Reisestress

Wir stehen vor dem Werkstor und warten auf den Guide. Mein Handy spielt eine Melodie. Meine Mum wurde ins Klinikum transferiert. Nein, nicht heute! Doch! Ein Anruf in der Notaufnahme klärt die Verhältnisse - vor Ablauf von drei Stunden werden wir eh’ nichts erfahren. Okay, dann also zur Werksbesichtigung. Ein eindrucksvoller PR-Film, supertoll gemacht, ein hochinteressanter Showroom und ein bequemer offener Golfzug mit einwandfreier Kommunikation mit dem Guide. Die Roboterschwemme überrascht mich total. Wow, sind das viele Maschinen, Roboterarm reicht an Roboterarm weiter, schweißen, kleben und montieren - faszinierend. Die nächsten Schritte deuten sich an - noch montieren Menschen, doch im Hintergrund lauern Roboter auf ihren Einsatz, ab Januar werden sie wohl eingerichtet sein. Und dann geht es ins Klinikum. Das alte Lied - Wassermangel. Sie liegt neben der Quelle und trocknet aus. Merde! Wie bringt man alte Leute zum Trinken? Gegen Abend laufen wir zu Hause auf, packen Koffer - meine Vorreisefreude hat allerdings im Laufe des Tages bereits einen Abgang gemacht. Immer passiert irgendwas vor der Reise. Dieser plötzliche, allurlaubliche Stress kotzt mich an. Ehrlich. Müssen wir bleiben? Über Wassermangel bei Senioren lächeln Reiserücktrittskostenversicherer nur müde! Können wir fahren? Oder müssen wir mit Abbruch rechnen? Ich bin fertig.
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