Ansichten auf der Flucht

Umfragen stimmen mich nachdenklich. Erst ist eine große Mehrheit für die Aufnahme von Millionen (über mehrere Jahre gesehen) Flüchtlingen. Sie sind überzeugt es zu schaffen. Dann passiert ein widerliches Ereignis in Köln und ein paar wenigen anderen Städten und schon dreht sich die Meinung um. Sorry, ich kapiere das nicht. Schlimm, dass einige Asylbewerber so entsetzlich ausgeflippt sind, doch so überraschend ist es nun auch wieder nicht, dass sich extrem gegensätzliche Mentalitäten mal krachend entladen. Oder sollte es allen politischen Unwortbestimmern zum Trotz so sein, dass es nicht nur Gutmenschen sondern auch Gutdenker gibt, die nur das Beste von Menschen denken und dann völlig erschüttert sind, wenn sie mit der Realität konfrontiert werden? Wobei ich hier mit Realität selbstverständlich nur einen winzigen Teil der Realität meine. Im Grunde genommen hat sich an der Wirklichkeit - vor und nach Köln - doch nichts geändert. Die Braven sind nach wie vor brav und die Ekligen nach wie vor eklig. Leztere haben einen Einblick in ihr Wesen gegeben. Das ändert doch nichts bei den anderen. Oder doch? Mir selbst sind jedenfalls - völlig unabhängig davon - übrigens noch viel zu viele Fragen offen, um mir eine Meinung zu bilden und ich staune über meine Mitbürgerinnen und Mitbürger, die so schnell eine Überzeugung parat haben, wenn auch eine arg flüchtige.
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