Sekt und Lieblingskuchen

Die Sektbar einer Hochzeit im Rathaus unterliegt unserer Betreuung. Wir sind gehalten den gestellten Sekt auf etliche Gläser zu verteilen und eine Vorhersage über die Wünsche der Konsumenten zu treffen. Pur weiß? Pur rosé? Gemischt mit O-Saft? Pur O-Saft? Das fällt relativ leicht. Schwieriger gestaltet es sich die Vorhersagefehler auszugleichen, weil die Gläserzahl arg begrenzt ist. Wir lernen: nur halb gefüllte Gläser erleichtern mittels Zusammengießen die Gewinnung leerer Kelche ungemein. Und so hören wir die Wünsche, schütten zusammen, füllen neu - ganz nach Belieben - und so bestätigt sich unsere Lernfähigkeit im Alter. Gut zu wissen. In der Stadtmission bilden wir ein Spalier, das Brautpaar flaniert zwischen Rosen und Seifenblasen - welch ein köstliches Bild - hindurch. Das Kuchenbuffet besteht zur Hälfte aus lecker salzigen Angeboten - Schnittchen, Lachsröllchen, Blätterteig-Käse-Teilchen und so. Diese Art Kuchen mag ich am allerliebsten. Gut gesättigt, ein wenig kulturell angehaucht und leicht angeplaudert verlassen wir weder zu früh noch zu spät diese gastliche Stätte. Es war ein netter Tag - insbesondere für das Brautpaar. Das weckt Erinnerungen.
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