Blöd, blind und bescheuert

In seinem hohepriesterlichen Gebet tritt Jesus für die Einheit der Christen, seiner Gemeinde, seiner Kirche ein. Keine andere Bitte ist so intensiv nachdrücklich formuliert. Und gerade sie treten wir mit Füßen. Gleich zu Beginn gab es Juden- und Heidenchristen, gab es Gruppierungen um bestimmte Apostel, etwas später die West- und die Ostkirche, Katholiken und Orthodoxe, die aber auch untereinander in vielen Dingen zerstritten waren. Dazu spalteten sich die Evangelen, unzählige Freikirchen, Gemeinschaften, Gruppen und Grüppchen ab und jeder hatte den Willen Gottes auf seiner Seite. Nur Jesu Willen nach Einheit, nach Liebe untereinander übersahen wir alle geflissentlich. Selbst in der Einzelgemeinde ist es mit Liebe und Einheit nicht selten schlecht bestellt. Selbst in der kleinsten Einheit, der Ehe, klappt das häufig nicht oder nur mangelhaft. Dabei liegt im Hören und Tun von der Bitte unseres Herrn unendlich viel Segen für uns verborgen. Erstreiten kann man bestenfalls ein paar Euros und dabei lässt man die übervolle Schatzkammer Gottes sausen. Warum sind wir Menschen nur so blöd, blind und bescheuert? Zugegeben, diese Erkenntnis ist schon ein hartes Brot. Doch ihre Umsetzung ist wider unsere Natur. Außerdem läuft das Ganze auch nur rund wenn alle Beteiligten mitmachen. Akzente kann man allein setzen. Wirklicher Friede geht nur gemeinsam. Gott ist im Boot wenn wir wollen. Aber wollen wir? Will ich? Wirklich?
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