Rebensaft und Hirnchuzpe
10.10.16 21:58 201692016
Um 10 soll er kommen. Gut eine Stunde zuvor klingelt es an der Tür. Der Transport ist da. Ich mag keine unzuverlässigen Fuhrunternehmen - vor allem frühmorgens sind sie mir ein Gräuel. Glücklicherweise regelt diese langschläferfeindliche Zumutung meine frühmuntere Kumpanin. Danke! Wir haben jetzt ein erschreckend großes Traubendepot in liquider konsistenzveränderter Form. Wir haben dreierlei unterschätzt: unseren Bestand, die Kaufmenge in Flaschen und die Lagerkapaziäten im Keller. Übrigens, wir haben jetzt auf einmal einen richtigen Weinkeller. Zwar einen kleinen aber immerhin etwas in dieser Art. Seltsames Gefühl. Welch eine Chuzpe produzieren altgewordene Hirnzellen - unabsichtlich natürlich! Es ist richtig spannend. Da können ältere Herrschaften tagsüber fast regungslos im Bett verharren, als sei ihr Ende nahe und nachts entfalten sie einen Bewegungsdrang, eine Aktivität, die zum Staunen bringt. Da weicht die Wahrnehmung der Verwandten von den Erlebnissen der Pfleger meilenweit ab, als rede man von zwei verschiedenen Personen. Das Unterbewusstsein scheint ein eigenes Leben zu entwickeln. Heavy!
blog comments powered by Disqus