kompetenten Dienstleister. Selbiger stand drei Etagen tiefer im Stau und warf bei der Suche nach einem Standplatz für seinen Peoplemover das Handtuch, drehte ab und killte den Termin. Pech für Mutti. Und für uns. Heute verbrachten wir Schritt für Schritt die Fußpflegebedürftige ins Auto, darinnen zum Hintereingang der Praxis und nach angemessener Behandlungszeit wieder zurück. Tolle Beschäftigungstherapie für eine verrentete Generation. Dafür durfte ich abends einen Dankgottesdienst mitplanen. Wie üblich entsprangen aus einer scheinbar chaosähnlichen Gedankenfülle einige fesselnde Elemente, die wir dann gemeinsam in eine grobe Grundstruktur einordneten. Mal sehen, was draus wird.
Alltag
21.03.17 22:00 2017102017
Nach drei Wochen Alkoholentwöhnung ist der Genuss ein relativer, stelle ich am Morgen fest. Okay, dann weiß ich eben Bescheid - ohne hat was! Uns erwarten heute Regelungen für Mutti, die wir mit ihr gemeinsam sehr gut treffen können. Prima. Ansonsten müssen die Koffer geleert, die heimischen „Systeme hochgefahren“ und die psychologische Umschaltung vom „Urlaubsmodus verreist“ in den „Urlaubsmodus daheim“ vorgenommen werden. Leere Futterhäuschen warten auf ihre Abnahme, hochaktive Meisen flattern zu und von den Nistkästen und meine kommunikative Mitbewohnerin traktiert unser Fernsprechnetz. Business as usual. Selbst der Kalorienverzichtstag wickelt sich regulär ab - als wären wir nie weg gewesen. Die Termine sind auch wieder da und erwarten ihre Abarbeitung. Alltag pur.
Vom Sonnen- zum Regenschirm
20.03.17 22:00 2017102017
Am Vormittag liegen wir am Pool und am Abend in unseren Betten zu Hause. Am Nachmittag holt uns ein Bus mit der landestypischen Verspätung ab - als Deutscher wird man dabei schon ganz unruhig. Dann geht es flott weiter: Airport - einchecken - boarding - Abflug - Verkaufsshow des Kabinenpersonals - Landung - S-Bahn - warten auf den verspäteten ICE - ICE - Heimfahrt. Ein sehr lieber Freund holt uns ab. Diese schnellen Wechsel mit einer gefühlt kurzen Reisezeit bringen mich immer wieder zum Staunen. Das Wetter in der Heimat ist zwar regnerisch glänzt aber mit einem recht milden Temperaturniveau. Auch das ist gut. Nachdem wir nun eine ganze Woche allen alkoholischen Urlaubsherausforderungen getrotzt haben, werfen wir nun unsere Ausnahme in den Ring und gönnen uns daheim einen Wein. Nicht die schlechteste Verwendung für eine Ausnahme, finde ich. Ohne Ausnahmen taugen alle Regeln nichts. Man muss sie nur gezielt ausspielen. So wie heute. Morgen ist wieder „business as usual“ - die zweite Hälfte der Verzichtszeit. Mutig voran.
WLan und Mojito
19.03.17 20:02 201782017
Internet im gesamten Hotelkomplex ist schon eine feine Sache. Ob man im Zimmer oder am Pool einem Gottesdienst oder einer Bibelstunde lauscht - kein Problem. Mail, Facebook, News, Literatur - immer greifbar - man muss es ja nicht nutzen aber man kann es. Das ist komfortabel. - An der Strandpromenade, nach gut 4 km schlendern, einen Mojito Gold sin Alcohol genießen (schmeckt lecker, sehr empfehlenswert) und Leute gucken. Es sind viele Spanier unterwegs und das freut mich sehr. Vorsaison und Wochenende stellen eben das „natürliche“ Gleichgewicht zwischen den Nationen wieder her. Muy bien.
