Spielkalb
29.09.15 21:06 201592015
Heute erhalte ich meinen Armtraktierer erneut verpasst. Mehrmals die Stunde presst er mir den Oberarm zusammen, drückt kräftig und mächtig zu und ruft jedes Mal ein Aufatmen hervor, wenn die Presse „ausatmet“. Also ziehe ich mich in unser Büro zurück und spiele Modelleisenbahn. Virtuell. Ich installiere Signale, Schaltpunkte und schaue den Zügen beim Verkehren zu. Durchschnaufen, lächeln und sich immer noch verspielt fühlen. Ich kann mir das leisten. Toll! Okay, es bleibt was liegen, die zermatschten Fliegen kleben noch am Yeti, verbogene Schrauben in Dielenbrettern warten auf ihre Entfernung und sechs Weinflaschen wollen unbedingt vom Windfang in das Kellerregal - ich aber lasse Züge fahren, erkunde virtuelle Modellbahnlandschaften und überlege bereichernde Installationen. Das muss einfach mal sein. Punkt. Gut, gut, die Weinflaschen kann ich ja mal runterbeamen. Und ewig quetscht das Messgerät. Doof.
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