Offene Hand
24.09.15 20:19 201582015
Das Kloster Eberbach ist exklusiv. Sehr exklusiv. Erstaunlicherweise ist das Parken kostenlos möglich und man darf unentgeltlich das Gelände betreten. Zu Anfang erschien mir das ganz normal, aber beim Verlassen bin ich davon angenehm berührt. Die Preise für den Einlass ins Klosterinnere sind dagegen alles andere als bescheiden. Ob die Eintrittskarte mit Blattgold verziert ist? Keine Ahnung, schon die 16 Euro für zwei Personen schrecken mich ab, so dass es zu keiner diesbezüglichen Prüfung kommt. In der Vinothek finden sich edle Tropfen zu edlen Preisen. Ich bin nicht überrascht. Extrem gute Panoramafotos vom Weinkeller kann man für schlappe 169 Euros erwerben, immerhin verwendungsfertig aufgezogen. Ja, so ein Klostershop bewegt sich außerhalb meiner pekuniären Ressourcen. Für eine Karte hätte es gereicht aber die benötige ich gerade nicht. Doch auf dem Weg nach draußen begegnen uns diesem Rahmen entsprechend gestylte Pärchen auf dem Weg zu einem Event in der Orangerie. Ich kann also meine Sorgen um die finanzielle Zukunft des Klostershops beruhigt vergessen. Eine monumentale Skulpur auf dem Klosterrasen zeigt eine große Hand, die sich uns entgegenstreckt. Ein Tourist bemerkt dazu: „Die offene Hand der Kirche.“ Oder des Klosters? Sehr treffend. Das benachbarte Dörfchen Kiedrich ist verschlafen, klein, niedlich anzuschauen und mit einer sehenswerten Kirche gesegnet. Ein Blick hinein lohnt sich durchaus. Ansonsten begleitet uns die Sonne mit ihren Strahlen, färbt den Rhein mit blauen Glitzertönen ein und lässt unsere Gesichter erstrahlen - auch nach Sonnenuntergang leicht rötlich. Herbstliche Wettervielfalt.
blog comments powered by Disqus