Wärme mit coolen Anwandlungen
18.03.17 23:01 2017112017
Es sind nicht viele Menschen am Pool - aber die da sind, sind leichtbekleidet. Nicht so wir. Die Sonne ist prächtig mächtig und es besteht Brandgefahr. Zweifellos. Doch im Schatten weht ein kühles Lüftchen, gefühlt 10 Grad kälter. So werde ich zum permanenten Liegenwechsler: in der Sonne aufwärmen bis sie hinter einem schattenspendenden Element (Palme, Sonnenschirm, Gebäude) in Deckung geht und mit zunehmender Kühle zur übernächsten Sonnenliege wechseln. Außerdem sind bei mir 25 Grad und warme Luftzirkulationen die Mindestvoraussetzungen für Badebekleidung. Ein Pfeifchen in der Sonne ist dennoch nicht zu verachten. - In einer Strandbar blicken wir auf die noch mager bevölkerte Sandfläche, lassen uns zu einem schwingungsfreien Paulaner überreden, das gut für ausgelaugte Radler sein soll, sagt man. Ich bin kein Radler. Tja ...
Wetterphantastereien
17.03.17 22:00 2017102017
Im Restaurant am Bootshafen treffen wir auf einen Ober mit ungewöhnlichen Verständnisschwierigkeiten. Liegt es an mir oder an ihm? Wir reden aneinander vorbei. Letztlich bringt er den bestellten Eiskaffee und eins von zwei georderten Mineralwasserflaschen. Immerhin. Beim Servieren stolpert er, zerdeppert zwei Gläser und verschüttet ein Mineralwasser. Den Eiskaffee kann er gerade so retten. Nette Show, armer Kellner. Er nimmt es gelassen, wir auch und die Sonne lächelt uns alle vom Himmel an. Wir entdecken einen neuen kurzen Weg vom Strand zum Hotel - war uns wohl bislang entgangen. Gut zu wissen. Irgendwie wäre es schön hierzubleiben bis das warme Wetter das kalte Deutschland erreicht. Schöne höchstattraktive Wohnungen gibt es hier in Fülle und etliche „se vende“-Schilder. Es ist alles eine Frage des verfügbaren Kleingeldes. Okay, dann fliegen wir halt wieder heim. Haltet Schals, Schirme und Stiefel bereit - wir kommen. Demnächst.
Happy Day
16.03.17 21:00 201792017
Ein herrlicher, ruhiger, sonniger Tag am Pool lässt mich tief durchatmen. Das Märzwetter auf Malle hat es in sich. Der Wind kann, wenn er pustet, empfindlich kalt sein. Die Sonne dagegen, wenn man sich ihr windlos aussetzt brennt schon recht kräftig ihre Strahlen in die Haut ein. In ihrer molligen Wärme heizt man richtig auf, um dann im Schatten fix in den Frostmodus zu fallen. Es dauert eine Weile bis man eine Liege, windgeschützt und leicht beschattet, ausfindig gemacht hat. Glücklicherweise ist in der Vorsaison die Auswahl sehr groß. Wir staunen über Edelstahlsäulen, die sich dem Himmel entgegenstrecken und sich mit kleinen Haken „zuwinken“. Da fällt mir ein Foto aus dem Google-Archiv ein - aha - im Sommer halten sie schattenspendende Sonnensegel über den Köpfen der hitzegeplagten Massen bereit. Muss phantastisch aussehen. Wir beschließen den Tag im Hotel und geraten zufällig in die „Happy Hour“ der Bar - zwei blaue Erdinger zum Preis von einem. Super Idee vom Hotel. Chapeau!
