Geheimrätliches Stirnrunzeln
06.09.17 23:59 2017112017
Ich habe mich in jungen Jahren immer wieder gefragt wie die ältere Generation tickt. Weshalb sie bestimmte Dinge in bestimmter Weise sieht oder beurteilt und so skeptisch neueren Entwicklungen gegenübersteht. Es waren Fragen, die halt jüngere Menschen bewegen. Heute stelle ich fest, dass ich auf der Gegenseite angekommen bin, okay, weniger skeptisch, eher neugierig aber doch anders in meinen Erfahrungen. Wir wollen ein Thema diskutieren und fangen mit Lied und Gebet an. Das finde ich gut. Mittendrin gehen wir auseinander, damit jeder für sich persönlich mit Gott über das bisher Besprochene reden kann. Mir ist das fremd. Ich habe doch vorher mit Gott gesprochen, habe anfangs zu ihm gebetet und stehe während der ganzen Diskussion mit ihm in Verbindung. Weshalb jetzt noch die Einzelklausur? So ist sie halt die Nachwuchsgeneration. Okay, spreche ich eben noch einmal explizit mit meinem Herrn. Danach tragen wir die geistlichen Erkenntnisse zusammen. Manche Schlussfolgerungen verblüffen mich - ich hätte sie so nicht gezogen - aber wer bin ich denn, dass ich die Wege, die Gott in das Herz und den Verstand anderer Menschen wählt kritisiere. Aber staunen darf ich! Nach einem ausführlichen Gespräch schließen wir mit einer Gebetsgemeinschaft und einem Lied. Während mir die rein sachliche Ebene mehr liegt spüre ich hier eine starke emotionale Untermalung. Das ist nur bedingt mein Ding aber ist es deshalb schlecht? Nein, gewiss nicht! Nur ich bin eben ins Geheimratsalter vorgedrungen. Und da tut man immer so allwissend. Ist man aber nicht. Gut so!
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