Natur pur
30.05.16 22:00 2016102016
Die Sonne lacht. Langsam graut der Himmel ein. Es tröpfelt. Wer jetzt noch draußen ist hat ganz, ganz schlechte Karten. Völlig unvermutet bricht innerhalb von Sekunden ein Unwetter allererster Güte los. Die Wolken schütten Wassermassen über uns herab als würden sie ein Schwimmbecken nach dem anderen auskippen. Und zwar mit Schwung, einem kräftigen Schwung. Gleichzeitig prasseln Hagelkörner auf unser armes Haus, vor allem unsere armen Dachflächenfenster herab, zerfleddern unseren Schmetterlingsflieder, zerrupfen den Wein, trennen schmerzlich die Geranien von ihren Blütenansätzen, werfen die Nelken danieder und malträtieren lautstark alles pflanzliche Leben und noch vieles mehr. So schnell wie es kam geht es auch wieder. Die Sonne strahlt uns vom blauen Himmel an als wäre nichts geschehen. Nur die langsam vor sich hinschmelzenden Hagelkörner zeugen von der Wucht der Elemente. Und die mit reichlich Fliederblättern verzierte Haustür. Der Abend ist mild und warm.
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