Leber und Laus
15.03.17 20:13 201782017
Ich bin missgestimmt. Wo bleibt meine Urlaubsfreude? Alles ist doch gut, nahezu perfekt und mir läuft so eine doofe Laus auf meiner Leber hin und her. Wir spazieren ins gut anderthalb Kilometer entfernte Alcudia, vorbei an einem spanischen Kleingarten in dem alles grünt und blüht - viele Wochen bevor bei uns die ersten Nutzpflanzen ans Erscheinen denken -, vorbei an einer idyllischen Restaurantauffahrt mit malerischem Blumenmeer, alles ist toll nur meine Grundstimmung lässt sich nicht aus ihrem Kellerloch hervorlocken. Nun gut, ab und an schon, doch wenn ich meine jetzt ist sie endlich in der prächtigen Umgebung angekommen, zack, grummelt sie wieder im Tiefgeschoss herum. Meine arme Reisegefährtin ist - sehr vorsichtig ausgedrückt - irritiert und schafft es nicht mich „auf den Pott zu setzen“. Doch Alcudia ist wirklich sehenswert, wir bummeln durch die autofreie Altstadt, einladende blumengeschmückte Gässchen links und rechts und bemerken eine touristisch orientierte Malerei, die mich wirklich begeistert. Die Werke sind leider nur im A-5-Format zu haben. Schade. Am Nachmittag begutachten wir Hochseeyachten für Freizeitkapitäne aus einer weit entfernten millionenschweren Welt. Schön zum Anschauen aber viel zu weit weg um neidisch zu werden - nicht nur finanziell, auch einstellungsmäßig. Selbst wenn ich zu so viel Geld kommen würde, müsste ich persönlich ein anderer Mensch werden, um das in vollen Zügen genießen zu können. So freue ich mich an meiner Pfeife auf dem Balkon, an den Erdnüssen und (ein ganz klein wenig) an der alkoholfreien Cerveza. Endlich lässt sich die Laune im Erdgeschoss blicken. Wurde ja auch Zeit!
Protzen, genießen und wünschen
14.03.17 22:00 2017102017
Das Frühstücksangebot ist vorbildlich, wenn ich doch morgens nur mehr essen könnte. Aber satt ist satt. Die Sonne lacht uns an und wir schlendern zum Yachthafen, sehen kleine und große Boote und eine Protz- und Prunkyacht in silbergrau/schwarz. Sie fällt auf. Ich mag ja mehr das Understatement. Wie dem auch sei, es ist ein Problem anderer Leute. Mir genügt ein Cappuccino in der Sonne genossen mit Blick auf den Hafen. Abends an der Strandpromenade sitzen, eine Tortilla con jamón konsumieren, fastenzeitgemäß ein alkoholfreies Erdinger dazu - was will man mehr? Vielleicht einen Rotwein? Oder zum Tagesabschluss einen milden Brandy an der Bar? Okay, okay, manche Wünsche bleiben eben unerfüllt. So ist das Leben. Eben.
Atmosphärisches
13.03.17 23:01 2017112017
Genau genommen wollte ich Flughafenatmosphäre schnuppern und komme deshalb recht frühzeitig in Hannover an. Nix mit schnuppern. Wenn man regelmäßig in Düsseldorf oder Frankfurt abfliegt ist Hannover, sorry liebe Niedersachsen, kaum mehr als ein Provinzairport. Statt durchgängig das Gepäck abgeben zu können, muss man in der Schalterhalle warten bis etwa zwei Stunden vor Abflug ein, zwei oder drei Counter öffnen. Und dann reicht die Warteschlange quer durch die Halle. Ein wenig altertümlich mutet das schon an. Und kaum passiert man die Personenkontrolle steht man schon im Abfluggate. Irgendwo versteckt sich noch ein winziges Duty-Free-Shöppchen - na gut, das braucht man kaum bei Flügen fast nur im EU-Raum. Alles ist so niedlich provinziell. Nur der Zugang zum Flugzeug ist rundum verglast und bietet eine Supersicht auf den Airport. Respekt. Auf Malle ist das Wetter - wie erwartet - eher schlecht, aber immerhin 10 Grad wärmer als zu Hause. Das ist okay. Allerdings mag ja der Bauer im Märzen den Traktor anspannen, die Gastwirte in Alcudia sind derzeit eher gedanklich als tatsächlich in ihren Bewirtungsbetrieben. Die Saison beginnt eben im April. So isses. So ganz am Rande bemerkt ist so ein Urlaub in der gelebten Fastenzeit nicht so ganz das Wahre. Ich vermisse mein Urlaubsschöppchen doch recht arg. Armer Rolf!
