Alter Dödel
07.08.17 22:00 2017102017
Die Sonne strahlt mich an und die Wärme umschmeichelt meine Haut. Bei diesem herrlichen Wetter fahren wir nach Neukirchen-Vluyn und kommen dort gut an. Ein Freund empfängt uns herzlich, wir bestaunen seinen paradiesischen Garten und das nicht gerade kleine Haus. Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg zu einem stillgelegten Stahlwerk, das nun als Landschaftspark firmiert. Den alten Eisenteilen, leise vor sich hinrostend in ihren gewaltigen Dimensionen, den beeindruckenden Hochöfen und dem Erz-Zwischenlager, das zum Kletterpark mutiert ist zolle ich den verdienten Respekt. Inspiriert vom Kletterpark „ersteige“ ich einen halbhohen Waschbetonblock um für ein Foto zu posieren. Das ist die Absicht. Die Realität nimmt einen anderen Verlauf. Hoch komme ich ja noch, doch beim Aufrichten in eine für den Homo sapiens übliche Stellung überfällt mich ein Schwindel und die gemeine Schwerkraft tut was sie nicht lassen kann und lässt mich brutal aus dieser nicht sehr schwindelnden Höhe auf den Boden knallen. Rumms. Alter Dödel! Wenn es dem Esel zu wohl wird, schwingt er sich in die Höhe. Nachdem ich durch einen anderen Fall auf Zypern meine älteste Hose mit modernen Löchern verziert hatte, ist heuer die zweitälteste dran. Mein Knie schmückt sich daraufhin mit einem leichten Rotton, die Wade schwillt vor Freude an und meine Hüfte bekundet ihren Beifall mit einem stetig wachsenden dunkelblauen Farbspiel. Im Laufe des Abends und der Nacht lerne ich darüber hinaus wie man mit ganz kleinen Schritten doch vorankommt. Ein Lektion, die keiner braucht. Merde!
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