Urlaubsüberreif
15.09.16 22:00 2016102016
Mutti soll in Gifhorn bleiben, mindestens für knapp zwei Wochen, erfahren wir erst auf unseren Anruf hin. Nein, die Gründe dürfen uns per Telefon nicht anvertraut werden. Wir müssen nach Gifhorn kommen. Ich bin so was von sauer und aufgeregt. Merde. Es verschlägt mir die Sprache, lässt meinen Blutdruck explodieren und zieht mich ganz tief runter. Da ist uns im Kurzzeitpflegedschungel ein Einzelzimmer, ein wirklich schönes Appartement, „zugefallen“ und die Heliosklinik schlägt es uns aus der Hand. Also tapern wir ins PUNS, verladen Rollator, Rollstuhl und Köfferchen wieder in unseren fahrbaren Untersatz und begeben uns auf den Klinikpfad. Gegen Mittag kommen wir an, treffen auf meine abfahrbereite und erwartungsvolle Mum, warten eine halbe Stunde auf die Ärztin und lassen uns alles erläutern. Die Gründe sind überzeugend, doch der Stachel der katastrophalen Informationspolitik der Klinik schmerzt trotz aller Entschuldigungen. Von dieser Entwicklung schwer getroffen ist die Letzte meiner Vorgängergeneration tieftraurig. Klinik bedeutet für sie Unsicherheit, Kurzpflege wäre Hoffnung. In Wirklichkeit liegt ihr Fall genau umgekehrt. Wir trösten. Ob es wirkt? Temporär schon, nachhaltig eher nicht. Ein wenig ruhiger begeben wir uns wieder auf heimatliches Terrain und ich kann in aller Ruhe, nachdem ich meine Nerven fast aufs Normalniveau heruntergefahren habe, mich langsam meiner Bibelstunde zuwenden. Warum habe ich mich nur zweimal in der Woche eingeteilt? Eine ruhige Woche schwebte mir damals vor. Erstens kommt es anders …
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