Glückliches Familienerbe
28.12.15 22:00 2015102015
Unser Freund wirkt arg deprimiert. Ihm fehlt seine Arbeit. Freudestrahlend verkündet er das Erlebnis eines frühen Termins wo er gemeinsam mit den Berufstätigen in einem Bus fahren durfte. Das hat seine Sehnsüchte neu entfacht und ihn mit einer großen inneren Freude erfüllt. Dem folgte stante pede der bittere Frust des Rentnerdaseins. Der Arme. Mein Unverständnis begleitet ihn. Uns sind solche Gefühle fremd, mir ganz besonders. Ich habe doch endlich, endlich meinen langersehnten Traumjob erreicht und übe ihn mit großer Intensität aus. Was kann schöner sein als staatlich anerkannter Pensionist? Doch meine Freiheitspartnerin und ich haben es, zugegebenermaßen, viel leichter als er. Uns trägt ein gemeinsames glückliches Familienerbe. Sowohl ihr als auch mein Vater haben ihre Rentnerzeit in vollen Zügen von Anfang an genossen. Die Sehnsucht zurück in die Arbeitsmühle war beiden fremd. Ansatzweise kenne ich solche nostalgischen Anwandlungen zwar auch, doch sie perlen schnell an mir ab. Das Erbe der Väter ist hoch zu schätzen. Wenigstens in diesem Fall. Isso!
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