Zwiebelkuchen

Eigentlich - ich hasse meine Sätze, die mit diesem Wort beginnen - also eigentlich wollte ich heute mit meiner Predigtvorbereitung beginnen. Nix da. Vormittags werkel ich an den Seiten der Bürgerstiftung herum, heute abend fällt mir ein, dass ich die Meldung auf der Oberseite vergessen habe, mea maxima culpa, very sorry, und bereits am Nachmittag erstelle ich für ein befreundetes Ehepaar eine Anfahrtseite zum nachbeerdlichen Kaffeetrinken (ja, ja, ich weiß um meine Wortkreationsschwäche). Abends beleben wir unseren längst eingeschlafen geglaubten Zwiebelkuchen-mit-jungem-Wein-Abend. Freunde kommen und bringen die letztgenannte Zutat mit während mein backfreudiges Pendant die erstgenannte produziert. Leider erliegt sie dabei den gesundheitswütigen Einflüsterungen zeitgeistiger Medien und mischt irgendein Dunkelmehl unter das hellglänzende Weizenprodukt. Dann verzögert sich der Verzehrbeginn durch äußerst wichtige Telefonate unserer Gäste so dass das Dunkelmehl seine geschmacksbeeinflussende Wirkung voll entfalten kann. Dennoch erringt es keinen Sieg über den Zwiebelkuchen. Der Belag besiegt den Teig. Das ist gut so. Wir genießen ihn mit Federweißem, mal süßer, mal kräftiger, zollen den ausgesonderten Traubenschalen mit Grappagaben vollen Respekt und beschließen den Abend mit in Eichenfässern ausgereiftem Traubensaft. Mein Bauch gewinnt an Umfang. Das ist gar nicht gut. Medaillenseite zwei.
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