Geld, Gast und Grappa

Wir frühstücken - nach einem unbedeutenden halbstündigen Fußmarsch - am Bremer Roland in einem kleinen süßen Café. Spitzenmäßige Brötchen, Croissant, Käse und Obst - meins nennt sich „Französisches Frühstück“ - dem Namen nach hatte ich ein erheblich sparsameres Sortiment erwartet - ergänzt durch reichlich Kaffee nehmen ihren Weg in die inneren Organe. Kurz und gut wir verlassen pappsatt und geldbeutelleer dieses kulinarische Highlight. So viel hätten wir in einem Hotel niemals in ein Frühstück investiert. Atmosphäre fordert eben Scheinchen ein - so ist das eben. Eben. Einen kurzen Flanier- und Spaziergang gefolgt von einer angemessenen Mittagspause später schwingen wir uns in unseren Yeti und brausen nach Leer. Wir kommen eine Stunde nach der Einladungszeit, erwarten ein Haus voller Gäste - und erhöhen den Kreis der Besucher auf drei Personen. Erst nach und nach trudeln weitere Freunde ein, die sich zur Grillgutvernichtung bereit erklären. Ich übe mich in gewichtsneutraler Zugreifmentalität, verlasse aber diesen tugendhaften Pfad nach Genuss des ersten Zunge und Gaumen schmeichelnden Grappas. Zwei weitere folgen. Was sind das wieder für Kalorien. Und dann noch der edle Weiße! Zu meiner Rettung bläst meine Fahrbeauftragte angesichts der einstündigen Transferzeit frühzeitig zum Aufbruch. Wir finden direkt vor unserer Haustür tatsächlich noch einen Parkplatz, schleppen uns die Treppe hoch und sinken in unser Nachtgehäuse. Dem attraktiven Tag folgt eine geruhsame Nacht. So soll es sein. Danke.
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