Katholiken und Computer
12.03.17 21:19 201792017
Ein katholischer Diakon predigt in der Stadtmission. Unsere „Vorväter“ hätten uns dafür exkommuniziert. Aber mit kräftigem Fußtritt! Gottseidank haben sich die Zeiten geändert. Die Kirchen können wieder miteinander. Das ist die erste gute Botschaft. Sie bekennen sich zum Trennenden und öffnen so den Blick für das Gemeinsame und das ist wahrlich nicht wenig. Das ist eine weitere gute Botschaft. Die Predigt ist übrigens sehr gelungen und ein paar katholische Gottesdienstgebräuche tun uns mal ganz gut. Und den Abschluss bildet ein Segenszuspruch im katholischen Gewand. Eindrucksvoll. - Das Web-Checkin bei Air Berlin funktioniert nicht, mein Name sei falsch, sagt der doofe Computer. Dabei hat der höchstselbst vor ein paar Tagen mir auf meinen Namen eine Rechnung ausgestellt. Leidet wohl unter Amnesie der Null-eins-null-Spezi. Ich mag keine inkompetenten Rechenmaschinen. Nur schlampige, leicht troddelige Programmierer mag ich noch weniger. Mal sehen was mir beim Einchecken noch so blüht. Oder sollten wir noch gar nicht eingespeist sein? Dann müssen wir laufen. Meine armen Füße!
Diktatorenmarketing: Standardversion
11.03.17 23:58 2017112017
Die Türkei will das Ausland in ihren Wahlkampf einbeziehen. Die Niederländer sind dagegen. Das ist ihr gutes Recht, könnte man denken, denn was geht sie ein ausländischer Wahlkampf an? Doch der türkische Außenminister sieht das anders, fliegt einfach los, stößt dabei - offensichtlich ganz Diplomat - wilde Drohungen gegen die Holländer aus und erreicht so prompt sein Ziel: er darf nicht landen. Ein echtes Propaganda-Highlight. Bockig, wie ein kleines Kind, reist in Folge die Familienministerin per Auto aus Deutschland ein und zeigt sich äußerst empört, dass auch sie ausgebremst wird. Und so erhält das Highlight noch ein Sahnehäubchen. Wie schön für Erdogan. Mich wundert nur die Vielzahl der türkischen Minister, die in letzter Zeit bei uns herumwuseln. Habe ich da etwas nicht mitgekommen - wurde der türkische Regierungssitz inzwischen nach Deutschland verlegt? Immerhin scheint die Mehrzahl der hier lebenden Türken auch ein wenig speziell zu denken - bei uns in Freiheit leben und den Daheimgebliebenen eine Diktatur verordnen zu wollen, kommt mir schon recht eigen vor. Die Juden bezeichnen das wohl als ‚Chuzpe‘. Da geht es ihnen wie mir - ich weiß auch immer was für die anderen gut ist. Wir Menschen sind uns alle irgendwie gleich. Gut zu wissen.
Perspektiven
10.03.17 22:00 2017102017
Und wieder ist Fastentag, in Fachkreisen Hungertag genannt, aber so schlimm ist es gar nicht dank Gewürzgurken und Gewöhnung. Immerhin steht ein stolzes Ziel vor Augen, wenn es auch sehr, sehr weit entfernt ist. Die Tagesgeschäfte laufen so nebenbei ab und selbst die Regenperspektive für Malle beeindruckt uns nicht sonderlich. Dann pieselt es eben - na und? Regen tut der mallorquinischen Landwirtschaft sehr gut. Wir haben genug Reisegelegenheiten um einen feuchtfröhlichen Urlaub mal auszuhalten. In Dänemark war es damals merklich frischer und nasser. Außerdem ist noch lange nicht gesagt, dass die nichtamtlichen Wetterfrösche richtig gewürfelt haben. - Die ersten Bücher, meine Karl Mays - schluchz -, haben sich in die Sammelstelle verabschiedet, ein mehrbändiges Lexikon aus den 70er Jahren wartet in der blauen Tonne auf eine zweite Chance in der Papierwiederverwertungslotterie und zwei bis drei Regalfächer wirken recht verlassen. So soll es sein. Übergangsweise.
