Kaufrausch

Das Parken am Klinikum ist besonders am Vormittag eine mittlere Katastrophe. Man benötigt eine zweite Person zum Autohüten und viel Gelassenheit. So ganz nebenbei erfahren wir, dass unser Seniorenheim das gesamte Personal ausgewechselt und durch Zeitarbeiter ersetzt hat. Die Alarmglocken schrillen - viel Qualität ist da nicht zu erwarten. Wir müssen neu nachdenken. Es geht mies zu in der Pflegebranche. - Anschließend bewundere ich einerseits die Freundlichkeit des Sparkassenpersonals und staune andererseits über die Papierfülle, die dieses Haus produziert. Für ein Kleinigkeit werden mehrere Seiten Papier von oben bis unten mit Buchstaben vollgestopft. Irgendwie bescheuert aber notwendig um zu Hause für eine bestimmte Aktivität loslegen zu können. Morgen wird alles wieder zurückgedreht - glücklicherweise ohne weiteren Formularkram. Geht doch. Hoffentlich. Am Nachmittag gebe ich für meine Verhältnisse viel Geld aus, bestelle nach Herzenslust - nur der erwartete Kaufkick bleibt völlig aus. Cool betrachte ich die Bestätigungen des Versandhandels. Es muss echt unbefriedigend sein, wenn man sich alles sofort leisten kann. Man sieht, kauft und hat - na und? Wo bleibt die Spannung, das Entgegenfiebern, die Vorfreude auf jedes endlich beschaffbare Teil? Da fehlt etwas Wesentliches vorher und wohl ebenso in der Wertschätzung des Erworbenen hinterher. Ob manche Reiche so geizig sind um im Einzelfall sich dieses Gefühl zu bewahren? Wohl eher nicht.
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