Karfreitag

Ich bin auf dem Weg nach Ohof zu unserer Verbandskarfreitagsgottesdienstfeier. Kurz vor dem Ziel überholt mich und zwei andere ein verrückter Raser auf einer sehr kurzen Strecke, um dann vor uns her den nahegelegenen Parkplatz unserer "Verbandshütte" anzusteuern. Und was sollte das nun? Was hat es gebracht? Nun ja, immerhin hat es mir vor Augen geführt, dass ich - so lange ist es noch nicht her - in Gegenrichtung auf eben dieser Straße ebenfalls in ähnlicher Weise an zwei Schleichern vorbeigeprescht bin. Verrückter Raser? Ähem, alles ist relativ. Im Gottesdienst wird mir auf einmal bewusst, wie lange mein Herr, Jesus, am Kreuz gehangen hat. Im Kopf war das bislang ein kinomäßiger Ablauf. Aber schon die Dunkelheit dauerte drei Stunden! Drei Stunden schlimmster Leidenszeit, nur um uns Menschen zu retten - wie groß, schwer und umfassend muss da unsere Verschuldung sein! Der Satz "für meine Sünde muss kein Mensch sterben", zeugt entweder von mangelnder Selbsterkenntnis gepaart mit ausgeprägtem Hochmut oder von extremer Unwissenheit. Meist wohl Letzteres. Schade. - Der abendliche Wetterbericht verheißt uns einen schneereichen Ostersamstag. Das hat mir gerade noch gefehlt! In meinen Gedanken verbinde ich dieses Fest mit strahlendem Sonnenschein, frühlingshaften Temperaturen und einer zarten Sandalenversuchung. Und was erwartet mich: Schneefall, Eiswind und eine Winterstiefelempfehlung. Erstens kommt es anders ...
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