Vogelfreiheit
09.03.17 22:00 2017102017
Ich bin im Wolfsburger Rathaus. Ein seltsames Feeling umspült mich. Ich sitze am Besprechungstisch, zwei Gesprächspartner mir gegenüber, und komme mir vor wie in alten Zeiten. Es ist ein anregendes Gespräch mit manchen Ideen. Und doch - ich brauche das nicht mehr. Ich vermisse es nicht und freue mich frei wie ein Vogel im Wind hinterher entfleuchen zu dürfen. Die anderen müssen an ihre Schreibtische zurück und ich darf in die Sonne. So soll es sein. So ist es gut. Ehrenamtlicher ist eine tolle Position. Man kann so mitmachen, wie es passt und sich freundlich lächelnd verflüchtigen wenn die Atmosphäre zu „gifthaltig“ wird. Also: pflegt die Alten, dann können sie noch den einen oder anderen guten Dienst leisten, selbst wenn sie mitunter ein wenig starrköpfig sein sollten. Oder ihr vergrellt sie und sie erfreuen sich an Calperinha unter südlicher Sonne. Ihr Jungen habt die Wahl. Viel Weisheit dabei!
Kleinitalien
08.03.17 23:46 2017112017
Mittwochabend. Eine kleine Vorstadtpizzeria, unscheinbares Äußeres, weder einladend noch abstoßend, wie die viel besungene kleine Kneipe - und brechend voll. Gut, dass wir reserviert haben, sonst hätten wir keinen Platz mehr bekommen. Ein Tisch sieht aus wie ein „Nottisch“, aufgebaut, um noch den allerletzten freien Winkel auszunutzen. Das Essen ist gut und schmackhaft und unser Gespräch lebendig. Der Abnehmwunsch ist heute eher abgängig. Ich staune über die Besucherfrequenz und die Leistungsfähigkeit der Küche. Leichter Hand werden die Massen bewältigt. Wir Wolfsburger (einschließlich uns potentielle Beute-Wolfsburger) sollten uns mehr auf unsere italienischen Wurzeln besinnen. Immerhin haben Italiener die Stadt mit aufgebaut - erst mehr oder weniger und später gar nicht mehr freiwillig. In den 60er Jahren haben diese Wurzeln neue Triebe entfalten können und so ist es bis heute geblieben. Italienisches Erbgut prägt die DNA dieser Stadt deutlich mit. Und diesmal ist es wirklich gut so! Ciao. Tschau.
Lebt denn der alte Amtsschimmel noch?
08.03.17 00:29 2017122017
Früher ging man zur Behörde, bekam ein Formular in die Hand gedrückt - begleitet von mehr oder weniger launigen Hinweisen - und durfte draußen vor der Tür alle seine Angaben in entweder zu klein oder zu groß geratene Felder/Zeilen/Kästen quetschen. Dann hieß es wieder warten bis man erneut eintreten durfte, gnädig wurden alle Unterlagen in Empfang genommen, geprüft und man erhielt einen Beleg in die Hand gedrückt. Damit dackelte man zur Stadtkasse, bezahlte brav seine Gebühren, schlappte wieder zurück und durfte - Wunder über Wunder - zwischendurch eintreten und den Kassendruck vorzeigen. Etwa sechs Wochen später trudelte per Post eine Karte ein, die über einen auf eine persönliche Begegnung wartenden Pass informierte. Also auf ins Rathaus, das fertige Dokument mit seiner eigenhändigen Unterschrift krönen und endlich durfte man den neuen Pass mitnehmen. Dann schlug die Technik zu. Heute gehe ich mit einem allen biometrischen Anforderungen genügenden Foto und dem alten Pass in die Samtgemeinde, warte kurz und sitze vor einem Tablet und einem rot leuchtenden kleinen Kästchen. Schwups zeigt das Tablet alle meine Daten an. Okay. Dann muss ich mitten auf dem Tablet unterschreiben. Nun noch mit dem Rotleuchtekasten zwei Fingerabdrücke für interessierte Kreise abrufbar machen. Fast fertig. Ich erhalte mein Foto zurück, das sich inzwischen über ein digitales Geschwisterchen freuen kann. Nun noch die EC-Karte zücken damit die monetäre Seite nicht ungeklärt bleibt. Nur - die Info über ein wartendes Fertigexemplar ist ersatzlos gestrichen. Ich muss selbst nachfragen. Nun könnte man natürlich über eine automatisierte Info virtueller Art nachsinnen - aber so weit ist die Behörde doch noch nicht. Unser Amtsschimmel - ja er lebt noch, stirbt nicht!
