Vorfreude und Vorängste

Kaum sind wir wieder daheim, beginnt schon die Vorfreude auf die übernächste Reise. Irgendwann im ersten Drittel 2018 will ich in Laboe wieder eine Woche Schiffe gucken. Schiffe aus dem Nord-/Ostseekanal, die direkt vor unserem Fenster vorbeigleiten. Das wird nett. Beim morgendlichen Aufstehen wird mich die riesige Fähre nach Norwegen begrüßen und am Abend blicken wir auf die vielfach beleuchteten Riesen, die ihrem Ziel entgegenziehen. Das motiviert mich außerordentlich mal nach Weltreisen auf Kreuzfahrtschiffen Ausschau zu halten. Die Luxussuite gibt es schon für 65.000 Euro pro Person. Was mich wieder lehrt, dass man auch hohe Einkommen ganz schnell verdampfen kann. Die Schnäppchenangebote gibt es schon für 16.000 Euro pro Person: Innenkabine - 116 Tage fensterlos. Ein kleines Guantanamo für Klaustrophobiker. Immerhin reist man für gut 20.000 Euro bereits mit Balkon. Ich würde ja schon gerne auf Tour gehen aber das wäre schierer Horror für meine bodenständige allezeit fest gebuchte Mitreisende. Und die Spekulation, dass ich nach spätestens vierzig Tagen von einem massiven Bordkoller hin- und hergerissen werde, ist wahrlich nicht von der Hand zu weisen. Also lassen wir das besser. - Das jüdische Neue Testament und der Kommentar dazu üben eine eigentümliche Faszination auf mich aus. Die Evangelien und Briefe mal so zu lesen wie sie Juden lesen würden, an die sie vielfach ja auch gerichtet waren, finde ich äußerst spannend. Hoffentlich halte ich durch und wandle nicht wieder einmal die Begeisterung in ein Strohfeuer, das hell aufflammt und dann wieder verlischt. Die Zeit wird es zeigen. Wie so oft.
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