Wühlarbeit im Unterbewusstsein
02.12.16 22:00 2016102016
Ich pütschere so ein wenig rum, wie es sich für einen „Ein-Viertel-Kranken“ im Pensionärsmodus geziemt. Ein wenig Internet, ein wenig Vergleichsberechnungen, ein wenig viel lesen und ein wenig Bettruhe. Dabei sinne ich über Wanderprediger nach, die ihren Laufdrang auch während ihrer Predigten nicht zähmen können und über amerikanische Moden, die sich bei uns frech einnisten. Ich erforsche mein Unterbewusstsein weshalb mir diese bewegungsaktiven Ansprachen so missfallen. Eigentlich gibt es dafür keine offensichtlich logischen Gründe. Liegt es wirklich nur an meiner Aversion gegen das bereitwillige Kopieren erfolgreicher Verhaltensmuster auf der anderen Teichseite? Vielleicht, doch das erklärt meine Antipathie nur sehr oberflächlich. Auf einmal weiß ich was es ist. Na logisch! Es erinnert mich an Butter- und Verkaufsfahrten. An die Verkäufer, die uns wortgewaltig kostengünstige Rheumadecken, 72-teiliges versilbertes Blechbesteck oder hochwirksame Hämorridensalbe andrehen wollen. Das ist es! Mein Unterbewusstsein verkoppelt da zwei völlig gegensätzliche Intentionen. Nein, nein, ich unterstelle natürlich keinem unserer Pastoren auch nur ansatzweise derartige Praktiken - niemals! Doch es entstehen in mir gefühlsmäßige, intellektuell kaum steuerbare, Zweifel an der Seriosität ihrer Aussagen, es wächst emotionale Distanz. Da lauert noch viel Arbeit auf mich. Gebetsarbeit, psychologische Reflexionen und Kopfarbeit. Na primstens!
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