Urlaubsvorbereitungen
06.03.17 21:18 201792017
Ein wenig nach vorn neigen. Den Kopf nach rechts neigen - nein, nicht zuviel, so ist es recht. Die Nase ein klein wenig nach oben. Lächeln, nein nicht lachen, nein nicht so ernst gucken. Und klick. Das neue Passfoto ist auf dem Chip. Ausdrucken, bezahlen, fertig. Leider ist die Passstelle am Nachmittag geschlossen. Die Samtgemeinde muss mit ihrem Personal haushalten. Am Abend stimmen wir uns auf die Balearen ein. Es geht zwar um Menorca aber so lernen wir ein mögliches weiteres Ziel kennen. Die Insel scheint in der Vor- und Nachsaison eine lohnende Destination zu sein. Gut zu wissen.
Die Angst vor Wildschweinen
05.03.17 23:59 2017112017
In der Studierstube spüren wir David nach, machen uns Gedanken was ihn bewegt haben mag als er sich dem Zug der Philister gegen sein eigenes Volk angeschlossen hat. Was hätte er getan, wenn er nicht zurückgeschickt worden wäre? Das ist schwer zu sagen. Auch mit seiner Truppe läuft nicht alles rund. Als seine Stadt von den Amalekitern überfallen und ausgeraubt wurde entgeht er nur knapp einer Steinigung. Nach erfolgreicher Rückeroberung alles Raubgutes (plus Zinsen) sorgt David für eine erstaunlich gerechte Verteilung der Beute. Bemerkenswert. - Im Gottesdienst geht es um Wildschweine. So bezeichnet Arne Christian alle Dinge und Menschen, die unserem Vertrauen auf Jesus im Weg stehen oder es sehr labil halten. Man kann sich dagegen rüsten, denn Gott kann mehr als wir ihm zutrauen, mächtig viel mehr! - Und am Abend tobt Erdogan durch die Hallen und steigert sich in Anklagen hinein, über die man nur lachen könnte, wenn sie nicht zum Weinen wären. Lasst uns für ihn beten. Ja, er ist Moslem, aber das macht nichts. Möge unser Heiland ihn mit seiner Liebe berühren, ihn wieder klare Gedanken fassen lassen, auf den Teppich zurückholen und ihm die Augen für sich selbst öffnen. Möge Gott ihn vom Machtrausch befreien und zu dem zurückbringen, wozu er eigentlich die Begabung hat - sein Volk intelligent zu führen. Gott, sei ihm gnädig!
Diktatur bevorzugt
04.03.17 22:00 2017102017
Die Meinungsfreiheit schließt das öffentliche Werben für den Bau einer Diktatur ein, sagt der Pressesprecher der Bundesregierung. Ein interessanter Aspekt, jedoch wenn ich mir vorstelle, dass eine ganz rechte oder extrem linke Partei lautstark die Abschaffung der Demokratie in Deutschland fordern würde, wäre sie ganz schnell erstens mit Verboten, zweitens mit Strafverfahren und drittens - das würde etwas länger dauern - mit einem Verbotsantrag konfrontiert. Nicht so die türkische Regierung, die daheim schon sehr erfolgreich die Pressefreiheit, die Meinungsfreiheit und den Rechtsstaat abgeschafft hat. Von einer Gewaltenteilung ist schon längst keine Rede mehr. Und die Türken jubeln ihr zu - in großer Mehrheit sogar die bei uns wohnenden. Soviel zu Integration in die gesellschaftliche Ordnung. Hat wohl nicht so ganz geklappt. Statt einer kulturellen Annäherung, hat offensichtlich die Flucht in eine Subkultur stattgefunden. Schade. Sehr, sehr schade. Und der Islam trägt nichts dazu bei? Ich habe da meine Zweifel nach allem was ich im Koran so gelesen habe.
