Trübe Gedanken bei traurigem Wetter
01.06.16 22:00 2016102016
Übermorgen wollen wir zu einer Bestattung in den Friedwald. Im Internet wirkt das Konzept sehr beeindruckend. Seine letzte Ruhestätte in einem Wald zu finden hat etwas Urtümliches. Die Abwesenheit der von manchen als bedrückend empfundenen Friedhofsatmosphäre kann den Abschied leichter machen. Dem späteren Besuch des Grabes, des Baumes, wird möglicherweise das Deprimierende genommen oder wenigstens abgemildert. Könnte so sein. Mal abwarten wie es auf mich wirkt. Eigentlich wird es, wenn ich ehrlich zu mir bin, bei meinem unvermeidlichen Begräbnis (hoffentlich ist bis dahin noch eine größere Zeitstrecke zu gehen) nicht in erster Linie um mich gehen, wiewohl ich Anlass des Abschieds sein werde, sondern um die Hinterbliebenen. Sie sollen für sich das freundlichste Umfeld erleben, um in der für sie angemessenen Weise Abschied zu nehmen. Es geht um sie, nicht um den Verstorbenen. Da schwirrt in unseren Köpfen oft ein völlig falsches Bild herum. Denn - sollten die recht haben, die sagen mit dem Tode sei alles vorbei, dann dürfte es ihnen sowieso nur um die Lebenden gehen - der Tote hätte ja nichts mehr davon. Und für uns Christen ist klar, dass wir nach unserem Tode bei Jesus sein werden und alles Vergängliche zurückbleibt. Wir werden nicht zurückblicken sondern nach vorn auf Jesus schauen. Für mich spielt es keine Rolle ob - hoffentlich nicht so bald - mein irdischer Körper begraben oder verbrannt wird, im Friedhof, im Friedwald, im Meer oder in der Luft seine Umwandlung in Energie erlebt (nichts geht verloren!). Hauptsache die Hinterbliebenen finden dabei Trost, nehmen für sich angemessen Abschied und werden nicht auf Jahre hinweg durch immer lästiger werdende Pflichten beeinträchtigt (aber auch das ist ihre Entscheidung). Ich dagegen werde am Ziel sein. Bei Jesus. Das ist genug.
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