Demotiviert

Heute ist nicht mein Tag. Irgendwie geht er an mir völlig vorbei. Ich träume vor mich hin, spiele im PC lustlos ein paar Kartenspiele, lese und leiste nahezu nichts Produktives. Es ist, als ob eine dicke, fette, eklige Laus über meine Leber tappt. Also starte ich am Nachmittag eine Verwöhnaktion: ein wenig Eis, abends ein paar Weingummis und zwischendurch ein Aufrappeln zum produktiven Tun und siehe da - es geht wieder voran. Manchmal braucht es eben nicht die Peitsche - das Zuckerbrot zeigt bessere Wirkungen. Abends sehe ich in den Nachrichten weitere Berichte über depperte Nazis, es ist zum Gruseln und über wohlmeinende Gutmenschen, die sind erträglicher, aber nicht hilfreicher. Ob wir eine vertretbare Lösung für das Flüchtlingsproblem finden? Ich bin sehr verunsichert. Zweifellos brauchen wir künftig Arbeitskräfte, es wäre durchaus Arbeit da für …, ja für Qualifizierte - keine Frage. Aber für einfache Tätigkeiten reduziert sich das Angebot durch zunehmende Technisierung immer mehr. Wie soll das enden, wenn wir Massen von Flüchtlingen aufnehmen, ihnen Lebensverhältnisse bieten, die die ihrer Heimatländer weit übertreffen aber nach ein paar Monaten sie dorthin wieder zurückschicken? Ist das zumutbar? Vielleicht sind wir als EU auch mitschuldig an den Zuständen in besagten Heimatländern? Ohne Perspektiven, mit einer Politik, die nur reagiert und nicht zukunftsgerichtet agiert, kommen wir nicht mehr weiter. Aber was sind realistische Schritte, die einerseits menschlich sind und andererseits uns eine „Front National“ mit erschreckenden Wahlergebnissen ersparen? Keine Ahnung. Ich bin ratlos.
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