Live

So ein Live-Konzert hat schon seinen eigenen Charakter. Okay, man kann die Lautstärke nicht regulieren und die Pausentaste für dringende Bedürfnisse zwischendurch fehlt auch. Das Überspringen unbeliebter Titel entfällt und leider gibt es auch keine Repeat-Funktion. Andererseits kann man sich voll auf die Bühne konzentrieren. Das Gehör ist fest auf die Tonfülle des Orchesters gepolt und das Auge kann kritisch die beteiligten Tonproduzenten mustern, sich am Swing des Dirigenten erfreuen und das Trommelfell auf den Empfang selten zum Einsatz kommender Instrumente vorbereiten, wenn ganz hinten der Mann für besondere Einsätze seine Pause beendet, aufsteht und Stellung bezieht. Das frisch renovierte Theater macht einen herausgeputzten Eindruck und die Klimaanlage orgelt nicht mehr lautstark mit. In der zweiten Halbzeit ließ auch noch eine junge Sängerin, beeindruckend schlank, ihre faszinierende Soul-Stimme erschallen, deren Volumen dank einer perfekten Aussteuerung locker mit den kräftig aufspielenden Musikern mithalten konnte. Ein schöner Abend. Sollten wir vielleicht öfter machen.
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