Adelante amigos
03.03.17 23:59 2017112017
Der Frühling lässt sich erahnen, die Sonne lächelt und die Luft fühlt sich wärmer an als bisher. Gemütlich zuckeln wir zum Finanzamt, um unsere Nachzahlung in die Wege zu leiten. Hoffentlich fällt sie so gering aus wie berechnet. Im Internet wirbt ein Raumausstatter mit einer durchgehenden Öffnungszeit. Wir durchstreifen die Landschaft rund um den Elm um irgendwann festzustellen, dass der Gute zwar ein Haus, aber keinen Laden vorzeigen kann, so dass der Öffnungszeit eh’ keine Bedeutung zukommt. Aber an einem so verheißungsvollen Frühlingstag gibt es keinen Hagel in der Petersilie. Im Gegenteil, die lauen Lüfte lassen eine unwiderstehliche Urlaubslust aufkommen - da muss ich einfach buchen. Demnächst mache ich einen auf Jetsetter und lasse mich nach Malle düsen. Ich hoffe auf eine Woche warming-up und nehme das Risiko einer Woche wet-cooling-down in Kauf. Die Lastminutepreise haben mich so freundlich angelächelt, da darf man doch einfach nicht „nein“ sagen, da kann man doch nicht herzlos sein (Experten sehen hier die Dreigroschenoper durchschimmern). Nie wieder wollte ich nur eine Woche verreisen. „Nie“ scheint mir ein recht kurzer Zeitraum zu sein. Offensichtlich.
Bürokratensinfonie
02.03.17 19:48 201772017
Heute ist der Abschlussk(r)ampf im Steuerdschungel angesagt. Mit meiner Steuertipps-App bewaffnet stehe ich einem wohlgerüsteten Heer mit allen Steuertricks gewappneten beamteten Berufskämpfern gegenüber. Habe ich für die Art des Einkommens die korrekte Bezeichnung gewählt? Nach allgemeinem Sprachverständnis lautet die Antwort eindeutig „JA“! Doch die App hinterfragt das vorsichtig und liefert eine (für mich) völlig unverständliche Erklärung mit. Soso. Ein Blick in meine zweibändige Einkommenssteuerloseblattsammlung schlaut mich nur unwesentlich auf. Und nun? Wie habe ich das letztes Jahr eigentlich gemacht? Wurde das beanstandet? Nein. Okay, dann wieder so. Ab in den virtuellen Behördenbriefkasten, hinweg damit. Alles ist klar. Scheinbar oder anscheinend? Beides.
Fasten, futtern, feiern
01.03.17 22:00 2017102017
Den Tag über mit zwei kleinen Toasts „fasten“ und abends … Ja, ähem, abends ist Geburtstag angesagt. Pasta, Antipasti, rotes Gesöff und die nach oben offene Waagenskala wird mich am Samstag vorführen, aber sowas von vorführen, dass mir der Atem stockt. Partyschicksal. Davon abgesehen ist es eine sehr nette und sehr laute Fete - viele Gäste entwickeln eine Tonhöhenvielfalt, die zwischen Fußboden, Decke und meinen Ohren ständig expandierend hin und her schallt. Doch soweit ich den Unterhaltungen akustisch folgen kann, habe ich mich recht gut durchgeplaudert und gegen Mitternacht, als die meisten Gäste das Weite gesucht (und hoffentlich auch gefunden) haben, war es noch ein sehr trommelfellschonender Abschluss. Schwer gesättigt sinken wir in die Federn. Früher ging es bis weit in den neuen Tag hinein, inzwischen überwinden wir nur schwer die Tagesgrenze. Ja, ja, das Alter.